Unser Test zum Spiel: Oben

Am 17.09.2009 startet das neueste Pixar-Abenteuer mit dem Titel „OBEN“ in den deutschen Kinos. Lizenznehmer THQ lässt sich natürlich nicht lumpen und bringt ein passendes Spiel für die Nintendo Wii heraus. Ob das Game mit dem viel versprechenden Animationsfilm mithalten kann oder ob man die Spiele-DVD lieber an einen Heißluftballon hängen sollte, könnt ihr jetzt in unserem Review erforschen.

Der Himmel kennt keine Grenzen; so denkt zumindest der 78 Jahre alte Carl Fredricksen, der sich einen Lebenstraum erfüllen möchte: Eine Reise in das Amazonas-Gefilde. Doch Carl fliegt auf unkonventionelle Art. Er bestückt sein altes Haus mit Tausenden von Heißluftballons und steigt damit in die Lüfte. Doch er ahnt nicht, dass sich der kleine 8-jährige Pfadfinder Russell im Haus versteckt hat. Und so fliegt das ungleiche Paar in Richtung Urwald...

Die Videospielumsetzung kommt weitgehend ohne das Vorgeplänkel des Films daher. In einem kurzweiligen Vorspann im Oldschool-Look wird euch die Vorgeschichte erzählt. Und schon geht es in die Lüfte. Man kämpft in einem heftigen Luftmanöver gegen herankommende Flugzeuge, die aus irgendeinem Grund das fliegende Haus vom Himmel holen wollen. Nach dem vorprogrammierten Absturz findet ihr euch an eurem eher ungewollten Reiseziel wieder. Gleich vom Start weg spielt ihr mit den zwei Hauptcharakteren. Jeder der beiden hat natürlich eigene Eigenschaften, die sich im Teamplay perfekt ergänzen sollen. So kann sich der alte Carl mit seinem Stock an kleineren Hindernissen hoch hangeln, der kleine Russell kann ein Seil herunter lassen, um den gebrechlichen Partner eine Schlucht hochzuziehen. Die Mini-Rätsel und sowie die gesamte Spielmechanik wirken durch das ständige Kombinieren der unterschiedlichen Fähigkeiten anfänglich sehr frisch, wiederholen sich allerdings innerhalb des Spiels in verschiedenen Varianten sehr oft. Spätestens nach dem zweiten Level kennt man alle Möglichkeiten und das Spiel flutscht vor sich hin. Ebenso nervig sind die Kämpfe mit dem Kleinvieh. Ihr werdet einen Gegenstand wie eine Tröte finden und schnell versammeln sich summende Bienen um euch herum, die ihr mit dem schrecklichen Geräusch des Instruments verjagen sollt. Leider geht das besonders bei den lästigen Spinnen nicht immer so gut von der Hand und kann ganz schön auf die Nerven gehen. Die allgemeine Steuerung dagegen ist super schnell erlernt und funktioniert sehr gut. Zumindest gab es keine Stelle, an der die Steuerung hakte. Nur im Leveldesign gibt es ab und zu Stellen, die erst beim zweiten oder dritten Wiederholen korrekt funktionieren. Während des Spiels kommen dann noch die beiden aus dem Film stammenden Charaktere Kevin und Dug ins Spiel. Beide helfen euch während des Abenteuers bei Kämpfen oder größeren Hindernissen vollkommen automatisch. Großartigen Einfluss könnt und sollt ihr nicht auf die beiden Weggefährten nehmen. Unterwegs findet ihr natürlich noch jede Menge Gegenstände und Bewaffnungen, die euch zum Ziel bringen.

Insgesamt bieten die Level wie gesagt viel zu wenig Abwechslung und nach anfänglichen Schwierigkeiten wird man das Spiel recht schnell durchspielen. Doch der Kooperations-Modus kann überzeugen und macht mit einem Spielpartner wesentlich mehr Spaß als der Singleplayer-Modus. Durch das ständige Kombinieren muss man viele Dialoge untereinander führen, so dass ein sehr interaktives Spielen ermöglicht wird. Der weitere Minispiel-Modus, in dem ihr mit bis zu drei anderen Zockern spielen könnt, ist dagegen nur eintöniges Beiwerk ohne großartige Motivation.

Das kunterbunte Dschungel-Setting stammt 1:1 aus dem Film und überzeugt durch einen gut gestalteten Rahmen. Die Charaktere wurden ebenfalls gut gestaltet, können aber in puncto Animationen nicht wirklich mit dem Film mithalten. Der aufkommende Charme wird schnell durch die wenig vorhandene Abwechslung getrübt. Nur die gelegentlichen Rutschpartien oder Flugkämpfe bringen ein bisschen Frische in das gewaltige grüne Biotop. Insgesamt gesehen ist das Spiel technisch weitgehend sauber, aber auch nicht herausragend.

Der musikalische Part des Abenteuers ist der große Pluspunkt. Viele original aus dem Film stammende Dialoge, putzige Sprüche und eine komplett deutsche Synchro gepaart mit Orchestermusik wirken auf dem ersten Weg ins Gehör vollkommen überzeugend. Doch wie beim gestalterischen Part fehlt es auf Dauer auch bei der musikalischen Untermalung an Abwechslung.

Unser Fazit

4

Erträglich

Meinung von Holger Wettstein

Auch wenn der Film und das Spiel OBEN heißen, liegt die Wertung nicht ganz so weit oben, wie es sich der eine oder andere Disney-Fan erhofft hatte. Die Pixar-Vorlage birgt zwar viel Potenzial für ein passendes Spiel, doch kommt der innovative Comic-Gedanke nur in den ersten Levels rüber. Schnell verfliegt die Abwechslung mit einigen Heißluftballons in luftige Höhen und grenzt die Motivation massiv ein. Für Pixar-Fans, die jüngere Zielgruppe und Eltern, die einmal einen gemütlichen Videospielabend mit ihren Kindern verbringen möchten, ist der technisch solide Titel sicherlich für einige Stunden interessant, alle anderen Zocker erwarten eine weitere langweilige Lizenzschlacht, die nicht wirklich gebraucht wird.

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