Test zu Barbie: Dreamhouse Party - Nintendo 3DS

Auch wenn es als bewiesen gilt, dass Barbie mit ihren Maßen als lebendige Frau nicht überlebensfähig wäre, ist der Erfolg der Puppe ungebrochen. Jedes Jahr kommen neue Varianten auf den Markt, aber auch die Medien werden Barbie nicht los. Aktuell beispielsweise könnt ihr die Puppenfrau und ihre Familie nebst Freunden in der Web-Serie Barbie Life in the Dreamhouse begutachten, die ich euch tatsächlich empfehlen kann, denn sie ist wirklich lustig. Dazu muss man auch kein Barbie-Fan sein. Auf der Basis dieser Webisoden (also Episoden, die im Web laufen) ist ein Spiel für die Wii U und den Nintendo 3DS entstanden. Wir schauen uns nun Barbie: Dreamhouse Party für den Nintendo 3DS genauer an.


Im Dreamhouse wird auch eine flotte Sohle aufs Parkett gelegt.

Es ist ein normaler Tag im Barbie-Traumhaus und die Mädels spielen ein Videospiel. Das ist Raquelle aber zu langweilig, weshalb sie ein bisschen mit dem vollautomatischen Kleiderschrank von Barbie herumspielt. Das geht schief und das Haus wird mit dicken Schotts von der Außenwelt abgeschnitten. Nun müssen sich die Freundinnen in den verschiedenen Häusern des Hauses Minispielen stellen, um die Räume einzeln wieder zu öffnen. Das war es auch schon. Also nicht sonderlich spannend, aber seit wann brauchen Minispielsammlungen eine große Story?

Beachten wir die Hintergrundgeschichte also nicht weiter (deren Videosequenz immer abgespielt wird, wenn ihr den Party-Modus startet, aber glücklicherweise unterbrochen werden kann). Im Fokus steht der eben erwähnte Party-Modus, der auf dem Nintendo 3DS lediglich allein gespielt werden kann. Ihr lest richtig: Barbie: Dreamhouse Party hat auf dem 3D-Handheld keinen Multiplayermodus. Damit fällt ein wichtiges Argument solcher Minispielsammlungen weg, nämlich der Spaß mit Freunden. Ihr übernehmt dann also die Rolle von Barbie und habt die freie Wahl aus neun Zimmern, zum Beispiel das Badezimmer, die Garage, die Küche, das Ankleidezimmer oder das Wohnzimmer. Aber egal, für welchen Raum ihr euch entscheidet, vor dem eigentlichen Minispiel steht euch eine Art Schnitzeljagd bevor.

In dieser laufen die Puppen durch den Raum und tatschen alles an, was angetatscht werden kann. Bilder werden gewackelt, Schubladen geöffnet, Wasserhähne aufgedreht, Sitzkissen angehoben und so weiter. Und das alles, um das Objekt der jeweiligen Figur zu finden, das anschließend auf der richtigen Säule abgelegt werden muss. Das ist allein nicht sonderlich spannend, da man einfach überall rumrennt und an jedem Objekt A drückt. Auf die Dauer geht die Schnitzeljagd aber auf die Nerven, da man in ihr immer dasselbe machen muss.

Liegen die vier Objekte auf den dafür vorgesehenen Säulen, startet das Minispiel. Dabei ist durchaus Abwechslung vorhanden, Herausforderung allerdings nicht im Geringsten, wenn ihr alleine spielt. Die KI in Barbie: Dreamhouse Party ist so schlecht, dass ihr euch schon anstrengen müsst, um nicht auf dem ersten Platz zu landen. Wir reden hier aber von einem Spiel mit einer jungen Zielgruppe, von daher ist das gar nicht mal so schlimm. Vor allem, da ja der Multiplayer-Aspekt im Vordergrund liegt... Moment, stimmt ja, den gibt es auf dem Nintendo 3DS gar nicht. Da fällt die miese KI deutlich mehr ins Gewicht. So läuft beispielsweise jede Puppe einmal über einen Laufsteg, und die Spielerin muss vier Posen über das Steuerkreuz vorgeben, die danach von den anderen Mitspielerinnen nachgemacht werden müssen. Eure vom Computer übernommenen Kontrahentinnen versagen aber schon bei so einfachen Angaben wie „Links, Links, Links, Links“.

Oder es gilt, Hunde, Katzen oder Pferde zu säubern. Dazu müssen diese eingeseift, mit Wasser abgespritzt und dann abgerubbelt werden. Danach noch die Zähne putzen, die Krallen schneiden und eine Schleife ran, schon steht der nächste Vierbeiner parat, um hübsch gemacht zu werden. Wer innerhalb der drei Minuten die meisten Punkte erzielt (also am meisten schafft), hat gewonnen. Dabei greift ihr auf den Touchscreen des Nintendo 3DS zurück und wischt mit eurem Finger bzw. dem Stylus darüber. Im Gegensatz zur Wii U-Version seht ihr aber nicht, wie weit die anderen Puppen schon sind, sodass ihr einfach vor euch her spielt und dann am Schluss gezeigt bekommt, wie gut ihr im Gegensatz zu den anderen abgeschlossen habt.

Sehr spaßig ist übrigens das Minispiel der Küche. Darin gilt es, kleine Küchlein, die aus einer Apparatur in der Mitte des Raums hervorgeschossen und überall verteilt werden, auf den eigenen Tisch zu werfen. Je länger das Spiel andauert, desto mehr verbrannte Küchlein werden ausgespuckt, die ihr auf die Tische eurer Konkurrentinnen werft, damit ihr ihnen Küchlein und damit Punkte klaut. Und hier spielt die schlechte KI auch keine große Rolle, denn Küchlein zu werfen schafft sie!Lustig ist auch das Tanzspiel, in dem ihr die richtigen Richtungseingaben machen müsst, damit Barbie eine flotte Sohle aufs Parkett legt. Sicherlich, auch dieses Minispiel ist für einen ausgewachsenen Gamer lachhaft einfach, aber Barbie: Dreamhouse Party ist ja auch gar nicht für mich entwickelt worden.

Grafisch sieht Barbie: Dreamhouse Party auf dem Handheld eher schlecht als recht aus. Vor allem das wirklich heftige Kantenflimmern sticht in die Augen. Ansonsten wirkt das Traumhaus aber sehr steril, was natürlich an der Vorlage liegt und ihr auch gerecht wird. Daran gibt es also nichts zu kritteln. Aber das Kantenflimmern... Ich hätte mir auch flüssigere Animationen gewünscht. In den Minispielen sind sie vollkommen in Ordnung, aber während der Schnitzeljagd-Sequenzen sieht das doch sehr abgehackt und steif aus. Da ich das Titellied der Serie durchaus gelungen finde, ist es schade, dass es kaum zum Einsatz kommt. Außerdem düdelt ständig dieselbe Musik im Hintergrund. Hier fehlt es eindeutig an Abwechslung.

An sich ist es auch schön, dass es Sprachausgabe gibt, aber die deutschen Sprecher sind ein Graus. Ich schaltete schnell auf Englisch um, und diese Sprecher können auch durch die Bank weg überzeugen. Das ist höchstwahrscheinlich aber keine Option für junge Spielerinnen, weswegen die schlechten deutschen Sprecher sehr schade sind. Noch mehr bedauere ich aber, dass vom Witz der Web-Serie nicht viel übrig geblieben ist. Nach jedem Minispiel gibt zwar eine der Puppen ein paar Worte wieder, aber bis auf die eine Szene nach dem Minispiel in der Garage, in der dann eine Seifenblase ausgehustet wird, wurde mir leider kein Grinsen ins Gesicht gezaubert. Die Sprüche während der Spiele gingen mir schon nach wenigen Minuten auf die Nerven, weil sie sich ständig wiederholen.

Neben dem Party-Modus können die Minispiele auch direkt gespielt werden, also ohne Schnitzeljagd. Außerdem gibt es an die 100 Fotos in den Räumen zu finden, die zufällig während der Objektsuche auftauchen. Um wirklich alle im Fotoalbum zu haben, müsst ihr den Party-Modus ziemlich oft spielen. Mit dem Beenden eines Minispiels schaltet ihr Klamotten und Accessoires ein, sodass ihr Barbie ganz nach euren Wünschen einkleiden könnt. Und damit ist alles zu Barbie: Dreamhouse Party gesagt.


Nicht nur zu Weihnachten dreht sich bei diesem Minispiel alles um Geschenke.