Unser Test zum Spiel: Sakura Wars: So Long, My Love

Lange mussten wir auf eine europäische Version von Sakura Wars: So Long, My Love warten, doch in diesem Jahr war es endlich soweit und wir durften uns damit auf der Wii-Konsole vertraut machen. Doch was bietet das Strategie-Rollenspiel, das andere RPGs nicht haben und wieso soll es einen hohen Wiederspielwert besitzen? All das und noch viel mehr erfahrt ihr in unserem Testbericht zu SEGAs und NIS Americas Videospiel-Projekt.

Als erstes präsentieren wir euch die Geschichte, damit ihr dem restliche Review überhaupt folgen könnt. Das ganze Geschehen spielt sich in New York, im Jahre 1928 ab. Die bekannte Metropole zieht nicht nur viele Leute an, sondern auch dunkle Mächte, die die Stadt in den Ruin treiben und dem Erdboden gleich machen wollen. Genau aus diesem Grund gründete man eine Geheimorganisation, die sich um diese Feinde kümmern soll. So arbeiten hinter den Kulissen einer Broadway-Show vom LittleLip-Theater mehrere Personen für diese "New York Combat Revue, Star Division". So heißt die Organisation zur Bekämpfung von Feinden, die es schon seit langer Zeit auch in Tokio gibt. Die eigentliche Geschichte beginnt aber mit dem jungen Shinjiro Taiga, der ein Samurai ist und dafür kämpft, auch ein Mitglied der New York Combat Revue zu werden. Denn sein Onkel hat für ihn ein gutes Wort beim Chef der New Yorker-Abteilung, welcher den amüsanten Namen Mr. Sunnyside trägt, eingelegt.

Das eigentliche Spielgeschehen besteht zumeist aus Gesprächen mit diversen Charakteren und vielen Erforschungsgängen. Das Spiel bringt insgesamt sechs verschiedene Endsequenzen mit sich, die ihr nur zu Gesicht bekommt, wenn ihr euch dementsprechend verhaltet. Denn während der vielen Gespräche habt ihr verschiedene Antwort- und Verhaltens-Möglichkeiten und könnt so den zukünftigen Spielablauf beeinflussen. Des weiteren wird das LIPS-System (Live and Interactive Picture System) genutzt. Je nachdem, wie schnell und für welche Antwort ihr euch entscheidet, vertraut euch euer Gesprächspartner eventuell mehr als vorher. Dementsprechend könnt ihr auch ein Freundschafts- beziehungsweise Feindesband aufbauen, das von eurem Verhalten beeinflusst wird. Auch wenn die Texte nur auf Englisch verfügbar sind, kann man diese mit Grundkenntnissen ohne Probleme verfolgen und verstehen. Der Ablauf der Gespräche und Wechsel der Orte passiert meist in Standbildern. Zu einem späteren Zeitpunkt könnt ihr diverse Stadtteile erkunden und zum Beispiel Fotos aufnehmen. Immer wieder trefft ihr dann auf bekannte Gesichter und treibt so die Geschichte voran. Ein weiteres wichtiges Feature ist die Uhrzeit, denn ihr werdet manchmal zu bestimmten Uhrzeiten an einen bestimmten Ort gebeten. Wenn ihr einen Schauplatz oder einen Laden aufsucht, vergeht immer ein wenig Zeit. Ihr müsst also aufpassen, zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein.

Jedes einzelne Kapitel wird in eine Abenteuer- und Kampfrunde aufgeteilt. Habt ihr die Abenteuerrunde erfolgreich abgeschlossen, dürft ihr euch der Kampfrunde und endlich der eigentlichen Sache widmen. Wer den ersten Kampf bestreitet, bekommt ein Tutorial spendiert, welches alle Grundlagen der rundenbasierte Auseinandersetzungen genau erklärt. Diese Kämpfe finden in sogenannten STARs statt. Dies sind überdimensionale Roboter mit speziellen Fähigkeiten, die auf jeden einzelnen Charakter zugeschnitten sind, was die Spezialattacken usw. angeht. Denn es gibt zwei unterschiedliche Kategorien: Einmal Bodenkämpfe und dazu noch Gefechte, die in der Luft ausgetragen werden. Die Steuerung selbst in diesen Kämpfen ist zu 99% gleich. Nur die Angriffe unterscheiden sich ein wenig. Jeder eurer Charaktere kann eine normale und eine Spezialattacke ausführen. Eine bestimmte Leiste zeigt an, wie viele Aktionen bzw. SP (unter anderem Laufen, Angreifen etc.) ihr noch übrig habt, bis der Zug vorbei ist. Je nach Stärke des Angriffs könnt ihr euren Gegnern eine bestimmte Menge an Punkten abziehen. Diese können euch natürlich auch angreifen. Eure Kraftpunkte sinken dementsprechend und ihr solltet eure SP zum Beispiel für Heilungen nutzen. Sprecht ihr mit euren Partnern, könnt ihr das Verhältnis in den Kämpfen zu euren Gunsten verbessern. Denn je mehr sie euch vertrauen, desto stärker werden sie. Natürlich könnt ihr auch Partner-Attacken ausführen, die stärker sind als ein Angriff, den ihr allein ausführt. Habt ihr einen Kampf gewonnen, wird das nächste Kapitel aufgeschlagen. Wird die Eye Catch-Funktion angezeigt, könnt ihr euren Spielstand speichern, die Verhältnisse der jeweiligen Charaktere einsehen und mehr.

Ihr habt auch die Auswahl zwischen zwei Steuerungsoptionen. Wahlweise könnt ihr zur Wii-Remote und Nunchuk greifen oder auch den Classic Controller nutzen. Das Setting im Spiel (Auswahlmöglichkeiten, Bestätigung durch Knopfdruck) wurde komplett auf das Wii-Remote und Nunchuk-Setting gelegt. Deswegen kann es zu Verwirrung führen, wenn ihr zum Classic Controller greift.

In Sachen Grafik scheiden sich die Geister. Während die Anime-Standbilder und Videosequenzen so aussehen, als seien sie aus einem Film entsprungen, läuft einem ein eiskalter Schauer über den Rücken, wenn man die Ingame-Grafik sieht. Auch wenn die Jungs und Mädels aus Amerika das Spiel für die Playstation 2 bekommen haben, so hätte man hier die Engine noch ein wenig aufpolieren können. Nach den ersten Schritten durch New York gewöhnt man sich aber an die Optik und kann den diversen Patzern wie matschigen und nicht gerade detaillierten Modellen verzeihen. Auch die Texturen sehen alles andere als berauschend aus. Dafür ist aber jedes Standbild und Video ein Hochgenuss für jeden Anime-Fan. Das Spiel selbst kann wahlweise in 50 oder 60 Hz dargestellt werden. Ein 480p-Modus fehlt leider.

Im Vergleich zur amerikanischen Playstation 2-Version, welche auf zwei Discs mit der japanischen und englischen Sprachausgabe ausgeliefert wurde, bekommen wir nur die englische Sprachausgabe. Diese ist aber gut geworden und kann euch unterhalten. Jede Person, die ihr im Spiel antrefft, hat eine eigene Stimme verpasst bekommen. Der Protagonist ist und bleibt stumm, doch so könnt ihr euch mehr in die Person und in das Spiel hinein versetzen.

Unser Fazit

7

Spaßgarant

Meinung von Daniel Pohl

Was soll man sagen. Nach einer langen Wartezeit bekommen wir ein gelungenes SRPG-Spiel vorgelegt, was aber nicht jedem gefallen wird. Wer den kitschig-bunten Stil mag und sich mit einem New York anfreunden kann, wie es aus Sicht der Japaner aussehen soll und keine Probleme damit hat, sich mit vielen, englischen Texten auseinanderzusetzen und quasi etwas neues in Sachen Kämpfen unternehmen will, der kann ohne Bedenken zugreifen. Wer auf Muskelkraft, Helden und dicke Kanonen steht, sollte lieber die Finger davon lassen. Insgesamt bietet euch <em>Sakura Wars: So Long, My Love</em> ein interessantes Videospiel für die Wii, was aufgrund der vielen Auswahlmöglichkeiten und Endsequenzen einen hohen Wiederspielwert besitzt und euch für viele Stunden an die Konsole fesseln wird.

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