Test zu SDK Paint - Wii U

Es ist wirklich beeindruckend, was einige Künstler dieser Welt mithilfe ihrer geschickten Hände erschaffen können. Ich gehöre aber eindeutig nicht dazu und besitze nur wenig Talent, wenn es ums Zeichnen geht. Dennoch habe ich mich der Herausforderung gestellt, ein Zeichenprogramm namens SDK Paint zu testen. Und, naja, was soll ich groß sagen: Es ist wie das Paint, das wir alle von Windows kennen.


Das Programm unterstützt mehrere Ebenen, die bei diesem Meisterwerk aber nicht gebraucht wurden. Dafür viel blaue Farbe.

Doch beginnen wir direkt mit dem Moment, wenn das Spiel gestartet wird: Während SDK Paint geladen wird, nachdem ihr es im Home-Menü eurer Wii U ausgewählt habt, dürft ihr Mozarts Klängen lauschen. Dies stimmt künftige Maestros natürlich direkt darauf ein, ein künstlerisches Meisterwerk zu präsentieren! Ist SDK Paint dann geladen, werden euch recht simple Icons präsentiert, wobei der dicke Pinsel logischerweise dafür steht, dass ihr mit dem Zeichnen beginnen könnt.

Ist die Zeichenansicht geladen, bekommt man erst einmal ein paar Schaltflächen zu sehen, deren Nutzen nicht immer direkt und klar ersichtlich ist. Jedoch: die beiden Pinsel stehen natürlich dafür, loszeichnen zu können! Auf der Farbenene unten rechts (oder unten links, da ihr die Toolbar verschieben könnt, falls ihr Linkshänder seid) könnt ihr euch eine Farbe aussuchen und direkt lospinseln. Natürlich tut ihr dies mithilfe eures Stylus' auf dem Touchscreen des GamePads.

Doch ihr könnt nicht nur mit einem Pinsel zeichnen, sondern beispielsweise das von euch Gezeichnete auch ein wenig verwischen, um einen hübschen Effekt zu erzeugen. Das funktioniert leider nicht immer wirklich gut, denn teilweise bilden sich dann unschöne Pixelkanten und die Farben vermischen auf merkwürdige Art und Weise miteinander. Weiterhin ist es möglich, mittels einer Spraydose größere Flächen des Bilds abzudecken und auch hier einen schicken Effekt zu erzeugen. Selbstverständlich gibt es auch einen Radiergummi, mit dem ihr versaute Stellen ganz schnell wieder löschen könnt. Habt ihr euch nur kurz verzeichnet, lassen sich bis zu zehn Schritte rückgängig machen und somit kleine Fehler schnell beheben.

Wie es heutzutage die meisten Zeichentools an sich haben, besitzt auch SDK Paint die Möglichkeit, auf verschiedenen Ebenen zu zeichnen. Doch hier seid ihr auf lediglich fünf Ebenen beschränkt, wohl aus Gründen des Speichers und damit es nicht zu komplex wird. Warum es gleich zwei verschiedene Wege gibt, die Ebenen zu wechseln, ist mir jedoch schleierhaft, da einer davon viel zu lange dauert. Bei den Ebenen könnt ihr zudem auch einstellen, dass manche gar nicht angezeigt werden sollen, falls euch das beim Zeichnen gerade helfen sollte.

Weitere Optionen sehen so aus, dass ihr ein bestimmtes Muster (vorgegeben) über das gesamte Bild legen lassen könnt. Zusätzlich lassen sich alle Farben ins Negative konvertieren, außerdem gibt es einen Blur-Effekt auf Knopfdruck. Mithilfe von zwei weiteren Icons könnt ihr die Bilder auch drehen oder einfach eine gesamte Ebene löschen.

Das war es an sich dann auch schon, was ihr in SDK Paint mithilfe der Zeichentools anstellen könnt. Es gibt noch wenige weitere Tools, aber wir wollen an dieser Stelle nicht alle Funktionen in jeder Form aufzählen. Grundsätzlich funktioniert das Programm als das, was es darstellen soll, gut, aber vor allem die Auswahl der Pinsel ist mehr als dürftig. Es ist halt so, wie man es von Paint auf dem PC kennt: Schlicht, aber wer es drauf hat, kann auch damit ordentlich was anstellen.

Leider funktioniert das nicht immer zu 100% perfekt. So waren Bilder manchmal plötzlich qualitativ schlechter, nachdem ich diverse Zeichentools rückgängig machte, oder ein Strich tauchte, obwohl ich ihn rückgängig gemacht hatte, plötzlich wieder auf. Auch die TV-Anzeige kommt irgendwie nicht so richtig hinterher, was im Grunde nicht weiter schlimm ist, weil der Fernseher in diesem Falle komplett optional ist, aber dieser Umstand sieht schon ein wenig unschön aus. Ein Strich braucht teilweise eine ganze Sekunde, bis er auch auf dem Fernseher angezeigt wird. Das ist technisch gesehen sehr schwach.

SDK Paint bietet euch die Möglichkeit, bis zu 18 Bilder zu speichern und diese in einer virtuellen Galerie zu präsentieren. Hierbei könnt ihr zwischen vier verschiedenen Themen wählen, die Funktion bleibt aber letztendlich dieselbe. Mithilfe des Analog-Sticks bewegt ihr euch durch die virtuelle Galerie und seht eure Bilder an der Wand hängen. Dies erinnert ein wenig an Bildschirmschoner alter Windows-Versionen, da diese grafisch auf demselben Stand waren – vor über 15 Jahren. Und nun wird’s ganz traurig: Manchmal und ganz leicht bricht die Framerate des Spiels beim Herumbewegen in der Galerie sogar ein wenig ein und gerät kurz ins Stocken.

Natürlich könnt ihr eure Bilder zudem mithilfe des Erdball-Icons mit dem Rest der Welt über das Miiverse teilen oder euch Baupläne von... Waffen anschauen. Oder wofür auch immer die Baupläne stehen sollen, geschweige denn, warum sie überhaupt vorhanden sind, da man bei weitem nicht in der Lage sein dürfte, so etwas in diesem Programm zu zeichnen. Wenn doch, dann Hut ab an denjenigen, der das schafft.


In der Galerie könnt ihr eure Meisterwerke bewundern. So auch diese Gestalt, die aus einem Tim Burton-Film stammen könnte.