Unser Test zum Spiel: LEGO Batman 3: Jenseits von Gotham

Nachdem ich schon auf der Wii U für Recht und Ordnung im Weltall sorgen durfte, kam etwas verspätet auch die 3DS-Fassung von LEGO Batman 3: Jenseits von Gotham bei mir an. Eigentlich muss man ja vorsichtig sein, wenn ein Testexemplar erst lange nach Release des Spiels zum Testen eintrudelt. Und wenn es dann noch kaum Screenshots zur 3D-Handheld-Version im Netz zu finden gibt, diese sogar mit Bildern aus den Konsolen-Spielen beworben wird, fängt der Magen schon an zu rumoren. Doch die Angst vor einer möglicherweise vergeigten 3DS-Version war unbegründet. LEGO Batman 3: Jenseits von Gotham macht auch auf Nintendos portabler Konsole jede Menge Spaß!


Batman bekommt Unterstützung von seinen Superhelden-Freunden, beispielsweise Superman.

Dabei fängt alles so harmlos an: Batman und Robin verfolgen in der Kanalisation den Reptilienbösewicht Killer Croc, ohne ihn jedoch endgültig niederringen zu können. Dieser trifft sich daraufhin mit seinen Kumpanen Joker, Lex Luthor, Cheetah, Firefly und Solomon Grundy, um einen hinterhältigen Plan auszuführen. Gemeinsam wollen sie den Wachturm des Martian Manhunter einnehmen, der im Orbit der Erde schwebt und als Treffpunkt der Gerechtigkeitsliga dient. Während des Kampfes um die Raumstation taucht der Androide Brainiac auf, der die gesamte Erde schrumpfen will. Dazu schröpft er die Kräfte der Lanterns ab, und unsere Helden müssen sich mit den bösen Schergen verbünden, um Brainiac aufzuhalten.

Die Geschichte wird, wie von den LEGO-Spielen gewohnt, in witzigen Zwischensequenzen weitererzählt. Diese stammen abermals direkt aus den Konsolen-Version und sind leider nicht besonders gut komprimiert. Im direkten Vergleich zu früheren LEGO-Spielen auf dem Handheld ist aber eine eindeutige Verbesserung festzustellen, besser geht es aber allemal. Auch die Stimmen klingen nicht ganz so toll wie in der Wii U-Fassung, aber sind deutlich zu verstehen. Wirklich lustig wird es, sobald die Emotionen der verschiedenen Lanterns auf die Superhelden wie Cyberborg, Flash und Wonder Woman und auch die Bösewichte Solomon Grundy und Joker übergegangen sind. So steht die rote Lanterne für Wut, sodass Wonder Woman stetig aufbraust und sauer wird. Joker wiederum wurde von der rosa Lantern getroffen und liebt nun nicht mehr nur sich selbst, sondern auch alles um ihn herum.

Flash ist aber mein Favorit, da dieser die Gier empfängt und auf einmal alles einsammelt, was nicht niet- und nagelfest ist. Ich fühlte mich an Findet Nemo erinnert, denn wie die Möwen im Film ruft auch Flash andauernd: "Meins meins meins!" Der Aspekt der Geschichte und wie diese erzählt wird, wurde also zufriedenstellend auf die Nintendo 3DS-Version von LEGO Batman 3: Jenseits von Gotham übertragen, Unterschiede gibt es nicht. Im generellen Spielablauf dafür umso mehr. So werden die Level in drei Abschnitte unterteilt, jeweils mit eigenen Aufgaben. Somit wird der Aspekt eines mobilen Spiels unterstrichen, denn die in der Regel schnell durchgespielten Abschnitte sind perfekt dazu geeignet, um sie im Bus oder in der Bahn anzugehen.Trotzdem wird kein Schauplatz ausgelassen, die volle Level- und Design-Vielfalt ist enthalten.

Ihr werdet euch also durch die Bathöhle rätseln, den Wachturm untersuchen, miniaturisierten LEGO-Städten einen Besuch abstatten und die unterschiedlichen Lantern-Welten bereisen. Abwechslung ist so ca. nach der ersten Spielhälfte gegeben, bis dahin lauft ihr durch Raumstationslevel und ähnliche Abschnitte, die nicht gerade spannend geraten sind. Da muss man leider durch. Das ist aber auch schon der größte Kritikpunkt an LEGO Batman 3: Jenseits von Gotham. Die kurz angesprochenen Aufgaben würzen die Suppe mit Gründen, die bereits abgeschlossenen Level für goldene Steine (225 gibt es davon zu sammeln) nochmals zu besuchen. So verlangen sie beispielsweise von euch, eine bestimmte Anzahl an Studs zu sammeln, gewisse Gegenstände zu zerstören, rote Steine zu finden - die euch verschiedene Cheat-Codes an die Hand geben - oder das Versteck der Joker-Karte ausfindig zu machen.


Superman fliegt auf Brainiacs Schiff zu und muss dabei mit seinem Hitzeblick alles zerstören.

Natürlich könnt ihr nicht alle Aufgaben beim ersten Spielen eines Levels schaffen. Dafür sorgen allein schon die verschiedenen Fähigkeiten der Superhelden und -schurken. Robin kann mit seinem Licht-Anzug Licht in dunkle Umgebungen bringen, Green Lantern setzt seinen Ring ein, um alle möglichen Dinge zu erschaffen und mit diesen mit der Umwelt zu interagieren, Cyborg wird zu einem Riesenroboter und kann schwere Gegenstände aufheben bzw. Wände herausreißen und Batman kann an speziellen Stellen Schalter oder Ankerpunkte für Enterhaken sichtbar machen, die ansonsten verborgen sind. Nur im richtigen Zusammenspiel der Fähigkeiten schafft ihr es, die Level erfolgreich zu beenden. Ehrlich gesagt sind die Rätsel aber nicht sonderlich schwer und bewegen sich ein Stückchen unter dem Schwierigkeitsniveau der Konsolen-Fassung. Das ist aber gar nicht schlimm, denn Spaß kommt auch so auf.

Neben den Rätseln warten allerlei Schergen darauf, von euch verprügelt zu werden. LEGO Batman 3: Jenseits von Gotham setzt auf dem Handheld zwar ebenfalls auf Button-Mashing, aber ihr könnt Angriffe sogar kontern! Was die Kämpfe angeht, ist die 3DS-Version ihrem großen Bruder also einiges voraus. Sicherlich, am Ende des Tages macht es keinen großen Unterschied, aber es ist allein schon schön, diese Möglichkeit zu haben. Doch nicht nur hier kann LEGO Batman auf dem 3D-Handheld überzeugen. Auch die Flugabschnitte sind cooler. Anstatt nämlich nur von links nach rechts zu fliegen, seht ihr eure Raumschiff (oder Superman etc.) von hinten und ballert alles ab, was sich von vorne nähert. Das erinnert an Star Fox, ohne selbstverständlich dessen Klasse zu erreichen. Aber das ist ja auch gar nicht gewollt. Die Flugsequenzen machen riesigen Spaß und hier kommt dann auch der 3D-Effekt besonders gut zur Geltung.

LEGO Batman 3: Jenseits von Gotham hat glücklicherweise die neue Engine spendiert bekommen, die auch schon LEGO Marvel Super Heroes gut zu Gesicht stand. Während in früheren Handheld-Ablegern eine stark heruntergekürzte Konsolen-Version veröffentlicht wurde, was die Spielgrafik angeht, kann diese neue Engine mit fast immer ruckelfreiem Spielen, knalligen Farben und einer hervorragend an Cartoons angelehnten Umgebung glänzen. Diese Engine kann ruhig weiterentwickelt und in den nächsten Ablegern verwendet werden! Musikalisch wiederholen sich die Stücke zwar schon, aber sie sind trotzdem gelungen. War der technische Aspekt bisher immer die Krücke, welche die Handheld-Versionen nach unten zog, kann dieser diesmal abgesehen von den noch nicht perfekt angepassten Zwischensequenzen überzeugen.

Witzig sind die Momente, in denen ihr LEGO-Bauten wie eine Computerkonsole zusammenbauen müsst. Dann zeigen euch Pfeile an, in welche Richtung ihr das Schiebepad drücken müsst, um das aktuelle Teil richtig zu positionieren. Das ist alles andere als auf eine Herausforderung, aber bringt Abwechslung ins Spiel. Dieses Konzept könnte man sicherlich ausbauen, wenn man sich beispielsweise MySims als Vorbild nimmt. Schon in diesem frühen Wii-Titel konnte man LEGO-mäßig Gegenstände völlig frei zusammenbauen. Das würde ich mir im nächsten LEGO-Spiel wünschen! Ebenso ausbaubar, aber nichtsdestotrotz nett, ist das Hacking-Minispiel. Darin malt ihr auf dem Touchscreen auf einem vorgegebenen Feld Linien, um gleichfarbige Symbole zu verbinden. Die Linien dürfen sich dabei nicht überschneiden.

Nun aber genug des Lobes, denn selbstverständlich habe ich auch an der 3DS-Version von LEGO Batman 3: Jenseits von Gotham etwas zu kritisieren. Abgesehen von den etwas einschläfernden ersten Levels, bezogen auf die immer gleich aussehende Umgebung, muss ich dem 3D-Klötzchen-Batman eines einkreiden: Zu sammeln gibt es gar nicht so viel. Die Zahl der Superhelden und -schurken ist ordentlich eingestampft worden und die Hub-Welten sind viel zu klein geraten. Es gibt kaum etwas zu entdecken, im Endeffekt geht es darum, die Aufgaben der einzelnen Level zu absolvieren. Die 3DS-Version hätte ruhig ein wenig mehr den Entdeckerdrang ansprechen können. Außerdem kann sie lediglich allein gespielt werden, einen Multiplayer gibt es nicht. Hier könnte sich ruhig mal etwas tun. Der Touchscreen wird für Menüs und das Auswechseln von Charakteren und Fähigkeiten per Fingertipp genutzt. Nicht innovativ, aber intuitiv.


In diesem Minispiel setzt ihr LEGO-Objekte zusammen. Simpel, aber durchaus spaßig.

Unser Fazit

8

Ein Spiele-Hit

Meinung von Pascal Hartmann

Insgesamt ist die 3DS-Fassung von LEGO Batman 3: Jenseits von Gotham sehr gut geworden. Es sollte aber endlich mal eine Mehrspielermöglichkeit angeboten werden. Ein bisschen mehr zum Sammeln wäre ebenfalls angebracht, denn darum geht es ja immerhin in den LEGO-Spielen. Und wenn TT Fusion schon dabei sind, können sie gleich die Zwischensequenzen weiter optimieren. Und dann bitte auch die tolle Engine weiterentwickeln, welche die LEGO-3DS-Titel seit LEGO Marvel Super Heroes technisch ordentlich nach vorne bringt. Spielerisch erhaltet ihr ein typisches LEGO-Spiel zugeschnitten auf einen Handheld, was ich persönlich für sinnvoller und besser halte als eine einfache Portierung der Konsolen-Version. Zudem hat sie ein paar Vorteile wie Konter in Kämpfen und die eindeutig cooleren Flug-Passagen. Wie immer heißt es: Wenn ihr Bock auf ein LEGO-Spiel habt und euch schon die anderen Titel mit den Klötzchen gefallen haben, wird das mit LEGO Batman 3 nicht anders sein. Interessieren sie euch nicht, wird es nichts an eurer Meinung ändern.

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Spiele-Hit

Die durchschnittliche Leserwertung

1 User hat bereits bewertet

Kommentare 3

  • Alex15

    Turmfürst

    Ein lego Spiel auf dem 3ds der tatsächlich gut sein soll....träume ich etwa ? Bisher waren alle lego spiele die ich auf dem 3ds gesehen habe schlecht. Ich weis nicht ob ich mir das Spiel holen sollte oder nicht denn es hört sich schon mal nicht schlecht an

  • thehunter

    Turmfürst

    Wenn mal der Preis um die Hälfte fällt, sprich 20€


    Kauf ich es, wie bei jedem anderen Lego Spiel
    (Denn als Vollpreistitel sind sie mir einfach zu kurz)

  • Big Al

    自由の戦士

    Hmm, der Test klingt echt gut und Plastic Man hat eh mein Interesse geweckt. XD
    Aber ich denke, ich greife dann doch eher zur WiiU Version.