Unser Test zum Spiel: Nova-111
Man könnte fast annehmen, dass es derzeit ziemlich gefragt ist, mit einem Raumschiff durch fremde Galaxien zu schweben, ohne dabei zu wissen, was einem als nächstes bevorsteht. Erst vor wenigen Monaten fanden wir uns beispielsweise in Affordable Space Adventuers für Wii U im Weltall wieder, um mit den verschiedensten Bedienelementen auf dem GamePad durch dunkle Gassen zu gleiten. In NOVA-111, einem brandneuen Indie-Titel für Wii U, stehen die Vorzeichen allerdings nicht nur im Hinblick auf das Gameplay etwas anders. Das hat mich natürlich keinesfalls davon abgehalten, selbst in die Tiefen der Galaxis vorzudringen, um euch mit allen wichtigen Informationen zu NOVA-111 zu versorgen!
Auch wenn NOVA-111 nicht so aussieht, handelt es sich dabei um einen Dungeon-Crawler. Und das bedeutet jede Menge Gegner.
Während ihr euch in Affordable Space Adventure noch ganz freiwillig für eine exotische Urlaubsreise ins Weltall begeben habt, sieht die Sache in NOVA-111 ein ganzes Stück dramatischer aus: Ein wissenschaftliches Experiment im Weltall ist nach hinten losgegangen und hat die unzähligen daran beteiligten Wissenschaftler in sämtliche Ecken des Alls verteilt. Deshalb liegt es nun an euch, mit einem mehr oder weniger funktionsfähigen Raumschiff durch die verwinkelten Welten des Weltraums zu fliegen, um eure kompetenten Freunde zu bergen und den temporalen Vortex zu reparieren.
Dafür verfolgt ihr euer Raumschiff aus der 2D-Perspektive und könnt es innerhalb des Levels in alle vier Himmelsrichtungen steuern. Die Besonderheit: Die Steuerung erfolgt nicht dynamisch wie in klassischen Adventure-Spielen, sondern rundenbasiert. Man kann das Spiel demnach zunächst mit anderen Dungeon Crawlern wie Pokemon Mystery Dungeon vergleichen, nur eben in Kombination mit einem Raumschiff. Dabei besitzt euer Gefährt natürlich auch eine Energieleiste, die offensichtlich möglichst konstant gehalten werden sollte.
Doch was wäre ein Dungeon Crawler ohne Gegner? Natürlich stellen sich euch auch in den verschiedenen Levels von NOVA-111 die unterschiedlichsten Feinde in den Weg, die ihr anfangs zumeist durch einfaches Rammen besiegen könnt. Tatsächlich stellt die Vielfalt der Gegnertypen eine der Stärken des Spiels dar, da euch ziemlich regelmäßig neue Arten erwarten, deren Angriffsmuster ihr zunächst studieren solltet. Eine weitere Besonderheit ist die Tatsache, dass manche Gegnertypen die Konfrontation nicht rundenbasiert, sondern in Echtzeit suchen. Relativ früh begegnet ihr beispielsweise einem pflanzenartigen Organismus, der mit seinen Tentakeln nach euch greift und anschließend so lange eure Lebensenergie absorbiert, bis ihr ihn dreimal gerammt habt. Ein anderer Gegnertyp rollt hingegen mit ordentlich Karacho auf euch zu, weshalb ihr auch hier das rundenbasierte Gameplay für kurze Zeit vergessen solltet, um dem Gegner im richtigen Moment Schaden zuzufügen.
Der Wechsel zwischen rundenbasiertem und dynamischem Gameplay bezieht sich übrigens nicht ausschließlich auf die Kämpfe. Auch die Umgebung reagiert hin und wieder ziemlich unberechenbar, beispielsweise bei herabfallenden Stalaktiten. Kleiner Tipp vom (Möchtegern-)Profi: Lockt einen Gegner, der sich rundenbasiert verhält, unter einen Stalaktiten (der sich nicht rundenbasiert verhält) und löst diesen aus, damit er euren Kontrahenten lässig vernichtet!
NOVA-111 besteht aber nicht vollständig aus Auseinandersetzungen mit Feinden, da ihr auch mit der Umgebung interagieren müsst, beispielsweise für das Lösen von kleinen Rätseln. Dafür findet ihr schon recht früh Upgrades für euer Raumschiff, die euch zusätzliche Features bescheren. Durch Drücken der B-Taste könnt ihr beispielsweise eine Kugelsalve abfeuern, um Gegner in der Distanz zu verwunden. Die Y-Taste ermöglicht es euch hingegen, euch zu einem Ort in eurer Nähe zu teleportieren, um eure Widersacher von hinten zu überraschen. Etwas später findet ihr sogar noch ein Gadget, mit dem ihr für einen kurzen Moment die Zeit anhaltet. Die genannten Rätsel sind für sich meistens nicht sonderlich schwer zu knacken, konnten mich im Laufe des etwa sechs- bis achtstündigen Abenteuers allerdings das eine oder andere Mal durchaus entzücken. Entzücken, ihr habt richtig gelesen! Darüber hinaus bieten die verschiedenen Level auch immer wieder etwas Raum zum Erkunden, was hin und wieder mit neuen Energiecontainern belohnt wird.
Die Technik von NOVA-111 kommt übrigens nicht gerade von einem anderen Stern. Aus optischer Sicht macht das Spiel einen zweckmäßigen, aber keinesfalls überragenden Eindruck. Das liegt vor allem an der recht sterilen, monotonen Umgebung, die gefühlt immer gleich aussieht und sich lediglich beim Wechseln in eine der drei Welten hinreichend unterscheidet. Ähnliches gilt auch für die musikalische Untermalung, die mich ebenfalls nicht wirklich umhauen konnte.
Generell lässt sich festhalten, dass ich durchaus Spaß mit NOVA-111 hatte, wobei ich es eher für kurze Runden zwischendurch empfehlen kann. Gerade durch die Tatsache, dass ihr im Endeffekt ständig durch ähnliche Areale fliegt, Rätsel löst, Gegner besiegt und das nächste Areal betretet, wirkt es schnell repetitiv, was mir auf Dauer missfiel. Mir haben übrigens auch intensivere Boss-Kämpfe gefehlt, die zwar hin und wieder angedeutet werden, allerdings deutlich mehr Potenzial aufzeigen, als geliefert wird. Positiv aufgefallen ist mir hingegen Dr. Sience: Dieser äußerst gesprächige Doktorand gibt euch während des gesamten Abenteuers immer wieder (mehr oder weniger) kluge Ratschläge. Oder er nervt euch mit weniger trivialen Hinweisen, etwa „In diesem Schiff gibt es Gewürzgurken. Ich habe mir ein prächtiges Sandwich gemacht!“. Abschließend sei anzumerken, dass NOVA-111 Online-Bestenlisten und Off-TV-Play unterstützt. Ein echter Mehrspieler-Modus, beispielsweise kooperativ für zwei Piloten, ist nicht vorhanden.
Hier wurde ein Geheimnis entdeckt, was Dr. Science passend kommentiert. Außerdem wartet ein Wissenschaftler auf Hilfe.
Unser Fazit
7
Spaßgarant