Unser Test zum Spiel: Gotcha Racing
In Japan stehen sie an jeder Ecke: Automaten, in denen kleine Kapseln drin sind. Aber nicht mit Kaugummis, wie man es hierzulande meistens sieht. Sondern kleinen Figürchen, sogenannten Gashapons. Welche Verbindung die Kapseln mit dem hier getesteten Rennspiel Gotcha Racing haben, verrate ich etwas später in diesem Test.
Wie bei Micro Machines betrachten wir das Rennen von oben.
Gotcha Racing wurde von Arc System Works entwickelt. Natsume fungiert als Publisher. Denkt man an diese beiden Studios, fallen einem nicht unbedingt Rennspiele zuerst ein, sondern eher Beat 'em Ups wie Guilty Gear, BlazBlue und natürlich die bekannte Farmsimulation Harvest Moon. Dieses Mal haben wir allerdings ein Rennspiel für den Nintendo 3DS vor uns und, soviel sei bereits gesagt, es hat Besonderheiten zu bieten, die man von anderen Genrevertretern in der Form so nicht kennt. Aber beginnen wir von vorn. Gotcha Racing spielt sich aus der Vogelperspektive, ist also ein klassischer Topdown-Racer und somit vergleichbar mit Klassikern wie der Micro Machines- oder der RC Pro Am-Serie. Grafisch wirkt es daher relativ simpel und man kann nicht davon sprechen, dass es die Möglichkeiten des Nintendo 3DS auch nur ansatzweise ausnutzt. Allerdings sorgt es für gute Übersicht und das kann dem Spieler in einem Rennspiel schon einen Platz retten, wenn man genau sieht wie dicht man neben seinen Konkurrenten steht.
Einfach gehalten ist auch die Steuerung. Ihr gebt mit A Gas und bremst mit B bzw. L. Lenken könnt ihr über das Circle Pad und im Grunde ist das schon alles. Wollt ihr einen coolen Drift hinlegen, fahrt ihr einfach in die Kurve, tretet kurz auf die Bremse und dreht euch dann mit dem Fuß auf dem Gas bzw. dem Finger auf A schnittig um die Kurve. Zum Teil ist das bei den insgesamt 12 Strecken des Spiels auch nötig, damit ihr eine gute Platzierung erreicht. Die Gegner schenken euch nichts und versuchen teilweise recht aggressiv, euch die Ideallinie abzuschneiden.
Damit ihr aber überhaupt Chancen habt und nicht nur den Auspuff der Konkurrenz von hinten seht, kommt eine Art Upgrade-System zum Tragen, auf dem das ganze Spiel aufbaut. Mit Geld für bestimmte Platzierungen könnt ihr am Automaten Kapseln ziehen, die eines von drei verschiedenen Teilen beinhalten. Entweder ein Fahrgestell, Reifen oder einen Motor. Da ihr zu Beginn logischerweise noch kein Geld habt, werden euch die ersten drei Teile von jeder Sorte geschenkt. Die einzelnen Bauteile haben unterschiedliche Werte in Attributen wie Endgeschwindigkeit, Beschleunigung, Kurvenverhalten, Driftverhalten und Bremskraft. Nun läuft es so ab, dass ihr so gut es geht mit dem zusammengebauten Auto die Rennen absolviert, um Geld für neue und möglichst bessere Teile zu sammeln. Was ihr bekommt, entscheidet hierbei der Zufall. Es kann sein, dass ihr das gleiche Teil erhaltet, mit dem ihr längst durch die Gegend fahrt. Oder aber ihr habt Glück und bekommt eine seltene Komponente mit richtig guten Werten und könnt somit versuchen, in schwierigeren Rennen mit höheren Preisgeldern zu bestehen.
Ihr seht also schon worauf es im Spiel hinausläuft. Mit Rennen verdient ihr Geld, baut euch mit der Zeit immer bessere Fahrzeuge zusammen und arbeitet euch in den Rennklassen langsam nach oben. Jede Klasse bietet dabei eine bestimmte Anzahl an Einzelrennen und einen Grand Prix, in dem ihr eine Serie von Rennen fahrt. Gewinnt ihr den Grand Prix, schaltet sich die nächsthöhere Klasse frei und somit übrigens auch neue Automaten, die mit besseren, aber auch teureren Parts bestückt sind. Logisch, dass euch Teile aus dem F-Grade für Anfänger nicht mehr viel nützen, wenn ihr in der E- oder D-Klasse siegreich sein wollt. Durch diesen Umstand ist schon eine gewisse Strategie gefragt. Ihr müsst lernen, mit eurem Geld zu haushalten und abzuschätzen, wie gut eure bisherige Konfiguration für ein bestimmtes Rennen geeignet ist, da die Teilnahme an den Rennen ebenfalls etwas kostet und die Teilnahmegebühr mit der Zeit ansteigt. Im Idealfall geht ihr nach dem Rennen mit einem Gewinn raus, um euch neue und hoffentlich bessere Teile zu sichern, mit denen ihr dann die kommenden Rennen rockt.
Als wäre es noch nicht schwer genug, immer die optimale Kombination zu finden, kommen später auch noch Accessoires dazu. Die Verwendung dieser Teile gehorcht einer speziellen Regel. Es ist nämlich so, dass je nach Fahrgestell nur eine bestimmte Anzahl an Accessoires zum Einbau erlaubt sind. Habt ihr es aber erst einmal ausgerüstet, spendiert es euch dafür auch nützliche Effekte wie zum Beispiel einen zusätzlichen Boost. Unschöner Nebeneffekt dieser praktischen Extras: Sie nutzen sich mit der Zeit ab und können daher nicht endlos lange weiter verwendet werden.
Um auf die technische Seite noch kurz einzugehen: Wie schon erwähnt tut die einfach gehaltene Grafik der Übersicht gut. Es läuft flüssig und die Musik passt gut zu einem Racer. Auf den 3D-Effekt müsst ihr verzichten, denn der wird vom Spiel nicht unterstützt.
Verbessert euer Fahrzeug, um in höheren Rennklassen bestehen zu können.
Unser Fazit
7
Spaßgarant