Unser Test zum Spiel: SMART Adventures Mission Math: Sabotage at the Space Station

Ein Mathe-Lern-Adventure für die Wii U, hey! Als ich mir das Testmuster schnappte, war ich dem Spiel gar nicht so abgeneigt, da mich die ganzen Mathe-Spielereien der Gehirnjogging-Titel auch immer gut unterhalten haben. Dass ich hier gnadenlos unterfordert werden würde, hätte ich mir eigentlich denken können, meine Schulzeit liegt schließlich bereits zehn Jahre zurück. Lernspiele richten sich meistens an Kinder und so ist es auch bei diesem Titel. Mir fällt es hierbei jedoch schwer, alterstechnisch einzuordnen, an welche Zielgruppe sich das Spiel jetzt genau richtet. Ich würde mal vermuten, dass der Titel, je nach Schulform, für 10- bis 14-Jährige konzipiert wurde.


Bei diesem Rätsel müsst ihr passende Brüche und Dezimalzahlen zuordnen.

Im Mittelpunkt der Handlung steht eine Raumstation, auf welcher merkwürdige Dinge geschehen. Irgendjemand sabotiert die Anlage und die Astronauten müssen verhindern, dass ein Totalschaden entsteht. Hier kommt der Protagonist ins Spiel, welchen ihr euch zu Beginn des Titels in einem Editor zusammenklicken könnt. Die Gestaltungsmöglichkeiten halten sich hier in Grenzen, sind aber noch durchaus akzeptabel. In der Rolle eures neuen Alter Egos müsst ihr dann durch die diversen Labore der Station streifen und mithilfe des Touchscreens verschiedene Mathe-Rätsel lösen, um die Reparaturen durchführen zu können. Außerdem muss herausgefunden werden, wer der geheime Saboteur-Maulwurf ist. Jeder Anwesende steht unter Generalverdacht.

In den Laboren werden unterschiedliche thematische Schwerpunkte gesetzt. So müsst ihr euch beispielsweise mit Dezimalzahlen, Brüchen oder Multiplikationen auseinandersetzen. Einige Aufgaben haben nur begrenzt etwas mit Mathematik zu tun, wenn ihr in einem Chemie-Labor Flüssigkeiten zusammenmischen oder chinesische Zahlen zuordnen müsst. Mit Zahlen haben aber alle Aufgaben irgendwie zu tun, Graf Zahl hätte seine helle Freude an dem Titel. Alle Aufgaben wollen in drei verschiedenen Schwierigkeitsstufen bewältigt werden, um am Ende den mysteriösen Saboteur entlarven und die Raumstation wiederherstellen zu können. Der Umfang ließ bei mir persönlich zu wünschen übrig - ich beendete das Spiel nach knapp zwei Stunden. Allerdings gehöre ich, wie bereits angemerkt, nun auch wahrlich nicht zur Zielgruppe. Jüngere Zeitgenossen oder Menschen mit Nachholbedarf in Sachen Mathematik würden von dem Titel sicherlich stärker gefordert. Und bei einem Preis von 2,99 € darf man generell nicht viel Umfang erwarten.


Vier Milliliter blaue Flüssigkeit und vier Gramm schwarzes Pulver ergeben Hühnerbrühe? Wusste ich noch gar nicht...

Hier muss natürlich die Frage gestellt werden, ob man jüngeren Spielern ein Lernspiel mit so einer amateurhaft daherkommenden Präsentation schmackhaft machen kann. Der bunte Grafikstil wirkt in meinen Augen hässlich, die Figuren und Umgebungen sind einfach nicht gut gezeichnet. Die Synchronisation ist stellenweise ansatzweise charmant, wirkt im Großen und Ganzen aber auch sehr billig. Dass ihr während des Spiels permanent Anweisungen von irgendwelchen Kinder-Astronauten bekommt, die in ihren Kinderzimmern sitzen und euch anleiten müssen, erinnert auch eher an trashige Samstagvormittags-Kindersendungen. Ob das einen 12-Jährigen mit Matheschwierigkeiten motivieren kann, kann ich schwer beurteilen, meine Zweifel habe ich aber schon.

Unterm Strich muss man aber sagen, dass das Spiel gerade in Anbetracht des günstigen Preises seinen Zweck als Lernspiel durchaus erfüllen dürfte. Wenn sich wirklich jemand dazu motivieren lässt, diesen Titel zu spielen, sollte ein Lerneffekt vorhanden sein. Die Aufgaben haben, was die Lerninhalte angeht, Hand und Fuß, der Schwierigkeitsgrad wird sinnvoll gesteigert und die Steuerung mit dem Touchscreen bereitet keine Probleme. Dass der Titel nur mit englischer Synchronisation daherkommt, ist fragwürdig, aber in Kombination mit den deutschen Bildschirmtexten könnten die Spieler dann vielleicht sogar gleichzeitig ihre Englischkenntnisse etwas aufbessern. Zu bemängeln ist, dass gegen Ende des Spiels bei einigen Aufgaben einige Wörter einfach nicht übersetzt wurden. Dies kann durchaus für Verwirrung sorgen und wirkt schlichtweg schlampig. Jeder Qualitätskontrolle hätte dies auffallen müssen. Einen Fernseher braucht ihr bei dem Spiel übrigens nicht, da ihr sowieso alle Aufgaben auf dem Touchscreen erledigt.


Der freundliche Genosse oben links ist übrigens nicht Spongebob, sondern eine Art Hilfscomputer, der euch zur Seite steht.

Unser Fazit

5

Für Genre-Fans

Meinung von Michael Lehmenkühler

SMART Adventures Mission Math: Sabotage at the Space Station ist ein Mathe-Lern-Adventure, das unter einer schlechten Präsentation leidet, aber seiner generellen Aufgabe als Lernspiel durchaus nachkommt. Gerade jüngere Spieler dürften hier ihre Mathematik-Kenntnisse auffrischen, wenn man sie denn irgendwie dazu motivieren kann, dieses Spiel anzurühren. Der Umfang ist sehr gering, aber der Preis auch. Insgesamt kann man den Titel als höchst durchschnittliches Lernspiel bezeichnen.

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