Unser Test zum Spiel: Tachyon Project

Die Mechanik des Hackens wurde in Videospielen meist als kleines Minigame gebraucht, wenn man sich irgendwo Zugang verschaffen will. Tachyon Project bedient sich auch des Hackens, nur ist es diesmal kein Minigame, sondern ein wichtiges Gameplayelement. Eclipse Games haben mit Tachyon Projekt einen Twin-Stick-Shooter erschaffen, der sich aufgrund seiner Story von vielen Genrekollegen abheben will. Ob die Geschichte oder das Spiel überzeugen können, erfahrt ihr hier.


Im Storymodus erfährt man, was mit Adas Schöpfern geschehen ist.

Die Story wird mit handgemalten Bildern und viel Text vorangetragen. Dabei erfahren wir, dass wir die Rolle eines Softwareprogramms namens Ada übernehmen. Unsere einzige Aufgabe ist es, die sichersten Server aufs Korn zu nehmen und unseren Schöpfern, zwei Hackern, Zugriff auf eben jene zu verschaffen. Während des Tutorials werden uns alle Fertigkeiten antrainiert, die uns dabei helfen unsere Aufgabe zu erfüllen. Aufgrund von rätselhaften Ereignissen wurden wir ins Internet freigelassen, ehe unsere Schöpfer von einer ominösen Organisation mitgenommen wurden. So etwas lassen wir natürlich nicht auf uns sitzen und versuchen alles, um wieder auf unseren Heimatserver zu gelangen. Da dies nicht möglich ist, versuchen wir die Wahrheit herauszufinden, was mit den Schöpfern geschehen ist. Aus diesem Grund nehmen wir uns gemeinsam mit Ada einen Server nach den anderen vor und folgen jeder Spur, die wir finden können, um das Rätsel zu lösen.

Während man spielt, merkt man recht wenig von der Story, was allerdings nicht bedeutet, dass sie unwichtig oder schlecht erzählt wird. Die Story wird nur über Zwischensequenzen und Textboxen weitererzählt. Sobald wir in der Arena sind, welche die zu hackenden Server darstellen soll, müssen wir einzelne Missionen erledigen, wie zum Beispiel eine bestimmte Art und Anzahl von Gegnern zu eliminieren oder für eine bestimmte Zeit überleben. Um das jeweilige Level zu schaffen, muss man sechs Missionen abschließen.


Manche Gegner schützen sich mit Schildern, also Vorsicht!

Wie in einem Twin-Stick-Shooter üblich, bewegt man sich mit einem Stick und schießt mit dem anderen. Dabei stehen einem mehrere Waffen, eine Art Shotgun, die viele Geschosse auf kurze Distanz abfeuert, Raketen, Laser und vieles mehr, zur Verfügung. Dazu gibt es zwei Sekundärwaffen, die man ebenfalls nach Belieben ausrüsten kann, dabei handelt es sich meist um Bomben, die eine Vielzahl an Gegner gleichzeitig auslöschen oder einem selbst dabei helfen länger zu überleben. Neben den Waffen hat man noch zwei Slots für Boni zur Verfügung. Diese machen Ada schneller, stärker oder geben mehr Zeit. Die Zeit müsst ihr bei diesem Spiel immer im Auge behalten, denn die zeigt euch an, wie viel ihr noch einstecken könnt. Für jeden Treffer, den ihr einstecken müsst, sinkt die Zeit, sobald diese auf Null ist, war es das auch. Für jeden Gegner, den ihr auslöscht, bekommt ihr einige Millisekunden gutgeschrieben.

Das Spiel hat hier leider nur ein großes Problem: Es ist schwer nicht getroffen zu werden, was natürlich für einen knackigen Schwierigkeitsgrad spricht. Aber es gibt Situationen, wo es recht unfair werden kann. So kann es passieren, dass Gegner plötzlich in euch auftauchen - also genau an der Stelle, wo man sich gerade befindet - was ein Ausweichen natürlich unmöglich macht. Des Öfteren ist mir passiert, dass ich aufgrund dessen gestorben bin, weil einige Gegner plötzlich in mir erschienen sind. Dafür muss man dem Spiel eines zugutehalten: Die Rücksetzpunkte innerhalb der Level sind human gesetzt. Falls man doch stirbt, fängt man die Mission einfach noch mal an. Auch die Gegneranzahl kann manchmal einen Frustschrei auslösen, wenn sie aus allen Richtungen in großer Zahl auf euch losstürmen und ihr gezwungen seid, in der Ecke zu verweilen und wie wild Bomben zu spammen und drauflos zu schießen.


Bei den Bossen geht es heiß her, da muss auf alles aufpassen.

Bosskämpfe gibt es auch und diese sind schwer. Nicht nur, dass man auf die Geschosse des Bosses, beziehungsweise den Boss selber achten muss, tauchen auch noch andere Gegner auf. Diese sind allesamt abwechslungsreich gestaltet und werden wahrscheinlich vielen von euch einiges abverlangen.

Die Gegner sind wohl das wichtigste in so einem Spiel und es gibt viele davon: Mienen, die explodieren, wenn ihr in der Nähe seid; Gegner, die sich unkontrolliert in der Arena bewegen; Gegner, die auf der Stelle stehen und euch suchen (sobald sie euch gefunden haben, rasen sie auf euch zu) und viele weitere. An Vielfalt mangelt es hier nicht. Es gibt Situationen, da befindet sich Ada im Tarnmodus. Gegner können sie nur dann mittels Radar aufspüren oder wenn ihr schießt. Leider sehen die Arenen alle identisch aus, sie sind alle rechteckig ohne viel Schnickschnack. Hier wird viel Potenzial verschenkt. Wiederum passiert in diesem Rechteck so viel, dass Objekte nur störend wirken würden.


Im Tarnmodus sehen euch die Gegner nur wenn ihr schießt. Dies könnt ihr zu eurem Vorteil nutzen.

Neben dem Story-Modus gibt es zwei weitere Modi. Einmal hat man hier den Story Mode Plus mit erschwerten Bedingungen und den Challenge Mode. Im Challenge Mode könnt ihr mit bis zu vier weiteren Mitspielern eure Gegner auslöschen. Dies funktioniert allerdings nur offline, in sogenannten Couch-Coop. Der Challenge Mode besteht aus verschiedenen Levels, die unter verschiedensten Bedingungen stattfinden. Bei einigen habt ihr nur eine bestimmte Waffe zur Verfügung und in einer anderen dürft ihr euch nicht treffen lassen. Es gibt viele Variationen, die unter Highscore-Jägern besonderen Anklang finden werden. Wer sich mit anderen Messen will, darf dies gerne in globalen Leaderboards tun.

Was die musikalische Untermalung betrifft, werdet ihr mit verschiedenen elektronischen Technoliedern beglückt, die sich sehr gut in das Spiel einfügen. Grafisch wäre wahrscheinlich mehr drin gewesen, aber so wie es ist, ist es nicht schlecht, es gibt paar nette Effekte und die Gegner sind alle recht gut designt. Das Einzige, was hier störend ist, ist das Menü. Nicht nur, dass die Schrift recht klein gehalten ist,, manche Effekte überdecken diese auch noch. Bei der Auswahl an Waffen, Boni und Sekundärwaffen muss man sich mal einarbeiten, bis man den Dreh raus hat, um das auszuwählen, was man möchte.

Das einzige GamePad-Feature ist das Off-TV-Play, welches aber recht unbrauchbar ist, da der Sound nicht aus den Lautsprechern des GamePad kommt und da die Schrift auf dem TV schon kaum zu lesen ist - das wird am GamePad noch schwerer.


Die Sekundärwaffen müssen taktisch eingesetzt werden, wenn man überleben will.

Unser Fazit

7

Spaßgarant

Meinung von Marco Primmer

Tachyon Project hat mit einigen kleinen Problemen zu kämpfen, die aber nicht so sehr ins Gewicht fallen, da sie dem eigentlichen Gameplay nicht in die Quere kommen. Dass die Gegner ungünstig genau an der eigenen Position spawnen können, damit muss man sich wohl arrangieren und aufpassen, wohin man fliegt. Aber im Großen und Ganzen ist es ein gelungener Twin-Stick-Shooter, der sich mit der Story von anderen Spielen dieser Art abhebt. Genrefans können hier wohl bedenkenlos zugreifen und Spaß damit haben.

Die durchschnittliche Leserwertung

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Kommentare 1

  • Lucina

    Scheint nicht gerade ein Geometry Wars Ersatz geworden zu sein. Schade...