Wenn euer Kuscheltier lebendig wird

Gerade Spiele von Nintendo richten sich oft an Videospieler jeden Alters, denkt man doch nur einmal Mario Kart, Animal Crossing oder auch Pokémon. Hin und wieder gibt es jedoch auch bestimmte Spiele für Wii U und Nintendo 3DS, die sich vornehmlich an eine konkrete Altersgruppe richten. Das neueste Beispiel: Mein Teddy und ich für den Nintendo 3DS. Schon auf dem allerersten Blick dürfte den meisten von euch klar sein, dass sich dieser außergewöhnliche 3DS-Titel mit dem Knuddelbär in der Hauptrolle in erster Linie an kleinere Kinder richtet. Da passt es doch wie die Faust aufs Auge, dass gerade ich euch den Test zum Spiel präsentieren darf!


Euer Teddy stellt euch ständig neue Fragen, um euch besser kennenzulernen.

In Mein Teddy und ich trefft ihr gleich zu Beginn des Spiels auf einen knuffigen, flauschigen und obendrein ziemlich gesprächigen Teddybären. Im Laufe des Spiels gilt es, eine Freundschaft mit eurem Teddy aufzubauen, indem ihr mit ihm plaudert, ihm etwas zu Essen kocht oder auf andere Art und Weise mit ihm interagiert. Dabei versteht es sich natürlich von selbst, dass ihr eurem Teddy am Anfang einen eigenen Namen gebt. Seien wir doch mal ehrlich: Wer hat als Kind nicht davon geträumt, dass sein Spielzeug mit ihm sprechen und spielen kann?!


Die meiste Zeit des Spiels verbringt ihr damit, mit eurem Teddy zu plaudern und ihm per Touchscreen oder Mikrofon die unterschiedlichsten Fragen zu beantworten. Siehst du gern fern? Was ist dein persönliches Lieblingsessen? Wo wohnst du? Und welchen Promi findest du am coolsten? Euer Teddy stellt euch in regelmäßigen Abständen neue Fragen, um mehr von euch zu erfahren und eure Freundschaft noch weiter zu vertiefen. Dabei zeigt sich euer Teddy nicht gerade selten von seiner redseligen Seite und plaudert ganz schön aus dem Nähkästchen. Besonders lustig kann es sein, wenn Teddy in seinen Erzählungen bestimmte Antworten aus früheren Fragen von euch einbaut. Ein Beispiel: Berichtet ihr von eurem Lieblingsessen, etwa Pommes mit Schnitzel oder Spaghetti Bolognese, so erzählt euch euer Teddy, dass eurem besten Freund das Essen bestimmt ebenfalls schmecken würde und fragt euch zudem, ob das Essen in eurem Heimatort eine Spezialität darstellt.


Im Wohnzimmer, dem Dreh- und Angelpunkt eurer bärigen Geschichte, könnt ihr zudem weitere Aktivitäten auswählen. Natürlich müsst ihr euch um euren Teddy angemessen kümmern! Deshalb empfiehlt es sich zunächst, euren Teddy regemäßig zu waschen. Hierfür schrubbt ihr das Kuscheltier in repetitiver Art und Weise zunächst von allen Seiten mit einem schaumigen Schwamm und sprüht ihn anschließend mit warmem Wasser ab. Danach sieht euer Teddy wieder aus, als hättet ihr ihn gerade erst im Spielzeugladen gekauft! Ebenfalls solltet ihr euer Kuscheltier in regelmäßigen Abständen füttern. Dafür gibt es glücklicherweise eine große Anzahl an verschiedenen Rezepten, die ihr in kleinen Minispielen auf den Teller zaubern könnt. Wie wäre es beispielsweise mit einem Rindereintopf? Wenn es ums Essen geht, ist euer Teddy ein echter Gourmet! Übrigens gibt es am Ende eures Kochvorgangs sogar eine Bewertung für besonders gute Kochkünste.


Es kommen zeitweise ziemlich komische oder lustige Dialoge zustande, in denen ihr realisiert, wie viel euer Kuscheltier schon über euch weiß!


Die verschiedenen Aktivitäten stehen nicht von Beginn an zur Verfügung. Stattdessen werden diese erst sukzessive freigeschaltet, wenn ihr fleißig die Fragen eures bärigen Freundes beantwortet und euren Freundschaftslevel erhöht. Dadurch kann es euch im weiteren Spielverlauf etwa möglich sein, an die frische Luft zu gehen und euch mit eurem Teddy um den Garten zu kümmern. Habt ihr ein paar Samen eingepflanzt, könnt ihr verschiedene Düngemittel einsetzen oder die Pflanzen bewässern. Anschließend können Blümchen sogar verkauft werden. Teddy ist eben ein waschechter Ökonom! Ich persönlich hatte beim Spielen übrigens das Gefühl, dass dieser Teil des Spiels ungewohnt viel Spieltiefe mitbringt und Kinder bei den ersten Versuchen als mobiler Hobbygärtner eher überfordert sein könnten. Übung macht den Meister!


Etwas später wird es euch sogar möglich sein, euren Teddy nach eigenen Vorlieben einzukleiden. Ob Mütze, Oberteil, Schals, Ohrringe oder sogar die Fellfarbe – in Mein Teddy und ich hat euer Kuschelbär das Zeug zum Modeguru! Beim Besuch in den spielinternen Geschäften können natürlich in regelmäßigen Abständen neue Kleidungsstücke für euren Teddy erworben werden, sofern ihr genügend Taler gespart habt.


Euer Teddy hat natürlich auch Hunger. Hier füttert ihr ihn mit einer selbst zubereiteten Suppe!

Übrigens: Mein Teddy und ich ist auch mit den amiibo von Mario, Luigi, Peach, Bowser, Yoshi und Toad kompatibel. Verbindet eure amiibo täglich mit dem Spiel, um zusätzliche Taler zu verdienen. An jedem Tag gibt es zudem ein Glücks-amiibo: Verbindet ihr diesen amiibo am jeweiligen Tag mit dem Spiel, erhaltet ihr besonders viele Taler und habt darüber hinaus sogar die Chance auf zusätzliche Fellfarben. Leider haben die freischaltbaren Inhalte überhaupt keinen Bezug zu den amiibo und wirken für mich dadurch, in ihrer Umsetzung, ziemlich fragwürdig. Ein paar themenbezogene Accessoires, etwa ein Mario-Schnauzbart oder eine Toad-Perücke, hätten die Integration der amiibo jedenfalls deutlich mehr gerechtfertigt.


Aus technischer Sicht macht Mein Teddy und ich einen ziemlich soliden Eindruck. Gerade das Kuscheltier an sich wurde nett animiert und passt sich in seinen Bewegungen der jeweiligen Situation recht dynamisch an. Auch die Umgebungen wirken durchaus ansehnlich und erfüllen in jeder Hinsicht ihrem Zweck. Besonders cool finde ich zudem die Tatsache, dass euer Teddy, im Stile von Tomodachi Life oder Miitomo, mit euch sprechen kann. Dies ist gerade dann hilfreich, wenn Kinder mit geringen Lesekenntnissen an der Konsole sitzen. Ganz ohne Lesekenntnisse wird man allerdings dennoch nicht zurechtkommen, da bestimmte Menüpunkte oder Tutorials nicht vertont wurden. Aber wofür gibt es denn Mama oder Papa?!


Ein paar abschließende Worte: Einen richtigen Mehrspieler-Modus bietet Mein Teddy und ich nicht. Es ist jedoch ab einem bestimmten Spielfortschritt möglich, den Handheld an Familienmitglieder weiterzureichen, damit diese euren Teddy kennenlernen dürfen und ebenfalls ein paar Fragen beantworten. Grundsätzlich ist das Spiel an Kinder im frühen Vorschulalter gerichtet, welche mit der deutschen Schrift vertraut gemacht werden und durch eine interaktive Geschichte Freundschaft mit einem Teddy schließen sollen. Zur groben Orientierung kann man eigentlich sagen, dass Spieler für dieses Nintendo 3DS-Spiel zu alt sind, wenn sie auch in der realen Welt aus dem „Teddy-Alter“ rausgewachsen sind. Das kann manchmal schon mit vier oder fünf Jahren, manchmal vielleicht auch erst in der akademischen Ausbildung der Fall sein!

Unser Fazit

7

Spaßgarant

Meinung von Kevin Maßmann

Mein Teddy und ich richtet sich mit jeder Faser eures Kuscheltieres an junge Kinder, die auch in der realen Welt noch mit Teddys spielen und ganz am Anfang ihrer Videospiel-Karriere stehen. Für diese Zielgruppe kann das Spiel tatsächlich ein guter Einstieg sein, um durch intuitive Interaktionen Freundschaft mit einem Kuscheltier zu schließen und dabei in die deutsche Schrift eingeführt zu werden. Durch das Kochen, Waschen oder Einkleiden des Bären werden die Spieler zudem in spielerischer Art und Weise an reale Pflichten herangeführt. Grundsätzlich hätte ich mich dennoch über weitere Aktivitäten oder Minispiele gefreut, die das Spielerlebnis noch vielseitiger gemacht hätten. Sind wir doch mal ehrlich: Tief im Herzen wünschen wir uns doch immer noch einen Teddy an unserer Seite, oder?!
Mein persönliches Highlight: Als ich im Bus gespielt habe und meinen Teddy über das Mikrofon rufen musste. Das war ganz schön peinlich!

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Die durchschnittliche Leserwertung

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Kommentare 6

  • Deny

    Turmheld

    Haha. Schöner Test. Hat Spaß gemacht zu lesen. Vorallem das persönliche Highlight ist sehr witzig.^^

  • Gast

    So ansprechend der Test auch gestaltet sein mag, mir fehlen allgemeine Kritikpunkte, wenn es um das Thema: "Kinder und Medien" bzw. "Kinder und persönliche Daten" geht.
    Allgemein: Sollten wir Kindern beibringen auf Computer zu vertrauen? Eine kleine Randbemerkung hierzu wäre sicherlich schön gewesen.
    Speziell: Was weiß das Spiel über den Spieler und wer kann Zugang zu diesen intimen Daten erhalten?
    Meines Wissens gibt es bei diesem Spiel keinerlei Nutzung der Internet-Verbindung des 3DS, somit wäre ein direktes Übermitteln von Daten an Nintendo (oder sonst wen) wohl ausgeschlossen. Aber gerade bei solchen Spielen wäre ein dahingehender Hinweis sehr sinnvoll gewesen.


    Mehr wollte ich auch eigentlich gar nicht schreiben... ^^

  • Dirk

    Europäer

    So ansprechend der Test auch gestaltet sein mag, mir fehlen allgemeine Kritikpunkte, wenn es um das Thema: "Kinder und Medien" bzw. "Kinder und persönliche Daten" geht.
    Allgemein: Sollten wir Kindern beibringen auf Computer zu vertrauen? Eine kleine Randbemerkung hierzu wäre sicherlich schön gewesen.
    Speziell: Was weiß das Spiel über den Spieler und wer kann Zugang zu diesen intimen Daten erhalten?
    Meines Wissens gibt es bei diesem Spiel keinerlei Nutzung der Internet-Verbindung des 3DS, somit wäre ein direktes Übermitteln von Daten an Nintendo (oder sonst wen) wohl ausgeschlossen. Aber gerade bei solchen Spielen wäre ein dahingehender Hinweis sehr sinnvoll gewesen.


    Mehr wollte ich auch eigentlich gar nicht schreiben... ^^

    Sehe ich auch kritisch und darüber könnte man wirklich diskutieren. Ob das in einem Test zu suchen hat sieht aber jeder anders. Ich hätte es z.B erwähnt aber dafür hätte ich auch viel Hate abbekommen weil es das nichts zu suchen hätte ;)

  • Fairbention

    Turmheld

    Was sagt ihr zu dem Thema "Fernsehsucht"? Das soll ja ein extremes Problem sein, mit dem Spiel...
    zumindest diesem Video nach:

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    Was sagst du dazu Kevin?

  • Gast

    Es hätte insoweit in den Test "gemusst", da es zur Gesamtbetrachtung gehört.
    Gehen wir mal auf die Meta-Ebene:
    Testkriterien eines Spiels:
    - Spielspaß (Langzeitmotivation, Kreativität der Entwickler, Fehlerfreiheit, etc.)
    - Grafik
    - Sound
    - Sonstiges (Preis-Leistungs-Verhältnis, Zielgruppe, herausragende Zusatzfeatures, -kosten, Datenschutz, etc.)


    Aber natürlich steht es jedem Tester frei seinen eigenen Kriterienkatalog abzuarbeiten und seine eigene Norm für Tests zu definieren.


    @Fairbention
    Danke für das Video. Das beleuchtet nochmal ganz andere Punkte!

  • Kevin Maßmann

    Redakteur since 2010

    Danke für euer Feedback!


    Ich hatte beim Spielen nicht das Gefühl, dass der Teddy das Thema Fernsehkonsum so stark in den Vordergrund rückt, wie es in dem Video kommuniziert wird. Generell gibt es einen ziemlich breit gefächerten Fragenkatalog des Teddys. Und wenn man mal nicht so antwortet, wie es der Teddy vielleicht erwartet (z.B. im Hinblick auf die Tatsache, dass man nicht so viele Freunde oder Familienmitglieder hat), gibt es ebenfalls ermutigende Antworten vom Bären.


    Das Thema Datenschutz wurde in meinem Test tatsächlich nicht aufgegriffen. Stattdessen bietet Nintendo auf der offiziellen Herstellerseite allerdings transparente Infos zu diesem Thema. In Kurzform: Die Daten bleiben auf dem Nintendo 3DS und werden nicht über das Internet von Nintendo oder anderen Unternehmen verarbeitet.


    Auf die anderen Punkte möchte ich im Einzelnen nicht eingehen, weil ich der Meinung bin, dass der Test ausreichend Informationen über meine persönlichen Eindrücke vermittelt. Ich biete natürlich trotzdem besorgten Eltern, die über einen Kauf des Spiels nachdenken, meine uneingeschränkte Bereitschaft an, Fragen zum Spiel zu beantworten. Lasst mir dafür einfach eine Nachricht zukommen.


    VG Kevin :thumbup: