Unser Test zum Spiel: PokéPark Wii: Pikachus großes Abenteuer
Wer liebt sie nicht, diese knuddelige, süße und gelbe Maus mit den roten Bäckchen, die einem bei Berührung mehrere tausend Volt durch den Körper jagt? Richtig, die Rede ist von Pikachu, dem wohl bekanntesten Pokémon überhaupt. Nachdem es schon auf dem Nintendo 64 ein komplett eigenständiges Spiel bekommen hatte (Hey you, Pikachu), erscheint nun mit PokéPark Wii: Pikachus großes Abenteuer ein weiterer Titel, in dem die gelbe Maus im Mittelpunkt steht. Doch lohnt sich dieses 3D-Abenteuer wirklich oder sollten wir lieber in einen anderen Vergnügungspark gehen?
Der PokéPark ist in Gefahr! Das Himmelsprisma, welches für Harmonie im Park sorgt, ist zerbrochen und die Splitter sind in sämtlichen Zonen verteilt. Das legendäre Pokémon Mew schickt Pikachu und seine Freunde in den Park, damit sich diese um dieses Problem kümmern und den PokéPark retten. Der Spieler übernimmt die Rolle von Pikachu und reist durch thematisch unterschiedliche Zonen, um die verteilten Splitter aufzusammeln und letztendlich den Park vor der Zerstörung zu retten.
PokéPark Wii wird nicht wie vom Großteil der anderen Wii-Spiele gewohnt mit Wiimote und Nunchuk gesteuert, sondern ihr haltet wie beispielsweise bei New Super Mario Bros. die Wiimote quer und steuert Pikachu mit dem Digipad. Und hier beginnt der erste Kritikpunkt: Wieso Nintendo, lasst ihr uns in einem 3D-Adventure den Charakter nicht mit dem Analog-Stick des Nunchuks steuern? Vor allem bei Sprungpassagen und in engen Gängen lässt sich das gelbe Pokémon teilweise sehr ungenau steuern. Ihr gewöhnt euch zwar nach einer kurzen Weile daran und größtenteils spielt es sich auch gut. Aber meistens dann, wenn es wichtig ist, genaue Sprünge zu absolvieren (wie in etwa in den Turnübungen), ist es wirklich etwas schwer, genau zu springen. Ansonsten ist die Steuerung sehr einfach gehalten: Mit A könnt ihr einen Donnerschock loslassen und mit den Tasten 1 und 2 springt und sprintet ihr. Mir persönlich ist es zu einfach gehalten, denn mit dieser Steuerungsart ist es zu Beginn wirklich schwer, beispielsweise im Sprung einen Donnerschock einzusetzen. Das bringt mich irgendwie zu Vermutung, dass man unbedingt alles auf die Wiimote only-Variante quetschen musste.
Um den PokéPark zu retten, muss Pikachu viele Freunde finden und mit diesen die jeweiligen Spiele der einzelnen Zonen gewinnen. Neue Freunde findet ihr, indem ihr mit den Pokémon verschiedene Wettbewerbe bestreitet. Hiervon gibt es fünf verschiedene: Fangen, Kämpfen, Verstecken, Ratespiele und Turnübungen. Bei den Fang-Wettstreiten müsst ihr, wie sich wohl jeder denken kann, das andere Pokémon verfolgen und mit einem Sprint anrempeln. Fangen halt, haben wir ja alle als Kind gespielt. Dies wird im späteren Spielverlauf ein wenig erschwert, da euch manche Monster mit Feuer den Weg versperren oder mit Luftangriffen attackieren. Zusammen mit dem Kampf-Wettbewerb wird dies eigentlich am häufigsten von den Pokémon im Park gespielt. Die restlichen drei treten eher selten auf, was bei den Quiz-Runden und Versteckspielchen wirklich schade ist, da diese sehr spaßig sind. Die Turnübungen sind aufgrund der recht ungenauen Steuerung dann nicht ganz so spaßig, da dort präzise Sprünge nötig sind (wobei diese dennoch nicht wirklich schwer sind.) Am meisten Spaß machen, meiner Meinung nach, eindeutig die Kämpfe. So müssen Auseinandersetzungen in einem Pokémon-Spiel sein! Ihr weicht den Angriffen des feindlichen Pokémon aus, brutzelt es mit einem Donnerschock und attackiert es mit einem Sprint oder im späteren Spielverlauf mit dem Eisenschweif. Leider sind die Kämpfe mit diesem Muster sehr leicht zu gewinnen. Knifflig wird es bei Feinden, die immun gegen euren Donnerschock sind und deshalb nur angerempelt werden können. Ansonsten werdet ihr keine großen Probleme in den Kämpfen haben.
Doch eigentlich liegt der Schwerpunkt in den Minispielen, welche ihr in den verschiedenen Zonen bestreiten müsst. Diese sind recht unterschiedlich. So müsst ihr entweder bei einem Sprint die Wiimote ganz schnell schütteln (Juhu, waggle waggle!) oder durch Neigen der Wiimote durch Ringe fliegen. Auch wenn die Minispiele ebenfalls recht einfach sind, machen sie wirklich viel Spaß und lockern das übliche Fangen/Kämpfen-Muster sehr gut auf. Doch was mir unerklärlich ist: Man kann diese Spielchen nicht mit Freunden zusammen spielen. Diese wären doch perfekt für ein paar kleine Runden des Wettstreits gewesen! Besonders lächerlich ist der Hinweis auf der Rückseite der Verpackung: „Dieses Spiel enthält keine Multiplayer-Funktionen und ist nicht mit anderen Pokémon-Spielen kompatibel.“
So muss ein 3D-Pokémon aussehen. Zwar gibt es keine grafischen Höhenflüge, aber die verschiedenen Pokémon sind wirklich sehr hübsch anzusehen und gut animiert. Auch die unterschiedlichen Zonen dürfen durch ihre Vielfalt und kleinen Details gefallen. So bringt beispielsweise die Strandzone eine schöne hitzige Stimmung rüber, wohingegen man in der Eiszone die Kälte schon fast spüren kann. PokéPark Wii unterstützt natürlich auch den 60Hz-Modus.
Entwarnung: Die Pokémon sagen wie in der Serie ihren Namen. Keine piepsigen Midi-Schreie mehr, wie wir sie aus den Handheld-Titeln kennen. Glücklicherweise handelt es sich bei dem Großteil der Stimmen auch tatsächlich um die aus der Serie. Die restliche Soundkulisse ist recht hübsch anzuhören, auch wenn (laut unserem Benjamin) einige Sounds recycelt wurden. Nur die Ladebildschirm-Melodie nervt nach einer Weile ganz schön...
Unser Fazit
7
Spaßgarant