Eindrücke von der Miitomo Demo-Session
Dank einer Einladung von Nintendo Deutschland hatte ich die einmalige Gelegenheit, eine spezielle Demo-Session zu Miitomo in Frankfurt zu erleben und darf euch heute, als einer der wenigen aus Deutschland, eine Vorschau zu Miitomo liefern. Diesbezüglich nochmals vielen Dank an Nintendo Deutschland für die Einladung. Doch kommen wir nun zu Miitomo.
Zu Beginn wurde eine spannende Präsentation abgehalten, in der vorallem drei Dinge ersichtlich wurden:
1. Miitomo ist kein Spiel für Smartphones, sondern vielmehr eine Kommunikations-App.
2. Der genaue europäische Veröffentlichungstermin von Miitomo ist weiterhin unbekannt, jedoch wird Miitomo definitiv zeitgleich mit dem neuen Bonusprogramm My Nintendo im März erscheinen.
3. Nintendo möchte mit Miitomo keine Konkurrenz zu den sozialen Netzwerken und Messengern wie Facebook, Twitter, Instagram, Line, WhatsApp, ... darstellen, sondern vielmehr eine Ergänzung zu diesen zur Verfügung stellen.
Huch, wer ist denn da zu Besuch erschienen?
Nach der Präsentation durften wir dann selbst Hand anlegen und Miitomo in einer gemütlichen Runde aus YouTubern, Presse und PR-Abteilung erleben. Miitomo beginnt zunächst einmal mit dem Erstellen eures Mii-Charakters. Dabei habt ihr, wie von der Wii U und dem Nintendo 3DS bekannt, verschiedene Einstellungen zur Verfügung. Im Klartext heißt das, dass ihr entweder euer Mii von Beginn an frei nach euren Wünschen erstellt, ein Foto von euch macht und dieses dann in ein Mii umwandeln lasst oder aber den QR-Code eures Mii-Charakters mit der Kamera des Smartphones einscannt. Alle drei Funktionen klappen einwandfrei und die diversen Einstellungen zum Erstellen eures Mii-Charakters sollten den Besitzern einer Wii U oder eines Nintendo 3DS bestens aus dem Mii-Maker bekannt sein. So könnt ihr die Gesichtsform, die Körpergröße, die Augen, die Nase, den Mund und vieles mehr nach den bekannten Möglichkeiten optimieren. Ziel ist es natürlich, euer Mii so originalgetreu wie möglich aussehen zu lassen. Neu dürften für einige allerdings die bekannten Funktionen aus Tomodachi Life sein. Diese wurden in Miitomo neu hinzugefügt und so könnt ihr zum Beispiel die Stimme eures Mii-Charakters verändern, indem ihr die Höhe und Tiefe der Stimmlage einstellt. Darüber hinaus besteht, wie in Tomodachi Life, die Möglichkeit, euer Mii nach euren Bewegungen, eurer Persönlichkeit, eurem Ausdruck, eurer Denk- und Sprechweise zu bewerten. Dabei sollt ihr im besten Falle natürlich, wie beim Aussehen auch, eure eigene Persönlichkeit berücksichtigen, da euer Mii euch auch in der ganzen Kommunikation wiederspiegeln soll. Je nachdem, wie ihr die jeweiligen Merkmale beurteilt, bekommt ihr von Miitomo eure Charaktereigenschaften (ruhig, lebhaft, kühl, nüchtern) vorgelegt und seid dementsprechend beispielsweise intellektuell.
Habt ihr euer Mii nun fertig erstellt, beziehungsweise erstellen lassen oder per QR-Code eingescannt, und seid komplett mit eurem Mii-Charakter zufrieden, werdet ihr auch schon direkt ins Geschehen geschmissen. Euer Mii befindet sich in einem kleinen Zimmer, welches mit diversen Einrichtungsgegenständen ausgestattet ist. Am unteren Bildrand findet ihr die Anzeige zu eurem Beliebtheitsrang, euren Stilrang und euren aktuellen Stand an Miitomo-Münzen. Direkt zu Beginn wird euch eine Frage gestellt, welche in meinem Fall "Was ist dein Leibgericht?" gewesen ist. Im Eingabefeld könnt ihr auf 190 Zeichen zurückgreifen und eure Antworten frei verfassen. Die Befürchtung der vorgegebenen Antworten finden in Miitomo also nicht statt und der gegebene Rahmen an verfügbaren Zeichen bietet auch genügend Freiraum für eine passende Antwort auf die gestellte Frage. Nach der Einführungsfrage könnt ihr auch sofort weitere Fragen beantworten, die vermutlich jedes Gebiet abdecken. Die Fragen reichen von "Was hast du dir zuletzt angeschafft?, "Welche Künstlerin schafft deiner Meinung nach bald den Durchbruch?", "Was ist deine aktuelle Lieblingsserie?", "Was hast du bis eben gemacht?", "Wie viele Geschwister hast du?", "Welches Restaurant würdest du empfehlen?", bis hin zu allen möglichen Bereichen - egal ob kurios oder unkurios, politisch oder unpolitisch, persönlich oder weniger persönlich - Miitomo deckt fast jedes erdenkliche Themengebiet ab und bietet dadurch eine perfekte Gelegenheit, um Dinge über einen Freund zu erfahren, die man vorher eventuell noch nicht wusste.
Ein weiterer Pluspunkt von Miitomo ist eindeutig der Faktor, dass keine schon beantwortete Frage, erneut gestellt wird. Im Gegenteil: Die beantworteten Fragen werden unter dem Punkt "Meine Antworten" im Bereich "Beantwortet" gespeichert, wodurch ihr immer im Auge behalten könnt, wie viele Fragen ihr schon beantwortet habt und auch, wie ihr sie beantwortet habt. Desweiteren habt ihr die Möglichkeit, eine Frage, die ihr zu dem jeweiligen Zeitpunkt, aus welchem Grund auch immer, nicht beantworten möchtet, später nachzuholen. Dazu werden die übersprungenen Fragen unter "Übersprungen" angezeigt und nach Lust und Laune könnt ihr diese dann unter diesem Punkt auffinden und beantworten. Um überhaupt eine Frage gestellt zu bekommen, genügt übrigens eine einfache Berührung eures Mii-Charakters. Erscheint neben eurem Mii eine Sprechblase und ihr berührt diese, werdet ihr abgegebene Antworten eurer Freunde zu bestimmten Fragen erfahren. Dies geht sehr rasch und innerhalb kürzester Zeit werdet ihr dadurch viele Informationen über die jeweiligen Personen erhalten.
Alle Neuigkeiten meiner Freunde auf einen Blick.
Der Punkt "Neu" dürfte sich von ganz alleine erklären und bietet einen Überblick über alle möglichen Neuigkeiten eurer Freunde. Vom Aufbau her erinnert der Überblick ein wenig an den des Miiverse, was absolut nicht verkehrt ist. Gefällt euch eine beantwortete Frage eures Freundes, könnt ihr dies mit einem Herz zum Ausdruck bringen und darüber hinaus über das Sprechblasen-Symbol direkt einen Kommentar verfassen. Dadurch kann eine endlos lange Diskussion um eine einzige Frage entstehen, an der ihr und alle Freunde des jeweils beantwortenden Mii-Charakters teilnehmen könnt. Dies ist sozusagen das Herzstück von Miitomo und funktionierte in der Demo-Session einwandfrei. Es macht einfach Spaß sich die Kommentare von all den verschiedenen Personen durchzulesen, da sie auch oft zum Schmunzeln anregen. Komplett neu dagegen dürfte die Funktion sein, dass ihr mit einem Klick auf das Symbol von drei zusammenhängenden Sprechblasen die Antworten all eurer Freunde zu der entsprechenden Frage sehen könnt. Dies setzt jedoch pro Antwort einen Tausch gegen zwei Süßigkeiten voraus.
Da ihr eurem Mii während der Erstellung eine Stimme verliehen habt, solltet ihr euch auch nicht wundern, wenn euer Mii die Antworten in dieser Stimme vorliest. Dabei spricht euer Mii die jeweils eingestellte Sprache von Miitomo, was auch reibungslos vonstatten ging. Möchtet ihr die Mii-Stimme dagegen nicht hören, schaltet ihr diese einfach unter den Optionen ab.
Der dritte Punkt im Menü bildet dann auch schon das Grundgerüst von Miitomo. Unter "Freunde" seht ihr all eure Freunde und könnt sie von dort aus auch überhaupt erst hinzufügen. Dabei habt ihr unzählige Möglichkeiten eure Freundesliste zu vergrößern. Euch steht dabei offen, eure Facebook- oder Twitter-Freunde sofort zu importieren oder auch die Funktion "Direkt" zu verwenden. Diese Funktion ist dafür da, um eure Freunde, die direkt in eurer Nähe sind, zu eurer Liste hinzufügen. Dafür stellen die Smartphones eine gegenseitge Verbindung her - anschließend müsst ihr euch für eins von vier Symbolen entscheiden. Dabei verständigt ihr euch zum Beispiel auf das Herz und so findet ihr nun alle Nutzer in eurer Umgebung von Miitomo, die auch das Herz ausgewählt haben. Dies erleichtert euch zum Beispiel in einer Gruppe das Hinzufügen von allen Freunden gleichzeitig. Einfach auf ein Symbol einigen und schon habt ihr je nach Gegebenheit zehn neue Freunde in eurer Liste.
In den Shop gehen oder doch lieber Mii über Kopf spielen?
Einmal in eurer Freundesliste eingetragen, besteht für euch die Möglichkeit, euren Freund zu besuchen. Dies ermöglicht einen Blick auf alle Fragen und Antworten, sowie auf alle Kleidungsstücke eures Freundes, welche ihr euch dann auch direkt selbst anschaffen könnt. Ebenso verschafft euch dies Einsicht auf dessen Charaktereigenschaften und einen Überblick über alle Aktivitäten eures Freundes. Damit ist gemeint, dass ihr sehen könnt, wie viele Antworten schon gegeben oder gehört wurden, wie viele vergebene oder erhaltene Herzen, wie viele verfasste oder erhaltene Kommentare, wie viele Kleidungsstücke und Outfits euer Freund hat und wie viele Kleidungswechsel euer Freund schon durchgeführt hat. In dem Kommentarbereich zu den Fragen seht ihr zwar die Kommentare von Leuten, die ihr nicht in eurer Liste habt, könnt diesen jedoch keinen Besuch abstatten. Dies ist erst möglich, wenn ihr Freunde seid.
Ab und zu wird es auch mal vorkommen, dass ein Freund euch besuchen kommt und dann ein direktes Gespräch mit eurem Mii führt. So könnt ihr die Miis eurer Freunde in ganzer Pracht betrachten und euch einige Tipps bezüglich der Kleidungsstile abschauen. Ebenso sorgt dies für eine persönliche Atmosphäre und tut der Abwechslung in Miitomo keinen Zwang an. Apropos Abwechslung!
Unter dem vierten Punkt "Shop" findet ihr zum einen den Miitomo-Shop, in welchem ihr euch alle möglichen Kleidungsstücke kaufen könnt. Sei es ein neues Oberteil, eine neue Hose, Socken, Schuhe - alles ist dabei. Darunter befindet sich jede Art von Kleidungsstücke: angefangen von unauffälligen, bis hin zu kuriosen, ist für jeden etwas dabei. Bestimmte Kleidungsstücke wechseln sich im Miitomo-Shop übrigens von Tag zu Tag ab und sorgen damit für eine erhöhte Interaktion zwischen euch und Miitomo. Neben dem Miitomo-Shop gibt es im "Shop" allerdings noch ein Minispiel. Dieses hört auf den Namen "Mii über Kopf" und spiegelt eine Art Automatenspiel wieder. In gewissen zeitlichen Abständen gibt es unterschiedliche Themen zu dem Minispiel, welche von "Für Fans flauschiger Vierbeiner! Mode für Mizekatzen [A], und [C]", bis hin zu "Mode für die Klassenbesten! Smarte Mode [A], und [C]" reichen. Die Buchstaben beziehen sich dabei auf die unterschiedlichen Kurse für dasselbe Thema. In der Zukunft wird es dort wahrscheinlich noch viele weitere Themen zu "Mii über Kopf" geben. Bei dem Minispiel selbst lasst ihr euer Mii durch unterschiedlich gestaltete Kurse von oben herabfallen und müsst dabei hoffen, dass das Mii bei einem Kleidungsstück liegen bleibt oder aber zumindest Süßigkeiten mit nach Hause bringt. Um dies zu erschweren, befinden sich allerlei Hindernisse im Weg. Die Kleidungsstücke von "Mii über Kopf" sind übrigens exklusiv für das Minispiel erschaffen und wahrscheinlich wird es mit jedem neuen Thema neue Kleidungsstücke geben. Schafft ihr es, ein Kleidungsstück zu gewinnen, habt ihr die Qual der Wahl und dürft aus verschiedenen Farben euren Wunsch auswählen. Um "Mii über Kopf" überhaupt spielen zu können, benötigt ihr entweder einen Spielschein oder 500 Miitomo-Münzen. Großartig innovativ ist das zwar nicht, doch sorgt es für einen gewissen Grad an Abwechslung und wird mit Sicherheit auch einen kleinen Sammelwahn in Miitomo auslösen, wie wir ihn von Nintendo Badge Arcade kennen. Doch wie bekommt ihr Spielscheine oder Miitomo-Münzen? Ganz einfach - durch eure Interaktion. Ganz Miitomo setzt auf die Interaktion und je größer die bei euch ist, desto mehr Belohnungen erhaltet ihr in Form von Spielscheinen und Miitomo-Münzen. Dies fängt bei dem Erreichen einer gewissen Anzahl von Freunden an und geht über viele weitere Dinge hinaus.
Eine kleine Auswahl an Kleidungsstücken gefälligst?
Bei dem letzten Punkt geht es um das Menü. Im Menü findet ihr die Punkte "Profil", "Kleiderschrank" (in dem ihr all eure Kleidungsstücke bestaunen könnt) und die Funktion, euer Mii zu bearbeiten. Außerdem gibt es noch die Funktion, um die Begrüßungen und Verabschiedungen individuell zu gestalten (falls euch zum Beispiel jemand besuchen kommt), die Punkte "Miifoto" und "My Nintendo Missionen", auf die ich später noch eingehen werde, den Bereich zum Einscannen von QR-Codes, die "Geschenkbox" (in der ihr spezielle Geschenke von Nintendo abholen könnt), die Einstellungen, Sonstiges und eure Kontoverwaltung. Unter "Einstellungen" stehen euch alle Möglichkeiten offen. Sollen Freundesanfragen erlaubt sein? Möchtet ihr eure derzeitige Freundeliste anzeigen lassen? Sollen die Kommentare oder Herzen sichtbar sein? Möchtet ihr Mitteilungen von Nintendo erhalten? Soll die Hintergrundmusik, die Soundeffekte, die Mii-Stimme hörbar sein? Und noch vieles mehr.
Bei den "My Nintendo Missionen" handelt es sich grob gesagt um Achievements. Dazu verbindet ihr euren Nintendo-Account mit Miitomo und schon habt ihr die erste Hürde zu Platin-Münzen für My Nintendo geschafft. Mit weiteren bestimmten Missionen in dieser Art schaltet ihr weitere Platin-Münzen für My Nintendo frei und könnt euch mit diesen widerum spezielle Belohnungen abholen. Diese sind an einen zeitlichen Rahmen gebunden und enthalten zum Beispiel ein Mario-Outfit oder Spielscheine für "Mii über Kopf".
In "Miifoto" könnt ihr, wie es der Name schon sagt, Fotos erstellen und erhalten. Dazu könnt ihr euer Mii oder die Miis eurer Freunde verwenden und mit Hilfe bestimmter Elemente einzigartige Bilder erschaffen. So gibt es Bilderrahmen, die Möglichkeit, einen Text einzufügen oder den Hintergrund zu verändern und vieles, vieles mehr. Seid ihr mit einem vorgegebenen Hintergrund nicht zufrieden, ändert ihr dies einfach mit einem selbst gemachten Bild. All diese Bilder könnt ihr auf den sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter, Instagram usw. teilen. Das Gleiche gilt übrigens auch für eure Fragen und Antworten, wobei ihr da sogar entscheiden könnt, ob ihr die Antworten verdecken möchtet oder offen anzeigen wollt.
Mit Miifoto ist eurer Fantasie keine Grenze gesetzt!
Unter http://www.miitomo.com findet ihr alle weiteren Infos zu Miitomo und könnt euch dort bereits jetzt für die App registrieren, indem ihr euch vorher einen Nintendo Account erstellt. Nach der erfolgreichen Registrierung erhaltet ihr automatisch eine Benachrichtigung, sobald die App veröffentlicht wurde.