Unser Test zum Spiel: LEGO Harry Potter – Die Jahre 1-4
Wer hat damals nicht gerne mit LEGO gespielt? Na gut, Eric vielleicht nicht, der blieb lieber bei Duplo. Aber sonst hat wohl jeder gern mit den kleinen bunten Bauklötzchen seiner Fantasie freien Lauf gelassen. Manche haben eine Kamera nachgebaut, andere wiederum eine ganze Stadt! Doch damals in den 90er Jahren versuchte LEGO, das Geschäft im Videospielsektor mit verschiedenen Spielen, darunter zum Beispiel LEGO Island oder LEGO Racer, zu erweitern. Manche von diesen Spielen sind sehr gut angekommen, andere wurden von der Presse auseinander genommen. Doch seitdem LEGO Star Wars erschienen ist, konnte man aber seinen Ruf schützen und so wurden einige neue Spiele mit dem Anhängsel LEGO veröffentlicht. Nachdem vor einem Jahr LEGO Rock Band erschienen ist, kommt jetzt auch der nächste Streich von Warner Bros. Und dieser schickt euch direkt in die Welt von Harry Potter. Ob das etwas ironische Franchise LEGO zu Harry Potter passt, erfahrt ihr in unserem Testbericht!
Harry Potter ist natürlich seit Anfang der 2000er Wende ein großer Name in der Welt geworden. Wirklich fast jeder Mensch, außer mir wie immer, hat die Bücherreihe von Harry Potter gelesen. Andere schauen lieber die Filme oder interessieren sich gar nicht für die Brillenschlange. Da Warner Bros. die Lizenz innehat, war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis auch dieses Franchise LEGOfiziert würde. Dabei besannen sich die Entwickler dann wieder zurück zu den Wurzeln von Star Wars bzw. Indiana Jones, welche schon damals sehr gut angekommen sind. LEGO Batman, welches schon gut über ein Jahr auf dem Buckel hat, kam leider nicht so gut an und somit wollte man beim Harry Potter-Franchise alles richtig machen.
Und so spielt es sich auch. Man bemerkt sofort in den ersten Minuten, dass LEGO Harry Potter an die Qualität von LEGO Indiana Jones 2 anknüpfen kann und sich vom Spielprinzip her total ähnelt. Auch wenn sich das Spieldesign kaum verbessert hat, gibt es einige Dinge im Detail, welche man erwähnen sollte. Das wäre unter anderem das Zusammensetzen von Lego-Blöcken: In vielen Levels gibt es etliche Abschnitte, in denen ihr verschiedene Sachen zusammenbauen müsst. Jedoch wird das nicht manuell betrieben, sondern Harry oder seine Freunde schwingen ein paar Mal mit ihrem Zauberstab und setzen die Blöcke in einem magischen Wirbel zusammen. Doch auch manuell seid ihr verpflichtet, etwas zusammenzusetzen, wenn es unter anderen darum geht, eine Treppe, Brücken oder etwas anderes aus größeren Legosteinen selbst zusammen zu zimmern. Bei den Treppen bekommt ihr an einer Wand immer spezielle Tipps, wie ihr diese Treppe zusammenstellen könnt, aber natürlich könnt ihr auch eure eigenen Variationen ausleben. Ein positiver Aspekt gegenüber den anderen LEGO-Spielen ist, dass ihr mit den Ausnahme-Zauberern nicht nur herumlaufen müsst, sondern euch auch ab und zu auf den Besen schwingen dürft. So könnt ihr mit einer ganz einfachen Flugsteuerung durch das vorhandene Areal fliegen.
Hogwarts hat einiges zu bieten. Ihr entdeckt in jedem Jahr viel mehr und könnt jedes Mal in die alten Areale zurückkehren und spezielle Sachen mit anderen Zaubersprüchen entdecken. Sogar Tränke müsst ihr während eures vierjährigen Abenteuers selbst brauen und dazu verschiedene Zutaten in einen Kochtopf werfen. Die erforderlichen Zutaten findet ihr immer in dem Raum, in dem ihr den Zaubertrank herstellen müsst. Wenn ihr dann einen Schluck nehmt, öffnet sich entweder der weitere Weg oder ihr erhaltet spezielle Kräfte, um Tore anhand eines Schalters zu aktivieren. Wenn ihr außerhalb eines Levels seid, bringt euch ein Diener in Form eines Geistes zu den speziellen Punkten, an denen ihr mit der Story weitermachen müsst. Somit habt ihr immer einen Begleiter an eurer Seite, welcher euch im Spiel weiterbringt. Doch neben den Tränken und Gebieten gibt es noch Zaubersprüche, die im Spiel eine wichtige Rolle spielen. Denn neben Harry Potter könnt ihr während des Abenteuers noch Hermine, Ron, Hagrid und auch andere Protagonisten spielen. Jeder von den Charakteren besitzt auch individuelle Attacken. Mit Harry könnt ihr Dinge bewegen oder Pflanzen mit Licht verschrecken. Mit Ron könnt ihr zum Beispiel eine Ratte namens Scabbers hervorrufen, mit der ihr durch enge Rohre lauft. Dieses System erstreckt sich über das gesamte Spiel und es wurde besonders gegen Ende sehr innovativ und abwechslungsreich gestaltet. Daumen hoch!
Im lokalen Modus könnt ihr sogar noch einen zweiten Spieler dazu holen, der sich einen von den drei Standard-Charakteren aussuchen darf. Dadurch kann euch das Abenteuer erleichtert werden. Dennoch ist es schade, dass es nur beim lokalen Multiplayer-Modus bleibt, denn auf einen Online-Koop-Modus hat man diesmal verzichtet. Um während des Abenteuers Abwechslung zu bringen, dürft ihr zahlreiche Sammel-Items suchen. Teile für das Hauswappen oder 160 Charaktere möchten von euch gefunden werden. Damit ihr eure Sammlung komplettieren könnt, braucht ihr viel Zeit, aber Zeit kostet ja Geld und deswegen… fangt bloß nicht damit an, die ganzen Sachen zu sammeln! Außer ihr habt einfach kein Leben! Insgesamt seid ihr mit dem Spiel gute 20 Stunden beschäftigt, wenn ihr nebenbei nicht alles entdecken wollt. Für das Suchen der Gegenstände könnt ihr noch einmal ordentlich Zeit drauf legen. Auf jeden Fall seid ihr lange mit dem Spiel beschäftigt.
Technisch gesehen hat sich fast gar nichts verändert. Was immer noch geboten wird, ist eine sehr gute Grafik, an die man sich aber erst gewöhnen muss. Jedoch findet man im späteren Verlauf immer mehr Gefallen an der Optik. Die Charaktere sind sehr gut animiert und auch ihre Mimik kann sich sehen lassen. Die gute Physik der Bauklötzchen ist besonders positiv aufgefallen. Jedoch streikt auch sehr gerne die Framerate und es gibt einige Einbrüche, falls zu viele Dinge gleichzeitig im Spiel geschehen. Dies wirkt zwar nicht so störend, ist aber nicht so schön anzusehen. Ein Highlight jedoch sind wie immer die Zwischensequenzen, denn diese nehmen das Harry Potter-Franchise immer mit etwas Ironie und speziellem Witz auf die Schippe und wirken von der Atmosphäre her nicht so düster und böse wie im Original.
Der Sound wurde komplett auf das Harry Potter-Szenario angepasst und jede Melodie erkennt man auf den ersten Ton. Leider gibt es keine Sprachausgabe. Das heißt, ihr müsst euch selbst vorstellen, was die Lego-Figuren gerade von sich geben. Dadurch merkt man, dass gerade diese Art von Kommunikation mehr an Kinder gerichtet wurde, denn man versteht die Handlung auch ohne Text sowie Sprachausgabe.
Unser Fazit
7
Spaßgarant