Unser Test zum Spiel: Kirby und das magische Garn
Lange Zeit war es still um den rosa Knubbel mit dem Namen Kirby, lediglich ein Eintrag namens „Kirby Wii“ fand sich seit vielen Monden in den Releaselisten von Nintendo. 2010 wurde das Geheimnis auf der E3 endlich gelüftet und in einem zuckersüßen Trailer der neue Ableger namens Kirby Epic Yarn gezeigt. Mittlerweile ist bekannt, dass es sich dabei nicht einmal um den so oft auf den Listen aufgetauchten Titel handelt, aber das ist eine andere Geschichte. Wir haben uns Kirby und das magische Garn (so der deutsche Titel) geschnappt und auf Herz und Nieren geprüft.
Unser geliebter, rosa Knödel läuft gemütlich durch die Wälder des Dreamland, als er über eine seiner geliebten Maxi-Tomaten stolpert. Diese saugt er natürlich prompt auf... und handelt sich damit mächtigen Ärger ein, denn diese Tomate gehört einem merkwürdigen Magier. Dieser rächt sich natürlich sofort und verfrachtet Kirby in eine Welt aus Stoff und Wolle. Dort angekommen, stößt er auf einen grimmig ausschauenden Typen, der sich als Prinz Plüsch vorstellt und ihm die Geschehnisse und den Grund dafür, dass Kirby nur noch aus einem Wollfaden besteht, genauer erklärt. Der böse Magier Grimmgarn hat demnach die magischen Fäden, welche die Gegenden dieser Stoff-Welt zusammenhalten, gestohlen und in Ungeheuer verwandelt. Rechtschaffend wie Kirby ist, macht er sich natürlich direkt gemeinsam mit Prinz Plüsch auf den Weg, diese Welt zu retten und in seine eigene zurückzukehren.
Entweder allein oder zusammen mit einem Freund ist es nun eure Aufgabe, den beiden plüschigen Helden durch die wolligen Stages zu helfen. Spielerische Unterschiede zwischen Kirby und Plüsch gibt es keine, beide haben dieselben Fähigkeiten. So besitzen beide einen magischen Faden, der vielseitig eingesetzt wird. Beispielsweise um Feinde anzugreifen bzw. sozusagen „aufzuribbeln“. Anders als in bisherigen Kirby-Titeln werden Gegner nicht eingesaugt und es ist auch nicht möglich, ihre Kräfte zu übernehmen. Bis zum Ende des Spiels hat Kirby also immer die gleichen Fähigkeiten. Abwechslung ist dennoch geboten, denn an einigen Stellen im Spiel werden die beiden Helden in andere Gegenstände verwandelt. Ob ein großer Roboter, welcher Woll-Raketen schießt oder ein Feuerwehrwagen, der sich um kleine Brände kümmern muss; es gibt zahlreiche Verwandlungen, ähnlich wie im auf dem SNES erschienenen Yoshis Island. Auf normalem Wege kann Kirby jedoch auch andere Formen annehmen. Um ein wenig schneller zu sein, verwandelt er sich in ein kleines Auto und, um langsamer zu fallen, in einen kleinen Fallschirm. Ein wenig vermisst habe ich es schon, Gegner einzusaugen und ihre Fähigkeiten zu übernehmen, aber ich freundete mich schnell mit der neuen (und vor allem sehr knuffigen) Spielweise an.
Ein großes Manko hat all das allerdings. Kirby und das magische Garn ist nicht einfach ein leichtes Spiel. Es ist ein verdammt leichtes Spiel, denn ihr könnt nicht einmal sterben. Während des Fortschritts in einem Level sammelt ihr zwar Diamanten, welche ihr bei Feindkontakt - ähnlich wie in den Sonic-Titeln - verliert, aber diese können dann direkt wieder eingesammelt werden. Habt ihr gar keine Diamanten mehr, ist das allerdings kein Problem, Kirby kann schließlich nicht draufgehen. Zwar gibt es ab und an einmal ein paar kniffligere Passagen, aber an ein Donkey Kong Country Returns kommt es nicht einmal annähernd heran. Auch die Endgegner fordern nicht wirklich, denn hier müsst ihr einfach nur das (leichte) Muster erkennen und dann kurz mit dem magischen Faden angreifen. Da ihr nicht sterben könnt, kann man nicht einmal vom Trial and Error-Prinzip sprechen... denn ihr könnt ja nicht einmal versagen.
Außerhalb der Welten gibt es jedoch auch noch ein wenig zu tun. So ziehen in das beim Plüsch-Palast befindliche Hotel nach und nach neue Bewohner ein. Mit den gesammelten Diamanten könnt ihr das Hotel dann noch zusätzlich vergrößern. Damit die neuen Mieter einziehen, müssen allerdings erst einmal bestimmte Gegenstände platziert werden. Diese könnt ihr in den Levels finden oder in einem Shop kaufen. Sind die Bewohner dann endlich angekommen, laden sie euch zu einem Minispiel ein. Beispielsweise zu einem Versteckspiel: Findet alle Freunde in einem Level und sammelt sie ein. Als Belohnung winken dann weitere Objekte, mit denen auch das eigene Zimmer geschmückt werden kann.
Schon allein die Screenshots und Videos machen eines klar: Es gibt nur wenige Spiele, die niedlicher und knuffiger sind als Kirby und das magische Garn. Der Stil des Titels ist einfach nur einzigartig und die Animationen flüssig. Viele kleine Details machen das Erlebnis perfekt (so gibt beispielsweise der Wollboden bei Bodenkontakt immer ein wenig nach), die verschiedenen Wollgegenden sind wunderschön animiert und die Figuren sind zuckersüß. Wer sich also von dieser riesigen Portion an Niedlichkeit nicht abschrecken lässt, wird vollends darin aufgehen können.
Die Soundeffekte und Melodien sind eingängig und bleiben im Ohr. Natürlich gibt es wieder einige Titel, die bereits bekannt sind (beispielsweise der bekannte Gourmet Race-Song). Auch ein klein wenig Sprachausgabe hat es ins Spiel geschafft. Allerdings nur in Form eines Erzählers. Keine Angst, Kirby bleibt weiterhin stumm. Am besten gefällt mir das niedliche „Meep Meep“, welches jedes Mal ertönt, sobald Kirby sich in das kleine Auto verwandelt.
Unser Fazit
7
Spaßgarant