Unser Test zum Spiel: Die Sims 3

Nach etlichen MySims-Spielen erschien mit Die Sims 3 endlich wieder ein Spiel der Hauptreihe auf unserer Lieblingskonsole. Die Sims sind mittlerweile zu einer der größten Marken im Videospielgeschäft aufgestiegen und ich dachte mir daher, dass die Wii-Version dem bestimmt Rechnung tragen würde. Nach vielen Tagen Testzeit war ich jedoch so geschockt, dass ich keine Lust auf das Schreiben eines Reviews hatte. Glücklicherweise hat mein Sim während der Testphase an seinem Tagebuch geschrieben, das ich mit seiner Erlaubnis veröffentlichen darf (solange er davon nichts erfährt).


Tag 1:
Eine Geburt ist doch immer etwas Schönes. Besonders, wenn es die eigene ist. Leider darf man sich seinen Namen nicht selber aussuchen und ich bin schon etwas sauer auf meinen Schöpfer, der mich "Nicht Sicher" taufte. Und was hat er sich eigentlich dabei gedacht, mir Eigenschaften wie Kleptomanisch, Mürrisch und Schnorrer zu verleihen?!? Da helfen auch die coolen Klamotten nichts. Ich richte mich jetzt schon auf ein einsames Leben ein. Vielleicht war mein Schöpfer wegen der großen Auswahl an Charaktereigenschaften überfordert. Ich glaube aber eher, dass er mich einfach nur leiden lassen will.

Tag 2:
Juhu, ich konnte mein eigenes Heim beziehen! Ich hatte vorsorglich ein paar Skizzen mitgebracht, damit ich mir mein Traumhaus bauen kann. Nur leider durfte ich mir nur unter einer überschaubaren Anzahl von Stilen ein fertiges Haus aussuchen. Nix da mit selber bauen. Man, war ich enttäuscht. Immerhin war es mir erlaubt, das Innere nach meinen Vorlieben einzurichten. Ich werde jetzt mal anfangen, die ersten Wände zu ziehen und mich durch die Möbel-Kataloge zu wälzen.

Tag 4:
Was waren die letzten beiden Tage für eine Qual! Das erste Problem hatte ich mit den Wänden: Sie sind immer versetzt gebaut worden. Ich brauchte einen halben Tag, um mich in dieser seltsamen Raum-Krümmung zurechtzufinden. Doch nach viel Schweiß und Tränen hatte ich mir endlich ein Bad und ein Schlafzimmer abgetrennt. Der richtige Horror begann aber erst jetzt. Ich hatte ja keine Ahnung, dass die Bebilderungen in den vielen Katalogen so klein sind. Unterschiede zwischen den Türen ließen sich kaum erkennen, viele Fenster sahen gleich aus und ich musste ständig vor- und zurückblättern, um die richtige Kategorie zu finden. Immerhin gingen das Auslegen eines neuen Bodens und das Streichen der Wände schneller vonstatten. Mit so viel Frickelei hatte ich aber nicht gerechnet. Ich hoffe, ich muss niemals umziehen.

Tag 5:
Nach einem leckeren Frühstück und einer ordentlichen Dusche verließ ich zum ersten Mal seit der Ankunft mein Haus. Ich hätte das lieber nicht getan. Gut, zuerst dachte ich, ich hätte meine Brille zuhause vergessen und deswegen würde ich schon nach 3 Metern voraus keine Bäume mehr sehen. Diese "ploppen" aber beim Erkunden der Stadt immer wieder in mein Gesichtsfeld. Und so hätten sich auch die völlig unscharfen Häuser erklärt, die bei meinem Näherkommen aber plötzlich doch scharf werden. Irgendwann fiel mir aber auf: Moment mal, ich habe doch gar keine Brille und bin auch gar nicht kurzsichtig! Warum musste mich mein Schöpfer ausgerechnet in der wohl hässlichsten Stadt überhaupt absetzen???

Tag 6:
Nach meinem kurzen und schockierenden Spaziergang gestern habe ich all meinen Mut zusammengerissen und mich noch einmal vor die Tür getraut. Mir war nämlich ganz schön langweilig geworden in meiner Bude. Der Fernseher spielt immer nur den gleichen Film und die Klospülung fasziniert auch nicht gerade lange. Außerdem wollte ich andere Menschen sehen. Die ersten Begegnungen verliefen aber nicht gerade positiv. Ich habe zwar jeden angelächelt, der mir über den Weg lief (viele waren das nicht, obwohl ich den ganzen Tag unterwegs war), angesprochen hat mich aber niemand. Wieso muss denn unbedingt ich den ersten Schritt tun?

Tag 7:
Ich wagte heute einen erneuten Versuch, mit meinen Mitbewohnern auf Tuchfühlung zu gehen. Weil anscheinend wieder keiner Lust hatte, mit mir zu reden, habe ich dann doch die Initiative ergriffen. Doch anstatt sich normal mit mir zu unterhalten, brabbeln die alle nur irgendwelche komischen Laute und machen komische Gesten! Wollen die mich verarschen? Wurde ich in einem Nest bestehend aus schlechten Pantomimen abgesetzt? Um meinen Frust loszuwerden, habe ich jeden beleidigt, der mir über den Weg lief. Mit meinem direkten Nachbarn habe ich mich sogar geprügelt. Jetzt tut mir alles weh. Ich werde also früh zu Bett gehen.

Tag 11:
Die letzen Tage habe ich damit verbracht, gegen die Wand zu starren. Doch heute habe ich mich entschlossen, wieder aktiv zu werden: Ich werde mir einen Job suchen. Nach reiflicher Überlegung bin ich zum Entschluss gekommen, dass ich im Krankenhaus anfangen möchte. Ich versprach mir dort die meisten Möglichkeiten, meine Mitmenschen quälen zu können!


Tag 12:
Was für ein Tag. Ich habe es doch tatsächlich fertig gebracht, an meinem ersten Arbeitstag zu verschlafen. Doch immerhin war meine Fahrgemeinschaft so nett, volle 1 1/2 Stunden vor meinem Haus auf mich zu warten. So konnte ich noch ganz gemütlich frühstücken und etwas Fernsehen gucken. Es scheinen doch nicht alle Menschen schlecht zu sein. Meine Arbeit war dann aber sehr enttäuschend. Ich hatte immer wieder die Wahl aus zwei Möglichkeiten: Spritzen sortieren oder Pause machen. Selbst das monotone Wiederholen dieser Tätigkeiten wäre gar nicht das Schlimmste gewesen, wenn ich nicht einfach nur dasitzen und warten würde, bis die Zeit verstreicht! Es stimmt, liebes Tagebuch, ich setze mich hin, wähle eine Möglichkeit aus, warte bis die Zeit abgelaufen ist und entscheide mich erneut. Wie zur Hölle heilen die hier Krankheiten? Indem sie sie totstarren?!?

Tag 23:
Mittlerweile hat mich eine gewisse Langeweile erfasst. Jeder Tag ist wie der andere, es gibt nichts Spannendes zu erleben. Ich habe zwar das Kunststück zustande gebracht, mich mit ein paar Leuten anzufreunden, aber ehrlicherweise fehlt mir das Verständnis, was mir das bringen soll. Ich habe das Gefühl, mein Schöpfer hat mich verlassen. In Wirklichkeit sitzt er aber bestimmt irgendwo auf einer Wolke und amüsiert sich königlich über mein schreckliches Leben. Wäre ich doch nie geboren worden.

Unser Fazit

3

Eher nicht überzeugend

Meinung von Pascal Hartmann

Was ist eigentlich in letzter Zeit bei EA los? Ich habe das Gefühl, für die Wii-Versionen ruht sich der Konzern einfach auf den großen Namen ihrer Franchises aus und es ist völlig egal, was für ein Spiel sich dahinter verbirgt. Klar, das Grundkonzept von Die Sims ist auch im dritten Teil erhalten und noch immer faszinierend. Wenn das dann aber durch einen technischen Totalausfall (die Wii rattert die ganze Zeit über wie verrückt, alles stockt und hakt) und eine völlig missglückte Steuerung kaputt gemacht wird, sollten selbst Hardcore-Fans der Sims einen großen Bogen um die Wii-Version machen. Dazu kommen eingeschränkte Freiheiten und herausgeschnittene Features der HD-Versionen wie das Bearbeiten der Möbel und Versenden dieser an eure Freunde. Nehmt euch ein Beispiel an Nicht Sicher und sorgt dafür, dass sich ein Schicksal wie seines nicht wiederholt.

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Die durchschnittliche Leserwertung

5 User haben bereits bewertet

Kommentare 5

  • Abahachi

    Meister des Turms

    Gott sei dank hab ich es mir doch nicht gekauft ...

  • Dirk

    Europäer

    Das wollte ich erst meiner Cousine schenken...

  • Kirbyfan

    Falling Angel

    Stimme den Review 100 % zu! Was soll das EA? Leute, kauft euch lieber Sims 2 Haustiere oder Sims 2 Gestandet.Das sind tolle Spiele, aber das hier ist ein Witz!

  • Super_Mario

    :D

    Super gechrieben^^ EIne der wenigen Reviews die ich bis zum ende gelesen habe. (Das soll nicht heißen das die anderen Reviews schlecht sind, im Gegenteil, sie sind alle witzig und sehr informativ aber ich lese so gut wie nie alles).

  • Mario-WL

    Special Brawler

    Danke, Herr, dass ich nach Sims 1 aufgehört hab xD Es war ein echt cooles Spiel, aber wie kann man einer Spieleserie sowas antun? Das ist wirklich erbärmlich und ihr seid nicht die einzigen, die so gewertet haben.
    Danke, ich hoffe, ihr habt Electronic Arts die Augen geöffnet.