Kirby & die Wundersame Spiegelwelt: Zelda Four Swords + Metroid =...

Wer Kirby spielt, der weiß worauf er sich einlässt. Simple Jump and Runs, entspannte Abenteuer ohne wirkliche Komplexität. Ausnahmen bestätigen aber die Regel, wie Kirby & die Wundersame Spiegelwelt beweist. Nicht nur Link kann sich für einen Multiplayer-Spaß spalten, auch Kirby versuchte sich daran Menschen am Gameboy zu versammeln. Ob ihm das gelungen ist und vor allem wie, erfahrt ihr in meinem Test zu Kirby & die Wundersame Spiegelwelt.

Zu viert geht es ins Abenteuer! Zusammenarbeit ist gefragt.


Die Story ist, wie so oft, schnell erklärt. Als Kirby von einem dunklen Meta-Knight attackiert und in vier geteilt wird, eilen er und seine Ebenbilder zur Spiegelwelt, welche in Gefahr zu sein scheint. Der wahre Meta-Knight ahnte dies und flog voran. Angekommen müssen die Kirbys mitansehen, wie der wahre Meta-Knight von seinem dunklen Ebenbild geschlagen und in einen großen Spiegel eingesperrt wird. Da dies noch nicht genug ist, zerschlägt der dunkle Ritter den Spiegel in 8 Teile. Nun liegt es an den Kirbys, die Teile zu sammeln und Meta-Knight zu retten.


Kirby & die wundersame Spiegelwelt ist ein 2D-Jump and Run wie man es von der Knutschkugel gewohnt ist. Ihr springt und fliegt oder saugt gefährliche Gegner ein, um ihre Fähigkeiten zu kopieren. Dabei erhaltet ihr von einem Stein-Monster beispielsweise die Stein-Fähigkeit, mit der ihr in der Lage seid, selbst Gegner zu plätten. Mit über 25 Kräften bietet euch das Abenteuer zahlreiche Möglichkeiten Rätsel zu lösen oder Verstecke zu finden. Neue Verwandlungen, wie die Amoria- oder Minimum-Fähigkeit (Hallo Mario) dürfen natürlich nicht fehlen. Wie ihr vermutlich festgestellt habt, bestreitet ihr das Abenteuer nicht alleine. Drei weitere Kirbys helfen euch dabei weiterzukommen oder wandern durch die zusammenhängende Welt eigenständig herum. Dazu gleich mehr.


Eine knifflige Lage! Mit dem richtigen Zusammenhalt könnt ihr den Feind besiegen.

Vielleicht habt ihr es schon bemerkt, aber ich habe noch nichts zu den Leveln erzählt. Nun, das wird auch dabei bleiben, denn wie ich bereits erwähnte, streift ihr durch eine zusammenhängende Welt. Von einer Art Oberwelt aus besucht ihr bis zu 9 Welten. Dabei ist nicht von Anfang an jede Welt betretbar, das ist aber auch nicht weiter schlimm. Nach ungefähr 45 Min. Spielzeit seid ihr frei in welcher Reihenfolge ihr die Welten meistern wollt. Am besten lässt es sich mit Metroid oder A Link between Worlds vergleichen (zweite Hälfte). Damit ihr nicht komplett die Orientierung verliert, könnt ihr jederzeit einen Blick auf die Karte werfen (allerdings müsst ihr die Karten für die Welten erst finden). Diese markiert wichtige Stellen wie Bosse oder Speicherräume. Falls ihr aber komplett verloren seid, könnt ihr mit Drücken von L euren Warp Star rufen, der euch wieder in die Oberwelt transportiert. Apropo Speicherräume, diese öffnen Türen und Abkürzungen in der Oberwelt, ihr müsst also nicht immer vom gleichen Punkt aus loslaufen. In der Welt selbst gibt es unheimlich viel zu entdecken. An jeder Ecke lauert eine Truhe oder ein Secret. Die ungwohnte Komplexität ist für Kirby wirklich beeindruckend. Die Welt ist durdacht und logisch aufgebaut, immer wieder kommt es zu ''Aha''-Momenten. Selbstständiges Erkunden und Nachdenken, ohne an der Hand geführt zu werden, wird hier groß geschrieben! Ideal für Metroid-Fans.


Zurück zu Kirbys Begleitern. Diese haben die selben Fähigkeiten wie eure Figur, nur die Farben unterscheiden sich. Wie ihr oben links im Bild sehen könnt, besitzt ihr ein kleines Handy mit höchstens drei Energieeinheiten. Seid ihr mal alleine in einer kniffligen Lage, könnt ihr mithilfe von R eure treuen Freunde zu euch rufen. Oft bringen sie auch Lebensenergie mit. Der Warp zur Oberwelt kostet keine Handyeinheit. Falls ihr auch einfach mal Lust habt eure knuddeligen Kumpel selbst aufzufinden, könnt ihr einfach einen Blick auf die Karte werfen. Dort seht ihr, wo sich die anderen Kirbys befinden. Passiert es aber mal, dass ein Kirby stirbt, landet er wieder in der Oberwelt (passiert auch bei euch als Spieler). An manchen Stellen sind alle vier Kirbys sogar zwingend notwendig. Zum Beispiel müsst ihr einen großen Block gemeinsam einsaugen, damit er sich von der Stelle bewegt. Dies klappt mal gut, mal schlecht. Die KI der Kirbys kann manchmal wirklich dämlich sein. So ist es mir passiert, dass sie einfach nicht bereit waren, gemeinsam zu saugen. Aber keine Panik, jeder Ort und jede Stelle auf der Karte lässt sich von mindestens zwei Punkten betreten. Das Komplettieren der Welt ist also auch ganz allein möglich.

Kennt ihr noch die Smash-Fähigkeit? Diese fand hier ihren Ursprung. Aber welcher Gegner könnte sie euch geben?


Vollkommen Aufblühen tut das Spiel erst im Multiplayer. Drei weitere Mitspieler können die Rolle der restlichen Kirbys übernehmen. Das tolle ist, ihr seid nicht gezwungen permanent zussammen zu kleben. Jeder kann sich unabhängig von aneinander in der Spiegelwelt bewegen. Braucht jemand dringend Hilfe ruft er euch einfach zu sich. Ob ihr den Anruf entgegkommt ist euch selbst überlassen. Das gemeinsame Erkunden und Entdecken macht rießigen Spaß. Ihr könnt Strategien gegen Bosse planen und zusammen die Karte aufdecken. Ständiges Kommunizieren lässt das Spiel lebendig wirken. Auch wenn ihr nur alleine spielen solltet, geben euch die Computer-Kirbys das Gefühl, nie alleine zu sein. Oft kommt es zu Momenten, in denen ihr auf einen Kumpanen zufällig trifft und ihn unterbewusst begrüßt. Vor allem lustig - wenn er dann einfach nur dasteht und euch anstarrt. Selbst wenn alle sich in einem Raum befinden, im Weg stehen sie euch nie.


Die Grafik bezaubert einen wirklich. Die Sprites sind sehr geschmeidig und lassen viele Gegner noch knuddeliger (oder bedrohlicher) erscheinen. Die verschieden Welten unterscheiden sich alle vom Aussehen und Setting. Egal ob Holzfäller-Wald oder Weltraum, die visuelle Erscheinung könnte nicht abwechslungreicher sein. Unterstreicht wird das alles von der Kirby-typischen Musik. Jedes Stück passt sich an seinem entsprechenden Ort perfekt an. Macht euch schonmal aufs Mitsummen gefasst. Trotzdem hätten die Komponisten ein paar Stücke mehr kreieren können, da es meistens nur einen Track für eine Welt gibt. Auch die Steuerung geht locker von der Hand. Kirby lässt sich schnell bewegen und sollte keine Probleme machen. Wer Sorge hat, er müsse immer ewig zu bekannten Orten watscheln, der kann beruhigt sein. Jede Stelle lässt sich schnell wieder auffinden.


Kleiner Blick in die Karte! Röttliche Felder markieren unbekante Orte, gelbe bereits besuchte.


Nun ein wenig etwas zu den sammelbaren Gegenständen. Während euch einfache Truhen lediglich Energie oder Leben geben, sind große Truhen schon wesentlich attraktiver. Diese beinhalten nämlich Herzteile, Musikstücke, Kartenteile oder gar Farbspray-Dosen, um das Erscheinungsbild eures Kirbys zu ändern. Im Startmenü könnt ihr eure entdeckten Schätze begutachten und abschätzen, wie viel euch noch fehlt.
Trotzdem ist dieses Spiel leider nicht fehlerfrei. Die Verwandlungen bieten im Movesset überhaupt keine Abwechslung. Kirby's Fun Pak bewies aber, dass man einer Verwandlungen viele Attacken geben kann, von daher wirkt das etwas faul. Auch könnte der ein oder andere am Anfang des Spiels etwas überfordert sein. Allerdings legt sich das schnell. Wie schon angesprochen, ist die KI der Kirby nicht besonders gut. Befehle geben ist nicht möglich, es kann also mal passieren, dass sie einfach den Raum verlassen, obwohl man das nicht will. Auch in Sachen Inszenierung sollte man nicht zu viel erwarten. Lediglich das Finale macht einiges her in Sachen Darstellung und Inszenierung. Wer wieder einen zu leichten Schwierigkeitsgrad erwartet, den kann ich beruhigen. Dieser ist nämlich recht angehnem und konzentriert sich fast ausschließlich aufs Erkunden. Dennoch werden euch einige Bosse viel abverlangen, unterschätzt sie nicht!


Etwas wichtiges will ich aber noch ansprechen. Das Spiel erschien für den Gameboy, somit dürfte wohl niemand mehr in der Lage sein Freunde vor dem Gameboy zu versammeln (vor allem mit dem Link-Kabel). Die Virtuel Console Version kann man leider nicht gemeinsam spielen. Lasst euch aber nicht abschrecken, auch alleine macht das Spiel einen gigantischen Spaß. Ich wollte hier aber die reine Gameboy-Erfahrung testen. Danke fürs Lesen :kirby: (gebt dem Spiel ein Remake verdammt)

Mein Fazit

9

Geniales Spiel

Meinung von eatfrishkirby

Kirby & die Wundersame Spiegelwelt wagt neue Schritte und setzt diese gekonnt um. Das selbstständige Erkunden macht unheimlich Spaß und weckt den Entdeckerdrang ungemein. Hinweise auf der Karte geben euch Tipps, um die 100% zu erreichen. Sollte man mal alleine nicht weiterkommen, kann man jederzeit die hilfreichen Begleiter rufen um selbst die schwierigsten Bosse zu besiegen. Durch das hohe Alter des Spiels ist es leider so gut wie unmöglich heutzutage mit Freunden das Abenteuer zu genießen. Kennt ihr es, wenn ein Spiel nach einem Remake ruft? Gut, denn dieses Spiel schreit nach einem. Mit dem 3DS zusammen mit Freunden zu spielen, bietet sich hier einfach perfekt an. Bitte HAL, wenn ein Kirby neu aufgelegt werden will, dann dieses! Oder wie Kirby sagen würde:''Poyo''!
Mein persönliches Highlight: Als mich ein Kirby während eines Bosskampfes für eine, seiner Meinung nach, coolen Fähigkeit stehen lies. Danke grüner Kirby für den Tod.

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