Zombie Survival auf dem 3DS? Geht nicht? Geht doch!

Als langer DayZ Spieler habe ich Ice Station Z im eShop für drei Euro entdeckt und stellte mir umgehend die Frage, was ich wohl von einem 3DS Spiel für diesen Preis erwarten kann. Natürlich ging ich nicht von einem vollwertigen DayZ, H1Z1 oder ähnlichen Konsorten aus - aber ich war neugierig wie viel von jenem Spielgefühl auf den 3DS übertragen werden.


Taucht mit mir ein, in eine Welt voller Zombies, Gefahren und dem Willen zu überleben! Oder? Was Ice Station Z wirklich ist, wie nah es an die großen Zombie Survival Spiele ran kommt und was ich davon halte - das könnt ihr hier nachlesen.



Die Wahl der Konnektivität
Alles beginnt mit der Auswahl des Konnektivität. Zur Auswahl steht ein Einzelspieler sowie ein Multiplayer welcher sich wiederum in Online, Lokal sowie "Friends Only" aufteilt. Im Online Multiplayer (Lokal betrachten wir hier nicht weiter) kann man einer Lobby, welche aus bis zu acht Spielern bestehen kann, beitreten oder eine neue hosten. Sind wir in einer Lobby können wir per Tastendruck mit anderen Spielern per Mikrofon sprechen und andere hören. So entfällt langes tippen. Gibt es nervige Mitspieler lassen sich diese auch muten. Top!


Der Spieler findet sich nun auf einer ziemlich verschneiten Karte wieder. Alles erscheint weiß, in der Ferne sind Bäume zu sehen. Sträucher, Flüsse oder andere Vegetation fehlt komplett - wir befinden uns auf einer kalten arktischen Insel und versuchen zu überleben. Zu unseren Feinden zählen wir Hunger, Durst, natürlich Zombies, ausgelegte Bärenfallen aber auch die Kälte. Weniger als einen Feind, aber als einen Überlebensaspekt nenne ich hier noch den Ladezustand unseres Ingame-Smartphones.


Wir laufen los, irren wortwörtlich umher. Auf unserem Handy (Touchdisplay) können wir eine Karte aufrufen welche uns unsere Position anzeigt sowie eine ungefähre Vogelperspektive über die Umgebung verschafft. Dörfer und einzelne Gebäude sind erst dann eingezeichnet wenn wir sie in unserem Leben entdecken.




Die Steuerung
Was lässt sich hier groß sagen? Wir können herumlaufen, je nachdem wie weit wir den Stick bewegen laufen wir schneller oder langsamer, können uns hinlegen und herumkriechen (Zombies nehmen einen so fast gar nicht wahr) und steuern auf dem Touchdisplay unser Smartphone. Springen oder richtiges "sprinten" ist nicht möglich. Die Zombies sind immer schneller als wir - man sollte ihnen also aus dem Weg gehen. Mit dem C-Stick des New 3DS können wir außerdem noch unsere Kamera drehen sowie genauer zielen. Minuspunkt für das Spiel: geht man auf einen der zugefrorenen Flüsse zu kann man nicht einfach mit dem C-Stick nach unten schauen. Hierfür muss man extra erst zielen (Schultertaste) um dann den Kopf nach unten zu bewegen. Bis dahin ist man einer Gefahr wie einem Zombie schutzlos, oder besser ohne Kenntnis über diesen, ausgeliefert.


Ein Zombie! Liegen wir auf dem Boden nimmt er uns kaum wahr

Jetzt schnell weg hier!



Das Smartphone im Detail
Auf unserem Touch-Display haben wir ein Smartphone mit verschiedenen Apps - oder nennen wir sie einfach einfach nur Anzeigen. Es zeigt uns unter verschiedenen Menüpunkten eine Karte, unser Inventar, einen Nachrichtendienst mit dem wir uns mit anderen Spielern unterhalten können, eine Funktion um unser Aussehen anzupassen oder neue Kleidung anzuziehen, eine Gesundheits/Fitness Anzeige, eine Liste aller Spieler der Lobby, die Uhrzeit, den Akkuzustand unseres Smartphones sowie die aktuelle Temperatur.


Das Smartphone auf dem Touchscreen



Die Infrastruktur der Insel
Auf unserem Weg über die Insel, auf der Suche nach Mitteln zu überleben, treffen wir immer wieder auf einzelne Gebäude, Zelte (welche sich mitnehmen lassen!), Dörfer und Forschungsstationen. Die meisten Gebäude lassen sich betreten und sind spärlich ausgestattet mit einzelnen Regalen, Feuerstellen oder Betten. Andere wiederum haben eine Tür und Fenster - lassen sich aber nicht betreten. Blöd nur dass sich diese beim wegrennen oder im Nebel nicht sofort erkennen lassen. Warum nicht einfach direkt jedes Gebäude begehbar gemacht?


Eines der kleinen Dörfer. Beide Gebäude sind betretbar



Der Nebelzieht auf
Ich sprach soeben von Nebel - richtig. Von Zeit zu Zeit wird es dunkel oder auch neblig. Die Sicht ist dann weitaus eingeschränkter und die Umgebung erscheint somit auch weitaus gefährlicher. Zombies lassen sich erst viel später erspähen, schützende Dörfer oder einzelne Gebäude auf Entfernung kaum ausmachen - fast nur wenn man schon darüber stolpert. Sehr cool!


Der Nebel hat sich hier in der Dunkelheit wirklich seinen Namen verdient!



Der Survival-Aspekt und andere Spielmechaniken
Wie bereits beschrieben gibt es anders als in vielen anderen Spielen auch noch die Kälte zu besiegen. Um dieser zu trotzdem können wir uns an einen Ofen stellen und diesen befeuern. Aber halt - so einfach ist das dann doch nicht. Für ein Feuer brauchen wir Streichhölzer und Holz. Um ein Schneemobil oder einen Helikopter zu fliegen brauchen wir Items wie Treibstoff (es gibt super schnelle Schneemobile, Helikopter und Boote). Um zu angeln ist eine Angel notwendig. Für ein drei Euro eShop Spiel auf einem 3DS habe ich ehrlich gesagt nicht ganz soviel erwartet. Die Zombies sind härter als ich zu Beginn dachte und sind reine Feinde - sie zu erschießen sichert einem vielleicht das Leben aber sie droppen keinerlei Gegenstände. Die Munition welche man hat sollte man sich also besser für miesere Situationen oder gar Spieler aufheben. Denn auch diese wollen einem manchmal ans Fell.

Mein Fazit

7

Spaßgarant

Meinung von Wehwehchen

Kann das Spiel mit einem DayZ oder H1Z1 mithalten? Vielleicht. Natürlich hat man nicht eine solch große Spielwelt wie Chernarus aus Armed Assault 2 für die DayZ Mod oder Standalone Version oder die Karte von H1Z1 oder gar die generierten Welten aus 7 Days to Die. Wir dürfen aber nicht vergessen dass wir nur drei Euro (!) zahlen und auf einem Handheld von Nintendo spielen. Und wenn ich diese zwei Fakten betrachte, so finde ich das Spiel schon echt gewaltig! Ich hoffe es kaufen sich noch mehr Leute das Spiel und supporten so den Entwickler. Die ersten Tweaks, Anpassungen und vielleicht auch Erweiterungen hat der Entwickler jedenfalls schon auf Twitter angekündigt. Aber: Preis hin oder her, entweder kommen die nicht betretbaren Gebäude von der Insel oder sie werden betretbar. Sie scheinen einfach nur wie stumpfe Platzhalter um manche Dörfer etwas größer wirken zu lassen. Weiterhin haben Bäume einfach keine Kollisionsbox - hindurchlaufen oder mit einem Schneemobil fahren kann einen einfach aus manchmal aufkommenden Atmosphäre voll rausziehen. Und dann ist da noch die Kamera ..
Mein persönliches Highlight: Man geht im dichten Nebel nichts ahnend in ein Gebäude, nimmt ein paar Items auf, dreht sich um und wer steht da im Türrahmen? Ein Zombie. Jetzt bloß nicht bewegen ...

Kommentare 3

  • Ein wirklich ansprechend geschriebener Test! Wie viele Spieler tummeln sich denn in der Regel so auf der Karte?

  • Guter Test, der die gröbsten Fehler aufzeigt. Was ich ein wenig schade finde ist, dass es so gar kein richtiges Ziel gibt. Also zumindest Trophäen - mäßig wäre das toll. Man muss teilweise extrem weite Wege laufen. Das mit der Kollisionsabfrage und der Kamera nervt ein wenig. Auch stört mich teilweise, dass man so schlecht an Wasser kommt (dabei hat man so viel Schnee vor sich liegen)
    Aber wie schon beschrieben,...erstens kostet es gerade mal 3 Euro und zweitens ist es ja auch nur ein Entwickler.
    Finde die 7 Punkte gut und hoffe der Entwickler hält sein Versprechen, noch ein wenig am Inhalt zu schrauben, sobald die Bugfixes fertig sind.
    Wenn jetzt aber nichts weiter am Spiel gedreht wird und es einfach vom Entwickler links liegen gelassen wird, dann würde ich dem Spiel nur eine 5 geben.