Unsere Vorschau zum Spiel: Project Zero: Priesterin des schwarzen Wassers
Am 31. Oktober ist nicht nur Halloween, auch die Wii U-Konsole wird um ein weiteres Spiel bereichert. Dabei handelt es sich um Project Zero: Priesterin des schwarzen Wassers, das nach langer Wartezeit endlich auch den Weg nach Europa findet, da Nintendo und Koei Tecmo die Schreie der Fans in den sozialen Netzwerken nicht ignorieren konnten. Ich durfte für diesen Vorschau-Bericht die ersten Kapitel des Spiels unter die Lupe nehmen, um euch einen ersten, kleinen Eindruck vermitteln zu können.
Inmitten einer gruseligen Umgebung, ausgestattet mit einer kleinen Taschenlampe. Ob gleich ein Geist auftaucht?
Ich weiß noch, dass ich als Kind immer große Angst vor Bergen und Wäldern hatte – besonders nachts. Und genau diesem Szenario begegne ich in Project Zero: Priesterin des schwarzen Wassers häufiger. Story-mäßig geht es um den Hikami-Berg nebst seinen Wäldern, auf dem merkwürdige Dinge geschehen. Er ist als heilig anzusehen, da die dortigen Menschen einen speziellen Glauben entwickelten. So wurde Wasser als göttlich verehrt, da man der Meinung war, dass Personen aus dem Wasser geboren werden und auch irgendwann wieder ins kühle Nass zurückkehren. Wenn sich ein Mensch dem Ende seines Lebens näherte, begab er sich zum Berg, um sich vom Wasser segnen zu lassen und die Welt zu verlassen.
Merkwürdige Traditionen und okkulte Zeremonien haben bis in die jüngere Vergangenheit überdauert. Über die Jahre hinweg gab es immer wieder Berichte über tragische Ereignisse, während Personen reihenweise auf dem Berg verschwanden. In Project Zero: Priesterin des schwarzen Wassers verfolgen wir nun die Erlebnisse von Yuri Kozukata, Ren Hojo und Miu Hinasaki. Die drei sind mit anderen Menschen aus der Vergangenheit und der Gegenwart verstrickt, begeben sich zum Berg Hikami und werden in gefährliche Situationen gebracht.
Kenner der Project Zero-Reihe wissen, welche Waffe und Ausrüstung von großer Bedeutung ist: die Camera Obscura. Ich habe schon den ersten Teil der Serie auf der PlayStation 2 gezockt und fand mich daher auf der Wii U sofort zurecht. Neu ist allerdings, dass ihr in Project Zero: Priesterin des schwarzen Wassers das Wii U GamePad als Kamera einsetzt, um euch im Raum umzuschauen, was wirklich cool umgesetzt wurde. Im Spiel handelt es sich um eine antike Kamera, die gegen feindliche Geister gezogen werden muss, um sie zu bekämpfen und für immer zu verbannen, indem ihr Fotos von ihnen macht. Doch die Kamera ist auch für andere Funktionen zu haben. So könnt ihr mit der Camera Obscura Dinge auf Fotos abbilden, die mit dem bloßen Auge nicht zu sehen sind. Dadurch werden Hinweise enthüllt und vermisste Personen oder Objekte gefunden.
Es reicht aber nicht aus, nur ein Foto zu schießen. Zumeist müssen Geister, Personen oder Gegenstände nämlich erst einmal anvisiert werden. Dazu kann das Wii U GamePad sogar gedreht werden, um vertikale Bilder zu machen. Die Geister lassen sich dann auf verschiedene Arten besiegen. Wenn ein Geist beispielsweise möglichst nah an euch dran ist und gerade angreifen will, gelingen euch besonders starke Schnappschüsse. Auch die Häufigkeit eurer Aufnahmen steigt dadurch. Selbstverständlich können Bilder aber auch früher geschossen werden. Dafür fotografiert ihr die Geister einfach, wodurch anschließend Geistersplitter in der Luft liegen. Wenn ihr den Winkel beim nächsten Bild mit dem Wii U GamePad so haltet, dass möglichst viele Geistersplitter zu sehen sind, richtet ihr mehr Schaden an.
In den ersten Kapiteln habe ich schon einige Erfahrungen auf dem Hikami-Berg sammeln können. So gibt es unter anderem einen Schrein mit Puppen, die angesichts des Gruselaspekts eine wichtige Rolle spielen. Aber auch viele Waldgegenden werdet ihr in Project Zero: Priesterin des schwarzen Wassers durchwandern, in denen euch besonders viele Geister heimsuchen. Waren die vorherigen Spiele der Reihe übrigens ab 16, ziert die Verpackung des Wii U-Teils das USK ab 18-Logo. Sobald ihr die ersten zwei Kapitel gespielt habt, wisst ihr auch warum. Doch dazu mehr im kommenden Spieletest.
Doch kommen wir zum Gruselfaktor: Zugegeben, ich bin eigentlich ein sehr leicht zu erschreckender Mensch. In Until Dawn für PlayStation 4 beispielsweise gab es so einige Momente, in denen ich gut zusammengezuckt bin. Project Zero: Priesterin des schwarzen Wassers jedoch ist eher harmlos denn furchterregend. Während das typisch japanische Horror-Szenario damals auf der PlayStation 2 noch gut rüberkam, fehlt es auf der Wii U. Jedoch hoffe ich, dass die weiteren Kapitel dahingehend anziehen. Das wäre ansonsten nämlich sehr schade, da die Reihe für ihren Grusel bekannt ist. So tauchen zwar Geister auf, aber dieser „Oh, ich habe mich erschrocken!“-Effekt fehlt.
Zudem gibt es an manchen Stellen die Möglichkeit, einfach vor den Geistern wegzurennen. Ob das ein Bug oder gewollt ist, weiß ich nicht. Was mir hingegen Gänsehaut bereitete, war die Steuerung. Die Charaktere lassen sich zwar durchaus manches Mal ohne Probleme bewegen, aber das Steuerungssystem ähnelt fast dem der alten Resident Evil-Teile. Wenn es zu Schwierigkeiten kommt, hängen die Figuren, bis man die Kamera wieder an die richtige Stelle navigiert hat. Diese Probleme tauchen gehäuft auf, wenn ihr in Häusern nahe an Wänden entlanglaufen müsst.
Das GamePad stellt die Camera Obscura dar. Mit ihr fotografiert ihr die bösen Geister, um sie auzutreiben und loszuwerden.