Quirliges und kurzweiliges Action-Spiel

Um Travis Strikes Again: No More Heroes rankten sich seit dessen Ankündigung vielerlei Gerüchte. Mittlerweile haben wir ein recht klares Verständnis davon, was wir von dem Titel erwarten können: Sechs verschiedene Welten, die sich in Spielziel, Gameplay und Handlung unterscheiden werden. Am Ende jedes Abschnittes steht schließlich ein Boss, den Hauptcharakter Travis besiegen muss. Die Demoversion, die es auf der gamescom 2018 anzuspielen gab, entführte den Spieler in das Level "Electric Thunder Tiger" und vermittelte bereits einen kleinen Eindruck davon, was man vom fertigen Spiel erwarten kann.


Das Level "Electric Thunder Tiger" verschlägt einen in eine Neon-Hölle, in der es allerhand Gegner zu besiegen gilt.

Gleich vorneweg: Nein, Travis Strikes Again: No More Heroes ist kein gewöhnlicher weiterer Teil des Franchises, welches auf der Wii eine feste Fangemeinde um sich scharen konnte. In dem Level, welches man anspielen konnte, blickte man in einer fixierten Perspektive von hinten auf den gewieften Kämpfer Travis und konnte sein Schwert schwingen, um damit anbrandende Gegnerhorden dem Erdboden gleichzumachen. Dies fühlte sich nicht nur unheimlich dynamisch an, es hatte auch wesentlich mehr Tiefgang, als man zunächst den Eindruck hatte.


Travis kann in diesem Abschnitt des Spiels nämlich nicht nur ausweichen, er kommt noch mit diversen anderen Spezialfähigkeiten daher: So hat er zum Beispiel die Möglichkeit, eine Barriere zu erschaffen, die gegnerische Angriffe aufhält und euch vor Schaden beschützt. Eine andere Fähigkeit ließ Gegner mittels Energiewellen durch die Gegend fliegen, während eine weitere alle Feinde in einem Umkreis zu einem gewissen Punkt zog und kampfunfähig machte. Zu guter Letzt konnte man noch eine Bombe platzieren, die ordentlich Schaden austeilte.


Diese Fähigkeiten zu kombinieren und sie im richtigen Moment einzusetzen, hat wirklich Spaß gemacht. Besonders wenn man sich bewusst macht, dass der Titel es ermöglicht, einen zweiten Mitspieler einzuladen und man somit den Level gemeinsam bestreiten kann – auch mit nur einem Joy-Con. Hinsichtlich der Abwechslung des Gameplays erstaunte der Titel allerdings weniger: Im Ende ging es die ganze Zeit darum, eine bestimmte Gegneranzahl pro Abschnitt zu besiegen, um zum nächsten Abschnitt fortschreiten zu können.


Der Bosskampf war fordernd und kreativ inszeniert.

Die Präsentation des Titels war Suda51-typisch schräg, stilisiert und irgendwie anders. Jeder, der sich mit den Spielen des Japaners auskennt, weiß vermutlich was ihn erwartet. Alle anderen dürfen sich auf eine krude Mischung aus Cel-Shading, krummen Polygonen und seltsamen Effekten freuen, die durchaus ihren Charme hat, wenn man sich darauf einlässt. Besonders gut hat mir das Design der Umwelt gefallen. Die Neonfarben wechselten stets zwischen Grün- und Rottönen und vermittelten das Bild eines schrillen Vergnügungsdistrikts einer Metropole der Zukunft. Ein wenig ernüchtert war ich nur vom Gegnerdesign: Die Feinde waren nicht sonderlich ausgefallen gestaltet und kamen eher gesichtslos daher. Für den kurzen Abschnitt war das aber eigentlich in Ordnung.


Der abschließende Bosskampf war hingegen wieder ein absolutes Highlight: Nicht nur, dass er fordernd war, gut inszeniert und ordentlich Spaß gemacht hat, auch die Dialoge waren sehr kreativ und brachen teilweise die vierte Wand (und das sogar op Kölsch!). Der Boss unterhielt sich so zum Beispiel mit Travis darüber, dass er gerne in seine dritte Phase übergehen würde, dies allerdings in der Demoversion für die gamescom nicht möglich wäre, da bereits andere Spieler auf ihre Anzocksession warten würden.

Unsere Prognose

Meinung von Max Kluge

Der eigenartige Humor, die kreative Präsentation und das spannende und süchtig machende Gameplay sind sicherlich einige Stärken von Travis Strikes Again: No More Heroes. Leider konnte ich mir nur einen kleinen Eindruck zu einer der sechs Welten machen. Das, was ich gesehen habe, macht aber definitiv Lust auf mehr, weil es die unverkennbare Handschrift Sudas trägt, die sich nun mal mit jedem seiner Titel ein wenig anders manifestiert.
Mein persönliches Highlight: Travis verschiedene Fähigkeiten, mit denen der Kampf abwechslungsreich und interessant wurde.

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Die durchschnittliche Leserwertung

13 User haben bereits bewertet

Kommentare 3

  • timo21220

    Turmritter

    Muss ich haben

  • Shulk meets 9S

    Meister des Turms

    Hört sich super an, kurzes, abwechslungsreiches Spiel mit Bossfights nach jedem Level. Bestimmt knackig im Schwierigkeitsgrad und was zum durchbeissen. Top, freu mich drauf

  • Splatterwolf

    Weg seit 1889

    Ich hatte es damals so verstanden, dass Travis durch verschiedene Spielewelten reisen muss, die es tatsächlich gibt. Ist man von diesem Konzept wieder weg? Es wurde ja auch ein Crossover mit Shovel Knight angedeutet.


    Ich bin mir aber sicher, dass das Spiel zu begeistern weiß. Suda51 ist einfach ein Guter. :D