
Auf Quest in Monster Hunter – Deshalb gehen wir auf die Jagd Kommentar Spezial
Geschrieben von Philipp Pöhlmann am 30.06.2022
Bei vielen Monster Hunter-Fans weltweit besteht heute Grund zur Freude: Mit dem Sunbreak-DLC erhält Monster Hunter Rise eine gigantische Erweiterung mit zahlreichen neuen Inhalten im herausfordernden Meisterrang. Was euch genau in Elgado erwartet, fassten wir euch bereits zu Beginn der Woche in einem separaten Artikel zusammen. Auch nahmen wir die Veröffentlichung von Sunbreak zum Anlass, einen Rückblick auf die gesamte Monster Hunter-Serie zu werfen. Schaut gerne einmal in unserer zweiteiligen Historie vorbei, um euch einen Überblick über Capcoms Erfolgsfranchise zu verschaffen.
Zum Abschluss unserer kleinen Monster Hunter-Themenwoche möchte wir euch schließlich einen Einblick in das Jagdleben in unserem Team geben. Wir möchten nicht nur mit euch teilen, welche Erfahrungen wir bisher mit der Monster Hunter-Serie gemacht haben, sondern auch unsere Motivation, die uns immer wieder aufs neue Quests annehmen und Monster jagen lässt. Wer weiß, vielleicht findet sich ja die ein oder andere Gelegenheit für eine gemeinsame Jagd in Monster Hunter Rise: Sunbreak. Falls ihr einmal auf der Suche nach Mitstreitern für besonders knackige Quests seid, können wir euch im übrigen gerne den Channel #monster_hunter auf unserem Discord-Server empfehlen. Klickt hier, um auf unseren Discord-Server zu gelangen!
Felix Eder
Erstes Monster Hunter-Spiel: Monster Hunter 3 (Tri)
Bevorzugte Waffe: Hammer
Lieblingsmonster: Lagiacrus
Meine erste Jagd fand vor fast 12 Jahren statt, als mir ein Schulfreund Monster Hunter Tri für die Wii auslieh. Eigentlich dachte ich nicht, dass mir so eine Art von Spiel gefallen würde, doch ich wurde eines Besseren belehrt und von der ersten Minute an konnte mich das Spiel fesseln. Schon die (besonders für damalige Verhältnisse) fantastische Introsequenz hat mich begeistert und als Dinosaurier-Fan konnte ich es kaum erwarten, welche der Urzeitreptilien ähnelnden Lebewesen es so zu entdecken gibt. Dass man derart stark mit der Natur interagiert und allerlei Pflanzen, Fleisch und weitere Materialien sammeln kann, um diese weiterzuverarbeiten, weckte die Entdeckerlust in mir – die Wassergebiete sind mir übrigens besonders positiv in Erinnerung geblieben. Es war richtig aufregend, neue Gebiete zu erkunden und die erste Begegnung mit einem Königs-Ludroth oder später einem mächtigen Lagiacrus zu machen.
Oft war ich so motiviert, dass ich sogar um 5:00 Uhr oder noch früher aufgestanden bin, um vor der Schule noch die ein oder andere Quest zu spielen und daraufhin meinen Klassenkameraden davon zu erzählen. Meine einprägsamste Erinnerung damals war, als ich mir einen erbitterten Kampf mit einem Rathalos geliefert hatte und es so aussah, als würde ich scheitern, doch im allerletzten Moment, bevor die Zeit ablief, war das Monster erlegt und die Mission erfolgreich abgeschlossen – ein Moment voller Adrenalin und Stolz. Seither habe ich leider kaum mehr Serienableger gespielt und wenn, dann lediglich kurz bei Freunden oder via Demoversionen auf verschiedenen Nintendo-Konsolen. Vielleicht wird es auch für mich bald wieder Zeit, einen neuen Teil zu kaufen und die Begeisterung erneut zu entfachen, die ich als Kind verspürt habe.
Felix Kraus
Erstes Monster Hunter-Spiel: Monster Hunter Freedom Unite
Bevorzugte Waffen: Langschwert, Großschwert
Lieblingsmonster: Khezu, Gore Magala, Tetsucabra
Meine erste Jagd fand in Monster Hunter Freedom Unite auf der PlayStation Portable statt – und ließ mich ernüchtert zurück. Das lag einerseits an meiner falschen Erwartung und andererseits an der Einstiegshürde, die damals noch ein bisschen höher war als heute. Dass die Missionen mit einem Zeitlimit versehen wurden, schmeckte mir seinerzeit gar nicht, da ich mit dem Gebrauch der schwerfälligen Waffen und der Farbkugeln zur permanenten Lokalisierung der Ungeheuer noch nicht geübt war. Aus diesem Grund verlor ich die Marke bis zur Veröffentlichung von Monster Hunter 4 Ultimate für den Nintendo 3DS aus dem Blick.
Jener Ableger tat es mir dann umso mehr an. Die Spielfigur war deutlich agiler als in den vorherigen Ablegern und versank nach hohen Absprüngen nicht zunächst sekundenlang im Boden. Auch sagte mir der Nintendo 3DS als Plattform deutlich mehr zu als die PlayStation Portable. Wo vorher der Funke nicht überspringen wollte, wurde nun ein Feuer der Leidenschaft entfacht, das im stundenlangen Grind nach seltenen Materialien gipfelte und bis heute lodert. Es ist die Balance zwischen Herausforderung und Belohnung, die mich jedes Mal wieder in den Bann zieht. Zudem ist das prähistorische Universum mit seinen humorvollen Nuancen zu einem wahren Wohlfühlort für mich geworden, dem ich gerne meine Aufmerksamkeit und Zeit widme.
Maik Dallherm
Erstes Monster Hunter-Spiel: Monster Hunter 4 Ultimate
Bevorzugte Waffe: Schweres Bogengewehr
Lieblingsmonster: Astalos, Zinogre, Dalmadur (sowie deren Unterarten)

Zusammen mit Monster Hunter Stories für den Nintendo 3DS erschienen auch die ersten Monster Hunter-amiibo.
© ntower
Eigentlich war ich nicht für diese Rolle bestimmt. Monster Hunter hat mich jahrelang als regelrechter Monsterpazifist nicht gejuckt. Außerdem lagen meine Kampfpräferenzen im Gefecht mit Handfeuerwaffen, statt mit irgendwelchen primitiven Klingen zu schnetzeln. Ironischerweise gibt es in Monster Hunter genau zwei Aspekte, die mir bei all der oberflächlichen Sicht untergegangen sind, bis Anno 2015 ein paar Kollegen im Voice-Chat darauf aufmerksam machten: "Ey Maik, man kann Monster auch fangen, ne? Man tötet sie nicht unbedingt. Außerdem gibt es auch Schusswaffen." Liebe Leserinnen und Leser, dies war der Moment, an dem sich alles änderte.
Monster Hunter etablierte sich fortan als ein großartiges Koop-Erlebnis, das ich fast ausschließlich mit lang bekannten Online-Freunden inkl. Voice-Chat spielte. So habe ich mir seit Monster Hunter 4 Ultimate keinen Hauptteil (und natürlich auch nicht die Stories-Ableger) entgehen lassen. Das Zusammenspiel mit den Kumpels war und ist einfach immer wieder eine Freude. Zwar gehe ich auch die Einzelspieler-Kampagnen an, doch meistens über lange Zeit und am ehesten auf das nötigste versiert, zum Beispiel für Freischaltbares. Alleine habe ich es lieber entspannt mit einer leichten Tendenz zur Rangelei, wo die Expeditionen in der 5. Generation (World und Rise) genau richtig kamen – selbstverständlich stets mit Fallen, Beruhigungsmitteln und haufenweise Munition im Gepäck ...
Michael Barg
Erstes Monster Hunter-Spiel: Monster Hunter Generations Ultimate
Bevorzugte Waffe: Langschwert
Lieblingsmonster: Chameleos, Teostra, Magnamalo
Ich hatte nie Bezugspunkte zu Monster Hunter oder einem Vertreter des Genres. Meine Schulkumpels haben damals ständig vom Monsterjagen auf der PlayStation Portable geschwärmt und wie toll das kooperative Gameplay gewesen sei, das Monster Hunter mit sich bringt. Da ich jedoch nie eine PSP besessen habe, ging diese Reihe total an mir vorbei. Erst sehr spät – tatsächlich im April 2020 und damit während des ersten Corona-Lockdowns – habe ich die Liebe für Monster Hunter entdeckt. Mit dem Release von Monster Hunter Generations Ultimate auf der Nintendo Switch machten mein Mitbewohner und ich uns auf die erste Jagd mit mir als blutigen Anfänger. Auf die Empfehlung eines gemeinsamen Freundes hin probierten wir uns am tatsächlich etwas einsteigerunfreundlichen Generations Ultimate, fanden aber schnell Spaß daran, uns die Zähne an bestimmten Monstern auszubeißen. Das wirklich lange Bekämpfen bestimmter Monster wurde mit Materialien belohnt, mit welchen ich mir neue Rüstungsteile bauen konnte, um stärker zu werden – und das Beste: Den Fortschritt bemerkte ich sofort. Mit jedem neuen Jägerrang stieg der Anspruch an mich selbst, die Rüstung sah visuell anspruchsvoller aus und ich fühlte mich nach jedem erlegten Monster immer ein bisschen stärker. Die Lernkurve wuchs ebenso mit jedem Kampf. Vor allem die unzähligen Möglichkeiten, den Monstern den Kampf anzusagen, ist eine große Stärker der Reihe.
Monster Hunter ist für mich das perfekte kooperative Handheld-Spiel – so perfekt, dass wir uns am Releasetag sofort Monster Hunter Rise zulegten und ich im verschneiten Stockholm nächtelang online mit meinen alten Mitbewohnern in Deutschland auf die Jagd ging. An den neueren Teilen gefällt mir vor allem das flotte Gameplay, das nochmal eine strategische Tiefe mit sich bring und gute Reaktionszeiten erfordert. Ich kann den Release von Monster Hunter Rise: Sunbreak am 30. Juni kaum erwarten!
Philipp Pöhlmann
Erstes Monster Hunter-Spiel: Monster Hunter 3 (Tri)
Bevorzugte Waffen: Hammer, Gewehrlanze
Lieblingsmonster: Lagiacrus, Chameleos, Zamtrios und Qurupeco, der fliegende Troll

Neben amiibo gibt es natürlich auch eine ganze Menge anderer Sammelfiguren und Merchandise zur Serie.
© ntower
Fragt mich nicht mehr wo und auf welche Weise genau, aber auf Monster Hunter wurde ich 2010 durch irgendeine Form der Online-Werbung von Nintendo für Monster Hunter 3 (Tri) aufmerksam. Das gezeigte Material überzeugte mich sofort, sodass ich mir prompt die damalige Limited Edition in schicker Schatztruhenoptik vorbestellte – etwas das ich zuvor noch nie bei Franchises, mit denen ich nicht vertraut war, machte. Zum Glück wurde ich nicht enttäuscht und meine Vorahnung, dass es sich bei Monster Hunter 3 um ein Spiel mit Suchtpotenzial handeln würde, hatte sich schon am ersten Spieltag bestätigt. Zahlreiche Stunden versickerten nur so in der Welt von MH3, im Online-Modus lernte ich sogar einige gleichgesinnte Jägerinnen und Jäger kennen, mit denen ich dann regelmäßig auf Quests aufbrach.
Das Grundkonzept von Monster Hunter klingt für diejenigen, die mit der Serie bisher nichts zu tun haben, nicht besonders ansprechend. Ja, im Prinzip macht man die ganze Zeit über das Gleiche – Grinding eben. Doch aufgrund der unberechenbaren Natur vieler Monster ist keine Quest wie die andere. Selbst wenn man das gleiche Monster wieder und wieder erlegt, um alle nötigen Materialien für das Schmieden und Verbessern der ersehnten Ausrüstungsteile zu erhalten, wird man doch immer wieder überrascht. Momente zwischen besonderem Glück, harten Niederlagen und purer Skurrilität, die einen immer wieder auch zum Lachen bringt, liegen in keinem anderen Spiel so nahe beieinander.
Und so bin ich der Reihe bis heute treu geblieben, auch wenn ich die Nintendo 3DS-Äre zunächst ausließ, um sie später dann doch noch nachzuholen. Diese Zeit nutzte ich aber, um meinen Horizont mit Monster Hunter Freedom Unite Richtung Vergangenheit zu erweitern und eine Vielzahl mir bis dahin unbekannter Monster erstmals zu entdecken. Ich bin immer wieder gespannt, welche Neuerungen Capcom mit jeder neuen Generation in die Reihe einbaut. Die meisten von ihnen empfand ich als willkommene Abwechslung zum „normalen“ Gameplay, weshalb ich es kaum erwarten kann, zu sehen, wohin sich die Monster Hunter-Reihe in der sechsten Generation entwickeln wird.
Philipp Freibauer
Erstes Monster Hunter-Spiel: Monster Hunter World
Bevorzugte Waffen: Bogen, Energieklinge, Doppelklingen, Insektenglefe
Lieblingsmonster: Legiana, Tobi-Kadachi, Nergigante, Mizutsune
Monster Hunter schafft es, dass eine eigentlich stupide Tätigkeit und stundenlanger Grind komplett vertuscht werden. Wenn ich Freunden von Monster Hunter erzähle, starren diese mich meistens an und wundern sich, warum mir so etwas Spaß macht. Aber die kontinuierliche Spielschleife aus Monster jagen und Waffen verbessern zieht mich immer wieder in seinen Bann. Auch die große Auswahl an Waffenarten, die sich auch noch alle unterschiedlich spielen, gefällt mir sehr. Da ich in Spielen dazu neige, mich nie entscheiden zu können, wechsle ich auch in Monster Hunter öfters mal die Waffenart und experimentiere etwas herum. Monster Hunter World hatte mir damals besonders durch den unkomplizierten Multiplayer-Modus gefallen, bei welchem man schon beim Einloggen einer zufälligen Lobby zugeteilt wurde. So hatte man ständig das Gefühl, bei der Jagd auf die Monster nicht auf sich allein gestellt zu sein. Ich finde es nach wie vor Schade, dass es dieses Feature nicht nach Monster Hunter Rise geschafft hat.
Robin Jung
Erstes Monster Hunter-Spiel: Monster Hunter 3 (Tri)
Bevorzugte Waffe: Großschwert
Lieblingsmonster: Lagiacrus

Auf der Nintendo Switch jagt es sich am besten mit einem der beiden Pro Controller im Monster Hunter Rise-Design.
© ntower
Den ersten Kontakt zur Monster Hunter-Reihe hatte ich während meiner Schulzeit, als sich ein damaliger Freund von mir Monster Hunter Freedom Unite für seine PlayStation Portable zugelegt hatte. Schon damals hat mich die Art des Spiels in ihren Bann gezogen, doch da ich selbst keine PSP besaß, hatte ich erstmal keine Möglichkeit, selbst mit einem eigenen Charakter auf die Jagd zu gehen. Doch das änderte sich, als ich eines Tages in einem Videospielmagazin einen winzigen Absatz zu einem kommenden Wii-Spiel las, das da hieß Monster Hunter Tri. Und ab da war es um mich geschehen. Die Monster-Designs, die Gebiete, das Feeling einer lebenden, atmenden Welt sind etwas, das Monster Hunter unvergleichlich macht.
Obwohl der Einstieg hart war, begeisterte mich dieses Spiel wie kein anderes zu dieser Zeit. Ich sog jedes Detail zu dieser Reihe auf wie die Mähne eines geschwächten Königs-Ludroth und die Herausforderungen und das Abenteuer-Gefühl, das bei jedem neuen Monster und jedem neuen Gebiet aufkommt, ist etwas, das auch bis heute nicht nachgelassen hat. Trotz etwas verstaubter Mechaniken ist Monster Hunter 3 (Ultimate) dabei mein Lieblingstitel geblieben, da es eine Ausstrahlung und Atmosphäre besitzt, die für mich bis heute seinesgleichen in der Reihe sucht. Eines meiner Highlights ist und war die Unterwasser-Jagd (ja wirklich!), die ich bis heute schmerzlich vermisse und die dem Spiel nochmal ein ganz anderes Gefühl bescherte. Seither habe ich keinen Serien-Teil ausgelassen und ich bin schon sehr gespannt, was Monster Hunter Rise: Sunbreak für uns noch alles in petto hat und wie die Zukunft der mittlerweile doch sehr erfolgreichen Reihe aussehen wird. Vielleicht geht es ja im nächsten Ableger wieder ins kühle Nass?
Welche Erinnerungen verbindet ihr mit der Monster Hunter-Reihe? Was motiviert euch immer wieder, Quests für Quest anzunehmen, um irgendwann auch den stärksten Monstern die Stirn zu bieten?