Musikgeheimnisse in Nintendo-Spielen Spezial
Geschrieben von Felix Eder am 02.04.2023
Nintendo ist nicht nur für herausragende Videospiele bekannt, sondern auch für ikonische Musikstücke, welche die Spiele noch erinnerungswürdiger machen. Wohl fast jeder, der mit Nintendo ein bisschen was zu tun hat, kann die Hauptmelodien aus Spielen wie Super Mario Bros. und The Legend of Zelda summen. Hinter einigen dieser Melodien stecken Geheimnisse, die nicht so vielen Leuten bekannt sind: In diesem Spezial mit einem größeren Fokus auf Zelda und Mario werde ich euch auf eine kleine Musikreise mitnehmen und einige Geheimnisse vorstellen, die Nintendo im Laufe der Jahre versteckt hat. Steckt eure Kopfhörer an und viel Spaß beim Lesen, Hören und Staunen!
Bevor Zelda: Skyward Sword 2011 für die Wii veröffentlicht wurde, machte ein großes Musik-Easter-Egg im Internet die Runde: Fans hatten herausgefunden, dass die Trailer-Musik (welche später im Spiel als Ballad of the Goddess bekannt wurde) rückwärts abgespielt gleich klingt wie Zeldas Wiegenlied aus Zelda: A Link to the Past und Zelda: Ocarina of Time. Unglaublich, dass diese beiden ikonischen Zelda-Lieder sowohl vorwärts als auch rückwärts abgespielt derart gut klingen und aufeinander abgestimmt sind:
Dies war nicht das einzige Mal, dass Nintendo diese Rückwärts-Methode in Zelda-Spielen angewandt hat. Auch Teile vom Song of Healing und Saria's Song in den Nintendo 64-Ablegern Majora's Mask und Ocarina of Time ergeben, wenn die Töne rückwärts gespielt werden, die Melodie des jeweils anderen Stücks. Noch auffälliger ist ein Beispiel aus Zelda: A Link Between Worlds, wo das Musikstück Lorule Castle rückwärts abgespielt die bekannte Melodie von Hyrule Castle aus Zelda: A Link to the Past ergibt:
Auf der Nintendo Switch ist Super Smash Bros. Ultimate das prominenteste Beispiel, wo Nintendo erneut diesen Trick auf erfolgreiche Art und Weise angewandt hat. Lifelight ist das bekannte Titellied des Spiels, das wohl vielen Spielern auch fast fünf Jahre nach dem Release noch im Ohr sein dürfte. Habt ihr gewusst, dass die neue Melodie in Final Destination rückwärts abgespielt Lifelight ergibt? Hört selbst:
Morsecodes können als Tonsignale übertragen werden – durch eine Abfolge von kurzen und langen Tönen können so Botschaften übermittelt werden. Das Notsignal SOS ( ... --- ... ) wird mit einer Abfolge von drei kurzen, gefolgt von drei langen und abschließend erneut drei kurzen Signalen ausgeführt. Habt ihr gewusst, dass in mehreren Musikstücken von Nintendos Meisterwerk Zelda: Breath of the Wild diese versteckten SOS-Botschaften zu hören sind? Gut möglich, dass diese SOS-Signale in den vier Titanen des Spiels von den Recken Mipha, Revali, Daruk und Urbosa stammen, welche verzweifelt letzte Hilferufe von sich gaben:
Schon viele Jahre zuvor hatte Nintendo in Wii Sports Resort beim Leuchtturm mehrere Morsecode-Botschaften versteckt. Und auch in der darauffolgenden Konsolen-Generation gab es im Finalkampf von Super Smash Bros. for Wii U / 3DS ein Musikstück, das eine Morsecode-Botschaft enthält. Übesetzt man die Tonsignale, so erhält man das Wort Master Core ( -- .- ... - . .-. / -.-. --- .-. . ) – der Name des Endgegners des Spiels. Ihr könnt die Botschaft von Minute 1:53 bis 1:58 im Musikstück hören – sollte euch die Abfolge zu schnell gehen, halbiert die Wiedergabegeschwindigkeit auf YouTube:
Auf dieser Morsecode-Seite könnt ihr übrigens die obigen Botschaften wie „SOS“ oder „Master Core“ eingeben und euch Codes generieren lassen, diese anhören und mit jenen in den Nintendostücken vergleichen.
Das größte Mario Kart-Musikgeheimnis ist in Mario Kart Wii zu finden: Die heitere Melodie vom Blätterwald ist eingängig und passt perfekt zum Herbstambiente – habt ihr gewusst, dass eine leicht düstere Version des Blätterwalds für Bowsers Festung im selben Spiel genutzt wurde? Es handelt sich um einen subtilen Remix, der wohl nur den allerwenigsten Spielern aufgefallen ist:
Ein weiterer, etwas leichter zu erkennender Remix (Tranquil Pipes Teahouse) kann in einem Teehaus in Paper Mario: The Origami King gehört werden, wo eine stark verlangsamte Version von Blätterwald für eine entspannte Atmosphäre sorgt:
In Zelda: Breath of the Wild gibt es einige subtile Remixes von bekannten Songs wie beispielsweise von der Zitadelle der Zeit oder der Haus-Musik aus Zelda: Ocarina of Time. Eine Melodie ist jedoch derart subtil, dass diese anscheinend auch Monate nach dem Release niemand entdeckt hatte, sodass die Komponisten des Spiels das Easter Egg auflösen mussten (siehe 10. Absatz in unserer damaligen Musik-News). Im neuen Kakariko-Musikstück von Breath of the Wild wurde die originale Kakariko-Melodie aus Zelda: A Link to the Past und Ocarina of Time in Form eines Glockenspiels versteckt (das im folgenden Video ab Minute 3:04 stärker hervorgehoben wurde, um die Töne für jeden erkenntlich zu machen):
Wenn wir schon bei Breath of the Wild sind – beim Musikstück Talus (Kampf gegen Iwarok) gibt es auch ein kleines Geheimnis. Ein Teil der Melodie klingt sehr ähnlich zum Nintendo GameCube-Jingle – habt ihr diese Verbindung einmal gehört, werdet ihr den Gedanken nicht mehr aus dem Kopf bekommen, wenn ihr nächstes Mal gegen einen Iwarok kämpft:
Um gleich bei Nintendos Würfelkonsole zu bleiben: Die Nintendo GameCube-Menümusik ist derart langsam, dass wohl kaum jemand eine Melodie erkannt hat. Erhöht man die Geschwindigkeit um ein Vielfaches, kann man hören, dass es sich hierbei um eine ganz bestimmte Melodie handelt, nämlich einen subtilen Remix des japanexklusiven Famicom Disk System-Jingles:
Kommen wir von den subtilen Melodien und Remixes zu bewusst in der Spielwelt versteckten Songs, die Spieler nur an ganz bestimmten Orten finden können. Im Wasserpark von Mario Kart 8 (und Mario Kart 8 Deluxe) ist die aus Super Mario 64 bekannte Melodie Merry-Go-Round zu hören, wenn ihr zu den Unterwasser-Karusellen fahrt und dort stehenbleibt:
Nicht nur in Mario Kart 8, sondern auch in zahlreichen weiteren bekannten Nintendospielen (sei es Animal Crossing, Zelda, Mario oder Smash Bros.) ist Totakas Song versteckt – oft an derart schwer zu findenden Orten, dass Fans lange brauchen, um die aus 19 Tönen bestehende Melodie zu entdecken. Hinter diesen Easter Eggs steckt Kazumi Totaka, Videospielkomponist von Nintendo, der stets seine Melodie in jene Spiele einbaut, an denen er mitgewirkt hat:
Auch in Super Mario Odyssey gibt es zahlreiche Musik-Geheimnisse – dass Mario auf den Globus seines Luftschiffs springen kann und daraufhin Melodien ertönen, dürfte mittlerweile vielen bekannt sein. Viel weniger bekannt ist hingegen, dass Mario mit der Verwandlung Röntgolith (als Moai-Statue) in Super Mario Odyssey 5 verschiedene Melodien aus anderen Spielen wie Super Mario Bros., Super Mario World und Super Mario Galaxy summen kann, wenn lange genug gewartet wird:
Zu guter Letzt gibt es ein gut gehütetes Easter Egg im Pause-Menü des Spiels, wo sich die Melodie Rosalina's Observatory (Rosalinas Sternwarte) aus Super Mario Galaxy versteckt hat:
Dies sind nur ein paar von etlichen Musikgeheimnissen, die in Nintendospielen gefunden werden können, und es ist davon auszugehen, dass Nintendo auch in zukünftigen Spielen wie The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom wieder einige einbauen wird. Kennt ihr besondere Easter Eggs, die in einem potenziellen zweiten Spezial auf keinen Fall fehlen dürfen? Und welches Musikgeheimnis in diesem Spezial gefällt euch am besten? Schreibt eure Meinung gerne in die Kommentare!