© Kim Liersch / Aljoscha Jelinek, Blackii / Altraverse GmbH, Bildmontage: © ntower

Weltpremiere: Children of Grimm in unserer Preview zum Manga Day 23

Für den Manga Day 23 am 16. September 2023 haben sich neun deutsche Manga-Verlage zusammengetan, um Fans und Neueinsteigern gleichermaßen eine Fülle an hochwertigen Leseproben bereitzustellen. Neben den Titeln „Kiela und das letzte Geleit“, „Schattenprinzessin des Drachenkönigs“ und „Wistoria – Zauberstab & Schwert“ stellt der Verlag Altraverse in diesem Jahr mit einer Eigenproduktion den Höhepunkt des Manga Days zur Verfügung: Children of Grimm. Exklusiv zum Manga Day 23 lässt der deutsche Verlag einen Blick in sein neuestes Werk zu, das damit auch offiziell seine Weltpremiere feiert. Wir haben uns mit dem Spezialband zum Manga Day 23 eingedeckt und nachgesehen, was es mit diesem deutschen Titel auf sich hat.


Hier treffen klassische Märchen auf den japanischen Shōnen-Stil

© Aljoscha Jelinek, Blackii / Altraverse GmbH

Children of Grimm ist eine Eigenproduktion des Verlagshauses Altraverse. Für die Handlung ist Aljoscha Jelinek verantwortlich – bereits bekannt durch die Produktion Rise of the Reborn –, während Blackii für die Illustrationen zuständig ist. Bisher zählt der Manga noch keine Bände, wobei der Verlag nach eigenen Angaben plant, den ersten Band offiziell im Laufe des kommenden Jahres zu veröffentlichen.


In Children of Grimm verfolgt ihr die Handlung des Jugendlichen Boy (ja, das ist wirklich sein Name), der in einer fantastischen Welt lebt, die von bekannten Märchen dominiert wird. Von Wölfen bis Kobolden und Hexen sind allerlei Fantastereien vertreten. Da all diese Fantasie auch für Chaos sorgt, gibt es sogenannte Märchenhelden, die mit ihrer Vorstellungskraft die Grenzen der Realität, was auch immer das in dieser Welt bedeuten mag, überschreiten. Boy möchte selbst ein solcher Held werden und strebt dabei, ohne es zu wissen, seinen Eltern nach, die er nicht kennt, da er als Findelkind von einem kauzigen Bäcker aufgezogen wird und sich seiner Herkunft nicht bewusst ist.


Der Spezialband zum Manga Day 23 zu Children of Grimm umfasst die ersten zwei Kapitel und einen Teil des dritten Kapitels. Die ersten beiden Kapitel reichen aus, um zu verstehen, wer die wichtigsten Charaktere sind und wie der Hase in dieser Welt läuft. Ihr bekommt es mit Boy zu tun, der mit seiner Kraft versucht, die jüngeren Kinder des Dorfes zu beeindrucken und dabei den Zorn der Erwachsenen auf sich zieht. Stets mit dem Traum im Hinterkopf, selbst eines Tages ein Märchenheld zu werden, wird er von seinem „Onkel“ immer wieder angemahnt, diesen Traum zu vergessen. Mit allerlei Witz und Referenzen zu anderen Märchen ist die Geschichte vollgepackt mit Humor und Action. Dabei legen die ersten Kapitel den Grundstein eines typischen Shōnen: Ein Protagonist, der nicht so ganz in seine Umgebung passt, ein Held sein will und zurückgehalten wird, aber trotzdem seine Träume nicht aufgibt.


Dem Duo Aljoscha Jelinek und Blackii gelingt es, die Märchenwelt glaubhaft in einen Shōnen-Manga zu verwandeln. Sie setzen auf viele detailreiche Zeichnungen und einen Humor, der über mehrere Seiten hinweg wirkt. Durch die nicht ganz klare Herkunft von Boy und der Geheimniskrämerei seines Zieh-Onkels, bekommt ihr Lust, mehr über seine Geschichte zu erfahren. Dass er den Weg zum Helden mit all seinen Herausforderungen beginnen wird, ist abzusehen, wird aber durch das Setting mit frischen Leben gefüllt und macht Lust auf mehr.


Eine besondere Sache, die das Verlagshaus dieser Ausgabe spendiert hat, ist ein Teil des dritten Kapitels, welches ein Konzept dessen darstellt, was dann später im ersten Band zu sehen sein wird. Hier dürfen sich besonders all jene freuen, die gerne einmal in den Prozess der Entstehung eines Manga-Bandes blicken möchten. Die Konzeptzeichnungen wirken bereits sehr ausgefeilt und lassen die Mühe erahnen, die hinter jedem Panel steckt. Die letzten Seiten sind dabei dem Entstehungsprozess der Charaktere und Schwierigkeiten während der Produktion gewidmet. Darin plaudert das Duo mit viel Herz und Witz aus dem Nähkästchen. Humorvoll und tief dürft ihr dabei die Entstehung eines möglichen Meisterwerks nachverfolgen. Mit diesem außergewöhnlichen Extra mausert sich für mich dieser Band ganz nach oben zu den Must-haves des Manga Days 23!


Hier würden normalerweise die Daten für Children of Grimm Band 1 stehen, aber wie bereits erwähnt, befindet sich dieser derzeit in Produktion und ist für 2024 angedacht. Schaut gerne in unserer Übersicht vorbei und lasst euch von den vielen Titeln zum Manga Day überraschen!

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Kommentare 4

  • Marq

    Anime-Spiele ohne Chibis!

    Schön, die Zeichnungen können meiner Meinung nach auf jeden Fall qualitativ mit der asiatischen Konkurrenz mithalten. Jetzt müssen nur noch die Charaktere und die Story überzeugen, dann unterstütze ich diese deutsche Eigenproduktion sehr gern. :)

  • Ryo Hazuki

    Turmheld

    Ich sehe keinen Sinn darin einen deutschen Manga zu kaufen, gerade auch wenn die Hauptfigur in der Mitte auch noch eindeutig von DB inspiriert ist. Nö!

  • Simon Münch

    Inselbewohner

    Ich sehe keinen Sinn darin einen deutschen Manga zu kaufen, gerade auch wenn die Hauptfigur in der Mitte auch noch eindeutig von DB inspiriert ist. Nö!

    Aus meiner Sicht gibt es keine erkennbare direkte Inspiration durch Dragon Ball im Charakterdesign oder der Handlung. Natürlich lassen sich vereinzelt Parallelen zu anderen Manga-Reihen erkennen, aber das liegt in der Natur des Mediums und des Genres – weniger an der Inspirationsquelle. Wer Shōnen mag, wird hier eine humorvolle Geschichte vorfinden – zumindest von dem, was ich gesehen habe. Manga mag zwar seine Wurzeln in Japan haben, das bedeutet aber nicht, dass talentierte Köpfe hierzulande nicht auch etwas auf die Beine stellen können, das begeistert. Gerade der Manga Day 23 ist die perfekte Gelegenheit für dich, kostenlos hineinzuschnuppern. Deine Meinung nach dem Lesen des Sonderbandes würde mich brennend interessieren :D

  • HAL 9000

    Meister des Turms

    Habe mir den heute mal auf dem Manga Day geholt und werde mal rein schauen. Sehe es aber ähnlich wie Ryo Hazuki das deutsche, oder generell europäische "Manga" bei mir immer misstrauen erzeugen. Das fängt mit der Leserichtung an: Mangas sind nicht aus Spaß von rechts nach Links geschrieben, sondernd weil das in Japan nun einmal so üblich ist. Sich hier diesem Stil zu bedienen um irgendwie von dem Manga Trend zu profitieren finde ich ziemlich schwach. Wenn der Comic(!) gut wäre, dann könnte auch so selbstbewusst sein und den hier nach deutscher Leseart raus bringen.