
Brothers: A Tale of Two Sons Remake für den PC in der Vorschau – Ein grafisches Update mit mehr Realismus
Geschrieben von Kerstin Steiner am 09.02.2024
Vor über zehn Jahren erschien ein ganz besonderes Spiel, in dem sich zwei Brüder zusammen auf ein Abenteuer begeben. In Brothers: A Tale of Two Sons müssen Naia und Naiee ein Heilmittel für ihren kranken Vater besorgen, was vor allem für den jüngeren der beiden Geschwister kein einfaches Unterfangen ist. Er ist nämlich immer noch traumatisiert von dem Tod seiner Mutter, den er auf offener See miterlebt hat. Am 28. Februar bekommt das Spiel ein grafisch überarbeitetes Remake für die Next-Gen-Konsolen sowie den PC, sodass Spielerinnen und Spieler, die bisher nicht in den Genuss der gefühlvollen Geschichte kamen, das Abenteuer nachholen können. Wir konnten bereits einen frühen Blick in die ersten beiden Kapitel der PC-Version des Remakes werfen und uns von der überarbeiteten Grafik überzeugen.
Wie schon erwähnt, begleiten wir die beiden Brüder Naia und Naiee, die sich auf die Suche nach einem Heilmittel für ihren Vater machen. Beide Jungen steuert ihr dabei grundsätzlich gleichzeitig und dafür sind nur wenige Tasten notwendig, um die beiden Aktionen ausführen zu lassen oder von A nach B zu bewegen. Dahingehend ist Brothers: A Tale of Two Sons auch ein perfektes Spiel, um es zusammen mit einer Freundin oder einem Freund zu spielen, da man sich dann auf eine Figur konzentrieren kann. Auf eurem Weg kommen die beiden ohne jegliche Worte aus und diverse Rätsel wollen mal allein und mal in Zusammenarbeit gelöst werden. Naia gibt dabei stets die Richtung vor, weswegen ihr generell niemals den Weg verlieren werdet. Naiee hingegen ist perfekt geeignet, um sich durch engere Gitter oder ähnliches zu quetschen. Spielerisch gibt es zum Original also keine Unterschiede.
Bei einem Remake, das vor allem auf eine grafische Überarbeitung setzt, steht natürlich das Erscheinungsbild an erster Stelle. Das Aufhübschen ist durchweg gelungen und durch die unzähligen Details, die nun dem ganzen Abenteuer mehr Tiefe geben, wird auch die Immersion in das fremde Land deutlich erhöht. Man merkt den technischen Fortschritt, der in den elf Jahren seit dem ursprünglichen Release passiert ist, von der ersten Sekunde. Die emotionale Geschichte wird durch die nun sehr deutliche Mimik der beiden Brüder verstärkt, da man nun nicht mehr nur einen comichaften Jungen begleitet, sondern fast schon einen realen Menschen vor sich sitzen hat, der versucht sein Trauma zu überwinden. Hinzu kommen gut eingearbeitete Lichteffekte, die das ganze Spiel in die aktuelle Zeit befördern.
Generell wirkt das Spiel dadurch deutlich erwachsener und auch die unterschiedlichen Umgebungen profitieren von der Überarbeitung sehr. Dadurch wird das Spiel auch etwas kniffliger, da die Wege und Rätsel nicht auf den ersten Blick erkennbar sind, sondern sich in den detailreichen Orten gut verstecken. Alles wirkt organischer und es gibt so viel mehr zu entdecken als nur das Offensichtliche. Ein weiterer Bonus ist der wundervolle Soundtrack, der von einem echten Orchester neu eingespielt wurde und die emotionale Geschichte wunderbar abrundet.
Die PC-Version des Spiels macht auf den ersten Eindruck schon eine sehr gute Figur, obwohl Brothers: A Tale of Two Sons Remake noch ordentlich geruckelt hat, auch bei niedrigeren Grafikeinstellungen. Hier muss also noch etwas an der Performance gearbeitet werden, sodass die kurze Geschichte nicht durch niedrige FPS getrübt wird. Denn gerade die wunderschön aufgearbeiteten Zwischensequenzen leiden dann doch sehr unter der ruckeligen Performance und das möchte man als Spielerin oder Spieler einfach nicht. Die Steuerung ist allerdings gewohnt flüssig, wobei der Kniff natürlich darin liegt, beide Figuren gleichzeitig zu steuern. Die Umsetzung des Konzepts geht aber weiterhin auf und funktioniert am PC vielleicht noch deutlich einfacher als auf der Konsole. Ob eine Umsetzung auch für die Nintendo Switch oder gar den Nachfolger der jetzigen Konsole geplant ist, ist bisher nicht bekannt. Wenn man aber bedenkt, dass auch das Original erst sechs Jahre nach dem eigentlichen Release portiert wurde, kann man noch auf einen entsprechenden Ableger hoffen.