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Memorabilia in unserer Graphic-Novel-Rezension – Eine Hommage an fünf amerikanische Comic-Künstler

Mit dem hier vorliegenden „Memorabilia“ möchte ich euch heute eine sehr spezielle Graphic Novel vorstellen, die wohl nur einen kleinen Teil der Leserschaft interessieren dürfte. Es geht im Kern um die Verehrung von amerikanischen Comic-Künstlern, die vielleicht einigen von euch etwas sagen, der großen Masse aber wohl nicht bekannt sein dürften. Es geht um Steve Ditko, Jack Kirby, Wallace Wood, Will Eisner und Richard Corben. Der italienische Künstler Sergio Ponchione stellt uns Lesern diese fünf Comicschaffenden anhand von fünf kurzen Episoden vor, da sie ihn und sein Schaffen massiv beeinflusst haben. Eingebettet sind diese Episoden in eine Rahmenhandlung, in der Ponchione einem aufstrebenden Comickünstler eben diese fünf Ikonen der amerikanischen Comic-Landschaft vorstellt.


Kirby, Ditko und mehr haben Ponchione stark geprägt und beeinflusst.

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In den entsprechenden Abschnitten zu den oben aufgeführten Comic-Größen greift Ponchione deren jeweiligen künstlerischen Stil auf, um seine Verehrung zu demonstrieren. So versetzt er uns Leser bei der Episode rund um Jack Kirby auf einen fernen Planeten, weil Kirby in seiner Schaffensperiode unter anderem an „Eternals", „Fourth World“ und „Fantastic Four“ gearbeitet hat, also gerne außerirdisch unterwegs war. In die Episoden eingebunden vermittelt Ponchione auch Fakten und Informationen zu den Künstlern, was nicht belehrend rüberkommt, sondern uns Leserinnen und Lesern ein wenig mehr Kontext vermittelt.


Neben Kirby befasst sich Ponchione mit Steve Ditko, dem Mitschöpfer von Spider-Man und Doctor Strange, sowie Wallace Wood, den man aus seinem Schaffen an den „EC Comics“ oder auch dem „Mad Magazine“ kennen könnte. Wer sich auch nur rudimentär mit Comics beschäftigt, wird über den Namen Will Eisner gestolpert sein, sehr wahrscheinlich als Kennzeichnung auf einer Graphic Novel von anderen Künstlern. Denn wenn ein Werk mit dem sogenannten „Eisner Award“ ausgezeichnet wurde, ist das bis heute ein Merkmal, mit dem auf dem Cover oder der Rückseite einer Veröffentlichung geworben wird. Abschließend bleibt mir noch Richard Corben zu erwähnen, der seine kreative Ader unter anderem beim weltbekannten „Heavy Metal-Magazine“ auslassen konnte. Vielleicht kennt ihr auch das Cover zum Meat Loaf-Album „Bat out of Hell“, was ebenfalls von ihm gestaltet wurde.


Ich kann hier die jeweiligen Schaffenswerke der von Ponchione verehrten Künstler nur anreißen, im Anhang zu Memorabilia finden sich jeweils noch kurze einseitige Abrisse zu den Künstlern an sich. Das ist nett zu lesen, jedoch kann man sich diese Informationen heute selbst im Internet zusammensuchen und findet dort noch etwaige Verlinkungen. Ich muss das Werk „Memorabilia“ als Experiment einstufen, hier wollte ein Künstler seinen Vorbildern huldigen und ihnen ein eigenes kleines Werk widmen. Das ist Ponchione an sich gelungen, ob das nun die erste deutsche Veröffentlichung eines Werkes von ihm rechtfertigt, mögen andere beurteilen. In anderen Ländern sind bereits mehrere Werke von ihm erschienen und in seinem Heimatland ist Ponchione in seiner Branche auch sehr fleißig und umtriebig.


Aktuell habt ihr die Möglichkeit den Künstler live zu treffen, denn Sergio Ponchione wird auf dem 21. Internationalen Comic Salon in Erlangen vom 30. Mai bis 02. Juni 2024 vor Ort und am Stand vom avant-verlag zu finden sein. Nähere Infos findet ihr hier.


Auf der Seite des avant-Verlages könnt ihr euch hier einen kleinen Einblick in die Optik von Memorabilia verschaffen.


Memorabilia ist erschienen beim avant-Verlag:

  • ISBN: 978-3-96445-113-2
  • 56 Seiten, vierfarbig
  • 19 x 26 cm
  • Hardcover
  • 25,00 Euro

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Unser Fazit

Meinung von Dennis Gröschke

Eine Hommage an fünf einflussreiche amerikanische Comic-Künstler in ein Buch zu packen ist an sich keine schlechte Idee. Den Gelegenheitslesern von Comics werden die Namen vermutlich schon etwas sagen, wenn auch nur am Rande. Ponchione schafft es im Verlauf der kurzen Erzählung den Leser an die Hand zu nehmen und uns sowohl visuell als auch informativ über den Schaffenskern des entsprechenden Künstlers in Kenntnis zu setzen. Für Fans der großen amerikanischen Verlage mag das noch interessant sein, wer aber Gelegenheitsleser von Comics ist, wird mit Memorabilia wohl wenig anfangen können. Der geringe Umfang des Werkes wird dabei ebenfalls in die Überlegung mit reinspielen. Ich hab mich eine halbe Stunde gut unterhalten gefühlt, weitere Informationen zu den Künstlern habe ich dann im Internet nachgelesen. Memorabilia regt an, sich mit Ditko und Co. zu beschäftigen, nicht mehr und nicht weniger.

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