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Windblown in der Vorschau – Der nächste strahlende Stern am vollbesetzten Rogue-lite-Himmel? Spezial

Spätestens seit den Veröffentlichungen und den riesigen Erfolgen von Spielen wie Hades, Dead Cells und Slay the Spire gelangte das Rogue-lite-Genre in den absoluten Mainstream. Seitdem erscheinen alle paar Wochen unzählige neue Spiele aus dem Genre und umso schwerer ist es, sich noch von der Konkurrenz abzusetzen. Motion Twin, die Entwickler von Dead Cells, haben bei den The Game Awards 2023 mit Windblown ihr nächstes Projekt enthüllt – und Überraschung, es ist ein Rogue-lite. Ein paar Tage vor dem Start in den Early-Access konnten wir uns eine Preview-Version von Windblown einmal genauer anschauen und gehen der Frage nach, ob es das Potenzial besitzt, an den gigantischen Erfolg von Dead Cells anzuknüpfen.


In jedem Biom erwartet euch am Ende ein knackiger Bosskampf

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In der Einleitung haben wir es schon angeschnitten: Bei Windblown handelt es sich im Großen und Ganzen um ein klassisches Rogue-lite– vergleichbar mit namhaften Vorbildern wie Hades. Vor dem Spielstart wählt ihr einen von sechs tierischen Protagonisten aus, den ihr fortan durch die Schauplätze der insel-lastigen Spielwelt manövriert. Dabei stehen euch ein Axolotl, Basilisk, Fledermaus, Pangolin sowie einem Meerschweinchen zur Auswahl – Letzteres kann durch das Spielen der Demo für die Early-Access- und Vollversion freigeschaltet werden. Spielerische Unterschiede zwischen den Charakteren gibt es aber nicht und somit sind diese rein kosmetischer Natur und können jederzeit beliebig gewechselt werden.


Anschließend stürzt ihr euch ins Gefecht und stellt euch in den Biomen den gegnerischen Horden. Durch das Besiegen von Gegnern und dem Öffnen von (versteckten) Lootstationen erhaltet ihr eine kleine Menge an unterschiedlichen Währungseinheiten, die ihr nach einem Durchlauf, also spätestens sobald ihr ins Gras gebissen habt, bei NPC´s im gegnerfreien Hub gegen neue Waffen, Fähigkeiten oder Verbesserungen eintauschen könnt. Beispielsweise für eine größere Auswahl an weiteren Waffen zu Beginn eines Durchlaufes oder für eine erhöhte Anzahl an einsetzbaren Heiltränken.


Windblown wird von den Entwicklern als „Rasantes Action-Rogue-lite“ betitelt und damit wurde das Spiel perfekt in wenigen Worten zusammengefasst. Besonders Liebhaber von „Dashes“ kommen hier voll auf ihre Kosten. Für die Fortbewegung zwischen und über die fliegenden Inseln müsst ihr unzählige Male den Dash-Button betätigen, was für ein superschnelles Spielgefühl sorgt. Die Level hingegen sind linear und damit schlauchartig aufgebaut, erlauben hin und wieder aber Abzweigungen mit kleinen Mini-Bosskämpfen oder kurzweiligen Herausforderungen wie „Besiege alle Gegner“. Habt ihr die Passage erfolgreich gemeistert, erwartet euch eine Handvoll der Währungen sowie neue oder verbesserte Fähigkeiten für den aktuellen Durchlauf.


Durch die Waffen, Fähigkeiten und Verbesserungen glänzt Windblown mit schier unendlichen Kombinationsmöglichkeiten

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Die Geschwindigkeit spiegelt sich auch in den Kämpfen wider, die ebenfalls mit einer hohen Schnelligkeit und Intensität abgehalten werden. Neben normalen Standard-Angriffen könnt ihr zu einem bestimmten Zeitpunkt auch einen kombinierten Angriff eurer Haupt- und Sekundärwaffe abfeuern, um deutlich mehr Schaden zu verursachen. Fähigkeiten wie das Werfen von Bomben, heraufbeschwören von Wirbelstürmen oder das Verbrennen von Gegnern bei Berührung runden das (Schadens-)Gesamtpaket ab.


Dank unterschiedlicher Waffen und Fähigkeiten sind zahlreiche Kombinationen möglich, sodass eine Runde kaum der anderen gleicht – ein guter Anhaltspunkt für den typischen, süchtig machenden Rogue-lite-Strudel. Im Vergleich zu unserer überschaubaren Version, bei welcher uns lediglich ein kleiner Vorgeschmack an Inhalten zur Auswahl stand, kommt die Early-Acess-Version zunächst mit 5 verschiedenen Biomen, 11 Waffen und keinerlei Limitierungen hinsichtlich Tränken und Fähigkeiten daher. Wir hatten lediglich Zugriff auf 2 Biome, eine kleine Auswahl an Waffen sowie drei Fähigkeiten- / Verbesserung-Slots. Im Laufe der Early-Access-Phase soll das Spiel dann bis zu seinem späteren Launch der Vollversion durch das Feedback der Community stetig verbessert und um weitere Inhalte erweitert werden.


Im Gegensatz zu den meisten Spielen aus dem Genre kann man in Windblown nicht nur allein, sondern auch gemeinsam mit insgesamt drei Spielern über die Inseln huschen und sich den Gegnern entgegenstellen. Der Mehrspielermodus funktionierte ohne Probleme, allerdings muss der Loot, abgesehen von der Währung, aktuell noch zwischen den Spielern geteilt werden. Insbesondere bei einer fallengelassenen Waffe schauen die anderen Spieler erstmal in die Röhre und müssen ggf. auf einen späteren Drop hoffen – hier besteht zukünftig vielleicht noch etwas Optimierungsbedarf. Windblown ist auf die Steuerung mit dem Controller ausgelegt, was aufgrund der Tastenbelegungen für viele Spieler deutlich angenehmer sein dürfte, als mit einer Tastatur. Bereits vor dem Start in den Early-Access bestätigten die Entwickler, dass das Rogue-lite für das Steam Deck optimiert wurde. Ich habe Windblown fast ausschließlich auf dem Steam Deck gespielt und konnte bislang keinerlei Probleme feststellen – auch dann nicht, wenn viel auf dem Bildschirm passierte. Rogue-lites sind für mich klassische Handheld-Spiele, wo sich Windblown durch die Steam Deck-Unterstützung dann nahtlos einreihen wird.


Im Rahmen des Steam Next Fest steht euch bis zum 22. Oktober eine Demoversion für den Einzelspielermodus von Windblown zur Verfügung. Anschließend geht das Rogue-lite ab dem 24. Oktober für eine unbestimmte Zeit in den Early-Access. Eine Veröffentlichung auf der Nintendo Switch oder dessen Nachfolger ist nicht unwahrscheinlich, immerhin bestätigten die Entwickler in der jüngsten Vergangenheit ihr Interesse an einer zukünftigen Nintendo Switch-Version.

Unser Fazit

Meinung von Krispin Berndt

Spätestens seit der Veröffentlichung von Hades katapultierte sich das Rogue-lite-Genre unangefochten auf Platz 1 meiner Lieblings-Genres. Dementsprechend weckte Motion Twin mit der Ankündigung von Windblown umgehend mein Interesse. Mittlerweile haben Rogue-lites oftmals große Probleme, sich von der Konkurrenz abzuheben. Windblown bildet da erstmal nicht zwingend eine Ausnahme und wird (vorerst!) auch sicherlich nicht Genreverändernd sein. Dennoch hatte ich mit der Preview-Version bisher einige Spielstunden großen Spaß und werde die weiteren Entwicklungen sowie die kommende Early-Access-Phase mit großer Vorfreude begleiten. Der Mehrspielermodus dürfte zukünftig mein meist genutzter Spielmodus werden und bildet eine willkommene Abwechslung zu den üblichen Verdächtigen wie Brotato, Balatro oder Hades, welche allesamt auf Einzelspieler ausgelegt sind. Solltet ihr ebenfalls Fans des Genres sein, dann solltet ihr euch unbedingt die Demo herunterladen und bei Gefallen die Entwickler mit einem Kauf der Early-Access- oder späteren Vollversion unterstützen. Natürlich bleibt abzuwarten, wie viel Langzeitmotivation am Ende Windblown bieten wird. Ein Blick auf den heutigen, schier unendlichen Umfang von Dead Cells reicht aber aus, um sich diesbezüglich keine großen Sorgen machen zu müssen.
Mein persönliches Highlight: Gemeinsam über die Inseln dashen und die Gegner umholzen – ein Heidenspaß!

Meinung von Florian McHugh

Wer meine Test-Historie auf ntower mitverfolgt, weiß, dass ich so ziemlich jedes Rogue-lite mitnehme, das nicht bei Drei auf den Bäumen ist. Titel wie Windblown sorgen dann auch dafür, dass sich so schnell auch keine Genremüdigkeit einstellt. Der neueste Streich der Dead Cells-Macher kommt zwar mit einigen Ähnlichkeiten des Vorgänger-Titels daher, kann aber gerade mit seinem enormen Spieltempo sowie dem Koop-Modus durchaus frischen Wind ins Genre bringen. Die Preview-Version hat mir zumindest schon einmal Lust auf mehr gemacht und ich werde ganz bestimmt in die Early Access-Version reinschnuppern. Für eine Wertungsprognose ist es allerdings noch etwas zu früh, denn auch wenn die beiden spielbaren Biome durchaus Spaß gemacht haben, war hier noch vieles spielerische (gut ausgefeilte) Standardkost. Es wird sich zeigen, ob Story, Level und Gameplaymechaniken noch mehr bieten oder uns "nur" ein sehr solider Genrevertreter erwartet.
Mein persönliches Highlight: Der Koop-Modus sowie das teils schnelle Spieltempo

Kommentare 3

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  • Iggy-Koopa

    Verrückter Koopa 🤪

    Ja klar.

    Das war das Game, wo ich immer noch der Meinung bin, wenn der wiederbelebt wird muss er kotzen. Warte wir mal ab, interessant sieht es ja schon gut aus.

  • Caramarc

    Turmbaron

    Als riesigen Dead Cells Fan warte ich tatsächlich eher auf Tenjutsu, aber Mal abwarten ob das nicht auch überzeugen kann.

  • Anime90

    Turmbaron

    Gibts Couch Coop?