Ich und Tod Detektei in unserer Comic-Rezension

„Das war knapp! Beim Herumklettern in der alten Klosterruine wäre Lukas beinahe abgestürzt. Er hätte sich den Hals brechen können! Das sieht der Tod offenbar ähnlich, denn er sitzt bereits neben Lukas: Kutte, Kapuze, Totenschädel, das volle Programm. Obwohl es für ihn hier nichts zu holen gibt, schaut Tod von nun an ab und zu bei Lukas vorbei - wenn schließlich schon mal ein junger Mensch an den Sensenmann glaubt!

Auf der Spurensuche in der Vergangenheit und Gegenwart

© 2024 Wirbeleit & Lehmann – Kibitz Verlag

Als einige Zeit später Lukas' väterlicher Freund Johann im Dorfteich ertrinkt, ist es Tod, der dem Jungen fachkundig versichert, dass dies kein Unfall war! Mit viel Scharfsinn und ein klein wenig Magie machen die beiden sich auf Spurensuche. Was macht Gevatter Tod dieser Tage, da kaum noch jemand an ihn glaubt? In seiner glorreichen Vergangenheit schwelgen und still in Vergessenheit geraten? Nein. Er schließt sich mit einem cleveren Jungen zusammen und gründet die ungewöhnlichste Detektei des Diesseits!“

Es gibt meiner Meinung nach immer noch viel zu wenig Kinder- und Jugendbücher, die sich mit dem Thema Tod beschäftigen. Wenn dann auch noch eine humorvolle Annäherung an das Thema gelingt, ohne den Lesenden Angst zu machen, dann ist das schon eine Empfehlung wert. „Ich und Tod Detektei“ vom Illustratoren- und Autoren-Duo Patrick Wirbeleit (Kiste) und Matthias Lehmann (Zur Sonne) besticht dabei durch spritzige Dialoge zwischen Lukas und Gevatter Tod, die den Leser quasi durch die Geschichte tragen. Immer wieder blitzen dabei auch witzige Elemente durch, wenn Tod zum Beispiel in Sekundenbruchteilen quer über den Erdball reist, ohne dass Lukas etwas davon mitkriegt. Dabei bleibt Tod im wahrsten Sinne des Wortes „todernst“ und verzieht keine Miene.

Gemeinsam mit Gevatter Tod macht sich Lukas daran, den Mörder von seinem väterlichen Freund Johann ausfindig zu machen. Denn das hat Tod ihm unmittelbar mitgeteilt: Johann starb nicht auf natürliche Weise. Kurz vor seinem Tod wollte er der örtlichen Feuerwehr einen großen Geldbetrag spenden, den dann sein erwachsener Sohn nicht mehr geerbt hätte. Steckt er etwa dahinter und hat seinen Vater umgebracht?

Aufgrund des Themas wird bei dem Buch eine Altersempfehlung von 12 Jahren ausgesprochen. Dabei muss aber niemand befürchten, dass es hier bei „Ich und Tod Detektei“ brutal oder blutig zugeht, das ist nicht der Fall. Es sind eher die vielen Nebenfiguren und insbesondere die Aussagen sowie das Verhalten der erwachsenen Bewohner des Ortes, in dem Lukas und Gevatter Tod ihre Recherchen anstellen. Kleinere Kinder dürfte die Geschichte ansonsten eher langweilen und überfordern, weil die Geschichte sich Zeit nimmt und alle Hauptfiguren in Ruhe einführt. Die Ermittlungen von Gevatter Tod und Lukas nehmen dann den zweiten Teil des Buches in Beschlag und führen am Ende zu einer kleinen überraschenden Wendung.

Wenn ihr euch selbst ein Bild vom Artwork zu "Ich und Tod Detektei" machen wollt, findet ihr hier ein paar Eindrücke auf der Verlagsseite.

Ich und Tod Detektei ist erschienen im Kibitz Verlag:

• ISBN: 978-3-948690-32-8
• 144 Seiten, farbig
• 17 × 23 cm, Hardcover
• ab 12 Jahren empfohlen
• 20,- Euro

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