
Fantasy Basel 2025 – Bericht zum Schweizer Crossover der Fangemeinden Spezial
Geschrieben von Tobi am 09.06.2025
Vor zehn Jahren öffnete die Fantasy Basel das erste Mal ihre Türen, um in der Stadt am Rhein zahlreiche Fans von Filmen, Games, Comics und Cosplays zu begrüßen. Seitdem hat sich an der Größe der Location einiges getan, denn nun erstreckt sich die Festival-Fläche auf über 100.000 Quadratmeter. Auch das Angebot der Messe wurde stark erweitert und so begrüßte die Fantasy Basel dieses Jahr über 97.000 Besuchende. Ich war für ntower auf der Fantasy Basel 2025 und wie ich die Messe wahrgenommen habe, lest ihr hier im Bericht. Da dies nicht meine erste Fantasy Basel war, kann ich die diesjährige Messe auch ein bisschen mit vorherigen Jahren vergleichen. Let's-a-go!
Während in den ersten Jahren der Fantasy Basel noch große Namen wie Sony oder auch Microsoft eigene Stände auf der Messe hatten, haben sich die beiden Konsolenriesen mittlerweile von der Messe zurückgezogen. Ebenfalls aufgefallen ist, dass Virtual-Reality-Headsets und -Gadgets auch wieder viel weniger vertreten waren, als noch die Jahre zuvor. Was aber bleibt, sind Stände, an denen kleinere Entwickelnde stolz ihre eigenen Spiele präsentieren und gerne Fragen dazu beantworten.
Seit Anfang an und weiterhin mit dabei ist Nintendo. Mit der allgemeinen Messegröße hat sich auch der Nintendo-Bereich stetig vergrößert. So gab es auch dieses Jahr wieder eine große, rote Fläche, auf der etwa zwei Dutzend Anspielstationen standen, an denen man den breiten Katalog an Nintendo Switch-Spielen anspielen konnte. Wusste man mal nicht weiter, so waren auf der ganzen Fläche mehrere Nintendo-Mitarbeitende verteilt, welche sehr freundlich bei allen Fragen halfen.
Außerdem gab es einen MyNintendo Check-In, bei welchem man neben 100 Platinpunkten ebenfalls einen roten MyNintendo-Jutebeutel im Mario-Design erhielt. Neben der rote Fläche gab es zusätzlich einen Bereich zu Pikmin Bloom, auf welchem man durch eine Fotomöglichkeit und einer In-Game-Mission in die Stimmung der Spielwelt kam. Ebenfalls wurden Pikmin-Papphüte verteilt und so sah die Menschenmenge auf der Rolltreppe aus wie eine Horde Pikmin.
Obwohl die Messe eine Woche vor Veröffentlichung der Nintendo Switch 2 stattfand, war nichts von der brandneuen Hybridkonsole von Nintendo zu sehen. Auf Nachfrage wurde ebenfalls nochmals bestätigt, dass dies das “letzte Nintendo Switch 1 Event” sei. Auch The Pokémon Company war mit dem Pokémon Play Lab vertreten, in dem Interessierte in die Welt des Pokémon-Sammelkartenspiel oder der Pokémon-Videospiele eintauchen konnten.
Die Anzahl an Film- oder Serien-spezifischen Ständen hat ebenfalls abgenommen. Sky Show präsentierte mit einem Giraffenstand die zweite Staffel von der HBO-Serie The Last of Us und Sony Pictures hat Karate Kid Legends mit kostenlosem Popcorn und Filmpostern beworben. Richtiges Hollywoodfeeling war aber auch ohne Werbung für die großen Produktionen vorhanden: In Panels wurden Schauspielende wie George Blagden (Vikings), Graham McTavish (Der Hobbit), Ed Speleers (Eragon, Outlander) oder auch Vanessa Rubio (Cobra Kai) interviewt und Fans konnten dank einem Q&A-Segment Fragen stellen. Der Bekanntheitsgrad der Gäste folgt seit Jahren dem gleichen Motto: Entweder man kennt die Serie und dann sind es große Namen oder man lernt sie dank der Messe neu kennen.
Weniger prominent aber genauso wichtig für die deutsche Filmlandschaft sind außerdem diverse deutsche Synchronsprecher und Synchronsprecherinnen, welche ebenfalls Teil des Festivalprogramms waren. Mit Santiago Ziesmer (SpongeBob Schwammkopf), Daniel Schlauch (One Piece), Nicola Grupe-Arnoldi (Sailor Moon), Tommy Morgenstern (Dragon Ball Z, Thor) oder auch Amadeus Strobl (My Hero Academia) gab es eine Auswahl an großen Namen der Deutschen Synchronkartei an der Fantasy Basel, welche für Fotos, Autogramme und Sprachnotizen bereitstanden. Besonders gefallen hat mir hierbei ein gemeinsames Panel, bei dem sich die Filmschaffenden untereinander ausgetauscht haben. Und so kam es beispielsweise zu einem auditiven Crossover, bei dem Monkey D. Ruffy aus One Piece auf SpongeBob Schwammkopf traf.
Neben Film- und Fernsehsternchen wurden wegen zunehmender Relevanz auch viele bekannte Content Creator und Creatorinnen eingeladen. So konnte man auf der Messe auf Namen wie Coldmirror, Dima, Carina Pusch oder auch Nintendo-Ur-YouTuber Domtendo treffen. Diese standen ebenfalls für Fotos und Autogramme zur Verfügung und hatten interessante Bühnenshows wie ein Let’s Play Mario Kart mit Domtendo oder einem Live Bodypainting von Carina Pusch zu bieten.
Künstlerisch ging es auch abseits der Bühnen zu. Während in den Vorjahren das Angebot an generischem Merch, welches man auch in großen Online-
Shops findet, stetig zugenommen hat, gab es dieses Jahr einen klaren Rückschritt. Dafür gab es viel mehr kleinere und auch lokale Kunstschaffende, die ihre Kunstwerke und Accessoires über drei Stockwerke in der sogenannten Artist Alley verkauften.
Neben der kaufbaren Kunst gab es auch Urban Art von regionalen Kunstschaffenden, denen man vor Ort bei ihrer Leidenschaft zuschauen konnte. Aber nicht nur die Shops sind weg vom generischen: Auch die Essensstände wurden erweitert und so gibt es viel Auswahl und auch kulinarische Leckerbissen, die man nicht unbedingt in so einer Messe erwartet.
Zum Schluss muss noch die allgemeine Atmosphäre der Messe erwähnt werden. Die Fantasy Basel ist großartig organisiert. Trotz der Größe der Messe gibt es genügend Platz, nette Volunteers, die gerne am Infostand bei Fragen weiterhelfen, eine unterhaltsame Moderation der Panels, einen schnellen Einlass, viele Toiletten und einen angenehmen Cosplay-Waffen- und Sicherheitscheck, damit sich alle wohlfühlen können. Man hat das Gefühl, die Leute können alle einfach sein, wie sie sind und treffen auf Akzeptanz und bei aufwändigen Cosplays auch auf Bewunderung. Darüber hinaus widmet die Messe dem Weltraum und der Raumfahrt eine ganze Etage, welche ebenfalls viele spannende Einblicke in die astrale Welt bietet. Ich komme immer gerne wieder!