Pokémon VGC-Landesmeisterschaften 2014 Spezial

Die Pokémon-Spiele haben schon immer dazu eingeladen, sich untereinander zu messen. Waren es damals noch kleine Turniere auf den Schulhöfen dieser Republik, bietet die The Pokémon Company mittlerweile eine große Weltmeisterschaft an, denen diverse Landesmeisterschaften vorausgehen. Dieses Jahr kamen Pokémon-Fans aus Deutschland (oder Spieler, die nach Deutschland reisten) in Bochum zusammen, denn am 03.05. und 04.05.2014 wurden im Ruhr Congress die deutschen Landesmeisterschaften ausgetragen. Für unseren Turm war ich am Sonntag vor Ort.

Zu allererst sollte einmal erwähnt werden, dass an diesem Turnier wirklich nur die Besten der Besten eine reelle Chance haben zu gewinnen. Ich habe mich mit einigen Leuten getroffen, die wie ich erst gar nicht versucht haben teilzunehmen. Das ganze Event fand im großen und ganzen in einer riesigen Halle statt, die mit Tischen und Stühlen ausgestattet war. Um euch einen ungefähren Eindruck der Größe zu verschaffen, hier ein Panorama-Bild.


Tisch reiht sich an Tisch. Für die vielen Pokémon-Trainer war also genug Platz, um zu zocken und sich zu unterhalten.

Da ich nur am finalen Tag anwesend war, habe ich die großen Qualifikationsrunden verpasst. Die Halle war also deutlich leerer. Auf Nachfrage wurde mir allerdings mitgeteilt, dass insgesamt ca. 450 Video- und 241 Kartenspieler teilgenommen haben, aufgeteilt in die Altersklassen Junioren (2003 oder später geboren), Senioren (1999, 2000, 2001 oder 2002 geboren) und Meisterklasse (1998 oder früher geboren). Da wir ein Videospielmagazin sind, gehe ich etwas später nur kurz auf die Kartenspieler ein. Jetzt aber erst einmal zum Videospielturnier.

Mit euren Spielen Pokémon X & Y duftet ihr beim Turnier spannende Doppelkämpfe austragen, in denen die teilnehmenden Taschenmonster auf das Lv. 50 gesetzt wurden. Am ersten Tag wurden die Matches nach dem Schweizer System gespielt, am Sonntag hingegen wurden die noch im Rennen befindlichen Trainer im Best-of-3-KO-Format getestet. Ein Match wurde auf einem großen Bildschirm neben der Hauptbühne gezeigt. Vor der Bühne selbst gab es einen abgesperrten Bereich, in dem die besten Spieler ihre Duelle austrugen.

Die Kartenspieler des beliebten Pokémon Trading Card-Games konnten sich ebenfalls mit Gleichgesinnten messen. Im Gegensatz zum Videospielturnier mussten diese aber ihren Wohnsitz in Deutschland haben und die Karten selbst mussten auf Deutsch sein. So traf ich zwar häufig auf Videospieler aus dem nahen Ausland, allerdings keinen Kartenspieler, der nicht deutsch sprechen konnte.

Auch bei Pokémon gibt es das altbekannte Problem wie bei jedem Turnier: Betrug. Während Sportler dopen, gibt es bei den Videospielen technische Manipulationen und bei Karten kleine Eingravierungen oder gezinkte Hüllen. Damit die Spiele fair bleiben, wurden sogenannte Judges eingesetzt, die das Geschehen überwachten. So wurden die Trading Cards auf mögliche Sabotagen überprüft, während die 3DS-Spiele kurz in den Online-Modus geschaltet wurden, da bei einer technischen Sabotage diese Funktion deaktiviert sein sollte. Es stimmt zwar, dass Pokémon X & Y deutlich schwieriger zu hacken sind, als es bei den DS-Spielen der Fall war, doch ist auch jetzt möglich, mit dem passenden Equipment Pokémon zu manipulieren.

Da hilft auch nicht die Begrenzung, dass Taschenmonster, die über den PokéMover übertragen wurden, nicht verwendet werden durften. Wir bezweifeln, ob Manipulationen wirklich über die Online-Server der Titel erkannt werden können. So gab es einige Spieler, die verdächtige Teams nutzten. Geringe Spielzeiten, sämtliche Pokémon schillernd und so weiter. Zwar ist dies alles erreichbar und die Pokémon könnten auch ertauscht gewesen sein, doch Skepsis war durchaus angebracht. Trotzdem zählt auch bei Pokémon vor allen Dingen eins: Können.

Für Pokémon-Spieler wie mich, die lieber sammeln als kämpfen, gab es auch dieses Jahr etwas Besonderes: ein Schillerndes Mamutel, dem Mamutel des letztjährigen Champs der Meisterklasse, Arash Ommati aus Italien, nachempfunden, wurde über Geheimgeschehen verteilt. Dies war leider nicht durchgehend der Fall und man musste auf den Aufruf des Moderators warten, um kurzzeitig das Pokémon herunterladen zu können. Daneben wurde natürlich auch ohne Ende die StreetPass-Funktion des Nintendo 3DS ausgeschöpft. Ich habe in meinem Leben noch nie so viele Nintendo 3DS auf einmal erspähen können wie an jenem Sonntag. Wahnsinn!

Doch was gab es eigentlich zu gewinnen? Während Platz 5 bis 128 des Turniers „lediglich“ Championship Points für ihre Spiele erhielten, die sie für weitere Turniere qualifizieren, bekamen Platz 2 bis 4 ebenfalls CP, aber auch einen Nintendo 3DS XL sowie einen Pokal. Platz 1 erhielt das ebenfalls, jedoch statt eines 3DS XLs eine Wii U. Von den Pokalen haben wir ein Foto. Sind sie nicht toll?


Jede Menge Pokale und Medaillen. Nur die besten Trainer konnten solch ein Schmuckstück gewinnen und mit nach Hause nehmen.

Die Gewinner des Turniers erhalten außerdem eine Reise zur Pokémon-Weltmeisterschaft, die vom 16. bis zum 17. August 2014 in Washington läuft, um sich dort mit den weltbesten Trainern zu messen. In den jeweiligen Videospiel-Gruppen sind folgende Spieler als Sieger hervorgegangen:

Pokémon Videospiel-Landesmeisterschaften 2014: Junioren

1. Platz: Ahren Bundy

Pokémon Videospiel-Landesmeisterschaften 2014: Senioren

1. Platz: Nicola Gini

Pokémon Videospiel-Landesmeisterschaften 2014: Meisterklasse
1. Platz: Markus Stadter

Die Plätze 2 bis 4 sowie die Ergebnisse der Kartenlandesmeisterschaft findet ihr hier auf der offiziellen Pokémon-Presseseite.

Hat sich die Reise nach Bochum für mich gelohnt? Definitiv ja! Auch wenn ich nicht selbst an dem Turnier teilgenommen habe, so ist die Atmosphäre in der Halle einzigartig. Endlich konnte man mit jedem Menschen in seiner Nähe über Pokémon reden und auf sinnvolle Antworten hoffen. Auch das StreetPass-Feature wurde ausführlich genutzt. Natürlich konnte man auch hier die Magie von Pokémon erleben, die jung und alt zusammenkommen lässt, um zu spielen. Auch außerhalb des Hauptturniers liefen sich Spieler über den Weg, setzten sich und packten ihre Karten oder 3DS-Systeme aus. Und Public Viewing funktioniert ebenfalls mit den Taschenmonstern. Bei spannenden Kämpfen auf der großen Leinwand konnte man sehen und hören, wie die Fans mitfieberten. Und ja, Pikachu war auch da. Beweis gefällig?


Pikachu durfte sich dieses Event natürlich auch nicht entgehen lassen. Ob der Typ mit der Mütze einen Donner zu spüren bekam?

Sollte es die Pokémon-Landesmeisterschaften im nächsten Jahr wieder in Deutschland geben, was durchaus wahrscheinlich ist, und ihr wohnt in der Nähe, ist ein Besuch wirklich empfehlenswert. Vorausgesetzt, ihr seid Pokémon-Fans. Dann macht das Event sehr, sehr viel Spaß!

Autor und Fotograf: Niels Uphaus

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Kommentare 6

  • lopoko

    Turmheldin

    Tolle Endrücke! Wäre sehr gerne da gewesen.

  • Encore

    War mega episch. <3 Die VGC bringt einfach Erfahrungen, die ich nicht missen möchte.

  • SkorpMaster

    Rathalos = Best

    Pokémon Videospiel-Landesmeisterschaften 2014: Meisterklasse
    1. Platz: Markus Stadter


    Guter freund von mir :D


    Naja, schade konnte leider nicht dort antanzen, aber hey, da mich X/Y sowieso nicht wirklich vom hocker gerissen haben, war mir das doch recht egal :)
    Vllt wird das Nächstes jahr mal wieder etwas mit einem Besuch und mit der teilnahme.

  • SasukeTheRipper

    Meister des Turms

    Da wäre echt ich gerne gewesen :/

  • Tomek2000

    Meister des Turms

    Och wünschte das ich gut genug für so etwas wäre...

  • fightdragon

    Meister des Turms

    Geht mir bei Magic so ähnlich. Ich wünschte dort auch besser zu sein ^^.