The Legend of The Legend of Zelda: Breath of the Wild – Drei Jahre für den perfekten Augenblick Kommentar

Videospiele stellen für mich nicht nur das beste und “kompletteste“ Unterhaltungsmedium überhaupt dar, einige Vertreter dieses Mediums schaffen es bei mir auch, eine unglaubliche Faszination auf einer sehr emotionalen Ebene auszulösen. Dabei spreche ich von mehr als “nur“ sehr guter Unterhaltung oder gar einem netten Zeitvertreib, einige Videospiele schaffen es buchstäblich, den Spieler mit unglaublich kunstvoll ausgeführter Magie zu verzaubern.


Wohl keine andere Spielereihe zieht einen dabei derart magisch in ihren Bann, wie die The Legend of Zelda-Reihe – und das gilt, angesichts der jüngsten Reaktionen zum neuesten Breath of the Wild-Trailer, für sehr viele Spieler. Schon zu früheren Zeiten konnte alleine die Ankündigung eines neuen Zelda-Titels, kombiniert mit packendem Bildmaterial, Massen an begeisterten Spielern in einen Zustand des euphorischen Jubel-Rausches versetzen. Ich erinnere an dieser Stelle gerne einmal an die Ankündigung von The Legend of Zelda: Twilight Princess zurück, die am Ende der Nintendo-Pressekonferenz während der E3 2004 getätigt wurde. Ein Moment, der wohl jedem, der sich etwas intensiver mit dem Thema “Videospiele“ auseinandersetzt, gut bekannt ist, die Reaktionen des dortigen, damaligen Publikums haben wohl einen legendären Status erreicht. Zwar habe ich dieses Spektakel aufgrund meines damaligen Alters von zehn Jahren nicht verfolgt, doch übertrug sich die unglaubliche Vorfreude auf Twilight Princess durch die unzähligen Videospielmagazine, die ich zur damaligen Zeit verschlang, auch auf mich. Videospiele prägen mein Leben nun schon, seitdem ich drei Jahre alt bin, die Zelda-Reihe hatte dank des Meisterwerks “Ocarina of Time“ auch einen großen Anteil daran. Im Laufe meines Lebens – und ich muss es wirklich so nennen – habe ich mich schon auf unzählige Spiele gefreut. Man spricht in diesem Zusammenhang gerne von “Hype“, ein Wort, dessen Bedeutung wohl nur diejenigen nachvollziehen können, die es selbst schon einmal erlebt haben. Heute will ich euch von meinem Hype auf The Legend of Zelda: Breath of the Wild erzählen. Ich will euch davon berichten, wie drei Jahre lang eine hohe Erwartungshaltung und eine ungeheure Faszination aufgebaut wurde, bevor die Erwartungshaltung selbst zur ungeheuren Faszination wurde. Ich will euch darüber erzählen, wie die dreijährige Marketing-Arbeit des Teams hinter The Legend of Zelda für jeden Fan auf einen ganz bestimmten Moment abzielte – darüber, wie drei Jahre darin investiert wurden, einen einzigen Moment perfekt und unvergesslich zu machen.


Der gewaltige erste Eindruck, den wir von Breath of the Wild vorgesetzt bekamen.

Spätestens seit “The Wind Waker“ ist unter Fans, vor und kurz nach der Ankündigung eines neuen Zelda-Titels, vor allem eines das Thema: Der Grafikstil. Ich selbst bin dabei stets sehr gewillt, mich mit sämtlichen Stilen zu arrangieren – einzig mit “realistischeren“ Ansätzen à la Twilight Princess habe ich so meine Probleme, wie der ein oder andere vielleicht weiß. Gerade der Zelda-Reihe tut die grafische Abwechslung aber sehr gut, den Grafikstil sehe ich dabei gerne bereits als Element des Storytellings, der die generelle Atmosphäre der entsprechenden Epoche von Hyrule schon einmal grob einfängt. Ein “The Wind Waker“ in Twilight Princess-Optik könnte ebenso wenig funktionieren wie andersrum. Zwar würde ich niemals ein Spiel, schon gar nicht eines der Zelda-Reihe, aufgrund seines Grafikstils verurteilen, doch was soll ich sagen? Erinnern wir uns an die lang vergangene E3 im Jahr 2014. Am 10. Juni wurde das Nintendo E3 Digital Event ausgestrahlt, während dessen Laufzeit das neue Zelda für Wii U, damals noch ohne Untertitel, erstmals gezeigt wurde. Wichtig ist mir hierbei die Art und Weise, wie Eiji Aonuma, Produzent der Zelda-Reihe, nach einem kurzen Statement zu den Überlegungen hinter dem neuesten Zelda-Spiel zu dem Ingame-Material wechselte: Ein Schnipser, und plötzlich füllte das neue Hyrule den gesamten Bildschirm aus. Bei den Ankündigungen früherer Zelda-Titel lief das meist weit weniger transparent ab: Manchmal war nicht von vornherein klar, worum es sich bei dem gezeigten Material handelt (Twilight Princess) und manchmal startete die Präsentation des neuesten Zelda-Ablegers nicht in der eigentlichen Spielegrafik (Skyward Sword). Bei der Ankündigung des späteren Breath of the Wild wurden alle Weichen vor der eigentlichen Ankündigung gesetzt, man wusste das Wesentliche: “Gleich sehen wir den neuesten Zelda-Titel, der Fokus liegt auf einer frei erkundbaren Spielwelt“.

Eine beliebte Diskussion nach der damaligen Enthüllung: Ist das Link oder nicht?

Mit dem Schnipsen des sympathischen Aonuma wurde man anschließend mit unglaublich vielen, reichen Eindrücken überrumpelt. Man bekam sofort einen gewaltigen Eindruck von dem Spiel bzw. vielmehr davon, wie es aussieht und welche Möglichkeiten das neue Zelda-Spiel bieten könnte. Zum gewählten Grafikstil kann ich persönlich dabei nur eines sagen: Er trifft bei mir voll ins Schwarze, Cel-Shading steht der Reihe meiner Meinung nach generell gut. Die im Vergleich zu The Wind Waker deutlich realistischeren Proportionen der Charaktere ermöglichen dem Spiel dabei aber dennoch die ernste und wohl teilweise auch sehr düstere Glaubwürdigkeit. Zwar will ich das Material, das wir auf dieser E3 zu sehen bekamen, nicht als Trailer bezeichnen, doch endete es wahrlich kurios und bildete den Startschuss für die unzähligen Fan-Theorien, die sich bis heute auf Basis des gezeigten Materials gebildet haben. Ich denke dabei gerne an meine ersten Wochen im ntower-Team zurück, als ich stundenlang mit unserem allseits bekannten Gingo darüber philosophierte, wie die Geschichte des neuen Zelda-Epos aussehen könnte (währenddessen gab er mir mit seinem unglaublichen Wissen um die Lore von Zelda das Gefühl, überhaupt kein Fan der Reihe zu sein).


Trotz allem wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht viel von dem Spiel. Das sollte sich auch während der darauffolgenden The Game Awards-Show am 5. Dezember 2014 nicht ändern, wo das Spiel das zweite Mal präsentiert wurde. Von allen kurzen Präsentationen des Spiels, die wir bis zur vollständigen Enthüllung während der E3 2016 verfolgen durften, halte ich das Gameplay-Material der The Game Awards-Show, das uns von Miyamoto und Aonuma präsentiert wurde, für das fragwürdigste. Man zeigte uns einen offensichtlich sehr frühen Zustand des Spiels, was Spieler, die sich nicht unbedingt mit der Videospiel-Entwicklung auseinandersetzen, schnell missinterpretiert hatten. Die Spielwelt wirkte zwar groß und schön, doch war diese im gezeigten Material trostlos und leer, etwas, das man angesichts der finalen Fassung des Spiels wohl niemals behaupten könnte. Viel mehr Worte will ich zu dieser Präsentation allerdings nicht verlieren. Anschließend wurde es lange still um das Spiel, man gewährte den Fans eine Menge Zeit, um das wenige Material, das wir gesehen hatten, so kleinlich wie möglich auseinanderzunehmen.


Finde den Fehler: Was stimmt an diesem Bild nicht?

Das Jahr 2015, das für das Erscheinen des Spiels ursprünglich angedacht war, schritt voran – von Zelda fehlte jede Spur. Während dieser Zeit machten sich bereits die ersten Vermutungen breit, das Spiel könnte, wie zuvor auch Twilight Princess, sowohl auf der aktuellen, als auch auf der nächsten Nintendo-Konsole, damals noch unter dem Codenamen “NX“, erscheinen. Ein offizielles Statement von Eiji Aonuma, der ankündigte, dass das Spiel erst im Folgejahr erscheinen werde, heizte diese Gerüchte zusätzlich an. Das Jahr neigte sich dem Ende entgegen und 2016, ein wegen des 30. Jubiläums vermeintlich sehr wichtiges Jahr für die Zelda-Reihe, rückte immer näher. Und dann schließlich doch: In einer Nintendo Direct-Ausgabe, die zu Ehren des 30. Jubiläums der Zelda-Reihe nicht nur als Plattform für die Ankündigung der HD-Neuauflage von Twilight Princess diente, wurden erstmals seit einem knappen Jahr neue Szenen zum kommenden Zelda-Epos für die Wii U präsentiert. Wobei “Szenen“ nicht ganz richtig ist – einen kurzen Clip von einem reitenden Link gab es zu sehen, untermauert von brachial anmutender Musik und dem Versprechen, dass es im Jahr 2016 erscheinen sollte. Nach den sehr ernüchternden Szenen aus Twilight Princess HD fiel ich während der lang ersehnten Sekunden zum kommenden Zelda-Abenteuer damals fast vom Stuhl, obwohl man nicht viel zu sehen bekam, wirkte es um einiges runder als das, was man ein Jahr zuvor während der Game Awards gezeigt hatte. Renommierte YouTube-Kanäle wie “GameXplain“ ließen es sich natürlich auch nicht nehmen, das knapp zehn Sekunden lange Material in einem knapp zehn Minuten langen Video genauestens unter die Lupe zu nehmen. Erstmals sah man dabei unter anderem die Sheikah-Slate, über deren Nutzen zum damaligen Zeitpunkt noch heiß diskutiert wurde.


Kochen um zu überleben: Mit Survival-Aspekten hätte in einem Zelda-Spiel wohl niemand gerechnet.

Erst während der E3 2016 sollten wir erfahren, worum es sich bei der damals noch namenlosen Sheikah-Slate handelt, die im Vorfeld oftmals für eine Art Buch gehalten wurde. Dass wir während der Dauer dieser Messe einiges zu Zelda erfahren würden, wussten wir schon im Vorfeld. Nintendo hatte angekündigt, dass man auf der E3 nur das neue The Legend of Zelda zeigen wolle und dass es im Jahr 2017 für die Wii U und NX erscheine. Die Gerüchte und teilweise auch die Befürchtung vieler Fans hatten sich also bewahrheitet und das Spiel wurde darüber hinaus nochmals verschoben – aber um die Wahrheit zu sagen: Dafür konnte man Aonuma und seinem Team angesichts dessen, was wir zu sehen bekamen, nicht böse sein. Breath of the Wild wurde erstmals unter diesem Namen mitsamt einem Trailer angekündigt. Dieser Trailer verzauberte dabei nicht nur ab der ersten Sekunde, er brannte sich mit Signalwörtern wie “open your eyes“ oder der musikalischen Untermalung auch ins Gedächtnis ein, worauf ich noch einmal zurückkommen werde. Über einen Mangel an Zelda konnte man sich während der Tage der E3 jedenfalls nicht beschweren. Erstmals verfolgte ich den kompletten Nintendo Treehouse-Livestream, ich habe ihn regelrecht in mich aufgesogen. Hier gelang dem Spiel erstmals eine kleine Meisterleistung: Der Erwartungshaltung, die sich seit der ersten Ankündigung des Spiels nach und nach breitgemacht hatte, wurde das gezeigte Material während der E3 2016 grundlegend gerecht, es baute allerdings noch darauf auf. Man bekam eine gänzlich neue Vorstellung von dem Spiel, das Breath of the Wild werden würde – Survivalaspekte, das natürliche Interagieren mit der Spielwelt, der Einsatz der Sheikah-Slate – all das, womit im Vorfeld wohl niemand gerechnet hätte, spielte eine große Rolle und baute auf den Erwartungen eines Zeldas in einer wunderschönen und offenen Welt, wie wir sie aus vorherigem Material kannten, auf. Und obwohl wir im Vorfeld schon über die Rahmenbedingungen Bescheid wussten, es fühlte sich so an, als hätte man Breath of the Wild noch nie zuvor gesehen.


Nach der E3 kehrte wieder Ruhe ein, zumindest von offizieller Seite. Bei der unglaublichen Masse an Material zum Spiel und der vielen Zeit, die noch bis zum Erscheinen von Breath of the Wild blieb, wurden die Wochen nach der E3 natürlich zum Fest für alle leidenschaftlichen Analytiker und Theoretiker. Obwohl man lange Zeit nichts oder nur noch sehr wenig von dem Spiel sah, beispielsweise auf etablierten Messen wie der gamescom, war das Spiel doch allgegenwärtig. Auch sorgte es für reichlich Gesprächsstoff hinsichtlich der damals noch unbekannten Nintendo Switch – dass Zelda auf der neuen Konsole laufen sollte, und das wohl runder, als auf der Wii U, stimmte mich zur damaligen Zeit sehr beruhigt. Optisch sieht man dem Spiel seine durch Hardware bedingten Limitierungen natürlich deutlich an und doch schafft es das Spiel, dank eines intelligent gewählten Grafikstils, mit den optischen Highlights der Konkurrenzplattformen mitzuhalten. Meiner Meinung nach sieht es sogar deutlich besser als beispielsweise ein Uncharted 4 aus, das lediglich auf Realismus setzt. Doch egal, ob einem speziell Breath of the Wild optisch zusagt oder nicht. Für Nintendos Ansprüche sollte eine Hardware, die im Vergleich zur Wii U nur ein wenig leistungsfähiger ist, völlig ausreichen, das dachte ich sowohl damals, als auch heute.


Tamagotchi Link: Bill Trinen füttert unseren blonden Helden.

Obwohl es in der Zeit nach der E3 wenig Neues zu sehen gab, versorgte Nintendos Marketing-Abteilung die hungrige Spielerschaft immer wieder mit kleinen Clips zu Breath of the Wild, die bereits bekannte Spielmechaniken rund in sich zusammenfassten. Wirklich spannend wurde es erst wieder, als Nintendo einen Auftritt ihres neuen Zelda-Epos für die The Game Awards 2016-Show ankündigte. Schon vor der Show wurde bekannt, dass es einen neuen Trailer und neues Gameplay-Material zu sehen geben würde und beides war sehr interessant anzusehen. In Kombination ebnete dieses neue Material natürlich auch wieder den Weg für eine ganze Menge neuer Theorien rund um das neue Zelda-Abenteuer. Insbesondere im Trailer sah man dabei etwas, das einige Kritiker des Spiels zuvor schmerzlich vermisst hatten: Menschen bzw. Charaktere und Siedlungen. Zu diesem Zeitpunkt hätte sich natürlich noch niemand träumen lassen, dass die Zeit der Theorien rund um die Handlung in Breath of the Wild schon sehr bald ein Ende finden würde. Stellenweise wurde zu dieser Zeit sogar noch vermutet, dass das Spiel erst Ende 2017 zum Weihnachtsgeschäft erscheinen könnte. Weit gefehlt.


Kimishima stellt die Nintendo Switch vor – Von Zelda fehlt jede Spur.

Natürlich wurde in der Zeit von der E3 zu den Game Awards auch die sagenumwobene nächste Nintendo-Konsole enthüllt, die bis dato unter dem Codenamen “NX“ bekannt war. Die Nintendo Switch sollte am 13. Januar ausführlich vorgestellt werden. Die meisten Nintendo-Fans hatten wohl schon im Vorfeld fest damit gerechnet, dass dieser 13. Januar der Tag sei, an dem wir das Erscheinungsdatum von Breath of the Wild erfahren würden. Doch wenn es nur das gewesen wäre, an diesem Tag überschlugen sich die Ereignisse rund um Zelda förmlich. Die Nintendo Switch Präsentation begann mit der Bekanntgabe der wesentlichsten Fakten rund um die Nintendo Switch, so wurde unter anderem der Erscheinungstag der Konsole bekanntgegeben, am dritten März sollte es soweit sein. Trotz des angekündigten Erscheinens der Konsole im März, stellte sich das Erscheinungsdatum als deutlich früher heraus, als die meisten erwartet hätten. Im Laufe der Präsentation wurde daraufhin ein Kracher nach dem anderen enthüllt – ARMS, Splatoon 2, Super Mario Odyssey, Xenoblade Chronicles 2... Nur von Zelda, von Zelda fehlte jede Spur. Ich muss ehrlich zu euch sein: Im Vorfeld hatte ich mir gewünscht, nichts von Zelda zu sehen, weil mir ein Fokus auf neue Spiele lieber gewesen wäre. Natürlich war mir zu diesem Zeitpunkt wieder einmal nicht klar, dass ich von The Legend of Zelda: Breath of the Wild im Grunde nichts wusste. Ich dachte nur, nach all dem bis zu diesem Zeitpunkt gezeigten Material, dass ich einen groben Überblick darüber hätte, was Breath of the Wild für ein Spiel werden würde... Doch wieder einmal: Weit gefehlt.


Dieser Schelm – Aonumas Gesicht zu urteilen wusste er genau, dass Zelda zusammen mit der Nintendo Switch erscheint. Gemeinheit.

Die Präsentation sollte nun mit einigen abschließenden Worten der Präsidenten von Nintendo of Europe, Satoru Shibata, und Nintendo of America, Reggie Fils-Aimé, enden. Während Letzterer diverse Worte an die in Amerika wohnhaften Nintendo-Fans richtete, konnte man es schließlich im Hintergrund, still und heimlich, erkennen: Shigeru Miyamoto vergnügte sich mit Breath of the Wild. Schlussendlich kam nun auch Reggie darauf zu sprechen, während die Musik des Trailers einspielte, der uns zur E3 2016 derart verzaubern konnte. Ja, nun wagte man das erste Mal, daran zu denken. Könnte es wirklich sein, dass man zum Erscheinungstag der Nintendo Switch das neue Zelda spielen kann? Zusammen mit der Frage, wann das Spiel erscheinen würde, wurde das Wort von Reggie an Miyamoto übergeben – Anspannung pur für jeden leidenschaftlichen Fan der Reihe. Doch man wollte uns noch weiter auf die Folter spannen. Anstatt die Antwort zu liefern, wurde diese Frage von Miyamoto an Eiji Aonuma weitergeleitet, der plötzlich, auf japanisch-charmante Art und Weise, ins Bild gesprungen kam. Doch, selbstverständlich, schien er die Antwort auch nicht zu kennen. Mit der Antwort, er solle diese Frage Nintendos Präsident Tatsumi Kimishima in Tokio stellen, wandte sich Reggie in der Videobotschaft wieder dem Publikum im Tokyo Big Sight zu und gab die Frage nach dem Erscheinungstag an Nintendos Präsident weiter, während Miyamoto und Aonuma in die Kamera grinsten. Ja, nun konnte es nur noch zum Erscheinungstag der Nintendo Switch in den Handel kommen, davon war ich überzeugt und doch blieb die Anspannung. Ich wollte es nicht wagen, daran zu denken. Zurück in Tokio: Das erste Musikstück, das man in Breath of the Wild zu hören bekommt, als Link das wunderschöne und naturbehaftete Hyrule erblickt, spielte ein. Die Anspannung trieb mich fast in den Wahnsinn und immer wieder musste ich daran denken: Kann es wirklich sein...? Ohne die Frage beantwortet zu haben entließ uns Kimishima schlussendlich in einen letzten Trailer der Präsentation.


Dieser begann wie alles, das wir bisher von Breath of the Wild gesehen hatten: Sehr ruhig, stets mit einem Fokus auf die zweifelsohne wunderschöne Landschaft. Nach einem Zoom auf das verwunschene Master-Schwert nahm die musikalische Untermalung aber plötzlich eine ganz neue Form an: Sie wurde episch und brachial, ließ sämtliche Melancholie und Ruhe, die den Soundtrack des Spiels im bis dato gezeigten Material dominiert hatten, fallen. Und es hörte nicht auf, sowohl das, was man sah, als auch die Musik, alles wurde immer epischer. Innerhalb von drei Minuten bekam man unglaublich viele Einblicke ins Spiel – und, Überraschung: wieder einmal machte sich der Eindruck breit, dass man vor diesem Trailer noch nichts vom Spiel gesehen hatte. Die moderne Inszenierung des Gezeigten, die Vielzahl an erstklassig designten Charakteren und vor allem eine Zelda voller Emotionen, wie man es sich wohl niemals hätte träumen lassen. Innerhalb von Sekunden schaffte es der Trailer, mich derart in seinen Bann zu reißen, wie ich es nicht einmal von dem fertigen Spiel erwartet hätte, trotz meiner riesigen Erwartungshaltung. In einem emotionalen Höhepunkt, der Szene im Trailer, in der Zelda weint, kannte die pure Euphorie in mir keine Grenzen mehr. Dann – ja, ihr wisst es natürlich – setzte das musikalische Main-Theme der Zelda-Reihe ein, untermauert von Szenen, die immer epischer wurden. In diesem Moment nahm ich von meinem Umfeld nichts mehr wahr, selbst die Anspannung rund um den Erscheinungstag hatte ich vollkommen ausgeblendet.


Schließlich, nach dem eingeblendeten Titel, wurde das Bild allerdings wieder schwarz. Blitzartig war die Anspannung wieder da, weit größer als zuvor. Doch bevor ich meine Gedanken in irgendeiner Form sortieren konnte, packte mich der Trailer bei meiner Vorfreude selbst: “Open your eyes“. Wohl keine von Zelda gesprochene Wortfolge hatte sich während der Dauer meiner Vorfreude auf Breath of the Wild derart in mein Gedächtnis gebrannt, den Trailer der E3 2016 hatte ich mir schließlich oft genug angesehen. Als ich diese Worte erneut vernahm, hatten sich in meinen Augen schon längst die ersten Tränen gebildet. Natürlich wusste ich bereits in diesem Augenblick, was einen kurzen Moment später bei vielen Zelda-Fans rund um den Globus wohl zu einem puren Ausbruch der Euphorie geführt hat: Das Datum wurde eingeblendet. Sowohl der Hype, als auch das Marketing um The Legend of Zelda: Breath of the Wild hatten ihren meisterhaften Höhepunkt erreicht.

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Kommentare 9

  • DatoGamer1234

    E3 und Smash Hype!

    Kaum zu glauben,dass der erste Teaser schon 3 Jahre her ist. Und wir dachten ernsthaft alle,dass wir das Spiel schon 2015 zocken könnten :D


    Aber es war echt ein großer Fehler,das Spiel schon 2014 anzukündigen,ein kurzes ,,ein neues Zelda ist in Entwicklung'' hätte gereicht und dann im folgenden Jahr auf der E3 ein ausführlicher Trailer.

  • eXpanda

    Piii-chu

    @DatoGamer1234 Dass es zu früh war, da stimm ich dir zu... Dass ein "Ein neues Zelda ist in Entwicklung" gereicht hätte - Nein!


    Ich erinnere mich jedenfalls noch gut an die Erwartungshaltung vor der damaligen E3 - mit einem neuen Zelda wurde fest gerechnet. Hätte Nintendo keines gezeigt, hätte es einen Shitstorm gegeben - einige waren damals ja sogar schwer enttäuscht, weil es keinen "richtigen" Trailer gab und es unfertiger war, als man im Vorfeld angenommen hatte.


    Und zu dem anderen: Es ist immer ein Zelda in Entwicklung. Diese Aussage würde niemandem etwas bringen. Der peinlichste Moment Nintendos der letzten Jahre war meiner Meinung nach der, als Smash 4 für Wii U und 3DS angekündigt wurde. Das war nichts weiter als ein "es ist in Entwicklung" - und ich fand es mega peinlich. Spiele müssen für sich sprechen.

  • frutch

    erwachsenes Kind

    @DatoGamer1234 Es war bereits Ende 2012 schon bekannt, dass ein neues Zelda in Entwicklung ist. Deswegen war und ist die Wartezeit bis 03.03.2017 ja auch so grauenvoll.
    Ich erinnere mich zurück, als ich bei der E3 Direct 2014 den Trailer zu Zelda und das dazugehörige "Erscheinungsdatum" sah.
    Meine Freude auf das Jahr 2015 war so abnormal groß...

    ...Nun ist 2017 und wir warten immer noch!

    Ich werd' so süchteln!!! :wario:

  • Dirk

    Europäer

    @DatoGamer1234 Dass es zu früh war, da stimm ich dir zu... Dass ein "Ein neues Zelda ist in Entwicklung" gereicht hätte - Nein!


    Ich erinnere mich jedenfalls noch gut an die Erwartungshaltung vor der damaligen E3 - mit einem neuen Zelda wurde fest gerechnet. Hätte Nintendo keines gezeigt, hätte es einen Shitstorm gegeben - einige waren damals ja sogar schwer enttäuscht, weil es keinen "richtigen" Trailer gab und es unfertiger war, als man im Vorfeld angenommen hatte.


    Und zu dem anderen: Es ist immer ein Zelda in Entwicklung. Diese Aussage würde niemandem etwas bringen. Der peinlichste Moment Nintendos der letzten Jahre war meiner Meinung nach der, als Smash 4 für Wii U und 3DS angekündigt wurde. Das war nichts weiter als ein "es ist in Entwicklung" - und ich fand es mega peinlich. Spiele müssen für sich sprechen.

    Peinlich war die E3 mit Wii Music. Da sprach nur ein Spiel für sich und das war Wii Music, was aber nicht positiv gemeint ist.

  • DatoGamer1234

    E3 und Smash Hype!

    @David Pettau Dann hätte man nur einen ganz kleinen Teaser am Ende zeigen sollen (ähnlich wie TP) und nichts dazu sagen sollen. Mit dem ,,Datum'': Coming soon...


    Dann hätte sich niemand beschwert,denn wenn man in der E3 2015 das Spiel dann etwas ausführlicher gezeigt und für (Ende) 2016 angekündigt hätte,wäre eine Verschiebung auf Anfang 2017 wesentlich ,,verdaulicher'' gewesen.



    Ich werd' so süchteln!!!

    Ha und ich erst! :wario:
    Zumindest werde ich alle meine Freizeit dem Spiel zuwenden...
    ...drecks Schule.

  • Papa_Dragon-SY-4

    Manwe

    Dieser Kommentar beschreibt den Verlauf der Breath of the Wild Historie perfekt! :thumbup: Bei mir waren die Emotionen sogar nochmal krasser, als im Artikel beschrieben!
    Und perfekt getroffen: Nach jedem größeren Trailer hats mich mordsmäßig weggeblasen und ich dachte mir (vor allem nach diesem völlig kranken letzten Trailer): Oh Boy! Ich hatte keine Ahnung! :link_confused:


    Sehr sympathisch eingestiegen bist du auch. Da ich selber als kleiner Scheißer von 3-4 Jahren vor das SNES gesetzt wurde, konnte ich deine Faszination gut verstehen :saint:
    So viel Nintendo auch schon verkackt hat, bei diesem Zelda haben sie von A-Z alles richtig gemacht! :moneylink:


    Sehr gut geschrieben, Respekt! Bitte sowas auch bei nem neuen, vielversprechendem Metroid :wario:

  • Sebi.L.

    Meister des Turms

    Ein sehr guter Kommentar. Besser kann man es nicht schreiben! Finde ich gut, dass nochmal zurückgeblickt wird. Die Wartezeit war echt lang und ich hab mich über die Verschiebungen sehr geärgert. Später aber hab ich gedacht, das ich lieber ein fertiges Spiel haben will. Und wenn man sich die Trailer so ansieht, dann kann man es absolut verstehen, wie lange man mit so einem Spiel brauchen kann. Der Trailer von der E3 2016 war schon echt spitze, der andere von den Game Awards ebenfalls. Der letzte Trailer hat meine Erwartungen sogar nochmal übertroffen. Vorallem wegen dem epischen Soundtrack und die Szene wo Zelda weint bekomme ich immer wieder Gänsehaut, wenn ich es sehe. :triforce:

  • michael22971

    Turmheld

    sehr schön geschrieben danke, ich freue mich auf Zelda und die Switch...

  • albert

    Ich freu mich auch. Ich hab bisher noch keinen Trailer gesehen. :D