Intelligent Systems Historie
Geschrieben von FALcoN am 15.05.2017
Viele unserer geliebten Videospiele werden von Firmen hergestellt, die bereits eine lange und interessante Geschichte hinter sich haben. Eine dieser Firmen wollen wir euch heute wieder vorstellen: Intelligent Systems. Den meisten dürfte dieser Name heutzutage im Zusammenhang mit Fire Emblem bekannt sein. Doch das Unternehmen hat innerhalb ihres 30-jährigen Bestehens ein Produktportfolio von über 100 Spielen, Software und auch Hardware vorzuweisen. Aus diesem Grund wollen wir hiermit einen genauen Blick auf die Entstehung und Hintergründe von Intelligent Systems werfen.
INTELLIGENT SYSTEMS CO., LTD ist ein unabhängiger japanischer Entwickler für Videospiele, Software und Hardware in der japanischen Großstadt Kyoto.
Derzeitiger Status des Unternehmens: aktiv
Beziehung zu Nintendo: Intelligent Systems ist seit der Gründung 1986 ein enger Geschäftspartner von Nintendo. Das Unternehmen teilt sich unter anderem die Lizenzrechte großer Marken wie Fire Emblem oder Advance Wars mit Nintendo.
Intelligent Systems (IntSys) ist eines der ältesten Entwicklungsstudios in der Nintendo-Familie. Die Vorgeschichte und wie es zur Gründung von IntSys kam, sind daher heutzutage sehr undurchsichtig und nicht 100%-ig nachvollziehbar. Diesbezüglich sorgt auch der firmeneigene Internetauftritt von IntSys mehr für Verwirrung als für Aufklärung. Dort werden in dem eigenen Produkt-Katalog Spiele aufgeführt, die schon vor dem offiziellen Gründungsdatum entwickelt und veröffentlicht wurden. Wenn man über die Entstehung dieser Spiele recherchiert, stößt man auf drei Namen: Nintendo Research & Development 1, Ikegami Tsushinki Co., Ltd. und Iwasaki Co., Ltd.. Daher folgt an dieser Stelle eine kurze Zusammenfassung was diese Firmen um den Zeitraum der IntSys-Gründung geleistet haben:
Nintendo Research & Development 1:
Nintendos Forschungs- und Entwicklungsabteilung wurde zu dieser Zeit von Gunpei Yokoi geleitet und kreierte Anfang der 80er die Game & Watch-Serie. Auch an der Planung und Entstehung des Famicom, verschiedener Peripherie und mehrerer Spiele für die Konsole war diese Abteilung beteiligt.
Ikegami Tsushinki:
Heute ein großer Hersteller von Videokameras und Funktechnik, entwickelte und produzierte diese Firma in den 70ern und 80ern überwiegend Arcade-Spielautomaten – darunter für große Namen wie Namco, Sega (z.B. Zaxxon) und Nintendo (z.B. Block Fever). Was vielen unbekannt sein dürfte: Ikegami Tsushinki programmierte auch den Donkey Kong-Automaten. Ausgerechnet das Spiel mit dem Nintendo endgültig der Durchbruch auf dem Markt der Videospiele gelang. Miyamoto erstellte das Design und Spielkonzept, aus dem Ikegami Tsushinki schließlich das Spiel formte. Nach dem überragenden Erfolg von Donkey Kong wollte Nintendo selbst einen Nachfolger (Donkey Kong Jr.) entwickeln und benötigte dazu den Quellcode des Donkey Kong-Automaten, den nur Ikegami Tsushinki besaß. Da beide Seiten behaupteten, die Urheberrechte an dem Quellcode des Spiels zu besitzen, kam es zum Rechtsstreit, der erst 1990 außergerichtlich beigelegt wurde.
Iwasaki:
Iwasaki (auch bekannt unter Iwasaki Electronics Co., Ltd., Iwasaki Giken Kogyo Co., Ltd. oder Iwasaki Engineers Co., Ltd.) war im Grunde ein unabhängiges Äquivalent zu Nintendos Research & Development-Abteilungen. Wie diese entwickelte Iwasaki elektronische Bauteile, Programme und Spiele für verschiedene Firmen. Nintendo und Iwasaki arbeiteten erstmals für den Donkey Kong Jr.-Automaten zusammen, bei dem die Firma den Auftrag bekam, den Quellcode eines Donkey Kong-Automaten auszulesen und zu kopieren, da Nintendo den Quellcode von Ikegami Tsushinki nicht ausgehändigt bekam. Außerdem taucht der Name Iwasaki auch im ROM des VS. Soccer-Automaten auf und bei den Famicom-Spielen Family Super Soccer (im Westen unter dem schlichten Namen Soccer erschienen) und Devil World.
Die Verbindung zwischen Intelligent Systems und diesen drei Namen:
Alle Spiele für das Famicom bzw. Famicom Disk System, die von IntSys heute als eigene Produkte ausgegeben werden, obwohl sie vor dem offiziellen Gründungsdatum programmiert wurden, haben eines gemeinsam: Sie wurden von Mitarbeitern geschrieben, die für diese Unternehmen tätig waren. Wobei hier die Programmierer von Iwasaki eindeutig den Schwerpunkt darstellen. Daher kann man davon ausgehen, dass die Initiative zur Gründung von IntSys von den dortigen Personen ausging. Iwasaki wird in diesem Zusammenhang auch häufig als Vorgänger von IntSys bezeichnet, obwohl diese Firma noch einige Zeit nach dessen Gründung existierte.
Unabhängig davon gäbe es eine weitere mögliche Erklärung für das Mysterium zwischen offiziellem Gründungsdatum und den vorher erschienenen Spielen. IntSys könnte zuvor schon als kleines Privatunternehmen mit einer handvoll Mitarbeitern existiert haben und in dieser Form die drei Firmen Ikegami Tsushinki, Iwasaki und Nintendo bei der Entwicklung von Famicom-Spielen und Automaten unterstützt haben. Für ein privates und kleines Start-Up-Unternehmen war diese Form des Einstiegs in die Videospieleindustrie in den 80ern keine Seltenheit. Erst mit dem Ausbau zu einer eingetragenen Personengesellschaft wäre der Name IntSys dann offiziell im Handelsregister eingetragen und geschützt gewesen. Aber dies ist nur eine Mutmaßung meinerseits.
Der formelle und offizielle Startschuss von IntSys fällt am 11. Dezember 1986 mit 13 Mitarbeitern in Kyoto. Die bekanntesten Personen, die leitende Positionen begleiten, sind Toshiyuki Nakamura (heutiger Präsident von IntSys), Ryouichi Kitanishi und Touru Narihiro, die alle zuvor für Iwasaki tätig waren. Auffällig ist vor allem, dass IntSys zunächst auschließlich aus Programmierern und Ingenieuren besteht. Dieser Umstand und die personell bedingte Nähe zu Nintendo führen dazu, dass IntSys anfangs Spiele für Nintendo nach deren Ideen und Vorgaben programmiert, wie Devil World und Duck Hunt, oder Spiele wie Metroid vom japanischen Famicom Disk System für die westlichen NES-Module anpasst. Da zunächst keine Designer, Autoren und Komponisten anwesend sind, fehlen kreative Impulse, um eigene Spieleideen auszuarbeiten und umzusetzen.
Heutige Kernmarken wie die Wars-Reihe und Fire Emblem haben ihren Ursprung daher bei Nintendo. Dort erschufen Designer und Komponisten für das Spiel Famicom Wars das Spielkonzept, Grafikdesign und den Sound, während IntSys diese Elemente nur zusammenfügte und den Programmcode schrieb. Dies ist mit ein Grund dafür, warum sich IntSys und Nintendo die Markenrechte für viele dieser Franchises teilen.
Im November 1987 wird die Zusammenarbeit von IntSys und Nintendo mit der Gründung des Joint-Venture-Unternehmens TEC Co., Ltd. (fälschlicherweise häufig als Tech tituliert) noch weiter vertieft. Ziel des Joint-Ventures ist es, zusammen mit den Ingenieuren und Programmierern von IntSys und Nintendo, Grafik-Engines und andere Entwicklungstools für alle Nintendo-Systeme zu erschaffen. Die ersten Programme werden für den Game Boy geschrieben. Danach wendet man sich bei TEC überwiegend dem Super Nintendo zu, für das man unter anderem Tools zur Komposition von Musikstücken und zum Erschaffen und Einbinden von Sprites programmiert. Super Mario World ist das erste Spiel für das Super Nintendo, dass mit Hilfe von TEC-Tools entsteht. In Verbindung mit dem Systemwechsel zum Nintendo 64 wird TEC im März 1997 aufgelöst, da der Großteil dieser Programme nun von dem amerikanischen Unternehmen Silicon Graphics geliefert wird, das für die Entstehung des Nintendo 64 verantwortlich sind. Die rund 60 TEC-Mitarbeiter werden bei IntSys integriert.
IntSys selbst programmiert Ende der 80er fleißig Spiele für Nintendo wie z.B. Golf und Alleyway für den Game Boy und das bereits erwähnte Famicom Wars für das NES. Am 20. April 1990 erscheint in Japan ein Famicom-Spiel aus dem Hause IntSys, das erstmals maßgeblich von den eigenen Leuten erschaffen wird: Fire Emblem: Ankoku Ryuu to Hikari no Tsurugi.
Der Gedanke dahinter war das taktische Strategiespiel Famicom Wars mit RPG-Elementen, Charakteren und einer tiefgründigeren Handlung zu versehen. Zu diesem Zweck wird das Setting von der Moderne in die bei Rollenspielen sehr beliebte mittelalterliche Fantasywelt abgeändert. Obwohl die Verkaufszahlen anfangs nicht berauschend ausfallen, stellt sich der Titel als sogenannter Longseller heraus und wird der bis dahin größte finanzielle Erfolg von IntSys.
Wegen dieses Erfolges findet ein Umbruch in der Unternehmenskultur von IntSys statt. Das Studio stellt nun neben Programmierern auch vermehrt Grafikdesigner, Autoren und Komponisten ein, und man beginnt sich Gedanken über ein weiteres Fire Emblem-Spiel zu machen. Dieses folgt 2 Jahre später unter dem Namen Fire Emblem Gaiden für das Famicom. Es bietet zahlreiche Änderungen im Gameplay gegenüber seinem Vorgänger, welche aber überwiegend negativ aufgenommen werden. Und so werden für die Nachfolger wieder viele Elemente herausgenommen oder abgeändert. Dennoch bleibt das Grundprinzip des Strategie-Rollenspiel-Mixes auch hier erhalten und das Spiel wird trotz der Kritiken ein Erfolg.
Währenddessen veröffentlicht Nintendo im November 1990 das SNES in Japan. IntSys ist früh in den Entstehungsprozess des SNES eingebunden und schreibt neben TEC mehrere Entwicklungstools. Aus diesem Grund verfügen die IntSys-Mitarbeiter bereits zu Beginn über ein großes Know-How zur 16-Bit-Konsole. Das erste SNES-Spiel lässt daher nicht lange auf sich warten und erscheint bereits im April 1991 in Japan. Es ist eine Portierung des Computerspiele-Hits SimCity, dass bei IntSys in enger Zusammenarbeit mit Nintendo und Maxis, dem Erfinder von SimCity, entsteht.
Das erste SNES-Spiel SimCity (links) und das letzte SNES-Spiel Fire Emblem: Thracia 776 (rechts) im Vergleich
Insgesamt schreibt IntSys zwölf SNES-Spiele. Darunter das hochkarätige Super Metroid, bei dem man allerdings nur eine unterstützende Funktion innehat. Bei den eigenen Kreationen liegt der Schwerpunkt vor allem auf die Weiterführung der Fire Emblem-Reihe, die auf dem SNES um drei Titel erweitert wird. Auch das letzte SNES-Spiel aus dem Hause IntSys ist eben von jener Franchise. Dessen Titel lautet Fire Emblem: Thracia 776 und erscheint im September 1999 – drei Jahre während die Nachfolgerkonsole des SNES bereits im Handel ist: das Nintendo 64. Doch obwohl es zu diesem späten Zeitpunkt für das SNES herauskommt, wird das Spiel ein großer Erfolg und gilt für viele japanische Fans bis heute als bester Teil der Serie. Übrigens trägt IntSys mit Galactic Pinball 1995 auch ein Spiel zu dem gefloppten 32-Bit-Nintendo-System Virtual Boy bei.
Im Vergleich zum SNES tut sich IntSys mit dem N64 und dem Wechsel von Pixeln zu Polygonen ungleich schwerer. So wird für diese Konsole bei IntSys nur ein einziges Spiel fertiggestellt: Paper Mario. Fast vier Jahre benötigte IntSys für dieses Spiel, das 1997 ursprünglich für das N64-Zusatzlaufwerk DD unter dem Titel Super Mario RPG 2 angekündigt wird. Doch die rund 4-jährige Entwicklungszeit wird am Ende belohnt. Als das Spiel im Sommer 2000 in Japan und im Folgejahr auch in Amerika und Europa veröffentlicht wird, überhäufen die Kritiker das Spiel mit Lob. Und auch die Verkaufscharts werden in vielen Ländern von Paper Mario bei dessen Release angeführt.
Die anderen Projekte für das N64 kommen nicht so weit. 64 Wars sollte den Einstieg der IntSys-Strategiespiele in die 3D-Welten darstellen und wurde auf der Nintendo Spaceworld 1999 enthüllt. Doch das Spiel, dass in Zusammenarbeit mit Hudson Soft entsteht, erblickt nie das Licht der Welt. Laut einem damaligen Interview mit Shigeru Miyamoto wurde auch an einem Fire Emblem 64 gearbeitet. Allerdings ist es fraglich, ob dieses Spiel je über die Konzeptphase hinaus gekommen ist, da IntSys erst nach der Fertigstellung von Paper Mario damit hätte beginnen sollen. Nur wenige Artworks und ein Untertitel bezeugen heute das Vorhaben.
Ein weiteres N64-Projekt, welches anfangs für das N64DD-Laufwerk geplant ist, nennt sich Doubutsu Banchou und wird in Zusammenarbeit mit dem Entwicklungsstudio Sara Brunei kreiert. Doch wie Paper Mario verzögert sich die Fertigstellung des Spiels durch die Einstellung des DD-Laufwerks. Als sich dann der GameCube bereits in den Startlöchern befindet, wird das Spiel kurzerhand auf die neue Heimkonsole portiert und 2002 in Japan von Nintendo veröffentlicht. Eine Veröffentlichung im Westen sollte es seitens Nintendo nicht geben. Der Spielehersteller Atlus hingegen sieht, aus welchen Gründen auch immer, Potential für den westlichen Markt und lokalisiert das Spiel für den amerikanischen Raum, wo es neun Monate später unter dem Titel Cubivore: Survival of the Fittest erscheint. Doch der Aufwand wird nicht entlohnt. Das Spiel verkauft sich auf dem US-Markt nur um die 15.000 mal und ist heute ein rares Sammelobjekt.
Als Nintendo im Jahr 2001 mit der zeitnahen Veröffentlichung des Game Boy Advance und des GameCube eine neue Ära einläutet, steht IntSys Nintendo tatkräftig zur Seite – vor allem für den Game Boy Advance, der im Grunde ein portables SNES darstellt. Wie bereits beim SNES war das Unternehmen früh in die Entwicklungsphase des Game Boy Advance eingebunden und produziert eigene Software und Hardware für Entwickler. Zusätzlich beschließen Nintendo und IntSys auch eine lokale Vertiefung ihrer Zusammenarbeit. IntSys schließt mehrere Geschäftsräume, die in Kyoto und der Umgebung verteilt sind, um durch eine Zentralisierung der Räumlichkeiten Kosten einzusparen und die Produktivität zu erhöhen. Dazu bezieht man nun neue Büros im Nintendo Hauptquartier.
In dieser Phase entstehen auch die ersten Spiele für den Game Boy Advance: Fire Emblem: Sword of Seal, Advance Wars und Mario Kart: Super Circuit. Advance Wars ist dabei das erste Spiel der Nintendo Wars-Reihe, dass es auch in den Westen schafft – und das sogar zunächst exklusiv, wie auch die Fortsetzung Black Hole Rising. Danach entstehen noch zwei weitere Fire Emblem-Spiele, die durch den Achtungserfolg der Advance-Reihe im Westen begünstigt, ebenfalls für den Westen lokalisiert werden.
Doch auch der GameCube wird von IntSys mit Spielen versorgt. Neben dem bereits erwähnten Cubivore (2002) wirkt der Entwickler an den Spielen Nintendo Puzzle Collection (2003) und WarioWare, Inc.: Mega Party Game$ (2003) mit und schuf die Eigenproduktionen Paper Mario: The Thousand-Year Door (2004) und Fire Emblem: Path of Radiance (2005).
Mit dem Erscheinen der neuen Konsolen Wii und DS geht bei IntSys das Tagesgeschäft unverändert weiter. Man konzentriert sich dabei überwiegend auf die Marken Fire Emblem, Advance Wars, WarioWare und Paper Mario. Mit dem Aufkommen der Online-Shops (DSiWare, WiiWare und später eShop) lässt IntSys abseits dieser Franchises seinen Mitarbeitern künstlerische Freiheiten. So entstehen zahlreiche kleinere Spiele für die Wii (z.B. 530 Eco Shooter von 2009), den DSi (z.B. Birds & Bombs von 2009) und den 3DS (z.B. Pullblox von 2011). Außerdem produziert man, wie schon beim Game Boy Advance, für den DS und später den 3DS verschiedenste Software und Hardware.
Die Hardware-Entwicklung wird vor allem im Bezug zu den mobilen Nintendo-Konsolen deutlich ausgebaut. So wird für den DS eine ganze Hardware-Reihe erschaffen, die sich IS-NITRO nennt. Darunter befindet sich z.B. der IS-NITRO-WRITER, mit dem sich während und nach der Entwicklung Back-Ups und Kopien von DS-Modulen herstellen lassen, oder der IS-NITRO-CAPTURE, mit dem man sich die beiden Bildschirme des DS auf einem bzw. zwei Monitoren anzeigen lassen kann und so unter anderem Bild- und Videomaterial der DS-Spiele aufnehmen kann. Weitere Hardware-Reihen werden später auch für den DSi und den 3DS bzw. New 3DS produziert. Für den New 3DS produziert IntSys erstmals ein eigenes DevKit unter dem Namen IS-SNAKE. Abnehmer der Hardware-Produktreihen sind neben Nintendo namhafte Spielehersteller wie Ubisoft, Sega und Square Enix. Insgesamt versorgt Intsys heute rund 50 Firmen mit Hardware und Software zur Entwicklung von Spielen für Nintendo-Systeme.
2013 verlässt IntSys die Räumlichkeiten bei Nintendo und bezieht ein eigenes neues Firmengebäude. Seitdem konzentriert man sich vor allem auf die Fire Emblem-Reihe, der man dieses Jahr mit Fire Emblem Heroes sogar einen Smartphone-Ableger spendierte. Doch auch abseits der Videospiele beginnt IntSys seine Marken seitdem deutlich mehr zu propagieren. Im Westen nahezu unbemerkt existiert seit 2015 in Japan ein Sammelkartenspiel mit dem Namen Fire Emblem Cipher und auch immer mehr Goodies wie T-Shirts, Poster, Bücher und Musik-CD's werden dort vermarktet.
Doch selbstverständlich stellen Spiele für die Nintendo-Plattformen weiterhin den Schwerpunkt dar. So dürfen sich die 3DS-Besitzer am kommenden Freitag auf Fire Emblem Echoes: Shadows of Valentia freuen und es befindet sich bereits ein weiterer Teil für die Nintendo Switch in der Entwicklung.
Dieser soll 2018 veröffentlicht werden. Weitere Projekte sind derzeit nicht bekannt. Doch von einem Hersteller, der in seiner 30-jährigen Laufbahn über 100 Spiele und Programme und über 30 Hardware-Produkte produzierte, darf man sicherlich noch viel für die Zukunft erwarten. Da Intelligent Systems formal als unabhängig gilt, wäre es unter anderem denkbar, das IntSys zukünftig auch abseits der Nintendo-Plattformen und der gemeinsamen Marken Spiele veröffentlicht, wie es z.B. Game Freak seit einigen Jahren vormacht. Allerdings unterliegen die Verträge zwischen Intelligent Systems und Nintendo strenger Geheimhaltung und solange Nintendo eigene Spieleplattformen anbietet, ist IntSys bisher nicht zu diesem Schritt gezwungen – zumindest solange diese Zusammenarbeit gewinnbringend bleibt.
Autor: Falko Anonymous