Kirby-Historie – Teil 1: Aus weiß wird rosa Historie
Geschrieben von Ilja Rodstein am 12.03.2018
Im Rahmen unserer Kirby-Themenwoche auf ntower präsentieren wir euch eine vollständige Historie aller Kirby-Teile. Dabei zählen wir alle wichtigen Titel der Hauptreihe sowie der Spin-Offs auf und liefern euch einige interessante Fakten dazu. Kirby ist seit 1992 ein wichtiger Bestandteil von Nintendo und es gab nie eine lange Pause zwischen zwei Kirby-Teilen. Der rosa Superheld wurde von Masahiro Sakurai erfunden als dieser noch 19 Jahre alt war und begleitete ihn regelmäßig in seinen Spielen. Das japanische Studio HAL Laboratory ist maßgeblich an der Entwicklung von Kirby-Spielen beteiligt und es ist wirklich schwer, ein Kirby-Spiel ohne Beteiligung von HAL Laboratory zu finden. Lehnt euch zurück und genießt unsere sechsteilige Historie der Kirby-Reihe. Viel Spaß!
Im allerersten Spiel der Knutschkugel Kirby war Kirby weiß und das nicht nur im schwarz-weißen Spiel, sondern auch auf dem Spielecover
Kirby’s Dream Land war das weltweite Debüt von Kirby, der rosa Knutschkugel, wobei Moment… so rosa war er ja gar nicht. Das Spiel erschien noch für den Game Boy, welcher noch keine Spiele in Farbe wiedergeben konnte. Interessanterweise war Kirby sogar auf der europäischen und amerikanischen Spieleverpackung weiß, nur nicht auf der japanischen, wo er seine heute bekannte rosa Farbe trägt. Zur Zeit der Lokalisierung konnten sich Masahiro Sakurai und Shigeru Miyamoto noch nicht über die Farbe von Kirby einigen.
In diesem Spiel musste Kirby das Ende des linearen Levels erreichen, indem dieser auf dem Weg dahin Objekten ausweicht und Gegner erledigt. Kirby konnte zwar Gegner schlucken und diese auch ausspucken, doch waren zu diesem Zeitpunkt keine Fähigkeiten vorhanden, die Kirby dadurch bekommen konnte. Das essbare superscharfe Curry und das Minzblatt ermöglichten es Kirby Feuer- beziehungsweise Luftstöße abzugeben und waren damit die einzigen Verwandlungsmöglichkeiten des Spiels. König Nickerchen, von vielen auch als König Dedede bekannt, war schon in diesem Spiel der Endgegner und sogar Whispy Woods hatte da schon einen Auftritt. Nach nicht einmal einer Stunde hatte man übrigens das gesamte Spiel schon durchgespielt. Dies war einer der Gründe, weswegen keine Speicherfunktion auf dem Game Boy vorhanden war.
Dieses Spiel sieht schon fast wie ein Kirby-Spiel von heute aus. Für NES-Verhältnisse war die Grafik besonders detailreich.
Endlich Farbe, denn Kirby's Adventure erscheint auf der 8-Bit-Konsole NES. Dies geschieht nur ein Jahr nach dem erfolgreichen weltweiten Debüt. Kirby zeigt sich erstmals in seiner rosa Farbe und kann nun Fähigkeiten aus aufgesaugten Gegnern erwerben. Schon hier gab es insgesamt 25 abwechslungsreiche Fähigkeiten, die abhängig vom jeweiligen Gegner waren. Das Spiel hatte insgesamt sieben Lobbies mit je sieben spielbaren Leveln und einem finalen Endbosskampf. Die Spieldauer war im Vergleich zu Kirby's Dream Land wesentlich länger und so brauchte man über drei Stunden, um das Spiel abzuschließen.
Der Spielablauf war recht linear, doch die Besonderheit war, dass schon die Lobby wie ein eigenes Level war, in welchem man frei herumlaufen konnte. Die einzelnen Level waren dort über Türen erreichbar. Das Spiel wurde außerdem durch einige Minispiele bereichert.
Kirby's Adventure war eines der wenigen NES-Spiele mit deutschen Bildschirmtexten und besaß sogar eine Speicherfunktion, was für die NES-Ära nicht üblich war. Das Spiel nahm damals sechs Megabits (768 KB) auf der Cartridge ein und war damit das zweitgrößte Spiel der NES-Geschichte. Das Spiel erschien auch zum Ende des Lebenszyklus der Nintendo-Konsole, denn das SNES ist zu dem Zeitpunkt schon seit einem Jahr erschienen.
Kirby's Pinball Land ist das erste Spin-Off-Spiel der Kirby-Serie und führt Kirby nochmal zurück auf den Game Boy. Na, wer findet Kirby auf diesem Bild?
Kirby kehrt erneut auf den Game Boy zurück, doch diesmal ist er rosa – zwar nicht im Spiel, jedoch auf dem Cover. Das allererste Spin-Off-Spiel der Kirby-Reihe erscheint parallel zu Kirby's Adventure. Unser Kirby verwandelt sich nun in eine Kugel und beweist sich in einem von drei Flippertischen. Jeder Flippertisch umfasst drei Höhenebenen, wobei der Game Boy beim Wechseln der Ebene hoch- beziehungsweise runterscrollt. Kirbys Ziel ist es auf jedem Tisch den Warpstern zu erreichen. Diesen erreicht man, indem man bestimmte Aufgaben erfüllt. Die Aufgaben umfassen das Abschießen von bestimmten Gegnern oder auch das Einlochen des Pinballs. Sobald die Aufgaben erfüllt wurden, könnt ihr mit dem Warpstern zum Endgegner des jeweiligen Flippertisches fliegen.
Das Spielprinzip war sehr simpel und selbst wenn man das untere Ende des Flippertisches erreicht hatte, war es möglich, sich im richtigen Moment durch das Drücken der "A"-Taste wieder zu retten und zurück aufs Spielfeld hochkatapultieren zu lassen. Doch je öfter man heruntergefallen ist, umso schwerer wurde es, Kirby zu retten. Sobald das Spiel vorbei war, konnte der Spieler seinen Highscore eintragen, es wurden insgesamt vier Punktzahlen gespeichert. Das Flipperspiel hatte außerdem noch drei Minispiele, darunter sogar ein Fußballspiel, in welchem man den Ball an einem Torwart vorbeiflippen musste. In einem anderen Minispiel musste man Essen sammeln und das dritte Spiel funktionierte nach einem Breakout-Prinzip. Alle Minispiele waren zeitlimitiert und boten die Möglichkeit Extrapunkte für das laufende Spiel zu sammeln.
Kirby's Avalanche oder auch in Europa bekannt als Kirby's Ghost Trap war ein weiteres Spin-Off-Spiel in der Kirby-Serie. Es war das erste SNES-Kirby-Spiel, welches in Europa erschien. Das Puzzle-Spiel basiert auf der Puyo Puyo-Serie und funktionierte auch so. Es war ein Versuch, Puyo Puyo an die Regionen außerhalb von Japan zu bringen. Das Spielprinzip war fast komplett identisch mit dem Spiel Super Puyo Puyo, dennoch wurden Charaktere und die Musik durch die von der Kirby-Serie ersetzt. Aufgrund dessen erschien Kirby's Ghost Trap nie im japanischen Raum.
Insgesamt gibt es 16 Level, in denen ihr gegen unterschiedliche Gegner der Kirby-Reihe antreten müsst. Die Musik im Spiel sind oft erneuerte Soundtracks aus Kirby's Adventure. Ein Mehrspielermodus ist selbstverständlich auch vorhanden, ihr könnt aber auch jederzeit gegen Computergegner in vier unterschiedlichen Stufen antreten.
Kirby feiert sein 3D-Debüt auf dem SNES, denn auch wenn das Spiel eine 2D-Grafik aufweist, spielt sich dieses auf dreidimensionalen Umgebungen ab. In Kirby's Dream Course verwandelt sich Kirby in einen Golfball und muss zum Loch geschlagen werden. Um das Loch zu öffnen, müssen aber auf dem Weg oft Gegner getroffen werden und dies ist gar nicht so einfach. Dennoch können bei jedem Schlag die Stärke aber auch die Schlaghöhe eingestellt werden. Manchmal müsst ihr auch Kirby dazu bringen, über die Stacheln zu springen.
Im Spiel kann man auch eine kleinere Palette an Fähigkeiten nutzen. So haltet ihr beispielsweise mit der Stein-Fähigkeit jederzeit den rollenden Kirby auf, wenn sich dieser in einen Stein verwandelt. Das Spiel umfasst insgesamt 12 Kurse, wobei jeder mit acht unterschiedlichen Löchern und einer Boss-Arena daherkommt. Vier von den 12 Kursen sind exklusiv für den Zwei-Spieler-Modus, den das Spiel ebenfalls parat hat. Im Zwei-Spieler-Modus steuert der andere Spieler einen gelben Kirby und so treten die beiden gegeneinander an. Sieger ist derjenige, der die wenigsten Schläge braucht. Spannend ist auch die Möglichkeit seinen Kontrahenten wegzustoßen, eine äußerst interessante Taktik für ein Golfspiel.
Hier geht es zu Teil 2: Kirby schließt tierische Freundschaften.