Hardware-Test: Nintendo Switch Lite Hardware-Test
Geschrieben von Dennis Meppiel am 19.09.2019
Vor fast genau 2 ½ Jahren haben wir uns die ursprüngliche Nintendo Switch für den Hardware-Test ganz genau angeschaut und wurden nach dem Wii U-Desaster mehr als überrascht. Nintendo hatte es geschafft, einen Handheld und eine stationäre Konsole in einem Hybriden zu verbinden. Im Jahr 2019 können wir immer noch sagen, dass Nintendo mit der Nintendo Switch einen Erfolg erzielt hat und es nun bereits tausende von Spielen für die Konsole gibt. Nun erhält die Nintendo Switch-Familie Zuwachs in Form der Nintendo Switch Lite, einer abspeckten Version der Nintendo Switch, die kleiner und vor allem kompakter wirkt. Wir haben uns die Lite-Variante näher angeschaut und erklären euch, warum sich die Nintendo Switch Lite gut in die Familie der Nintendo Switch einfügt.
Nintendo hat bereits mit der Nintendo Switch bewiesen, dass eine moderne Verpackung schon sehr viel hermacht. Das hat der japanische Riese auch mit der Nintendo Switch Lite geschafft, die in einen sehr kleinen Karton verpackt ist und sich somit von seinem großen Bruder abhebt. Die Verpackungseinheit erinnerte uns stark an den New Nintendo 2DS XL. Auch hier ist der Inhalt sehr schön verpackt, direkt beim Rausschieben der weißen Kartonage erblickt ihr die Nintendo Switch Lite in eurer ausgewählten Farbe mit einer Anleitung und dem mitgelieferten Netzteil.
Das Netzteil, das der Lite-Konsole beiliegt, kennen wir schon von der Nintendo Switch. Dort verbindet ihr es mit der TV-Station oder ladet die Konsole selbst damit auf. Und das war es auch schon. Die Nintendo Switch Lite hat eben einen sehr geringen und kompakten Umfang, zumal es sich hier um eine Lite-Variante handelt. Gerade nach der Vielzahl an verfügbaren Spielen wäre ein Flyer über ein paar Blockbuster-Spiele sehr schön gewesen.
Der Bildschirm der Konsole ist 5,5 Zoll groß und besitzt auch hier einen Multi-Touchscreen. Der Touchscreen ist wie gewohnt sehr genau und lässt sich schnell steuern. Der Bildschirm besitzt im Vergleich zu der Launch-Nintendo Switch einen gelblichen Stich und wirkt eher warm als kühl. Allerdings haben die Nintendo Switch-Konsolen seit 2018 ebenfalls einen neuen Bildschirm erhalten, der auch mit einem solchen Gelbton daherkommt.
Die Bildschirme im Vergleich. Links: Nintendo Switch von März 2017. Rechts: Nintendo Switch Lite von September 2019. © ntower
Nichtsdestotrotz ist gerade bei Spielen wie z.B. Mario Kart 8 Deluxe aufgefallen, dass die Pixel-Dichte bei der Nintendo Switch Lite eher höher ausfällt, doch der Unterschied ist wirklich minimal und kann mit der Lupe abgeglichen werden. Die Helligkeit ist beim Lite-Produkt passend und lässt sich natürlich auch hier einstellen. Auch wenn der 720p-Bildschirm minimal kleiner ausfällt, stört dies nicht für das Handheld-Erlebnis, wenn man zu Hause oder unterwegs spielen möchte. Doch für Spiele wie Just Dance oder Super Mario Party an einer Konsole könnte der Spielspaß etwas getrübt sein, da der Bildschirm einfach zu klein ist. Der einzige Kritikpunkt am Bildschirm wäre, dass ein schwarzer Rahmen die Bildschirm-Abgrenzung aufzeigt, der gut 2 mm dick ist. Ebenfalls gibt es einen etwas dickeren türkisen Rand, der meiner Meinung nach einiges an Platz wegnimmt. So hätte Nintendo die Möglichkeit gehabt einen größeren Bildschirm einzubauen, allerdings scheint dies eine Design-Entscheidung gewesen zu sein. Ein Nice-to-have wäre es trotzdem gewesen, wenn der Bildschirm den verschwendeten Platz genutzt hätte.
Ansonsten sind fast alle äußeren Funktionen vorhanden: Die Konsole verfügt über einen Power-Knopf, über den man die Konsole auf Standby setzen oder sogar auch ganz ausschalten kann. Der Sound kann wieder mit Knöpfen lauter oder leise gestellt werden und oben findet ihr den Schacht für den Lüfter, der die Luft nach außen bläst. Dieser ist unseres Empfindens nach etwas leiser, das kann aber natürlich auch an der Gebrauchszeit liegen, da bekanntlich die Konsolen nach jahrelanger Nutzung dementsprechend etwas lauter werden, wenn sich Staub in der Konsole angesammelt hat. Direkt daneben findet ihr wieder die Buchse für eure Kopfhörer und den Slot für die Nintendo Switch-Spielekarten. Die Konsole verfügt aber natürlich auch über Lautsprecher-Schlitze, die etwas breiter geraten sind als bei der normalen Nintendo Switch. Nach unserer Einschätzung sind die Lautsprecher einen Tick hochwertiger als die der normalen Nintendo Switch. Der Aufsteller wurde bei der Nintendo Switch Lite entfernt, da die Konsole nicht für den Tisch-Modus geeignet ist. Dafür haben die microSDXC-Karten nun einen separaten Slot erhalten, ebenfalls verschlossen wie die Spielekarten. Als internen Speicher stehen euch wieder 32 GB zur Verfügung, wobei wir uns heute im Jahr 2019 gefragt haben, ob nicht 64 GB möglich gewesen wären. Laut Nintendo ist die Nintendo Switch Lite 275 g leicht und hat da gegenüber der normalen Nintendo Switch einen Vorteil. Doch das Gewicht wird auch durch fehlende Funktionen gespart. Die Lite-Konsole hat keine Joy-Con, die abgenommen werden können, sondern sind fest mit der Konsole verbunden. Allerdings verzichtete Nintendo auf die HD-Vibration, bzw. überhaupt eine Rumble-Funktion und auf die IR-Bewegungskamera. Das letzte ist zwar verschmerzbar, allerdings fragten wir uns, warum keine einfache Rumble-Funktion eingebaut wurde. Das Feature fehlt leider und der Spieler merkt den fehlenden Effekt des Rumbles in den Spielen, besonders da es ein paar Spiele gibt, die auf diese Funktion angewiesen sind. Die TV-Station wurde, wie bereits bekannt, komplett bei der Handheld-Version gestrichen.
Doch dafür gibt es für die Nintendo Switch Lite ein Feature, das die Joy-Con bis heute nicht besitzen: Ein Steuerkreuz. Wir sind persönlich kein Fan des Steuerkreuzes beim Nintendo Switch Pro Controller, da dieser schwammig und ungenau ist. Sobald man in Spielen wie Tetris 99 die linke oder rechte Seite und leicht nach oben oder unten gedrückt hatte, erkannte der Controller einen Richtungswechsel. Dieses Problem ist beim fest integrierten Steuerkreuz nicht vorhanden und spielt sich ganz genau, ohne jegliche Probleme. Ob die Analog-Sticks vom bekannten Joy-Con-Drift Problem betroffen sind, können wir wohl erst nach einem längeren Beobachtungszeitraum feststellen. Die Knöpfe sowie die Schultertasten fühlen sich beim Eindrücken weicher an als zuvor und gefallen uns wesentlich mehr. Natürlich ist dieser Punkt aber eher Geschmackssache.
Die Oberfläche der Nintendo Switch Lite ist matt/rau und ist weniger anfällig für fettige oder dreckige Finger als bei der anderen Version. Der Betrieb der Akku-Laufzeit ist minimal besser verglichen mit der alten Revision der Nintendo Switch-Konsole, doch im Vergleich mit der neuen Revision ist der Akku der Nintendo Switch Lite minimal schlechter. Bei einem Dauerbetrieb kann die Nintendo Switch Lite maximal 7 Stunden verwendet werden. Die Ergonomie fühlt sich bei der Konsole wesentlich besser als bei der normalen Nintendo Switch-Konsole. Die Lite fällt einfach so in die Hände und hat einen sehr bequemen Sitz in den Handflächen. So kann der direkte Vergleich mit der Nintendo Switch schockieren, wie grob und wackelig doch die erste Hybrid-Konsole von Nintendo ist. Die Nintendo Switch Lite wirkt einfach ausgereifter und die Zusammensetzung aus nur einer Einheit gefällt uns mehr, bei der kein Knarzen oder wackelige Joy-Con an einer Konsole zu finden sind. Falls ihr aber Joy-Con oder einen Nintendo Switch Pro Controller besitzen solltet, könnt ihr diese trotzdem an eure Konsole anschließen.
Die Nintendo Switch Lite ist ab dem 20. September in den Farben Türkis, Grau und Gelb erhältlich. Am 8. November könnt ihr die Konsole ebenfalls in der Pokémon-Edition käuflich erwerben. Doch wir stellen die Frage in den Raum: Lohnt sich der Wechsel? Sollen überhaupt Nintendo-Fans wechseln? An wen richtet sich die Konsole? Nach unserem Kommentar-Video waren wir eher negativ eingestellt, doch nachdem wir uns mit der Konsole näher auseinandersetzt und sie ebenfalls selbst ausprobiert haben, sind wir überzeugter als zuvor. Zwar ist es unglaublich schade, dass die HD-Vibration oder die TV-Kompatibilität fehlt, jedoch bekommen wir dafür eine schöne, kompakte und leichte Konsole, sowie ein gutes Steuerkreuz, das haargenau die Bewegungen erkennt. Wir können uns sehr gut vorstellen, dass einige Nintendo-Fans diese Konsole als zweite Konsole nutzen werden. Gerade in der Nintendo Switch Online-Mitgliedschaft könnt ihr eure Speicherstände (nur bei Spielen, die diese Funktion unterstützen!) hochladen und herunterladen. Sobald der Preis 200 € beträgt, ist diese Lite-Variante ein Must-have für jeden Handheld-Freund, der bislang noch keine Nintendo Switch hatte. Auch für Kinder mit kleineren Händen ist diese Konsole empfehlenswert, da die normale Nintendo Switch eventuell zu schwer und zu groß sein könnte. Allerdings sollten sich die Eltern zuvor informieren, welche Spiele nicht so einfach im Handheld-Modus funktionieren bzw. welche Controller noch zusätzlich benötigt werden. Nintendo hat einen sehr guten Kompromiss geschaffen und eine schöne Lite-Variante der Hybrid-Konsole auf den Markt herausgebracht, die sich perfekt in die Familie einfügt. Jetzt fehlt nur noch eine Pro-Variante, die nicht nur mehr Leistung hat, sondern ebenfalls alle Spielweisen der Nintendo Switch nutzen kann.
Solltet ihr Interesse an diesem Produkt haben, könnt ihr über unsere Links bestellen, so dass wir eine kleine Provision erhalten, die euch keine zusätzlichen Kosten entstehen lassen. Vielen Dank für eure Unterstützung!
Nintendo Switch Lite (Koralle):
Nintendo Switch Lite (Gelb):
Nintendo Switch Lite (Türkis):
Nintendo Switch Lite (Grau):
Nintendo Switch Lite (Limitierte Pokémon-Edition):
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