PlayStation 5 im Hardware-Test – Hardware, Praxis und der DualSense im Fokus Hardware-Test
Geschrieben von Dennis Meppiel am 25.11.2020
Vielen Nintendo-Fans, inklusive meiner Wenigkeit, geht es bestimmt genauso: Wir haben nicht nur Nintendo-Konsolen in unserem Besitz, sondern auch Konsolen von Sony, Microsoft oder sogar noch von SEGA. Ich war als Kind einfach ein großer Videospielfan. Angefangen mit dem Game Boy bis hin zum Nintendo 64 hatte ich nicht nur sämtliche Nintendo-Konsolen, sondern besaß auch ein Master System 2. Die Faszination ließ mich nicht los und so verkaufte ich damals einige Spielsachen, um mir eine ganz besondere Konsole kaufen zu können: Die PlayStation. Sony stieß damals in das große Videospielgeschäft hinzu und ergatterte sich wertvolle und wichtige Marktanteile gegenüber den Konkurrenten. So haben eben Kinder sowie Erwachsene nicht mehr lediglich „Nintendo“ gespielt, sondern auch PlayStation, wenn nicht sogar Letzteres schwerpunktmäßig. Der Fortschritt nahm seinen Lauf. Dank EyeToy bin ich mit der PlayStation 2 eingestiegen. Die PlayStation 3 habe ich damals übersprungen, da das Interesse an Videospielen zu dieser Zeit für mich persönlich zu gering war. Erst dank meiner Frau, die ein ganz großer PlayStation-Fan ist, habe ich die Liebe zu den Sony-Konsolen wiedergefunden und ergatterte im Juli 2014, nach den Engpässen, eine PlayStation 4 und konnte durch die unzähligen Remastered-Versionen wertvolle und tolle Spiele nachholen.
Ja, auch Microsoft unterstütze ich gerne, doch war die letzte Generation schon bereits zum Launch beider Konsolen entschieden. Die Xbox One hatte aufgrund einiger Fauxpas keinen Anschluss an die erfolgreiche Konkurrenz-Konsole von PlayStation 4 finden können. Nun, sieben Jahre später, werden die Karten neu gemischt und Microsoft sowie Sony haben neue Konsolen auf den Markt gebracht. Die Xbox Series X|S und die PlayStation 5. Und sind wir mal ehrlich: Beide Hersteller haben richtig gute Arbeit geleistet und eine sehr leistungsstarke Plattform für eine neue Ära herausgebracht. Da die PlayStation 5 jedoch restlos ausverkauft ist, gestaltete sich das Ergattern einer Xbox Series X als einfacher. Aus diesem Grund habe ich mir eine Xbox Series X gekauft, mit der ich zudem den tollen und umfangreichen Xbox Game Pass nutzen kann. In diesem Bericht gehen wir heute aber auf die PlayStation 5 inklusive des DualSense-Controllers ein. Sony war so freundlich und hat uns die Disk-Version der PlayStation 5 als Leihgabe zugeschickt, damit wir auch diese Plattform unter die Lupe nehmen können. Dafür möchten wir uns gerne im Voraus einmal ganz herzlich bedanken. Warum die PlayStation 5 eine tolle Konsole ist und warum es mir wehtut, sie auch irgendwann wieder zurückzuschicken, erfahrt ihr in den nächsten Absätzen.
Der Launch der Playstation 5 ist geprägt von einer Pandemie, die gerade unsere Welt heimsucht. Das macht es natürlich für Hersteller und Software-Entwickler sehr schwer, pünktlich und akkurat alles für einen großen Konsolen-Launch zu planen. Schließlich handelt es sich nicht um irgendeine Konsole, sondern die PlayStation 5 von Sony, dem Marktführer im Videospielbereich schlechthin. Während Microsoft bereits im Dezember 2019 das Design der Konsole vorstellte, befand sich Sony in Zugzwang, seine Konsole ebenfalls schnell zu präsentieren. Doch Sony ließ sich Zeit und wir können nur darüber rätseln, was noch an der Konsole gewerkelt werden musste. Doch Tag X kam schneller als gedacht und das Design der Konsole wurde enthüllt. Meine Gedanken zur damaligen Ankündigung: Das sei doch eine Nachstellung eines Wolkenkratzers aus Dubai oder ein abgespacetes Raumschiff. Gerade das letztgenannte Beispiel war womöglich die Absicht von Sony. Die Konsole ist ein Sinnbild für das Stichwort „Zukunft“. Ihr modernes Aussehen hat die Fan-Gemeinde wohl noch nie so sehr gespaltet wie in den letzten Monaten. Und wenn wir mal ehrlich sind: Auch die Designs der letzten Konsolen aus dem Hause Sony waren von Mut geprägt und haben den Nerv der Fangemeinschaft dennoch stets getroffen. Nach längerem Hinschauen erkennt man im Design viele verrückte Einzelheiten, wie zum Beispiel ein ausgestanztes Sony PlayStation-Logo an der Seite. Die weißen seitlichen Platten heben sich vom inneren Schwarzen ab und stellen eine Art Schutzbarriere für die innere Hardware dar. Es führt zu nichts, die Konsole auf Fotos zu sehen und sich eine Meinung zu bilden. Ich selber wurde auch eines besseren belehrt und musste nach Erhalt der Konsole gestehen, dass diese doch viel hübscher aussieht als gedacht. Ebenso gibt uns Sony wieder die Möglichkeit, die Konsole aufrecht und liegend hinzustellen. Ein Sockel ist im Paket inklusive, sodass man sie bei Bedarf aufrecht hinstellen kann.

Alle drei aktuellen Konsolen, Xbox Series X, PlayStation 5 und Nintendo Switch, im Vergleich.
© ntower
An der Front der Konsole befinden sich zwei Anschlussmöglichkeiten: Ein USB-Port zum Aufladen sowie ein USB Type C-Anschluss. Auf der Rückseite lassen sich ein HDMI 2.1-Anschluss sowie ein LAN-Port, zwei weitere USB Type C-Anschlüsse und die Anschlussmöglichkeit für das Netzkabel finden. Wenn ihr die Disk-Version haben möchtet, findet ihr natürlich den Eingang des Laufwerkes an vorderster Front. Da die Digital-Version diese Einkerbung nicht besitzt, kommt bei ihr das gewählte Design der Konsole etwas besser zur Geltung. Selbst ich, der die Xbox Series X besitzt und bereits über dessen Größe erstaunt war, konnte es nicht wahrhaben, als ich die PlayStation 5 als Vergleich neben die Xbox Series X gestellt habe.
Mit fast 40 Zentimetern ist die Konsole um ein wesentlicheres Größer als ihre Vorgänger und womöglich eine der größten Konsolen, die es jemals gab. Bereits im Teardown-Video von Sony selbst gab es hier und da einige Begründungen für diese Ausmaße, darunter der Bedarf für die Kühlung der Konsole. In Anbetracht dessen ist mir die Größe recht, denn die PlayStation 4 sowie die PlayStation 4 Pro waren im ersten Vergleich zur PlayStation 5 wesentlich lauter bzw. sogar fast zu laut und somit auffallend unangenehm für den normalen Spielbetrieb. Zudem empfand ich die Konsolen für zu warm. Diese Störpunkte wurden zum Glück bei der PlayStation 5 beseitigt, wie mir mehrere Tage ununterbrochenen Spielens bisher bestätigen konnten. Nur wenn man den Ton der Soundanlage auf stumm stellt, fällt einem das leise Geräusch des Lüfters auf. Ist der Ton nicht stumm, hört man im Gegensatz zu den Vorgängerkonsolen wirklich gar nichts.
Für den weiteren Verlauf des Tests will ich allerdings nicht so intensiv in die Hardware-Materie einsteigen, sondern eher die praxisorientierten Faktoren betrachten. Der Einstieg in die PlayStation 5 wird von dutzenden Einstellmöglichkeiten begleitet. Der bekannte Einschalt-Piepton der PlayStation 4, die TV-Einstellungen, die WLAN-Verbindung, Updates, Sprachassistenten usw. führen euch sanft und langsam in das neue Menü der PlayStation 5 ein. Und das Erste, was man auf jeden Fall bemerkt, ist mitunter, dass die Konsole fast schon zu ruhig daherkommt. Die Ruhe war mir sogar fast etwas verdächtig und so habe ich als Test für das Blu-ray-Laufwerk eine Ultra HD-Blu-ray sowie das Spiel Ghost of Tsushima eingelegt. Meinem Empfinden nach lief der Film ruhiger als die Spieledisk. Der große Pluspunkt an der Sache ist aber, dass die Konsole trotzdem viel leiser als die PlayStation 4 ist. Aus diesem Grund hat Sony in Punkto Lautstärke sehr gute Arbeit geleistet. Meine Befürchtungen waren allerdings groß, ob die Konsole durch die etwas leisere Handhabung nicht etwas zu warm wird. Selbst in diesem Punkt kann ich Entwarnung geben. Als Test habe ich die Temperatur meines Büros mit einer Heizung etwas in die Höhe getrieben, um die Wärmeabfuhr der Konsole zu überprüfen. Die warme Luft kommt hinten aus der Konsole heraus, erstaunlicherweise gab es dadurch keine warmen Flächen an den Seiten der Konsole.
Bereits beim Start bietet euch die PlayStation 5 die Option an, die Daten eurer PlayStation 4 auf das neue System zu übertragen. Das könnt ihr entweder mit einem USB-Stick oder als PlayStation Plus-Mitglied über die Cloud vollziehen. PlayStation 4-Spiele können über eine externe Festplatte über USB installiert und gestartet werden. Wer allerdings auf die Wartezeiten verzichten will, kann eine weitere NVMe SSD kaufen, hier werden von verschiedenen Anbietern unterschiedliche Varianten mit anderen Geschwindigkeiten angeboten. Allerdings könnt ihr dieses Feature erst mit einem zukünftigen Update von Sony nutzen, denn die Option ist noch nicht von Anfang an verfügbar.
Doch kommen wir zurück zum Start der PlayStation 5. Beide Konsolen der neuen Generation sind von einem wichtigen Feature geprägt: Dem DirectStorage. Der SSD-Speicher der PlayStation 5 beläuft sich auf 825 GB und ist bis zu 5,5 GB pro Sekunde schnell. Während ihr bei der PlayStation 4 mit Ladezeiten zu kämpfen hattet, erscheint auf der PlayStation 5 so ziemlich alles sofort. Ein Videospiel startet sofort ohne größere Wartezeiten und ihr könnt unter anderem in Astro’s Playroom sofort in ein Level einsteigen, wenn ihr dieses betretet. Auch zwischen verschiedenen Videospielen kann man, dank der Wechsler-Funktion, sofort ohne Wartezeiten wechseln.
Doch wie ist das möglich? Ganz einfach: Während bei vergangenen Konsolen die Daten über Umwege verarbeitet werden mussten, kommuniziert die SSD hier direkt mit der GPU. Klar, komplett fallen die Ladezeiten nicht weg, diese belaufen sich aber auf sehr niedrige Zeiträume und der Einstieg in ein Spiel gelang noch nie so schnell, wie es auf den aktuellen Konsolen der Fall ist. Gerade ältere Titel benötigen aber weiterhin etwas mehr Zeit, anscheinend muss hier und da noch mit Updates etwas nachgebessert werden.
Die PlayStation 5 gibt mir die Möglichkeit, auch ältere Titel der PlayStation 4 nachzuholen. Klar, ich könnte natürlich das PlayStation 4-Spiel kaufen und es auf der PlayStation 5 abspielen. Aber dass es zum Beispiel eine Remastered-Edition von Marvel‘s Spider-Man gibt, ließ mein Herz höherschlagen. In dem Spiel wurde ich mit zwei Optionen konfrontiert, auf die wir wohl häufiger stoßen werden: Ich sollte zwischen dem Leistungs- und Qualitätsmodus wählen. So durfte ich entscheiden, ob ich das Spiel mit Raytracing und in nativem 4K spielen will oder eben ohne Raytracing und dafür eine dynamische Auflösung erhalte, um eine höhere Framerate zu erreichen. Die PlayStation 5 verfügt ebenfalls über die Möglichkeit 8K auszugeben, dies ist aber bislang aufgrund fehlender TV-Unterstützung im niedrigen Preissegment noch nicht möglich. Dafür verspricht aber die Verpackung der Konsole 4K mit 120 Hz, was definitiv bei bestimmten Genres sehr viel Sinn ergeben wird. Eines der ersten Spiele, das diesen Modus unterstützen wird, ist Dirt 5. Weitere Titel werden wohl erst später nach und nach folgen. Aber auch hier benötigt ihr natürlich den passenden Fernseher mit einem HDMI 2.1-Anschluss sowie eine 120 Hz-Unterstützung. Mein Senf zu diesem Thema: Ich wäre fürs erste Froh, wenn die 60 FPS im Konsolenbereich eingehalten werden könnten, sodass wir wirklich ein flüssigeres und angenehmeres Spielerlebnis erhalten. Wenn also die ersten 4K 60 FPS-Titel in den nächsten Jahren kommen, wäre das für mich vollkommen okay. Sony hat ebenfalls schon angekündigt, ähnlich wie bei der Xbox Series X, ältere Spiele mit einem Boost auszustatten, sodass diese Titel eben flüssiger als vorher laufen. Zudem könnten die PlayStation VR-Titel davon profitieren, da die 120 Hz nun auch hier erreicht werden könnten. Wer die PlayStation 5 gerne an seinen Monitor anschließen will, muss sich etwas gedulden: Eine 1440p-Ausgabe soll erst noch per Update erfolgen. Leider ist das zum Zeitpunkt dieses Tests noch nicht möglich.
Für lange Zeit waren die Controller von Sony eine Art Experiment gewesen. Okay, man muss zugeben, dass auch hier und da von anderen Herstellern kopiert wurde, doch mit dem DualShock 4 hatte man schon damals das Gefühl, dass Sony den Nutzern eine etwas andere Spielerfahrung servieren möchte. Und das ist nun auch mit dem völlig neuen Namen des PlayStation 5-Controllers, dem DualSense, gut gelungen. Mein größter Kritikpunkt an allen älteren PlayStation-Controllern war schon immer, dass die Analog-Sticks zu weit unten sind und für mich kein gutes Spielgefühl herstellen. Doch mit dem DualSense hat man die Griffhörner weiter nach unten geformt, sodass die Erreichbarkeit und Kontrolle über die Analog-Sticks um ein Vielfaches verbessert wurde. Und das ist nur ein positiver Aspekt einer wichtigen Nebenrolle.
Sony hat anscheinend in den letzten Jahren sehr viel Zeit und Geld in die Entwicklung des neuen Controllers gesteckt. Für den Zweck des Kennenlernens hat das Unternehmen sogar ein kostenloses Spiel zur Verfügung gestellt: Astro’s Playroom. Ein Abenteuer, das euch nicht nur den Controller erkunden lässt, sondern euch auch mit auf eine Reise der gesamten und stolzen PlayStation-Historie nimmt. Das Star-Feature des Controllers sind definitiv die adaptiven Trigger, die sich nicht nur dosiert drücken lassen, sondern auch durch das Spiel ein Signal erhalten, wie viel Kraft man in das Hineindrücken aufwenden darf. Manch einer kennt dies auch unter dem Begriff Force Feedback, was eine wahre Innovation für die Immersion des Spielens darstellt. In Astro’s Playroom gibt es an bestimmten Stellen die Möglichkeit, Pfeil und Bogen zu kontrollieren. Wenn ihr den Bogen spannt, merkt ihr einen Widerstand an euren Schultertasten. Das fühlt sich nicht nur unglaublich gut an, sondern kann nach mehreren Abschüssen auch etwas anstrengend werden, natürlich im positiven Sinne. Außerdem verfügt der DualSense noch über eine Bewegungssteuerung, ein Mikrofon oder auch das von der PlayStation 4 bekannte Touchpad. Das sind Features, die ihr alle in Astro’s Playroom erforschen könnt. Das Spiel ist meiner Meinung nach das Wii Sports der PlayStation 5 und dient dazu, den Controller kennenzulernen und auch mit den Features richtig umzugehen. Gerade die adaptiven Trigger, aber auch das Mikrofon und das Touchpad haben mir sehr gut gefallen.
Neben den adaptiven Triggern gibt es eine weitere Eigenschaft, die mich ebenfalls sehr zum Staunen gebracht hat: Das haptische Feedback. Nintendo-Fans dürften dieses Feature bereits als HD Rumble kennen, doch eines zeigte mir Astro’s Playroom eindeutig und zwar, dass Nintendo hier Jahre der potenziellen Entwicklung verschlafen hat. Sony nutzt das haptische Feedback nicht nur, um dem Spieler Rumble-Signale zu den passenden Geschehnissen zu vermitteln, sondern auch, um audiovisuelle Signale zu verdeutlichen. Zwar werden aus dem Lautsprecher des DualSense auch normale Töne abgespielt, aber die Vibration verstärkt das alles um ein Vielfaches. Ein simples Beispiel: Mit Captain Astro laufen wir über einen Sandboden. Der dumpfe Sound wird zwar abgespielt, wird aber auch mit einer passenden Vibration wiedergegeben. Das sind Immersionen, die ich bislang noch nie so in einem Spiel kennengelernt habe und zum ersten Mal in Astro’s Playroom erfahren durfte. Ich kam besonders zu Beginn des Spiels nicht aus dem Staunen heraus und fragte mich ernsthaft, warum Nintendo so eine sinnvolle Einbindung über Jahre hinweg verschlafen hat. Sony hat hier das Rad neu erfunden und wir können gespannt sein, wie die Hersteller in den nächsten Jahren darauf antworten werden. Wer auf diese Features allerdings gerne verzichten will, kann sie in den Einstellungen der PlayStation 5 ausstellen. Wir können sonst gespannt sein, inwiefern Third-Party-Hersteller diese Features des DualSenses nutzen werden.
Bei all den Features hatte ich persönlich etwas Angst, dass sie zu sehr die Akkulaufzeit des Controllers beeinträchtigen. Pusteblume. Nach ausführlichen Spiele-Sessions mit Astro’s Playroom und Marvel’s Spider-Man ging der Controller nach ungefähr 12 Stunden leer. Das ist eine enorme Steigerung gegenüber den vorherigen Sony-Controllern. Aufgeladen wird der Controller mit einem USB Type C auf USB 2.0-Kabel. Ein passendes Kabel findet ihr natürlich im Lieferumfang des Pakets. Sony gibt einem zudem noch die Möglichkeit, die PlayStation 4-Spiele auf der PlayStation 5 weiterhin mit dem DualShock 4 zu spielen. Leider ist es wiederum nicht möglich, diesen Controller für neue Spiele auf der PlayStation 5 weiterzuverwenden.
Es gibt meiner Meinung nach kein befriedigenderes Gefühl, als das Freischalten einer neuen Trophäe auf seinem PlayStation-Account. Und damit will ich gerne ein ganz besonderes Schmankerl der Konsole ansprechen: Die Benutzeroberfläche. Diese wurde nicht von der PlayStation 4 übernommen, sondern komplett überarbeitet. Sie funkelt hier und da und bringt einige einsteigerfreundlichere Einstellmöglichkeiten mit. Sowohl Spiele als auch Applikationen lassen sich weiterhin in einer horizontalen Leiste aussuchen. Spiele und Medien wurden dieses Mal getrennt, sodass ihr bereits etwas mehr Ordnung habt als zuvor. So könnt ihr Streaming-Dienste wie zum Beispiel Netflix direkt über „Medien“ auswählen und müsst nicht in eurem Dschungel, bestehend aus Spielen, das passende Icon suchen. Wenn ihr das PlayStation-Logo auf eurem Controller drückt, erscheint unten das Control-Center, damit lassen sich wichtige Menüpunkte, wie zum Beispiel das Managen von Partys oder die Anzeige von Freunden, besser auswählen.
Geht ihr auf das Icon eines Spiels, fällt auf, dass die audiovisuelle Darstellung mit einer enormen Verbesserung daherkommt. Die Atmosphäre des Menüs wurde sehr gut eingefangen und gefällt mir persönlich besser als die leblosen Oberflächen der Xbox und Nintendo Switch. Auch ein nettes Feature, das es nur für PlayStation Plus-Mitglieder gibt, ist die Nutzung von den Levelkarten von gewissen Spielen. Damit könnt ihr nicht nur direkt in ein Spiel einsteigen, sondern erhaltet Tipps von selbst erstellten Guides von Sony. So könnt ihr unter anderem herausfinden, wo ein bestimmtes Artefakt in Astro’s Playroom versteckt ist. Das gesamte Feature ist natürlich super und gefällt mir, nur finde ich schade, dass man es nur als PlayStation Plus-Mitglied erhält. Das Menü bzw. die Aufmachung der Trophäen-Anzeige ist meines Geschmacks einfacher und übersichtlicher gestaltet als auf vorherigen Plattformen. Zum Erhalt einer Trophäe wird nicht nur ein Bild gemacht, sondern gleichzeitig auch ein Video aufgezeichnet, das ihr auf bestimmten sozialen Netzwerken posten könnt. Diese Videos sind aber mit einem Rahmen versehen. Wer das nicht benötigt und Speicherplatz sparen möchte, kann diese Funktion deaktivieren. Wer außerhalb der Trophäen Inhalte aus Spielen für Twitter etc. posten will, kann die Create-Taste nutzen. Damit lassen sich nicht nur Fotos, sondern auch rückwirkend Videos erstellen, allerdings nicht in 4K, sondern nur in 1080p oder 720p und in 30 oder 60 FPS.
Da ich Besitzer der Xbox Series X bin und mich im vorübergehenden Besitz der PlayStation 5 befinde, habe ich mich natürlich gefragt, welche Plattform sich mehr lohnt. Jede Konsole der neuen Generation hat seine Vor- und Nachteile. Doch in Punkto neuer Spiele hat Sony mit der PlayStation 5 auf jeden Fall die Nase vorne. Zwar gibt es einige Titel, die sich auch auf der PlayStation 4 spielen lassen, doch mit Astro’s Playroom, Marvel’s Spider-Man: Miles Morales, Demon’s Souls oder Sackboy: A Big Adventure hat Sony einen weiten Vorsprung und kann die Spielerschaft diverse Stunden bis zum Erscheinen weiterer Spiele zufriedenstellen. Zudem war ich erstaunt, dass Sony in Zeiten einer Pandemie solch hochqualitative Spiele bieten kann. Da gab es in den letzten Monaten leider ein paar Negativbeispiele von anderen Publishern, die das nicht geschafft haben. Allerdings fehlen uns noch richtige grafische Vorbilder, die zeigen, wie die Next Gen auszusehen hat. Spätestens im Frühjahr 2021 werden wir wohl die ersten richtigen Next Gen-Spiele erleben dürfen.
Bereits durch dutzende Vergleiche wurde deutlich, dass die Xbox Series X die leistungsstärkere Konsole sei. So spricht man davon, dass die PlayStation 5 10,3 TeraFLOPS besitzt und die Xbox Series X 12 TeraFLOPS. Dafür soll aber der Datendurchsatz der PlayStation 5 schneller ausfallen als der von der Xbox Series X. Doch was heißt das auf dem Papier? Werden Spiele für die PlayStation 5 schlechter sein? Definitiv nein. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es natürlich auf den Plattformen zu Unterschieden kommen kann, aber die PlayStation 5 braucht sich definitiv nicht zu verstecken. Die größten Waffen von Sony sind nicht nur die langjährigen Kontakte zu wichtigen Publishern wie Activision oder EA, sondern auch der neue DualSense-Controller.
Die neue Generation wird endlich wieder spannend werden. Beide Konsolen haben bereits im Vorfeld einiges richtig gemacht und sorgen zugleich für vielversprechende Monate oder Jahre. Doch die aktuelle Pandemie trübt den Konsolenlaunch und man merkt an gewissen Stellen, dass die Entwickler wohl Spiele für den späteren Zeitraum weiter nach hinten verschieben müssen. Doch zum Glück setzt Sony auch bei der PlayStation 5 auf Remastered-Versionen, wie zum Beispiel Marvel’s Spider-Man, die ihr nicht verpassen dürft. Und wer für wenig Geld Lust auf eine PlayStation 5 ohne technische Abstriche hat, kann bald auf Einzelhändler-Nachschub der Digital-Version hoffen. Für 399 € dient sie als perfekter Einstieg, um Astro’s Playroom mit dem neuen Controller zu spielen, dem Wii Sports der PlayStation 5.