Die Legende von Zelda - Teil 1 Historie
Geschrieben von Eric Sohr am 16.01.2011
The Legend of Zelda. Bei diesem Spieletitel hüpfen die Herzen der Zockergemeinde im Gleichtakt, sobald er irgendwo genannt wird. Vor allem, wenn es um die Ankündigung eines neuen Ablegers geht, hallt nahezu immer ein freudiges Raunen durch das Internet. Man erinnere sich zurück an die Ankündigung von Twilight Princess, als der gesamte Saal regelrecht ausgerastet ist. Momentan hofft alle Welt darauf, dass sich dieses Phänomen dieses Jahr auf der E3 wiederholt und ein neues Zelda angekündigt wird. Grund genug für uns, einen Rückblick auf die bisherigen Zelda-Spiele zu wagen und diese noch einmal genauer zu beleuchten. Zudem möchte ich euch meine ersten Erfahrungen des jeweiligen Titels näher bringen und wie ich die Spielereihe im Laufe der Zeit erlebt habe.
The Legend of Zelda - NES - 1986
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Das allererste Spiel in der Reihe besaß schon die Grundmechanik, an welcher die Spiele bis heute festhalten. Ihr lauft durch eine große Oberwelt, reist von Dungeon zu Dungeon, sammelt neue Items und besiegt den Oberbösewicht Ganon, der einen Teil des magischen Triforce gestohlen hat. Bevor Ganon eines der anderen beiden Teile bekommen kann, zerbricht die Prinzessin des Landes ein Drittel des Triforce und verteilt es über das gesamte Land. Daraufhin muss der Held mit der grünen Mütze, genannt Link, durch Hyrule reisen, um alle 8 Fragmente zu sammeln und Prinzessin sowie Land zu befreien. The Legend of Zelda war das erste NES-Spiel, welches mit einer eingebauten Batterie ausgeliefert wurde. Damit war es möglich, den Spielstand zu speichern. Passwörter gehörten damit zumindest vom Prinzip her der Vergangenheit an. Der Titel erschien später für verschiedene Konsolen erneut: Zum Beispiel innerhalb der Classic-Reihe auf dem GBA und auf der Virtual Console der Wii.
Ich erinnere mich noch recht gut daran, wie ich den Titel das erste Mal gespielt habe. Natürlich konnte ich The Legend of Zelda nicht direkt spielen, als es erschien, denn da war ich noch nicht einmal auf der Welt. Doch als ich mir mit ca. 4 oder 5 Jahren (Ja, so früh hab ich schon gespielt) den Titel einmal spielen konnte, war ich schon damals richtig baff. Es hatte eine Menge Spaß gemacht, nur hatte ich das Problem, irgendwie kaum etwas verstanden zu haben. Ich wusste weder, warum ich da herumlaufe und irgendwelche Viecher kaputt haue noch was ich eigentlich machen sollte. Ungefähr sechs bis sieben Jahre später habe ich es dann erneut gespielt und dank des magischen Internets auch durchgespielt. Wie man damals den Titel ohne irgendwelche Hilfe durchspielen konnte, ist mir ein Rätsel. Denn teilweise müssen ganz bestimmte Büsche abgebrannt oder Mauern eingerissen werden, um weiter zu kommen. Doch wie soll ein normal denkender Mensch darauf kommen? Dennoch lege ich den ersten Teil der Reihe immer mal wieder gerne in den Gamecube (leider besitze ich nur die Version, welche auf der Zelda-Collection für den Cube vorhanden ist), um in Nostalgie zu schwelgen. Und mir den grandiosen 8-Bit-Soundtrack anzuhören.
Zelda 2: The Adventure of Link - NES - 1987
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Ganon ist wieder da und hat Prinzessin Zelda mit einem Bann in einen tiefen Schlaf versetzt! Der Held aus dem ersten Teil macht sich nun erneut auf, um durch sechs Tempel zu reisen und dort besondere Kristalle auf einem Altar zu platzieren, um an das Triforce des Mutes zu kommen und Ganon endgültig besiegen zu können. Bereits mit dem zweiten Teil der Serie wurde das Grundprinzip im Großen und Ganzen über den Haufen geworfen. Ihr steuert Link nicht mehr aus der Vogelperspektive durch die Dungeons und Städte, sondern seht ihn wie in einem Jump'n'Run von der Seite. Zwar reist man weiterhin von Tempel zu Tempel und bekämpft unterwegs massenweise Monster, doch so richtig beliebt ist der Titel unter Fans nicht. Auch konnte man Link ähnlich wie in einem Rollenspiel aufleveln und verbessern, doch auch dieses Element wurde, ebenso wie die neue Ansicht, im nächsten Teil wieder über den Haufen geworfen.
Nachdem ich den ersten Teil nicht wirklich verstanden hatte, wagte ich mich mit ca. 7 Jahren an den zweiten Ableger und fand ihn anfangs sogar ganz gut, da ich erst dachte, es sei nun so etwas wie Mario. Doch je mehr ich spielte, desto weniger verstand ich einmal wieder (Lesen konnte ich zwar schon super, aber Englisch? Ne...) und wusste irgendwann nicht mehr, wohin. Erst, als ich die Collection auf dem Cube hatte, spielte ich den zweiten Teil erneut und habe mich mehr durch gequält als es genossen. Jeder Zelda-Fan sollte diesen Titel auf jeden Fall gespielt haben aber sich bewusst sein, dass es nicht "das Zelda" ist, was wir kennen. Wenigstens der Soundtrack rockte noch immer. Aber was bitte macht die alte Frau mit Link im Dorf, um seine Energie zu regenerieren? Spieler des Titels wissen sicherlich, was ich meine...
The Legend of Zelda: A Link to the Past - SNES - 1991
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Ein weiteres Mal hat Ganon nichts Besseres zu tun, als zu versuchen, die Weltherrschaft an sich zu reißen. Hierfür verkleidet er sich als Agahnim und entführt die Nachfahren der Weisen, welche einst das Tor zur sogenannten Schattenwelt verschlossen, in der Ganon gefangen war. Nach und nach bricht er das Siegel und natürlich ist unsere liebste Zelda auch eine der Nachfahren. Der Onkel von Link macht sich auf, um die Prinzessin zu retten, doch er scheitert kläglich. Nun ist es an Link, gerufen von Zelda höchstpersönlich, Hyrule zu retten. Mit nie zuvor gesehener Grafik, einem bombastischen Soundtrack (der von einem Orchester aufgenommen wurde), massig Ausrüstungsgegenständen und zwei Welten (Licht- und Schattenwelt), in denen ihr umherstreifen konntet bzw. musstet, war A Link to the Past eines der umfangreichsten Spiele zu der Zeit. Nintendo entschied sich wieder für die Vogelperspektive des ersten Teils und konnte somit die Herzen der Fans wieder für sich gewinnen. Zudem hatte die berühmte Ocarina hier ihren ersten, wenn auch kleinen Auftritt.
Nachdem ich mit dem zweiten Teil der Reihe nicht besonders viel Spaß hatte, entschied ich mich erst nach kurzem Zögern für den SNES-Ableger. Und ich habe es nicht bereut. Endlich hatte ich dank der deutschen Texte verstanden, warum ich eigentlich mit diesem grünbemützten Jungen umherstreife und was ich machen muss. Auch war A Link to the Past mein erstes Zelda, das ich komplett durchgespielt hatte. Ich hatte unglaublich viel Spaß daran, durch die beiden Welten zu reisen und vor allem mithilfe der Pegasus-Stiefel gegen Wände zu rennen. Ja, mir hat das damals viel Freude bereitet. Wem bitte nicht? Ich erinnere mich auch noch sehr gut daran, wie schockiert ich darüber war, dass Agahnim dieser böse Ganon war. So schockiert, dass ich das meinem Vater aufgeregt erzählte und er mich genervt abwimmelte. Ich versteh bis heute nicht, wieso...
The Legend of Zelda: Link's Awakening - GB - 1993
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Link ist in seiner eigenen, kleinen Nussschale namens Schiff unterwegs und gerät plötzlich in einen tosenden Sturm. Ein Blitz schlägt mitten in das Schiff ein und er fällt in Ohnmacht. Unser Held erwacht in einem ihm völlig unbekannten Haus und erfährt, dass das Mädchen Marin ihn am Strand aufgelesen hat. Nach kurzer Zeit findet er auch sein Schwert und seinen Schild wieder und beginnt, die Insel zu erkunden. Dabei macht er sich auch auf die Suche für die Ursache für die vielen Monster, die Cocolint bedrohen. Link’s Awakening war das erste Handheldabenteuer von Link und auch das erste, das nicht in Hyrule spielte und somit nicht die namensgebende Prinzessin Zelda in den Mittelpunkt rückte. Später erschien ein Remake auf dem Gameboy Color, bei welchem es sogar einen neuen Dungeon gab, der die farbgebenden Funktionen des Color nutzte.
Link’s Awakening ist einer meiner absoluten Favoriten der Zelda-Reihe, denn hier findet tatsächlich eine Art Liebesgeschichte zwischen Link und Marin statt. Während unser Held in anderen Episoden immer nur stillschweigend umher flitzt und von allen Frauen angehimmelt wird, nimmt er sich hier sogar die Zeit, um sich die Träume und Wünsche von Marin anzuhören. Interessant auch, dass sich im Original des Spiels sogar sexuelle Anspielungen fanden. So bekamt ihr von einem Monster unter anderem folgenden Satz zu hören: "Nie ohne Kondom!" Oder ihr begegnet einer Meerjungfrau, die ihren BH verloren hat und schlüpfrige Kommentare abließ, wenn man in ihrer Umgebung tauchte. Zudem ist die Story an sich sehr tiefgründig und dennoch mit vielen, lustigen Ideen gespickt. Auch interessant die Tatsache, dass man im dörflichen Shop klauen konnte und dann letztendlich von allen als Dieb bezeichnet wurde.
Zelda: The Wand of Gamelon / Link: The Faces of Evil / Zelda’s Adventure – CD-i – 1993/95
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Einen Abschnitt der Zelda-Geschichte, den Fans gerne einfach unter den Tisch fallen lassen, stellen die Spiele auf dem Philipps CD-i dar. Die ersten und letzten Titel der Serie, die nicht auf einer von Nintendos Konsolen erschienen, waren gleichzeitig auch die schlechtesten Ableger. Allerdings konnte man hier endlich auch einmal Zelda spielen und musste unseren Helden Link retten. (Bis auf den Ableger mit Link, dort war es natürlich anders herum). In Zelda: The Wand of Gamelon und Link: The Face of Evil fand alles in der Seitenansicht ähnlich der von Zelda 2 statt. Mit verschiedenen Items und Fähigkeiten kämpfte man mehr mit der schlechten Steuerung anstatt mit den Gegnern. Auch ein merkwürdiges Leveldesign und seltsame NPCs machen diese Titel eher zu unbeliebten Perlen der Videospielgeschichte. In Zelda’s Adventure kehrte man zu den Wurzeln zurück und verfrachtete die Ansicht wieder in die Vogelperspektive, jedoch half dies nicht viel, denn weiterhin war das Spiel schlecht spielbar und strotzte nur so vor Fehlern. Wer die Titel also nie gespielt hat, sollte dies auch möglichst unterlassen.
Ich hatte einmal die Gelegenheit, Hand an Zelda: The Wand of Gamelon anzulegen, als ich bei einem Freund war, der sich den CD-i von einem anderen Freund ausgeliehen hatte (Wie kompliziert!) und war anfänglich sehr erfreut, ein weiteres Zelda spielen zu können. Leider wurde ich knallhart enttäuscht, denn wie bereits erwähnt war die Steuerung mies, das Spiel war schlecht und wir haben schon nach kurzer Zeit aufgehört zu spielen. Vom gewohnten Spielgefühl fehlte jede Spur. Doch zum Glück sind dies die einzigen wirklich grottigen Titel der Reihe.
Zu Teil 2
Autor: Eric Sohr