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Celestia in unserer Graphic-Novel-Rezension

Celestia ist Science-Fiction, wie sie heutzutage nicht mehr häufig anzutreffen ist, nämlich ganz ruhig und fast schon melancholisch erzählt. Autor und Zeichner ist der in Italien geborene Manuele Fior, der in Deutschland noch nicht flächendeckend bekannt sein dürfte. Im Avant Verlag erschien nun sein neues Buch, in dem er zwei unterschiedliche Lebewesen in den Fokus rückt, die in der nahen Zukunft um ihr Überleben kämpfen.


Wohin mag die Reise von Dora und Pierrot gehen?

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Die Welt, wie wir sie kennen, ist verändert, große Teile scheinen unter Wasser zu stehen und es ist alles eher ein erweitertes Venedig. Zumindest fühlte ich mich aufgrund der Szenerien und Optik oftmals daran erinnert. Es gab eine große Invasion, die im Verlauf der Geschichte nicht weiter erläutert wird, wir als Leser bekommen nur den Status quo präsentiert. So leben die meisten Menschen in Lagunen auf dem Inselstaat Celestia, unter ihnen jede Menge Maskierte, die sich aufgrund des zusammengefallenen Handels mit Dieberei, Prostitution oder Hehlerei verdingen. Unter ihnen auch der Freigeist Pierrot, der sich von seinem Vater losgesagt hat, der auf Celestia eine hohe Position innehat.


Neben den normalen Menschen haben sich auch sogenannte Telepathen entwickelt, die sich in die Gedankenwelt der anderen Lebewesen hineinversetzen können, also ein erweitertes Fähigkeitsspektrum haben. Die junge Frau Dora ist eine solche Telepathin, jedoch kommt ihre Fähigkeit mit einer Anomalie daher. So kann sie anderen Menschen in ihrer Umgebung ein Déjà-vu in das Gehirn projizieren, wenn sie sich bedroht fühlt. Diese Fähigkeit macht sie für die Machthabenden auf Celestia umso interessanter, weil man diese auch als Waffe gegen Gegner benutzen kann. Also flüchten Pierrot und Dora von Celestia und entdecken dabei auf dem Festland eine weitere Menschenform …


Wie gesagt, ist Celestia ist Science-Fiction, wie man sie heutzutage nicht mehr oft sieht. In vielen ruhigen Passagen erzählt Fior von den Ereignissen auf der unter Wasser stehenden Welt und verzückt dabei mit farbigen Kompositionen in seinem Artwork. Alles sieht ein wenig wie mit Aquarellfarben gemalt aus, wobei sein Strich darunter den Figuren und Gebäuden die entsprechende Kontur verleiht. Fior denkt die momentane Situation mit den immer wieder auftretenden Überschwemmungen weiter und lässt den Leser in die Welt rund um die Insel Celestia eintauchen. Die Geschichte könnte man als eine Art Road-Movie bezeichnen, wobei hier Wasserstraßen dominieren und auf kulturelle Versatzstücke Venedigs zurückgegriffen wird. Kunstvoll ist das alles allemal, auch wenn im Kern nichts Neues erzählt wird.


Wenn ihr euch selbst ein Bild vom Artwork zu Celestia machen möchtet, findet ihr hier ein paar Eindrücke auf der Verlagsseite.


Celestia ist erschienen beim Avant Verlag, ISBN: 978-3-96445-057-9, 272 Seiten, vierfarbig, Hardcover, 29,00 Euro


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Unser Fazit

Meinung von Dennis Gröschke

Celestia hinterlässt mich ein wenig ratlos. Ein Zukunftsszenario in gedeckten Aquarellfarben mit Figuren, die einander nicht trauen, weil sie nie genau wissen, ob sie beobachtet oder sogar manipuliert werden. Der Kniff mit den Telepathen ist nicht neu und in Superhelden-Comics zur Genüge erzählt. Erst ganz zum Ende spielt Fior noch eine Karte aus, die mich ein wenig versöhnt hat. Das Ziel ist, von der Insel Celestia herunterzukommen; dass dies gelingt, kann hier ruhig verraten werden. Ob das, was Pierrot und Dora dann vorfinden, auch ihren Wünschen und Sehnsüchten entspricht, liegt ein wenig in der Hand des Lesers.

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