Politische Bilderbücher des 360 Grad Verlags in unserer Buch-Rezension
Geschrieben von Philipp Pöhlmann am 01.03.2022
Zusammenhänge auf der Welt zu erklären ist nicht einfach, schon gar nicht, wenn das Zielpublikum Kinder sein sollen. Mit einer Reihe politischer Bilderbücher versucht der 360 Grad Verlag, sich dieser Aufgabe anzunehmen – und wir durften drei Exemplare aus ihrem Katalog unter die Lupe nehmen: Die Mauer, Punkte sowie Unsere Erde, allesamt von Giancarlo Macri und Carolina Zanotti.
Die Mauer: Eine Parabel
Als der König der Blauen eines Tages durch sein Königreich spaziert, bemerkt er, dass dieses mit allen möglichen Farben gefüllt ist. Sofort befiehlt er die Errichtung einer Mauer, um ein Vermischen seiner Landsleute mit anderen zu verhindern. Doch als er einen Blick auf sein nun einfarbig blaues Reich wirft, sehnt er sich plötzlich nach den unterschiedlichsten Dingen, die ihm jedoch nur die anderen Farben bieten können. Und so beginnt er nach und nach, die einst Verstoßenen wieder zurückzuholen, so lange, bis schließlich keine Verwendung mehr für die Mauer besteht.
Die Bewohner des Reiches sowie der König und sein Gehilfe selbst werden kunterbunt in Form farbiger Kleckse mit Gesichtern dargestellt und bieten so ein optisches Feuerwerk, das sich durch das gesamte Buch zieht. Eindrucksvoll erkennen selbst Kinder schon, wie monoton das Reich nach dem Errichten der Mauer wirkt und wie viel spannender und lebhafter alles wirkt, wenn man einer „bunten“ Gesellschaft die Tore öffnet. Apropos Mauer: Besonderes Highlight ist eine Pop-up-Mauer, die ab dem Errichten ebendieser bis zu ihrer letztendlichen Zerstörung das Buch in der Mitte teilt.
Punkte: Wir sind viele!
Alles beginnt mit einem kleinen, schwarzen Punkt. Dieser, dessen Freunde sowie die Freunde seiner Freunde sind ganz schön viele – und es geht ihnen richtig gut. Als aber plötzlich ein ganzer Haufen weißer Punkte auftaucht, denen es leider nicht so gut geht, müssen sie sich der Frage stellen, ob sie einige von ihnen bei sich aufnehmen möchten. Trotz anfänglicher Vorbehalte merken die Punkte schnell, dass sie sich gegenseitig helfen können, um eine Welt zu schaffen, in der es jedem gut geht.
Im scharfen Kontrast zum vorher beschriebenen, sehr farbenfrohen Titel setzt Punkte alleinig auf schwarze und weiße Punkte, die anfangs jeweils entweder die rechte beziehungsweise linke Buchhälfte bewohnen. Dabei formieren sich die Punkte regelmäßig zu einfachen, auch für Kinder erkennbaren Formen und vermischen sich letztendlich auch, nachdem sie die Grenze zwischen den beiden Buchseiten überwinden.
Unsere Erde: Wenn wir sie schützen, beschützt sie uns
„An alle Bewohner der Erde: Macht nicht die gleichen Fehler wie wir ...“ heißt es auf der Rückseite des Buches. Unter dieser Prämisse präsentiert sich das Buch als eine Art Logbuch, wie es einem fremden, der Erde ähnlichen Planeten erging, nachdem dort die Menschheit ihr Unwesen trieb. Nach und nach wurde immer mehr von der schönen Natur des Planeten zerstört, bis dieser letztendlich auch selbst der Zerstörungswut der Menschen zum Opfer fiel.
Die Aufmachung ist hier erneut sehr farbenfroh mit kindlichen Darstellungen verschiedenster Lebewesen und anderer Dinge des erdähnlichen Planeten. Der Clou: Wenn die Menschheit nach und nach die Natur zerstört, werden auch immer größere Teile der Seiten herausgeschnitten, sodass die zerstörte Landschaft darunter zum Vorschein kommt. Noch einfacher und zugleich eindrucksvoller lassen sich die negativen Auswirkungen auf die Natur durch die Ausbeutung durch die Menschen kaum darstellen.
Auch wenn sich alle drei politischen Bilderbücher unterschiedlichen Themen widmen, so kommen sie mit möglichst wenig Worten aus – etwas, das im Praxistest gut ankam. Ich habe mir die Bücher nämlich nicht allein angesehen, sondern sie gemeinsam mit den Kindern meiner dritten Klasse gelesen. Diese waren nicht nur von der künstlerischen Aufmachung angetan, sondern haben die Nachrichten, die die Geschichten übermitteln wollen, auf Anhieb verstanden. So schaffen die Bilderbücher auf spielerische Art einen Gesprächsanlass, um mit Kindern über Themen wie soziale Ungleichheit oder Umweltschutz zu sprechen.

Egal ob Schwarz-weiß-Optik, Pop-up-Mauer oder immer kleiner werdende Seiten – optisch machen die drei Bücher einiges her.
© 360 Grad Verlag
Besonders gut angekommen ist aber die optische Aufmachung der einzelnen Bücher, insbesondere deren spezielle Gimmicks. Sei es der scharfe Schwarz-weiß-Kontrast der Punkte, die immer kleiner werdenden Seiten und das sich ausbreitende Schwarz in Unsere Erde oder die aus dem Buch herausragende Mauer. All dies kam nicht nur bei den Kindern hervorragend an. Zweifelsfrei verfügen alle drei vorliegenden Bücher über einen pädagogischen Mehrwert.
Habt ihr Gefallen an den politischen Bilderbüchern des 360 Grad Verlags gefunden? Dann könnt ihr euch gerne hier ein paar Eindrücke vom Artwork auf der Verlagsseite ansehen sowie einen der unten stehenden Links verwenden, um die Bücher zu bestellen und uns ohne zusätzliche Mehrkosten bei unserer Arbeit unterstützen. Wir bedanken uns bei allen, die diese Gelegenheit wahrnehmen!
Die Mauer: Eine Parabel ist erschienen beim 360 Grad Verlag, ISBN: 978-3-96185-527-8, Hardcover, 54 Seiten, 12,- Euro
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Punkte: Wir sind viele! ist erschienen beim 360 Grad Verlag, ISBN: 978-3-96185-530-8, Hardcover, 48 Seiten, 12,- Euro
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Unsere Erde: Wenn wir sie schützen, beschützt sie uns ist erschienen beim 360 Grad Verlag, ISBN: 978-3-96185-528-5, Hardcover, 32 Seiten, 14,- Euro
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