Lego City Undercover - Ein Stück Kindheit

Der Kauf meiner Wii-U liegt noch nicht so lange zurück, doch die Preiskämpfe sind auch bei mir nicht spurlos vorbei gegangen. Zuhause bin ich bei Nintendo Konsolen seit dem Gamecube, hatte zwischendurch auch mal eine Playstation 2, doch meine Spiele waren die Shooter, Action und Rennspiele noch nie. Ich merkte sehr schnell das die Spiele von Nintendo irgendwie immer etwas besonderes sind, es war also keine Frage das die Wii-U ebenfalls in meinen Besitz übergehen wird, unabhängig davon was die Medien derzeit berichten. Es scheint fast so als wolle man einen Erfolg der Konsole in jedem Fall verhindern, doch wie sagte Reggie einmal so schön "Software sells Hardware. Always been this way, alsways be..." und da hat ohne Zweifel das eine oder andere Spiel gefehlt bis jetzt. Nun ist also einer der erten Hoffnungsträger erschienen: Lego City Undercover.

Als ich wie jedes Jahr die letzte E3 verfolgte und Nintendo Lego City Undercover als exklusiven Titel präsentierte hatte mich das nicht so richtig überzeugt, ich muss allerdings dazu sagen das ich noch nie eines der Lego Spiele gespielt hatte. Diese Plastikfiguren hatten für mich einfach nicht genug... Seele waren meist stumm und ich habe immer ein Problem damit wenn der Hauptcharacter stumm ist, auch bei Rollenspielen wie Dragon Quest. Dabei war Lego einer der grossen Säulen meiner Kindheit. Mit Fabuland fing es an, was wohl die wenigsten noch kennen dürften. Eine bunte Bonbonstadt für Kleinkinder ähnlich Lego Duplo wo die Figuren etwas grösser waren und Tierköpfe besaßen. Da gab es die Katze die in einer Villa wohnte, den Bürgermeister der ein Löwe war und die Krankenschwester, natürlich ein Lamm. Mit steigendem Alter stieg ich dann auf die Lego Stadt um. Es war immer ein "Wettrüsten" mit meinem Freund aus Kindertagen wer nun am meisten davon besaß. Bei der Stadt war ich ungeschlagen, das ganze Zimmer konnte ich voll bauen mit Flughäfen, Krankenhäusern, Feuerwehr, Werkstatt und Polizeistation. Wie wir später dazu übergingen uns auf dem Feld des Mittelalters ebenso zu konzentrieren hatte ich allerdings deutlich das nachsehen. Ich bekam die kleine Ritterburg die nur eine Zugbrücke besaß (ohne Kurbel!), während er natürlich die grosse Burg hatte mit Fallgatter und einer Zugbrücke die man nach oben kurbeln konnte. Als dann die Piraten dazu kamen mit den tollen Schiffen (die man natürlich auch haben wollte) bewegten wir uns allerdings auf ein Alter zu wo unsere Eltern sich einfach weigerten uns noch etwas davon zu schenken, man währe doch nun wirklich zu alt dafür. Es war die Zeit wo man sich den Computerspielen zuwande (Und die Noten in der Schule nie besser werden wollten, aber das hatte neben der obligatorischen Faulheit noch andere Gründe).

Nun also nach all den Jahren schiebe ich Lego City Undercover in den CD-Schacht meiner Wii-U und beginne zu spielen. Es ist als währe ich in der Zeit zurück versetzt. Da ist sie wieder meine Lego Stadt. Ich fahre mit Lego Autos herum lausche den Gesprächen von Chase MC Cain die er mit all den anderen Figuren auf dem Gamepad hält und drehe mich beim scannen durch den ganzen Raum um die versteckten grossen Lego Steine zu finden. So viel ist da zu entdecken, so viele Autos freizuschalten. Macht es denn nun einen Unterschied welches Auto man fährt das man bei der Fahrzeugsäule ruft? Himmel ja! Es ist wie damals wo man auch den grossen Kran haben musste, unabhängig davon wie oft man nun damit spielt, aber alleine die Tatsache das so etwas existiert ist es wert es zu besitzen, oder etwa nicht? Es fehlt zwar das Ritual des zusammenbauens, doch die ganze Stadt ist so liebevoll gemacht das man sogar das Osterprogramm im Fernsehen völlig vergißt. Da macht es sogar auch nichts das niemand Zeit hat und der DSA-Rollenspielabend entfällt. Aber etwas ist anders wie damals: Niemand kommt die Tür rein, tritt meine Legoautos kaputt oder sagt mir das ich zu alt dafür bin. Ja, dieses Spiel ist weit mehr für mich wie ein einfaches Computerspiel, es ist ein Stück Kindheit, Stein für Stein...