Auf in den entscheidenden Kampf

Auf in den entscheidenden Kampf


Echt Wahnsinn wie doch die Zeit vergeht. Mir kam es am Anfang extrem lange vor und nun? Nun stehe ich weniger als drei Monate vor meiner großen Gesellenprüfung. Eine Zeit, wo nun viel Konzentration, Motivation, Ausdauer und Geschick notwendig ist. Und eine Zeit wo man selber über den eigenen Schatten springen muss. Ich möchte heute noch einmal auf eine wunderschöne Zeit, meiner Externe Ausbildungszeit, zurück blicken.


Alles begann in der Schule …


… der Sommer 2010, eine Zeit die mir nicht leicht viel. In der Schule fanden vor den Realschulabschluss Prüfungen Gespräche statt wie man (und vor allem wo man) weiter machen wird. Mehr oder weniger habe ich nichts gewusst und so entschied man, was zum großen Glück nicht eintraf, mich in ein Berufsbildungswerk nach Süd-Hessen (nähe Frankfurt irgendwie) zu stecken. Weit mehr als 2 Stunden Zugfahrt und nur einmal im Monat nach Hause. Klingt, damals war ich noch 17 Jahre, etwas sehr sehr ungewöhnlich. Ich sollte in den Beruf „Einzelhandelskaufmann“ reinschnuppern.


Und meine bedenken hatten mich so dermaßen gepackt das ich wenige Tage nach dieser Entscheidung noch einmal das Gespräch suchte. Am Ende wurde es auch ein Berufsbildungswerk, und zwar nur ca. 1 Stunde von Erfurt, meiner Heimatstadt, entfernt. Und zwar das CJD Berufsbildungswerk in Gera. Am 1. September 2010 begann dann für mich das „Abenteuer“, erstmals auf einem Internat am Nachmittag.


Das sich die Entscheidung als richtig herausstelle merkte ich ganz ganz schnell! Denn ich war nicht alleine, ein Klassenkamerad aus meiner Schulklasse der in der neunten aufgehört hat lernte auch dort. Zudem fing mein zweiter Klassenkamerad, der mit mir zusammen auch auf einem Zimmer im Internat war, ebenso an wie fünf weitere aus meiner Gesamten Schulzeit.


Gestartet hab ich mit einer Berufsvorbereitung. In den ersten Monaten hab durfte ich im Gelände ausgesuchte Bereiche „testen“. Ich habe in kleinen Werkstättenbereichen in Elektro, Metall, Holztechnik, Technisches-Zeichnen sowie Büro reingeschnuppert. Am meisten Spaß hatte mir Elektro gemacht. Nach der Findungsphase bis Februar / März 2011 wurde mir eine Ausbildung zum Systemelektroniker oder Industriemechaniker angeboten. Alles dauert 3,5 Jahre (also 4 Lehrjahre). Ich habe mich für den Systemelektroniker entschieden. Als es fest stand begann die Zeit, wo Grundkenntnisse geübt werden, man war also von Februar / März nur noch in dem jeweiligen Bereich beschäftigt.


Das leben und erleben im Internat am Abend …


… nach Arbeitsschluss bzw. Berufsschulschluss ging es nicht nachhause sondern in sogenannte Wohnhöfe. In jeden Wohnhof waren vier Wohngruppen mit einer Gruppenstärke von 10 bis 12 Jugendliche. Es gab strenge, aber faire Regeln. Das Ziel, eine erfolgreiche Ausbildung zu absolvieren, stand natürlich im Vordergrund. Aber auch Selbstständig werden war eins der vielen Ziele. Jede Woche vielen Aufgaben an wie den Außenbereich Ordentlich zu halten, die Küche und Zimmer zu putzen und essen und trinken musste natürlich auch da sein. Bei den letzten beiden Aufgaben hatte sich jede Wohngruppe immer rein geteilt.


Doch auch Freizeit Aktivitäten, wie Bowling, Kegeln, Mini-Golfen, Sportgruppen, Kochen und gemeinsames Grillen im Sommer haben das ganze eine Einzigartigkeit gegeben. Eine Zeit, wo man doch viel mehr das Internet, die Konsolen und Handhelds fast vergisst. So war es zumindest für mich bis zum Sommer 2010 so. Denn alles was ich hatte war mein DSi. Kam also tatsächlich ohne Internet in der Woche aus. Jedoch hab ich mir zum Start in die 3,5 Jährige Ausbildungszeit einen Laptop angeschafft und mir Internet via Handy besorgt.


Meine Ausbildungszeit zum Systemelektroniker …


… im Oktober 2011 begann sie also endlich. Das Einführungsjahr war geschafft und die große Zeit stand bevor. Die Praxis wurde in zwei Werkstätten gelernt aus meiner Sicht. Im ersten Lehrjahr wurden Grundschaltungen wie, ich sag es mal für euch, Licht an / aus gelernt aufzubauen. Dort gibt es ja viele verschiedene Möglichkeiten. Auch eine Steckdose und Sicherung mit einzubauen in den Stromkreis und so weiter.


Berufsschule gehörte natürlich auch dazu. Da alles auf einen Gelände lag hatte ich jede Woche Berufsschule. Es hat sich in drei Tagen Praxis und zwei Tagen Berufsschule aufgeteilt. Lehrjahr für Lehrjahr waren es andere Tage gewesen wo Berufsschule war. Es muss ja alles Top Organisiert sein. Auch Regelmäßige Praktika's gehörten dazu, wir durften diese im Heimatort absolvieren, also eine Zeit wo man in der Freien Wirtschaft mit geholfen hat und Gleichzeitig am Nachmittag bzw. Abends zuhause sein konnte.


Es dauerte nicht lange, und das erste Lehrjahr kam zum Ende. Ein Werkstatt Wechsel stand bevor, ein Systemelektroniker setzt sich mit Ansteuerungen und Verschaltung von Motoren, Herstellung von Leiterplatten und klein Elektronik auseinander. Die Gegebenheiten waren in der ersten Halle nicht direkt vorhanden.


Und eben im zweiten Lehrjahr hab ich im Januar 2012 meinen ersten Motor, ein 3-Phasen Asynchronmotor, in Betrieb genommen. Die Herbst / Winterzeit davor haben wir Hauptsächlich mit einen Eigenbau eines Netzteiles benötigt, vom Gehäuse aus Alu bis hin zur Elektronik wurde alles selber verbaut, gelötet und so weiter.


Im Sommer 2012 kam dann der erste kleine druck mit herein. Die Zwischenprüfung die schon zu 40% auf in die Abschlussprüfung rein zählt. Ich musste eine Schranke, die sich auf und zu fahren kann, aufbauen . Ach ja, das ganze wurde im übrigen nur nach simuliert da an Rasterwänden gearbeitet wurde. Der erste große Druck war also erfolgreich geschafft.


Im dritten Lehrjahr hab ich Hauptsächlich am PC gearbeitet und an Messgeräten. Leiterplatten wurden am PC erstellt, sie wurden selbstständig Entwickelt im Ätzbad und Bauteile wurden eingelötet. Und wozu werdet ihr euch Fragen? Das Messen von den Bauteilen wurde geübt damit, es gab im Grunde kein Verwendungszweck hierzu. Offen gestehen, mir ging das dritte Lehrjahr extrem auf den, ach halt, auf die nerven. Das war alles zu viel Kleinkram. Zumal das nicht in der Gesellenprüfung dran kommt war es zum Glück auch nicht so wichtig und in diesen Bereich will ich später eh nicht arbeiten.


Am meisten Spaß gemacht haben die Lehrgänge ...


… zwischen der Ausbildungszeit gab es Regelmäßige Lehrgänge. Im ersten Lehrjahr zum Beispiel gab es einen 8-Wöchigen PC Lehrgang, stellt euch da nun nichts außergewöhnliches vor! Nein nein, es war zum großen Teil nur die Office Programme. Naja, Abwechslung war es aber alle male. Auch ein Pneumatik und Hydraulik Lehrgang hab ich absolviert, also arbeiten mit Luftdruck und Öl. Doch am meisten Spaß gemacht hatte mir der SPS-Lehrgang, Speicherprogrammierbare Steuerung, den ich am Ende des 3. Lehrjahres gehabt hatte. Der große Teil, was ich im zweiten Lehrjahr aufgebaut habe, hat ein Speicherbauteil übernommen, welches nur Programmiert werden musste und die Signale weitergeleitet werden. Die Mischung war echt genial und die Oberfläche empfand ich Top und Unkompliziert. Auf alle Fälle werde ich diesen Bereich in meinen Augen behalten, vielleicht finde ich eine Firma die sich auf SPS-Anlagen Spezialisiert hat im Raum Erfurt / Thüringen.


Nun heißt es nur noch Üben …


… jetzt sind mittlerweile schon 3 Monate vergangen im letzten halben Lehrjahr bei mir. Wir Üben nun in der Praxis nur noch den Aufbau von Schaltungen da dies in der Gesellenprüfung dran kommt. Eine Zeit, wo man echt Konzentriert sein muss. Mein Lehrmeister sagte letztens zu mir, „Micha denk dran, die Dinge müssen noch auf Anhieb klappen“. Und eben dies macht mir Relativ ein wenig angst. Aber es ist eine Art von Angst, die man überwinden kann. Und ich bin zuversichtlich, das ich im Januar 2015 eine erfolgreiche Abschlussprüfung ablege.


Liebe Grüße, euer Micha-Teddy93

Kommentare 4

  • Die Zeit vergeht echt schnell, merke ich im Studium auch gerade, da es nur noch ein Semester bis zur Bachelor-Arbeit ist.


    Also hau ordentlich rein, Micha, und viel Erfolg!

  • Viel Glück bei der Gesellenprüfung, Micha! ;)
    Ich wüsch dir alles alles gute für jetzt und für die Zukunft! :)

  • Danke sehr :=)

  • Ich wünsche dir alles erdenklich Gute, Micha! :)
    Das packst du!