Spiele zu einfach? Naja...

Das hier vorzubereiten ging jetzt viel schneller als geplant...


Erst lesen, dann kommentieren und bewerten, ihr kennt die Schose. ^^


Es war einmal... an einem ganz normalen Herbsttag, da schlägt mir fightdragon vor, darüber zu reden, ob Spiele von heute zu einfach sind. Zumindest habe ich das aus dem Wort "Leichtigkeit" herausgelesen. Problem an der Sache ist, dass ich mich gar nicht allzusehr mit viel zu leichten Spielen auskenne, denn den Eindruck gewinne ich praktisch nie so wirklich im Rahmen meiner eigenen Spielerlebnisse.


Zunächst möchte ich aber mal anmerken, dass uns Spiele von früher oftmals aus genau 2 Gründen schwerer vorkommen als sie sind... oder im anderen Fall hätten sein müssen.


★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★


Die erste Möglichkeit kommt daher, dass viele, die das behaupten, versierte Zocker seit nicht gerade wenigen Jahren und entsprechend geskillt sind, neuere Spiele ganz genauso wie alte Klassiker, an denen sich ein paar neue noch teils orientieren, ohne großartige Anstrengung durchzuspielen. Wenn man sich die Super-Mario-NES-JnRs, meinetwegen auch "Yume Koujou Doki Doki Panic" hinzugenommen, mal ansieht, leiden sie bestenfalls noch unter den Anfängen ihres Genres und geringfügiger Unpoliertheit aus heutiger Sicht, bieten im Großen und Ganzen aber keine größere Herausforderung als das obligatorische NewSMB, das es einmal pro Konsole seit dem NDS gibt. Dass ein GameOver größere Konsequenzen bedeutet, macht sie übrigens nicht schwerer, die Spieler müssen dann nur mehr wiederholen, was sie sowieso schonmal geschafft haben. Möglicherweise mangelt es aber auch nur an neuartigen Herausforderungen, an die wir noch nicht vor langer Zeit gewöht wurden (oder vielleicht sollte man mal die Art von Spiel wechseln), das könnte auch sein.


★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★


Die zweite Ursache besteht darin, dass einige... ach nein, viele, wirklich viele Spiele früher schlichtweg schlecht programmiert waren oder nicht hinreichend durchdacht bzw auch getestet wurden... oder alle 3 dieser Dinge (kommt heute seltener vor, ein Glück...), das macht sie dann zwar schon echt schwer, aber nicht aus den richtigen Gründen. In der NES-Ära gab es kaum anerkannte Regeln für GameDesign und andere wichtige Aspekte, weil das Medium der Videospiele sich trotz bereits jahrelangem Bestehen noch nicht als Handwerk mit wichtigen einzuhaltenden Regelungen unter Entwicklern etabliert zu haben schien. Entsprechend dem Verhalten, mit einem neuen Medium schnell Geld zu machen, bevor es zusammenbricht, fiel die vorherrschende Qualität aus, gegen die auch das Nintendo-Qualitätssiegel nichts ausrichten konnte, weil es nur dafür stand, dass ein Spiel offiziell lizenziert war und unter den strengen Beschränkungen von 5 Spielen pro Publisher im Jahr entwickelt wurde.


Unter Spielen, die nicht mehr wie Arcadehallen-Automaten nach dem "Du verlierst, sobald es dir zu schwer wird"-System konzipiert waren, standen damals fehlerhafte Endprodukte, geradezu dumme Fallen, frustrierend schlechte Steuerung und besonders leicht zu erreichende GameBreaker an der Tagesordnung, was es zu einem masochistischen Hürdenlauf gemacht hat, viele von ihnen überhaupt durchzubekommen (...einige DayOnePatch-Games heutzutage wären das sicher auch auf eine buganfällige Weise).


★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★


Möchte man heutzutage wirklich schwere Herausforderungen haben, bietet der Spielemarkt eigentlich besser als jemals zuvor die dafür entsprechenden Spiele über verschiedene Genres verteilt an. Ein Großteil unterliegt besserem und fairerem Design als die meisten alten Krücken, an denen eigentlich niemand mehr klebt. Dabei sei anzumerken, dass Spiele heute meist einfacherer anfangen als es manche gern hätte, aber später wirklich fordernd werden oder es dann sind, wenn man jeden Level oder Abschnitt perfekt abschließen möchte, einige Konzepte sind komplett auf Perfektionisten und Komplettierer ausgelegt, wie "Wario Land II", "Yoshi's Island" oder "Kirby und das magische Garn", besonders letzterem wird nachgesagt, dass es viel zu einfach ist, was verdammt daneben ist. In 2 von 3 meiner genannten Beispiele können die Helden nichteinmal sterben, was gern als Argument herhalten muss, aber nicht zieht.


Und nicht vergessen: "Fair" bedeutet nicht "einfach", sondern schlichtweg, dass Fehler wirklich die Schuld der Spieler sind und keine Aussetzer der Technik... oder des Entwickler-Hirns. Erinnert ihr euch noch daran, wie ihr sicher auch schonmal fluchend ein Spiel angeschrien habt, weil ihr euch sicher wart, keinen Fehler begangen zu haben, obwohl gerade eure Spielfigur das Zeitliche gesegnet hat? Es besteht eine bessere Chance, dass ihr im Recht damit gewesen seid, als es mancher vielleicht glauben mag.


★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★


Was mir sonst noch über Leichtigkeit zu sagen bleibt, sind Einblendungen wie "Drücke jetzt mal diese Taste, damit dies und das passiert.", während man sich in einer Sequenz oder einem sonstwie gescripteten Ablauf befindet, was eine ziemlich einmalige Situation bleibt und keinen Sinn ergibt. Damit meine ich keine QTE-Reaktionseinlagen (die dünn gestreut okay sein können, besonders wenn die Tasten nicht durch den Randomizer gejagt werden, sondern kontextgebunden sind), sondern "Wir unterbrechen den Verlauf jetzt so lange, bis du diese Anweisung erfüllst, um irgendwie pseudointeraktiv reingedrückt an unserem Klatsch teilzuhaben".


★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★


Etwas plötzlich wären wir damit auch schon am Ende für dieses Mal angelangt, ich bin mit den Kommentaren unter den beiden letzten Blogs sehr zufrieden und meine Blogschreibelust hat seit langem mal wieder (und das erste Mal seit ich im Tower bin) eine sehr hohe Stufe erreicht, das freut mich.


★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★


Vielen Dank, Sie waren wieder ein wundervolles Publikum, das nächste Mal behandeln wir die Frage, wieso eigentlich jeder Hipster auf der Welt unbedingt eine PS4 kauft oder kaufen will... oder lieber doch nicht, denn darauf habe ich genau so wenig eine Antwort parat, wie der Hersteller Sony selbst, die davon auch total aus dem Häuschen waren. Beenden wir die heutige Lesung mal ohne Zitate und mit der Tatsache, dass ich nie wieder darüber reden werde, dass der nächste Blog mal ein bisschen länger brauchen wird, das konnte ich nämlich schon dieses Mal nicht einhalten, wie man sieht.


~炬燵あ ( ^^) _旦~~

Kommentare 11

  • Wow ich fühle mich geehrt Akira und natürlich ein sehr schöner Blog ^^.

  • Und Nintendo sollte die Wii U jetzt für die nächsten 8 Jahre pushen, umgestalten, verbessern, nachhaltiger machen, VC vergrößern. Nix da mit mehr Grafikpower und so, Blödsinn. Das System ganzheitlich komplettieren, dann wollen wir mal sehen ob ein richtig gutes Zelda die Leute rockt oder ein in 2020 weiteres, halb jährlich erscheinendes Call of Duty. Nintendo Network ID optimieren, Cross Buy implementieren, Konnektivität verbessern usw. - Die Grafikpower der Wii U reicht aus, um Leute für die nächsten 15 Jahre zu rocken. Das Problem ist nicht die Grafikpower, sondern die Zeit, die man sich für die Entwicklung nimmt.

  • Microsoft sollte endlich mal ein nachhaltiges System entwickeln. Ein System, wo man eine Windows ID hat, wo die App Einkäufe ähnlich wie bei Apple gespeichert werden, und die man von Generation zu Generation mitnehmen und konsumieren kann. Ein System was auf Windows aufbaut, mit Cloud Funktionen wie XBOX Live für Online Multi. So sind die Leute nicht gezwungen immer neues auszuprobieren, sondern können frei entscheiden ob sie in der Fortentwicklung einen Mehrwert sehen. Aber das erfordert Vertrauen in die eigene Produktion.

  • @MilesMcCloud


    Ja, ist halt meine Empfindung, ich hoffe ich komme jetzt nich so kommunistisch rüber oder als würde ich mich total ernst nehmen, aber man oder ich muss wirklic hfeststellen, dass erstens die meisten Menschen ihe Spiele gar nicht zu Ende spielen und zweitens nur noch blind konsumieren. Aber gut das gabs früher auch schon, nur ist es heute im Gaming ein viel größeres Business. Aber wie gesagt, ich bin Optimist und bin mir zu 100% sicher dass die goldene Kuh für EA oder Activision bald keine Milch mehr gibt, und dann kommen die wirklich guten Entwickler. Die Leute sind nicht blöd, irgendwann hört das auf. FIFA und Co. werden sich nicht mehr ewig so gut verkaufen, irgendwann krachts ein und die Leute wachen auf. Und Nintendo soll diesen Remake Müll sein lassen.

  • @Taneriim
    Das ist leider die traurige Wahrheit...
    Die Budget für die heutigen Spiele sind gigantisch und da möchten man lieber eine Nummer sicher gehen.Dass heißt keine Risiken eingehen und das Spiel einfach machen,damit es jeder Spielen kann.
    Langsam habe ich den Einruck,dass die graphische Entwicklung doch eine negative Auswirkung hat.Spiele werden teurer und es werden wenige bis keine Risiken eingegangen.Aber man sieht es ja an den Verkaufszahlen,dass sich das selbe Spiel,Jahr für Jahr immer wieder gut verkaufen kann...

  • Wie gesagt, die Regeln von damals gelten heute genauso. Egal welche Arbeit man macht, egal ob Müllmann oder Entwickler, wenn man seine Arbeit im Gleichgewicht zwischen Anspannung und Entspannung erledigt, dann kommt dabei immer was Gutes raus. Und der Trend geht heutzutage wie ich finde in Richtung Anspannung, und zwar im extrem kapitalistischen Sinne. Etwas mehr Gelassenheit und Gleichbehandlung wäre schön. Sonst entsteht Entfremdung. Bestes Beispiel Sony, die weltweit die PS pushen und gut verkaufen, in ihrem eigenen Land und ihrer eigenen Kultur aber kaum noch Zuspruch finden.

  • @Taneriiim: Ich habe ja nicht "früher besser geskillt waren" gesagt, sondern geskillt sind viele Spieler heute, die schon so lange und auch viel spielen und sich deswegen von vielem unterfordert fühlen könnten, was andere immer noch für angemessen erachten. ^^


    "Mega Grafik" kann man eigentlich in Anführungszeichen packen, denn besonders toll sieht CoD ja auch nie aus, besonders wenn es erstmal aus der Zeit des ersten Trailers raus ist. =D
    ( Hier was zum Lachen:

    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.
    )

  • Früher musste man sich nunmal nicht so hetzen, und die Leute hatten mehr Luft für Kreativität und Freiraum für Inspiration. Heute wird am Fließband produziert, und das wirkt sich auf die Qualität aus. Spiele von früher hatten noch oft nen guten Geist und Spirit, vwobei auch nicht alle, aber immerhin machte es Spaß. Heutzutage ist das nur noch Massenabfertigung und ich finde es cool dass zum Beispiel Nintendo da auch auf die Bremse drückt, wobei sie es auch nicht immer schaffen. Aber wer zum Henker will denn nun wirklich so viele Spiele wie es heute gibt spielen, das schafft doch kein Mensch. Die Spiele werden einfach zu "leicht" rausgehauen, deswegen fühlen sie sich auch "leicht" oder wie "leichte Kost" an, weil sich der Mangel an Herzblut darin widerspiegelt.

  • Und diese Leute halten sich nunmal nicht an die Regeln des Gaming. Natürlich war Programmierung damals zu heute schlechter, aber damals war es nunmal zeitgemäß. Viele Leute aber, programmieren aus Profitgier und vernachlässigen das Game. Ich habe das vorhin erklärt. Zum Beispiel legen Entwickler wie Nintendo viel Wert auf Gameplay und Musik, dafür weniger Wert auf die Story. Deswegen kommen uns die Spiele "seicht" vor. Andersrum besitzen viele Blockbustertitel wie Call of Duty ne Mega Grafik, sind aber in ihrem Anspruch und ihrer Gewaltrechtfertigung völlig realitätsfern.

  • Das glaube ich noch nicht einmal...also ich glaube nicht dass früher schlechter programmiert wurde oder das die Spieler heute besser geskillt sind oder so...ich glaube die Spiele von heute kommen uns nur so einfach vor, weil sich die Industrie zu einem Multi-Milliarden-Unterhaltungsbusiness entwickelt hat. Was hat das jetzt damit zu tun werdet ihr sagen. Naja, ich glaube halt dass viel zu viele Leute hier mit aufs Boot gesprungen sind und vor allem auch Leute, die keine Leidenschaft fürs Gaming besitzen und einfach nur Kohle machen wollen.

  • Ich hatte nie den Einruck,dass Spiele heutzutage einfacher sind.Wie du schon gesagt hattest,waren die Spiele damals schwieriger,weil sie schlecht programmiert und designed sind.Es gibt aber auch Spiele,die bewusst schwieriger gemacht wurden.Dadurch konnte man Leute bei Arcade-Spielen das Geld einfacher aus der Tasche ziehen und die Spielzeit wird dadurch länger.Man möchte natürlich nicht viel Geld für ein Spiel ausgeben,was sehr kurz ist.Die Spiele hätten nicht so eine große Spielzeit,weil sie damals nicht genügend Platz dafür hatten.
    Da muss man sich aber die Frage stellen,ob schwer eigentlich gut ist.Natürlich,man wird gefordert und es macht Spaß,aber wenn es zu schwer wird,wird es doch frustrierend.Und das waren die Spiele von damals.