Bunte Wollsocken für Zuhause - Gingos Gamerstube #19


Alles mal zwei gerechnet - Gingos Gamerstube #18


Hallihallo und willkommen zurück zu meiner Gamerstube! Ob neuer Leser oder bereits fleißiger Kommentarschreiber, niemandem wird entgangen sein, dass in letzter Zeit mächtig was los war in der Videospielwelt. Sieht man zurück, wann der letzte reguläre Blog erschien, war nicht nur das Gamingevent schlechthin, die E3, zwischen damals und heute, sondern auch Satoru Iwatas tragischer Tod, wegen dem die Industrie, aber besonders auch die Fan-Gemeinden aller Welt immer noch trauern. Einen seperaten Blog dazu gab es bereits am Tag als die Nachricht umherging. Satoru Iwata - der Gamer unter den Präsidenten

Heute soll es aber normal weitergehen. Der E3-Hype ist nämlich schon lange verflogen und auch bei Iwata heißt es nun nach vorne sehen. Vielleicht mögen wir nie wieder einen Menschen wie ihn an der Führungsposition sehen, doch sein Werk muss fortgesetzt werden. Hoffen wir also aufs Beste, dass vorrübergehend Miyamoto und Takeda - und zukünftig auch der neue Präsident - das mit bestem Erfolg schaffen. Mit Erfolg geschafft habe ich es auch nun schon lange mein Internet geradezubiegen, sodass ich haufenweise Splatoon online spielen konnte. Schon über 100 Stunden, um genau zu sein. Ebenso erschien Yoshi's Woolly World im europäischen Raum - darauf werfen wir auch einen ersten Blick. Beginnen möchte ich allerdings mit einem Spiel, was mich in den letzten Tagen wirklich aus den Woll-Socken gehauen hat.


Soundtrack der Gamerstube:

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Ich bau die Welt, wie sie mir gefällt


Ich muss es nicht wirklich nochmal erläutern. Nintendo ist gerade ziemlich auf dem Spin-Off- und Crossover-Trip, das steht fest. Es war also nicht verwunderlich, dass die Animal Crossing-Reihe nach dem extremst erfolgreichen "New Leaf" die ersten Spin-Offs bekommt. Da lässt sich Geld draus machen! Anders als bei manch anderen Serien werden diese Titel allerdings dennoch vom Kern-Team der Serie entwickelt. Die Producerin von New Leaf ist zum Beispiel nun auch für Happy Home Designer und amiibo Festival fest in der Producer-Rolle. Und was anfangs wie ein generisches amiibo-to-play Spiel aussah, entpuppt sich als vollwertiges Animal Crossing-Erlebnis der etwas anderen Art.


Ich denke ich muss nicht nochmal erklären worum es in HHD geht, oder? Der E3-Blog sollte in dem Bereich genügen (und wer immer noch keinen Peil hat, kann sich das herzallerliebste Treehouse-Gameplay ansehen). Der Fokus liegt auf dem Dekorieren. Schön und gut, aber erst durch die jüngsten japanischen Übersichts-Trailer, Werbespots, usw. habe ich einen vollen Eindruck vom Spiel gewinnen können. Ich sage euch, ich hätte damals bei der Erst-Präsentation in der japanischen Direct niemals damit gerechnet, dass dieses Spin-Off teils Sachen für mich persönlich besser machen würde als der Hauptableger auf eben selben Gerät. Ich erkläre euch mal genau, wieso.


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Diesmal bezahlt man nicht Tom Nook, sondern er bezahlt den Spieler! Zumindest sollte er das, schließlich arbeitet man für ihn!


Schon seit "Let's go to the City" träumte ich von einem dynamischen und lebendigen Animal Crossing. Die Tiere erzähltem einen damals, dass sie "bald ins Café gehen würden" oder "letzten Abend in einem feinen Restaurant speisen waren". Und als junger Bursch hab ich mich immer gefragt, ob es diese Elemente denn nicht echt im Spiel gibt. Doch in der Großstadt tat sich nichts. Nie gab es ein richtiges Café, nie ein nobles Restaurant. New Leaf führte dann erstmals neue Gebäude ein - ich bekam endlich mein Café - und in der Einkaufsmeile konnte man ab und zu auch seine tierischen Nachbarn treffen, gar welche, die schon lange ausgezogen sind (die will man dann eher nicht treffen... :S ). Das Café war aber auch nicht mehr als eine Erweiterung von früher und der Tagesablauf der Tiere schien mehr random als irgendwas anderes. Es wirkte unnatürlich. Zumal ich selbst die Einkaufsmeile irgendwann satt hatte. Sie war viel zu klein, viel zu standardmäßig, nach einigen Wochen schon ausgelutscht.


Happy Home Designer geht das anders an. Es sind nicht nur die heimischen Gefielde, die man mit allerlei Möbeln füllt, sondern auch gewöhnliche Einrichtungen, öffentliche Gebäude und - wie ich immer wollte - Nobel-Restaurants und das Café von nebenan. Man designt sie allerdings nicht nur. Die Tiere binden sie wirklich in ihr Leben mit ein. Es wird also nicht selten vorkommen, dass man im Supermarkt Tiere mit Einkaufstaschen sieht, im Krankenhaus Verletzte, die mit der Serien-typische Augenbinde herumlaufen, im Restaurant sowohl Kellner, als auch die Gäste und in der Schule paucken die fleißigen Schüler. Für ein Hotel wid euch sogar aufgetragen die Zimmer der Gäste zu dekorieren, einfach toll! Das Beste aber: einmal die lästige Arbeitsuniform von Serienveteran Tom Nook abgeworfen, schon könnt ihr selbst an diesem Leben teilnehmen - im Restaurant mit den Gästen zu Tisch plaudern, einige Mathe-Stunden in der Animal Crossing-Schule nachholen oder ihr entspannt in eurem selbstdesignten Hotel. Ich hoffe da kriegt man freie Übernachtungsmöglichkeiten, wenigstens beim ersten Mal!



Das Spiel setzt einem keine Limits. Mit den Vorgaben kann man anstellen, was man für richtig findet. Interpretationsräume sind durchaus gegeben.


Das, was mich am meisten dabei packen kann, ist wirklich das Gefühl die Stadt vollkommen selbst aufzubauen. Wenn man dort ankommt, stehen neben dem freshen Tom Nook-Center nur Bruchbuden herum. Eine zugenagelte Hütte nach der anderen; und den letzten Anstrich bekamen die Gemäuer wohl in den 80ern. Da gibt es definitiv Renovierungsbedarf. Und ihr, man ganz selbst, auch ohne Bürgermeister-Posten, baut die Stadt mit seinen eigenen Händen (oder mit seinem Touchpen) von Grund auf neu auf. Das Interface ist dabei zugänglicher denn je und sollte in meinen Augen der neue Standard der Serie werden. Wieso kamen die überhaupt jetzt erst darauf den verdammten Touchscreen mal gescheit zu benutzen?! An kleinen Details darf es auch nicht mangeln: Spezielle "Durchquetsch"-Animationen für seinen Villager, falls der Durchgang zwischen zwei Möbeln mal zu eng sein sollte und verschiedenste Idle-Animations für die Tiere machen ein rundum charmantes Gesamtbild. Achja, diese coolen Songs von K.K. Slider? Man kann nun endlich auch Playlists anlegen und die stylishen HiFi-Anlagen von der Ferne aus bedienen!


Der 2. Oktober kann gar nicht früh genug kommen. Ich freue mich wahnsinnig auf Happy Home Designer, wohl mehr als auf New Leaf damals! Derzeit bin ich noch gespannt, wie es mit der Langzeitmotivation aussieht, allerdings steht dem Spiel ansonsten nichts im Weg absolut spitzenklasse zu werden. Die Wochen mit dem Spiel werden einfach nur gigantisch!



Nicht vergessen: Spritzig bleiben!


"Willkommen in Inkopolis! Hier tummelt sich alles rum, was hipp ist und den Flow hat." Kommt euch das bekannt vor? Sehr gut, dann seid ihr auch schon in den Genuss von Splatoon gekommen! Und wer es noch nicht ist, tut es hoffentlich sehr bald. Denn ich kann euch sagen, in den letzten Wochen hatte ich so viel Spaß mit Splatoon wie lang schon nicht mehr mit einem Spiel! Der gute Eindruck konnte vom Testfire auf das fertige Spiel herübergetragen werden. Wobei sich einige darüber streiten, ob das Spiel wirklich "fertig" ist. Ich finde, jein!


Das Grundgerüst steht. Eine Vielzahl an Waffen waren auch schon zu Release verfügbar (und wird noch hinzugefügt) und die fünf zu Beginn verfügbaren Maps sind auch mit so tiefen Taktiken gespickt, dass sie lange genug unterhalten können/konnten. Und auch da kommt Nachschub. Und wer sich trotzdem beschwert und zum Beispiel schnell von den Anfangs-Maps gelangweilt war, dem sagen die Maps wohl nicht zu oder der hat den Sinn der Stages nicht ganz verstanden. Bei Splatoon geht es ums Anpassen und flexible Handeln. Und mit jedem Mal, welches man auf einer Map spielt, lernt man dazu, wie man am effektivsten den Boden vollsprühen kann, um schnellstmöglich zu seinen Gegnern zu kommen und sie mit Geschick zu splatten. Und mit jeder neuen Waffe und jeder neuen Map geht dieses "experiementelle Spielen" in eine neue Runde. Bestimmte Waffen als Gegner zu haben oder auf bestimmten Maps zu spielen, immer und immer wieder, langweilt mich immer noch nicht, da auch nach meinen über 100 Stunden noch immer nicht jeder taktische Move direkt abrufbar ist. Mit dem Spiel entwickeln sich auch die Spieler und ihre Fähigkeiten weiter. Diese regelmäßigen Updates sind also Teil des Spiels - und des ganzen Erlebnisses.


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Auch in Inkopolis scheint Mario Morgana sein Unwesen zu treiben. Manche Miiverse-Beiträge sind einfach unheimlich clever.


Doch nun mal wirklich zum Spiel selbst. Ich habs schon zum Testfire gesagt: Die Maps sind wundervoll strategisch designt und laden mit ihren einzigartigen Kullissen geradezu zu den Farbschlachten ein; das Charakter-Design ist zudem Nintendo-typisch genial und hat schon viele absolut atemberaubende Fanarts erzeugt. Dazu der sehr eigene und wiedererkennbare Soundtrack und die charmant und liebevoll präsentierte Spielwelt. Eins fließt ins andere über und es wirkt einfach wie aus einem Guss. Splatoon ist schon fester Bestandteil meines Gaming-Alltags, der Gang durch Inkopolis und die verschiedenen Läden ist nahezu zur täglichen Routine geworden. Innerhalb nur eines Jahres hat es Nintendo geschafft eine neue Videospielmarke so zu etablieren, wie noch keine andere zuvor. Und das ist wirklich erstaunlich! Meine Hauptmotivation besteht derzeit also darin weiter nach der perfekten Ausrüstung zu streben und Effekt-Slots hinzuzufügen, sowie zu leveln.


Aber was rede ich da schon von Effekten und Ausrüstung und Läden und dem ganzen Quatsch. Bevor man sich an irgendwas in Splatoon traut, sollte man dem Okto-Distrikt einen Besuch abstatten. Von seinem Gullideckel in Inkopolis aus sucht Kapitän Kuttelfisch Tag ein, Tag aus nach Frischlingen, die fresh genug sind die mutig genug sind sich der Bedrohung zu stellen. "Welche Bedrohung?" könnte man sich fragen. Die Inklinge scheinen doch reichlich Spaß zu haben sich Tag für Tag mit Tinte die Köpfe wegzupfeifen. Wo soll es da was Gefährliches geben? ... Im Untergrund! So surreal, wie wahr: Unter Inkopolis befindet sich ein riiiiiieeeesiges Tal, eine ganz andere Welt, welche das Zuhause der Oktorianer ist. Vor vielen Tausend Jahren tobte ein gewaltiger Krieg zwischen den Inklingen und den Oktorianer, den die Oktorianer knapp verloren haben. Doch nun wollen sie Rache! Sie stahlen den großen Elektro-Wels, der Inkopolis mit Strom versorgte, und nutzen ihn und viele weitere Elektro-Welse für ihre eigenen Zwecke. Das können die Inklinge sich natürlich nicht gefallen lassen und so steigt man als Agent Nr. 3 in den Kampf gegen die Okto-Zivilisation.


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Eine Mission im Singleplayer-Mode setzt auf unsichtbare Plattformen. Kein Problem mit weißer Tinte!


Dafür, dass ein Singleplayer anfangs nicht geplant war, ist der gebotene Content recht ordentlich. Auf 5 Welten verteilt besucht man die verschiedensten Bereiche der Okto-Welt oder muss auch schon mal bekannte Maps aus dem Multiplayer von den Oktolingen, dem Gegenpart der Inklinge, befreien. Anders als im Multiplayer ist man hier eben ganz auf sich allein gestellt, weshalb das Gameplay auf viele Plattforming-Passagen setzt, bei denen man die Steuerung, sowie die Mechaniken als Squid schnell erlernen kann. Ich sag euch, einer meiner Freunde war sofort begeistert vom Spiel, als er einige Missionen ausprobieren durfte. Die Missionen sind auch tatsächlich sehr clever designt. Von Schwämmen, die eure Tinte natürlich aufsaugen und so größer werden, bis hin zu Ventilen (die durch eure Tinte Plattformen senken oder eben) und sogar unsichtbarem Boden (den ihr durch eure Tinte sichtbar macht) ist alles dabei. Stetig trefft ihr dabei auf die Oktolinge, die in verschiedenen Formen und Variationen auftauchen. Da gibt es schon durchaus einige Lästige Viecher! Aber im Großen und Ganzen sind die Missionen wirklich schön, wenn auch kurzweilig. Auch negativ zu betrachten wäre da noch, dass sich bestimmte Level-Typen im Verlauf des Abenteuers wiederholen - das hat wieder damit zu tun, dass der Singleplayer erstmals gar nicht geplant war. Oder die Entwickler waren einfach faul. Vielleicht beides.


Bei den Bossen allerdings kann man sich nicht beklagen. Wenn auch die regulären Boss-Kämpfe immer einem schnell einleuchtendem Prinzip folgen (fast schon Zelda-Like), sind Design und Herangehensweise sehr innovativ. Und der Endboss. Na hallelujah. So einen epischen Endbosskampf habe ich schon lange nicht mehr erlebt. Hat mich auch wahnsinnig gefreut, dass sie auch endlich mal einige Elemente aus dem Multiplayer nutzen, anstatt auf das 3-Mal-Treffen-und-er-ist-platt-System zu setzen. Mehr will ich aber nicht verraten. Spielt es einfach selbst!


Die amiibo-Missionen habe ich auch bereits alle durchgespielt. Was soll ich sagen? Sehr netter Zusatz. Hätte nicht gedacht, dass die Missionen sich teils so anders spielen lassen würden, nur weil ich mit einem anderen Waffen-Typ spiele. Besonders interessant wurde es aber bei den Tintenlimit-Mission, die der Squid-amiibo bietet. Da kann ein kleiner unnötiger Schuss schon das Scheitern der Mission bedeuten. Man denkt wirklich viel nach, wo man wirklich schießen muss und wo man nicht einfach ohne Tinte hochkommen könnte. Das hat mir sehr gefallen. Auf Dauer ist das aber natürlich nichts. Einmal durchgespielt, wird man es wahrscheinlich nie wieder anfassen. Dafür sehen die amiibo aber schön aus im Regal. :P


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Das Splatfest verwandelt Inkopolis in ein wahres Leuchtspekatkel. Wohin man sieht, gibt es ein Funkeln und Strahlen.


Im Fokus steht allerdings selbstverständlich der Online-Multiplayer - und der funktioniert größtenteils gut! Während es im Testfire noch zu wenigen bis keinen Problemen kam, kann man nun schon durchaus mal an massiven Laggs mehrmals getötet werden, da das Spiel die Position des Gegners und seiner Schüsse nicht richtig übermitteln kann. Das sieht dann schon mal sehr merkwürdig aus, wenn man jemanden splattet, weitergeht und in 5 Sekunden plötzlich auch einfach stirbt, obwohl der vom Spiel markierte Mörder sich gerade bei seinem Spawn befindet, weil er re-spawnt ist. Doch in den meisten Fällen hat man ein sauberes und flüssiges Spiel. Und das braucht man auch dringend. Schließlich muss nicht nur die Position der Spieler übermittelt werden, sondern auch die jeglicher Farbe. Für die vielen Daten läuft es dann aber doch ziemlich gut! Genug von "aber...doch...", was den Multiplayer wirklich frisch hält sind die regelmäßigen Updates. Das merke ich an mir selbst immer wieder. Zwei Tage hintereinander mehrere Stunden gespielt und ich fühle mich ein wenig ausgelaugt. Zack, schon kommen zwei neue Waffen und in mir entfacht sich wieder das Feuer (oder die Tinte? Ähh) Splatoon am nächsten tag unbedingt wieder anzuschmeißen und erneut viele Stunden zu spielen. Es war also wirklich klug von Nintendo diese Schiene der Game-Updates zu fahren.


Viel mehr zu sagen habe ich zum aktuellen Zeitpunkt nicht. Ranked kann lustig, aber auch frustrierend sein, weil da tatsächlich irgendwo die Absprache untereinander fehlt oftmals - und allgemein ist Splatoon ein sich stetig fortentwickelndes Spiel. Mit dem Spiel wachsen auch die Erfahrungen, die die Spieler machen. Daher warte ich nun bis zum August-Update, bis wieder etwas Großes zu Splatoon im Blog kommt. Eines ist aber sicher: Eine Splatoon-Sektion wird definitiv einen Platz im Blog finden. Wartet es nur ab, hab da schon was Gutes ausgetüftelt. (Ich sollte öfter wieder nachts schreiben, da ist man bekanntlich kreativer.) Also ich freue mich auf die kommenden Waffen, Maps, Modi und besonders auf neue Ausrüstung, da ich nahezu alles, was mir so gefällt, bereits gelevelt habe und derzeit nur noch dabei bin Fein-Justierungen an den Effekten zu vollziehen. Weitere Runden im Skatepark, dem Einkaufscenter, Bohrinsel Nautilus oder den neuen Muränentürmen wird es aber sicher geben! Bis zum nächsten Mal. Agent No. 3, out.



Wollknäul statt Eier!


Wie lange haben wir schon darauf gewartet! Anfang 2013 zeigte uns Nintendo erste Bilder zu einem noch sehr roh aussehendem Yoshi-Ableger für die Wii U. Doch schon beim ersten Blick konnte man ablesen, welches Entwicklerstudio dahinterstecken würde. Natürlich - nur Good-Feel würde so einen knuffigen Woll-Artstyle wagen, schließlich hat der schon bei Kirby und das magische Garn funktioniert. Zusammen mit Tezuka als Unterstützung, der bereits für alle vorherigen Yoshi-Spiele in irgendeiner Form zuständig war und sogar die Stimme von Yoshi selbst ist, konnte ja nicht allzu viel schiefgehen. Fans warten schon lange auf einen Ableger, der das Original Yoshi's Island vom Thron stürzen würde. Gerade nach dem eher schlechten Yoshi's New Island für die 3DS-Familie waren die Erwartungen besonders hoch. Schauen wir uns an, ob uns Good-Feel wirklich wieder das serviert, wofür ihr Name steht.


Zuerst einmal muss betont werden, dass ich nicht mit dem Spiel fertig bin. Selbst war ich bei 5-2 stehengeblieben und hätte also noch vieles vor mir gehabt, allerdings habe ich mich nicht wirklich drum geschert und einfach das Let's Play, was ich parallel zu meinem eigenen Durchlauf angesehen habe, auch weiterverfolgt - bis zum Ende. Das heißt ich konnte bereits ein gutes Bild vom ganzen Spiel gewinnen, wenn auch ich noch ein paar Level durchzuspielen haben. Übrigens hatte ich auch ursprünglich angedacht die 100% anzustreben, die ich nun aber fallen lasse. "Wieso?", mögen sich einige fragen, "Yoshi-Spiele erlebt man doch dann erst richtig, wenn man auch alles einsammelt!" Da stimme ich auch definititv zu, wie ich es auch die ersten vier Welten lang getan habe, doch habe ich irgendwann den Faden verloren. (Pun intended)


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Auch wenn wir lange nichts von gesehen haben: YWW bietet tatsächlich Verwandlungen! Wühl-Yoshi erinnert dabei sehr an Wühl-Kirby.


Das Spiel begann bereits sehr unglücklich für mich. Schon das erste Level musste ich 2 Mal wiederholen, da mir ein Miiverse-Stempel fehlte, den ich einfach nicht finden konnte. Irgendwann hatte ich ihn dann (und er war wirklich extrem fies versteckt), doch wusste ich da noch nicht, dass sich dieser Trend im weiteren Spiel wiederholen würde. Während ich finde, dass viele Level sehr schöne Ideen haben, stresst es mich schon sehr jeden einzelnen Millimeter in einem Level absuchen zu müssen, da Good-Feel in der Laune war zig unsichtbare Fragezeichenwolken pro Level zu platzieren. Nicht nur das. Manchmal muss Yoshi auch eine bestimmte Triggerzone erreichen, damit bestimmte Items erst erscheinen. In manchen Level mehr, in manchen Leveln weniger nervig - frustrierend fand ich meine Sammel-Erfahrungen in Yoshi's Woolly World allerdings allemal. Ich persönlich bekomme das Gefühl, dass ich jedes Mal, wenn ich ein Level beginne, immer wieder aufs Neue von den sammelbaren Gegenständen erschlagen werde. Während der geistige Vorgänger, Kirby und das magische Garn, die Juwelen noch als etwas Optionales sah, werden bei YWW Miiverse-Stempel speziell so verteilt, dass man keine Juwelen in den Leveln verpassen sollte. Beispielsweise werden Stempel oft an die Enden von Juwel-Reihen gepackt - so geht man als Entwickler sicher, dass alle Juwelen eingesammelt werden müssen. Im Großen und Ganzen gefällt mir die Dichte an Sammelbarem also nicht. Es ist einfach nur frustrierend und nicht wirklich lohnenswert.


Rückt man das Erkunden und das Einsammeln in den Hintergrund, was normalerweise immer der wichtigste Part von Yoshi-Spielen war, bleiben einem die diversen schönen Gameplay-Ideen. Natürlich wurde auch bei Yoshi's Woolly World viel vom Original kopiert, aber eben auch weitergedacht. Mein schönster Vorzeigefall ist dafür der Stein, der wie ein Chomp aussieht. In diesem Spiel ist er tatsächlich ein lebendiger Kettenhund, der erst durch Kontakt eines Wollknäuls zum klassischen Chomp-Stein wird. Das erlaubt viele neue Puzzle-Elemente, doch leider immer nur für ein Level. Ich verstehe selbst nicht genau wieso, aber wenn die Jungs und Mädels von Good-Feel eine schöne Idee irgendwo eingebaut haben, dann wird man sie meistens nur in diesem einen Level finden. Und zwar oft genug, da die Level meistens dann mit diesem einen einzigen Konzept zugespammt werden. Beispiel hier wäre auch das Klett-Konzept, welches ab-so-lut Sinn macht in einem Spiel voll mit Wolle, aber leider nur in einem einzigen Level vorkommt. Da verstehe ich nicht genau, wieso gute Ideen direkt über den Haufen geworfen werden, direkt nachdem sie erst eingeführt worden.


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Manche bekannten Elemente aus Yoshi's Island haben auch hier ihren Auftritt. Darf ich vorstellen: die Ich-beweg-mich-immer-in-die-falscheste-Richtung-Plattform.


Zusammenfassend ist das Gameplay also solide bis gut. Aber leider nicht sehr gut oder herausragend, wie ich es in Kirby und das magische Garn erlebt habe. Und das wird wohl daran liegen, dass man sich drüben bei Good-Feel nicht einig darüber war, in welche Richtung man mit dem Spiel gehen soll. Jetzt doch traditionell oder lieber etwas abschweifender, ähnlich wie bei Kirby? Schlussendlich wurde es ein Mix aus beidem, der nicht gut miteinander harmoniert und sich eher merkwürdig anfühlt. Leider wurde auch sehr viel Potential darin verschenkt das Woll-Thema auch richtig ins Gameplay einzubauen. Dass die Eier durch Wollknäul ersetzt wurden, die nun Plattformen erschaffen können oder Gegner "füllen" (wie den Chomp zB), haut niemanden aus den Wollsocken. Ein paar mehr Ideen in der Richtung hätten wirklich nicht schaden können. Es ist auch eine Schande, dass die Verwandlungen, wie schon bei Yoshi's New Island, mehr Gimmick als echte Gameplay-Bereicherung sind. Da hätten sie sich ruhig eine Scheibe von ihrem eigenen Spiel abschneiden können. Kirby und das magische Garn hat die Verwandlung deutlich besser gehandhabt, weshalb ich auch davon ausgegangen war, dass uns hier keine Halb-Katastrophe wie bei Yoshi's New Island erwartet. Aber da lag ich wohl falsch.


Die Bossgegner... ächz. Es spricht nicht gerade für die Boss-Gegner, wenn man, ACHTUNG SPOILER, einen zusätzlichen Modus einbauen muss, in dem sie schneller sind, um so wenigstens etwas an Herausforderung zu gewinnen. Und da habe ich noch nicht mal erwähnt, dass die Zwischenbosse in den Festungen (ihr wisst schon, jedes vierte Level einer Welt) recycelt werden und es so insgesamt nur zwei Zwischenbosse gibt, die man mehrmals bekämpfen muss. Ich gestehe ja, dass sich zumindest bei Knotbert, dem Parakoopa, das Schema jedes mal grundlegend verändert, doch wäre es wirklich schöner gewesen in jeder Welt einen eigenen Welten-orientierten Boss zu begegnen, anstatt jedes Mal das selbe Vieh zu verkloppen. Das tun wir in der New Super Mario Bros.-Serie doch schon zu genüge.



Jetzt hab ich schon viel rumgehackt auf dem Spiel, was sich mit dem wenigen Positiven leider auch nicht wirklich geradebiegen lässt. Aber trotzdem muss der sehr schöne Soundtrack gelobt werden und all die Arbeit die dahinter stand. Serien-Producer Takashi Tezuka lernte extra für dieses Spiel Gitarre zu spielen, um selbst eigene Musikstücke für das Spiel einzuspielen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Fast jedes Level bietet einen eigenen Soundtrack - ein Level im Spiel treibt es sogar auf die spitze und bietet alleine sieben verschiedene Soundtracks. Sieben Soundtrack in einem Level. Sowas habe ich auch noch nirgendwo gesehen (ähem, gehört). Uuuund neben dem Hörbarem, ist das Visuelle natürlich auch ebenso fantastisch. Das sieht man schon allein in den Screenshots. Es wurde sich wirklich Mühe gegeben alles möglichst "realistisch" zu machen. Realismus in dem Sinne, dass die bekannten Gegner sinnvoll in die Woll-Welt übertragen werden und sich so auch Kampfschemen und Animationen verändert haben. Zuckersüß!


Es wird Zeit einen kleinen Schlussstrich zu ziehen. Im nächsten Blog gibt es das gesamte Fazit, wenn ich das Spiel dann mal durchgespielt habe, aber nun der Zwischenstand. Yoshi's Woolly World ist mit Abstand das beste Yoshi-Spiel seit dem Original. Dennoch hat es seine großen Macken, die durch Unstimmigkeiten bei der Dichte der sammelbaren Items, sowie der Balance zwischen Traditionellem und Neuem entstehen. Wo Soundtrack, Grafik und Artstyle glänzen, kann sich das Gameplay nicht wirklich behaupten, da das gewisse Etwas fehlt, die spezielle Würze, die dem Spiel den richtigen Geschmack verliehen hätte. Auch wenn der Schwierigkeitsgrad an sich vernünftig angesetzt ist, kosten die 100% viele Nerven und frusten auf Dauer, was den Spielspaß mindert. Man kommt sich manchmal vor, als würde man ein wiedergeborenes Donkey Kong 64 spielen. (Na gut, so extrem dann auch wieder nicht. Aber ihr versteht) Insgesamt hätte Good-Feel auf eine bessere Verteilung ihrer Ideen achten sollen, was die Dynamik des Spiels aufgelockert und dem Spieler mehr Motivation verliehen hätte. Sonst wird man einfach von zu Vielem auf einmal erschlagen. Schade - es hätte schöner werden können.



• Da es im E3-Spezial keinen Platz fand: Mario Tennis Ultra Smash (OMG voll die Smash Bros.Kopie!!11elf) sieht grafisch ja echt super aus, aber am Gameplay hat sich nicht viel getan. Die Super-Pilze bereichern das Spielgeschehen nun nicht wirklich und auch die schönen neuen Animationen der Charaktere können nicht darüber hinwegtäuschen, dass Camelot bisher nichts wirklich Neues zu bieten hat. Mal schauen.


• Der SMT x FE-Hype steigt auch wieder etwas. Letztens erst wieder die Analyse von GameXplain gesehen (und bald soll noch eine kommen). Mann, das ganze Musik-Theme ist echt super erfrischend für das Spiel und RPGs allgemein. Ich freue mich!


• Und der nächste Hype-Kandidat: Super Mario Maker ist nur noch etwas mehr als einen Monat entfernt. Sehe das Spiel schon jetzt als einen heißen Game of the Year-Kandidaten. Erhoffe mir allerdings von Nintendo Updates in irgendeiner Form. Man muss das Spiel attraktiv halten.


• Die jüngst aufgekommenen Zelda U-Gerüchte klingen für mich ziemlich plausibel und realistisch. Doch, verdammt nochmal, ich will jetzt endlich was Neues dazu sehen! Ich halt's nicht aus, wenn sie uns wirklich irgendwie bis Ende des Jahres hinhalten mit neuem Material. :S


• Na tolle Wurst. Da hab ich mit meinen restlichen Sternen im Club Nintendo extra auf die Mario Kart 8-Soundtrack-CD gewartet und dann habe ich schlussendlich DOCH zu wenig! Argh könnte ich kotzen. Gerade dieses unglaublich epische Cover und Disk-Design muss ich mir entgehen lassen. Damn.


• Äh, hallo, Gamefreak? Ich warte übrigens immer noch auf eine Ankündigung zu einer neuen Pokémon-Edition... also... ja...


• In eigener Sache: Manche haben's vielleicht bemerkt: Nächste Ausgabe ist das 20. Jubiläum für die Blogreihe! Was bedeutet das im Klartext? Na: Neuer Blog-Banner und neue Rubrik/Serie! Ihr könnt euch schon mal drauf freuen, wenn auch es wohl einige Zeit bis zum nächsten Blog dauern könnte! :)


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Und damit wären wir am Ende für heute angelangt. Ich hoffe es hat euch wieder gefallen. Falls ja, würde ich mich über einen Kommentar herzlichst freuen. Da ich manche Bereiche dieses mal mehrmals überarbeiten musste, bis sie mir persönlich zugesagt haben, wäre mir das besonders wichtig. Eure Meinung zu AC Happy Home Designer, Splatoon und Yoshi's Woolly World aber natürlich auch nicht vergessen! ;)


Bis zum nächsten Mal!
Euer Gingo. :mariov:

Kommentare 6

  • Ich mag deine Blogs sehr, nur deine Meinung zu Yoshi kann ich nicht teilen, denn es orientiert sich stark an Yoshi's Island, daher auch der Sammelkram nur umgestaltet im Wolle Look. Aus 20 roten Münzen wurden Stempel und aus 20 Sternen wurden Herzen, die Blumen sind geblieben. Zusätzlich gibt es 5 Wollen, die zusammen ein Yoshi-Design ergeben. Ich gehe sogar soweit zu sagen, dass es die bisher beste Arbeit von Good Feel ist, auch wenn ich Kirby und das magische Garn sehr mag. Sich an Yoshi's Island zu orientieren halte ich nicht für falsch und abseits des Sammelkrams war auch Yoshi's Island nicht schwer, dafür gibts ne' menge Herausforderungen genau wie in Yoshi's Woolly World. Den Boss Rush finde ich sehr cool, denn es ist doch eigentlich egal ab wann die Herausforderungen verfügbar werden, wichtig ist doch nur, dass es sie gibt. 4 Sterne ist mir dieser Blog definitiv wert, ich hätte sehr gerne 4,5 Sterne gegeben, aber halbe Sterne gibt es hier leider nicht.

  • Muss man verstehen warum der Blog eine 1. Stern-Bewertung hat? Ich fand ihn eigentlich ganz gut. O.o

  • Heute will ich auch mal wieder was im alten Stil schreiben! :D
    AC: HHD: Joa, Animal Crossing ist allgemein nichts für mich, demnach lässt mich dieses Spiel erst recht kalt ^^
    Splatoon: Ich stimme mit dir sowas von überein! Auch wenn ich den Multiplayer-Mode noch nicht ausreichend gezockt habe, hab ich schon viel von dem gespürt, was du beschrieben hast ;) Und: Der Final Boss ist so dermaßen episch! :o

  • Yoshi's Wooly World: Hier trennen sich unsere Meinungen ein wenig. Ich habe bereits die 100% und das Sammeln ist nervig, das stimmt. Doch genau darauf habe ich mich gefreut! :D Während bei Mario eher Schnelligkeit im Vordergrund steht und man die Sternmünzen für gewöhnlich einfach so mitnimmt, war es hier eine echte Herausforderung alles zu sammeln. Das hebt das Game von anderen Jump'n'Runs ab und hat zumindest mich extrem gefreut ^^


    Ach ja, und eine Kleinigkeit noch: Ich liebe die Soundtracks für das Lesen des Blogs, doch diesmal war es irgendwie anstrengend, sich während der 8-Bit-Mukke auf den Text zu konzentrieren ;) Bitte nächstes Mal was ruhigeres ^^


    Das war's auch schon :D Bis zum nächsten Mal ^^
    Lg Firefan

  • Yoshis Woolly World finde ich gelungen. Für mich ein solides Jump and Run. Wenn du Probleme beim Sammeln hast, kannst du auch den Trickanstecker benutzen,welcher unsichtbare Dinge sichtbar macht. Das wird nicht auf dem Profil angezeigt ;) Habe ich ungefähr 3-4 mal benutzt. Die 100% habe ich auch schon länger. Was mich am meisten gestört hat, waren eigentlich die Zwischenbosse. Da gäbe es so verschiedene Möglichkeiten. In Welt 5 könnte es z.B. ein Schneemann sein :)

  • Deine Blogs finde ich immer gelungen. Was mir auch besonders gut gefallen hat, waren immer diese Wortspiele bei YWW :D Mach weiter so ;)


    Bei Animal Crossing HHD warte ich noch ab, weil ich mir gestern New Leaf bei der MM Aktion bestellt habe. Wird mein erstes Animal Crossing:) Wenn es mir gefällt, kaufe ich mir dann vielleicht irgendwann HHD. Mal schauen ;)


    Boah... Splatoon ist das Beste was bisher dieses Jahr erschienen ist :thumbup:
    Schon über 150 Spielstunden :D
    Kann das Update gar nicht erwarten. Hätte zudem Lust auch mal mit dir zu spielen.