Fast so pünktlich wie Miitomo kommt auch mein Monats-Blog vom März.
Heute schreibe ich über ein Thema, was viele denken zu kennen jedoch nur wenige wirklich davon wissen.
Nämlich Usability. Und damit ihr nicht soviel zum Lesen und ich nicht zuviel zu Tippen habe, werde ich mich auch allgemein halten.
Usability – Was ist dies eigentlich?
Egal wo man hinschaut, überall tollen sich irgendwelche User herum. Sei es in Foren, auf Newsseiten, in Baumärkten oder auch im Straßenverkehr. Diese User, welche ich absofort als Nutzer bezeichne, sind wichtig. Denn nicht die Produktentwickler sollen ein Produkt nutzen, nein, denn ein Produkt ist selbstverständlich da, um irgendwie von Anderen genutzt zu werden. Dies werden vermultich die meisten wissen, jedoch ist die Nutzung eines Produktes durch den Nutzer die Usability an sich. Auch wenn einige mehr von der Nutzererfahrung, also der User Experience erzählen, sollte man sie nicht mit der Usability gleichsetzen. Denn Usability ist die Benutzerfreundlichkeit und nur ein Teil der User Experience. (Auf welche ich heute nicht weiter eingehen will.)
Usability – Wie geht das?
Das ist natürlich eine entzückende Frage, mein lieber aufmerksamer Leser, die ich mir selbst gestellt habe und ich hole mal etwas weiter aus. Die DIN ISO Norm 9241 handelt von der sogenannten „Ergonomie der Mensch-System-Interaktion“. In dieser wird die Gebrauchstauglichkeit eines Produktes durch die sieben Grundsätzen der Dialoggestaltung beschrieben.
Die sieben Grundsätze der Dialoggestaltung:
- Aufgabenangemessenheit
Der Nutzer kann eine bestimmte Aufgabe in einem System effizient lösen. - Selbstbeschreibungsfähigkeit
Alle Schritte des Dialogs mit dem System sind nachvollziehbar. - Erwartungskonformität
Der Nutzer erhält das Ergebnis, welches er beabsichtigt zu erhalten. - Fehlertoleranz
Das System ist wenig fehleranfällig und der Nutzer kann sein Ziel ohne großer Korrektur erreichen. - Steuerbarkeit
Der Nutzer bestimmt den Verlauf des Dialogs. - Individualisierbarkeit
Bestimmte Bedürfnisse/Vorlieben des Nutzers sollten berücksichtigt . - Lernförderlichkeit
Das System hilft dem Nutzer beim Erlernen der Schritte.
Dies mag vielleicht erstmal ziemlich viel sein, aber im Endeffekt sind diese Normen dazu da, dass die (Software)-Produkte auch auf ihn zugeschnitten sind. Durch zu kleine Schrift beispielsweise wird das Nutzererlebnis beeinträchtigt. Einen Unterschied mit rot und grün zu verdeutlichen, ist auch schlecht, weil ca. 4% der männlichen und 0,4% der weiblichen Bevölkerung farbenblind/Farbensehschwach sind.
In der Regel sollte man sich vor der Inbetriebnahme eines Produktes einen Kopf über die Anforderung des Nutzers an das Produkt machen. Denn wer würde schon mit einer Gabel eine Suppe essen wollen? Es gibt viele Möglichkeiten solche Usability-Aspekte zu untersuchen/erforschen. Hier einige Aufzählungen: (Online-)Umfragen, Interviews, Eyetrackingtests, Walkthroughs, Vergleichstests, Personas uvm.. Da ich den Blog möglichst kurz halten möchte, werde ich auf Erklärungen, was was macht, verzichten.
Ein kleines Beispiel für Symbolverwendung: ntower
Da die meisten, die dies hier lesen, ntowerBenutzer sind, werde ich mal eine für sie bekannte Leiste hier einfügen.
[Blockierte Grafik: http://fs5.directupload.net/images/user/160330/hphuer97.jpg]
Wie ihr hier erkennen könnt, sind 6 verschiedene Symbole zu finden, die ich mit A, B, C, D, E oder F bezeichnet habe. Jedes Symbol soll stellvertretend für eine Funktion sein. Also gehen wir sie mal durch:
- A) Ein Stift und ein Kopf daneben. Man kann hierrausdeuten, dass man sich bemalen kann, also sein Profil editieren.
- B) Eine Sprechblase mit Textlinien. Vermutlich irgendwelche Aussagen oder (Private) Mitteilungen.
- C)Ein Herz. Dieses Zeichen könnte Beziehungen darstellen, also Freundesliste
- D) Ein Punkt mit zwei runden Strichen. Kann etwas wie Senden verdeutlichen. Also irgendetwas ausstrahlen/aussenden.
- E) Eine ausgefüllte Sprechblase. Nochmal Mitteilungen? Aber warum ausgefüllt? Sind dies irgendwelche Nachrichten/Dialoge/Mitteilungen?
- F) Ein Stift und ein Blatt Papier. Also wieder etwas zum bearbeiten? Oder etwas zum Aufschreiben?
Ihr seht, anhand meiner Interpretationen sind die Nutzer etwas desorientiert. Die Symbole B und E sind ähnlich. A und F ebenfalls. Doch der Nutzer versteht nicht so recht, was die Symbole unterscheiden tut. Gut, dass es Dialogfelder gibt, die sagen was die einzelnen Funktionen verdeutlichen. Die Antwort, was welches Symbol darstellt, findet ihr im Spoiler:
A) Profil editieren
B) Private Nachrichten
C) Freundesanfragen
D) Abos
E) Zitiert
F) Dein Blog
Ihr seht, es ist nicht immer verständlich was welches Symbol/welche Funktion bedeutet.
Habt ihr (ohne Nachzusehen) gewusst, was die einzelnen Symbole bedeuten?
So. Ich hoffe, ich habe nicht zu viel geschrieben, immerhin wollt ihr ja auch mal aufhören, zu lesen. Ich hoffe es war informativ und euch hat es Spaß gemacht, dies hier zu lesen.
Bis zum April.
Kommentare 3
SupaMario
Ich bin echt überrascht das man hier einmal so einen Blog findet. Aber du hast den doch eher komplexen Stoff gut zusammengefasst und das Beispiel untermauert sehr gut dieser Thema.
Gerade was die UI angeht ist man als Programmierer sehr auf das Feedback von anderen angewiesen. Wenn man selbst etwas plant dann kommt einen es doch 'logischer' und 'konsistenter' vor. Aber so ist es immer ein anderer hat eher etwas es zu meckern hat als man selbst
Vorposten Autor
Kein Problem Terror-Pinguin.
Ich werde mein bestes versuchen, damit ihr Programmierer mehr Aufwand bekommen werdet :D.
Pinguin Joe
Schön, dass wir auch zu diesem Thema einen Blog haben Die perfekte Balance zwischen Informationsgehalt und Kompaktheit (komisches Wort, ich weiß ) zu finden ist nicht immer leicht. Da ist es immer wichtig, dass man als Entwickler Rückmeldung von der Kundschaft kriegt, damit man am System noch feilen kann.
Konstruktives Feedback ist immer willkommen und ich würde mich freuen, wenn du künftig auch das nt2 UI genauer unter der Lupe nehmen würdest