The Legend of Zelda - Just a Fairy's Tale | Part 3

The Legend of Zelda
Just a Fairy's Tale
Part 3


Dienstag - 1. Tag


~~~~~ Links Wohnung ~~~~~ Stadtteil: Kokiri ~~~~~


Navi blieb für ein paar Sekunden wie angewurzelt sitzen und sah auf den Tisch. Dann zu Link, danach auf ihr Klemmbrett und packte es wieder weg. So langsam erhärtete sich ihre Vermutung. Link setzte sich neben sie und begann in Zeichensprache mit ihr zu reden. „Link! Was auch immer du mir gerade sagst, ich kann Zeichensprache nicht!“ Er seufzte und holte sein Smartphone hervor, öffnete die Notiz-App und schrieb etwas darin. Plötzlich klingelte Navis Smartphone. „Navi, die Fee! Guten Abend!... Ja!... Ist es!... Ich soll was?... Ja, okay!... Natürlich habe ich die Chroniken gelesen!... Wie ihr wünscht!“ Navi legte auf. Das war ein Anruf der Präsidentin gewesen. Sie steckte ihr Handy zurück in die Seitentasche ihrer Hotpants.


Kurz darauf hielt Link ihr den Text vor die Nase. „Wieso tust du so als würdest du mich kennen?“ Ihre weibliche Intuition sagte ihr, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmte. Sie verkleinerte sich wieder mit ihrem Feenstaub. Sie fühlte nämlich seine Blicke auf ihr haften und das war ihr dann doch ein bisschen unangenehm.


Sie flog zum Brief und las diesen erneut. Es war, soweit sie sich erinnern konnte, exakt der selbe. Als moderner Hylianer hatte Link natürlich keinen Wandkalender. Daher suchte sie nach etwas anderem mit einer Datumsangabe. Und dann viel ihr der Poststempel vom Paket ein. Sie kroch unter die aufgerissene Verpackung und suchte nach dem Adressaufkleber mit dem Stempel. „Da! ... Was?!“ Navi sah auf das Datum von Montag. Der Tag an dem das Paket im Postamt angekommen war - überbracht von Zelda persönlich. Es wurde ihrem Bezirk zugeteilt und Präsidentin Zelda gab ihr heimlich den Spezialauftrag auf Link aufzupassen. Navi schlussfolgerte, nach allem was sie gesehen hatte, dass sie tatsächlich kurz vor ihrem Tod irgendwie durch die Zeit gereist sein musste. Aber wie? Sie erinnerte sich an die Kugel, die sie trotz der Zeitreise noch immer besaß. Sie griff nicht hinein aber fragte sich erneut, was das Ding konnte. „Also, auf ein Neues! (Und diesmal machen wir es von Anfang an richtig!)“


~~~~~ Ghost Desert Street ~~~~~ Stadtteil: Alt Hylia ~~~~~


Da Navi wusste, wann Ganondorf zu Hause ankommen würde und sie das Grundstück als auch das Haus bereits kannte, plante sie alles diesmal akribisch im Voraus. Dank der Shiekah von damals kannte sie sogar den Zugangscode für die Toreinfahrt. Link zu überzeugen war zum Glück leichter als gedacht. Allerdings erzählte sie ihm erst einmal nichts von der Zeitreise.


Gegen 20 nach Mitternacht kam Ganondorf nach Hause. Navi hatte sich unter Links Kapuze versteckt, um sie beide nicht durch ihr Leuchten zu verraten. Link lauerte Ganondorf diesmal hinter der Einfahrt auf. Die Zwei waren erst wenige Minuten vor Ganondorf angekommen, um sich nicht umsonst die Beine in den Bauch zu stehen.


Link wartete bis Ganondorf sein Grundstück betrat und zielte mit dem Messer direkt auf seinen Kopf. Dann sprintete er aus der Dunkelheit und dabei flog seine Kapuze zurück, was Navi zum Vorschein brachte und die Umgebung erhellte. Der Überraschungsmoment war dahin und Ganondorf war extrem gut trainiert. Selbst jetzt hatte Link keine Chance gegen ihn.


Er lag nach einer schnellen Drehung und einem Griff am Boden. Navi zauberte sich groß und versuchte Ganondorfs Griff um Link zu lösen. „Ihr verdammten, kleinen Feen! Ich konnte euch noch nie ausstehen! Da!“ Das nächste was Navi fühlte war ein Schmerz in ihrer Bauchgegend. Ganondorf hatte ihr das Messer von Link in den Bauch gerammt. „Du bist nur eine Fee! Jetzt stirb!“ Ganondorf zog das Messer zu sich und schlitzte ihr dabei den Bauch auf. „Oh, und keine Sorge, Frau Fee! Ich bin mir ziemlich sicher, dass fällt unter Notwehr!“, sagte Ganondorf grinsend und rammte das Messer in den Rassen. „Und du kleiner Wicht! Du kommst mit auf die Wache!“ Navi sah an sich herunter aber es tat nicht so weh wie vermutet und dann verlor sie dank des Blutverlustes endlich das Bewusstsein.


Dienstag - 1. Tag


~~~~~ Altes Wohnhaus ~~~~~ Stadtteil: Kokiri ~~~~~


Navi erlangte das Bewusstein wieder. Sie lag wieder auf Links Paket im Hausflur. „Och, nö! Ernsthaft jetzt?“ Sie griff in ihre Tasche und holte die Kugel heraus. „Wie funktionierst du?“ Sie erinnerte sich jetzt daran, dass das Paket mit der Kugel in Salias Wohnung sein musste. Vielleicht fand sie dort auch den Brief der zum Paket mit der Kugel gehörte, bevor Salia ihn verschlampen konnte. Sie ließ das Paket erst einmal dort liegen, das würde schon niemand stellen. Und damit Zelda sie nicht stören konnte, schaltete sie noch eben schnell ihr Smartphone auf lautlos, bevor sie an der Tür klopfte.


Nach ein paar Minuten des Wartens und Klopfens, war sie sich sicher, dass niemand zu Hause war. Einerseits war das schlecht. Aber sollte sies in die Wohnung schaffen, wurde sie so zumindest nicht gestört. Sie überlegte eine Weile und verkleinerte schließlich den Türbeschlag mit einer Priese Feenstaub. Dadurch fiel dieser zu Boden und sie konnte sich dem Zylinder witmen. Die Tür selbst konnte sie nicht verkleinern, sie wollte so wenig Spuren wie möglich hinterlassen. Und der Beschlag war für sie leichter wieder anzubringen als die ganze Tür. Navi verkleinerte nach ein bisschen Herumgefummel und völlig schwarzen Armen auch den Zylinder. So konnte sie sich durch die Öffnung zwängen und in die Wohnung gelangen.


~~~~~ Salias Wohnung ~~~~~ Stadtteil: Kokiri ~~~~~


„So!“ Sie sah sich um. Das Paket lag diesmal auf Salias Schreibtisch. Es war bereits in Geschenkpapier gewickelt. „Der Brief wird sicher nicht da drin sein!“ Navi suchte den ganzen Schreibtisch und alle Schubladen ab. Es dauerte ein wenig. Da sie diesen nicht verkleinern wollte, um Feenstaub zu sparen.


„Kein Brief! Verdammt! Salia! Du bist doch normalerweise nicht so unordentlich!“ Sie lief noch ein bisschen auf dem Schreibtisch hin und her. Kurze Zeit später hörte sie Schritte im Hausflur und Link öffnete Salias Haustür. („Was macht der denn hier?“) Navi flog schnell nach außen und seitlich am Schreibtisch hinunter und versteckte sich in der Ecke von zwei Wänden. Navi wollte nichts riskieren und ging zwischen die Rückwand vom Schreibtisch und die Wand selbst. Und wartete dort ab. Sie hörte irgendwann einen Wasserhahn und wenig später, wie Link anscheinend Salias Pflanzen goss. Aber auch nicht alle. Er hielt sich allerdings weiterhin in der Nähe der Tür auf und tippte hörbar auf seinem Smartphone herum. („Scheiße! Wenn er Salia ruft und sie oder ihre Fee mich hier drin findet bin ich erledigt!“) Navi ging zwischen Wand und Schreibtisch entlang in Richtung Tür. Link stand draußen im Flur und Videotelefonierte mit Salia. Dazu hatte er sich in den Flur gesetzt und das Smartphone an seine schrägen Oberschenkel gelehnt. „Link, nicht so schnell! Wiederhole bitte noch einmal, was du eben gesagt hast! “ Hörte Navi Salia übers Telefon sagen. Navi flog noch ein bisschen umher und versuchte den verlorenen Brief aus der Luft zu entdecken.


Ein paar Minuten später kam Salia von der Arbeit nach Hause. Navi war zu der Zeit noch immer in der Wohnung und hatte sich, als sie Salia im Treppenhaus gehört hatte, ein neues Versteck unter ihrem Sofa gesucht. Sie war so weit in die Mitte des Sofas gegangen wie sie konnte und hoffte, dass ihr Licht weder nach vorne noch nach hinten zu sehr abstrahlte. Immerhin flog Salias Fee ebenfalls durch die Luft und konnte Navi, falls sie so weit unterm Sofa hervor strahlte, dadurch aufspüren. Navi wartete erst einmal etwas ab.


„Salia, der Zylinder und der Verschlag sind verkleinert worden! Mit Feenstaub!“, sagte ihre Fee. „Merkwürdig! Was kann eine Fee in meiner Wohnung wollen? Bring das in Ordnung und dann suche sie! Ich muss zurück in die Firma!“ „Ja, Salia!“, antwortete ihre Fee und begann ihre Suche nach Navi. Salia verließ ihre Wohnung und dankte Link für die Info, bevor sie sich auf den Rückweg machte.


Navi war jetzt alleine mit Salias Fee. Die erst noch mit Link zusammen die Tür reparierte und dann wenig später begann Navi zu suchen. („Ich muss was tun! Aber was? Ich kann sie nicht einfach ohnmächtig schlagen!“) „Hab dich!“ Salias Fee hatte Navi schneller gefunden, als diese gehofft hatte. „Navi?“ Navi winkte nur enttäuscht. Aus der Nummer kam sie so schnell nicht raus. Aber vielleicht konnte sie die Wahrheit in bisschen verbiegen. „Warum zur Volvagia brichst du bei uns ein?“ „Geheimauftrag von Präsidentin Zelda!“ „Präsidentin Zelda?“ „Ja, ich soll Link das Paket liefern!“ „Ach, das Paket!“ Salias Fee ging ein paar Schritte zurück und flog hoch zum Paket auf dem Schreibtisch. „Die Prinzessin erwähnte etwas von einem Brief! Aber den habe ich nirgendwo gefunden!“ „Brief? Ach so! Keine Ahnung! Ich geb dir einfach das Paket, ja? Und komm jetzt raus da, Navi!“ „Na gut!“ Navi flog vom Zentrum des Sofas aus zum Schreibtisch und nahm das bereits geschrumpfte Paket entgegen. „Warte, ich mache dir die Tür auf!“ Salias Fee flog los und öffnete Navi die Türe. Da Salias Fee einfach nur die Klinge runter zu drücken und zu ziehen brauchte, ging das mit einigem Kraftaufwand auch ohne irgendwelche Zauber. Navi sah sich noch einmal gut um und entdeckte dabei, dass das Fenster einen Spalt offen stand. Hatte Salia das jetzt eben bei ihrem Besuch geöffnet oder war ihr das bisher nur nicht aufgefallen? Navi bedankte sich noch im Vorbeiflug bei der Fee und machte sich auf zu Links Türe.


~~~~~ Altes Wohnhaus ~~~~~ Stadtteil: Kokiri ~~~~~


Sie klopfte und wartete. Sie hörte eindeutig jemanden reden und nach einer geschlagenen halben Stunde, machte Link ihr schließlich auf. Navi zuckte innerlich zusammen. Link hatte auf seiner Schulter eine andere, gelbe Fee sitzen. „Hallo, ich bin Taya! Zelda konnte dich nicht erreichen, also hat sie deinen Vertrag gekündigt und mich engagiert! Ist das für mich und Link?“ Navi schüttelte instinktiv den Kopf und flog das Treppenhaus entlang ohne ein weiteres Wort an die beiden zu richten.


~~~~~ Vor dem alten Wohnhaus ~~~~~ Stadtteil: Kokiri ~~~~~


Mit dem Paket unterm Arm flog sie erst einmal Richtung Zuhause. Doch zuerst schaltete den Anrufton ihres Smartphones wieder an. 9 Anrufe in Abwesenheit von Zeldas Nummer aber das war ihr im Moment egal. Sie musste erst mehr über diese verdammte Kugel wissen, bevor sie weitere Schritte planen konnte. Zelda konnte sie nicht anrufen. Die war in dieser Realität fertig mit ihr. Link ebenso. Und zu Salia konnte sie gerade eh nicht. Zu ihrem Glück war die Straße wieder dicht befahren. Sie wollte aber nichts riskieren. Navi legte das Paket an die Mauer des Wohnhauses und flog auf die Straße. So ein Tod durch einen Autoreifen trat sofort ein und war garantiert schmerzlos. Und schon wenige Sekunden später wurde Navi, mit klopfendem Herz und geschlossenen Augen, von einem Autoreifen getötet.


Dienstag - 1. Tag


~~~~~ Altes Wohnhaus ~~~~~ Stadtteil: Kokiri ~~~~~


Navi lag wieder auf dem Paket. Sie schaltete ihr Smartphone wieder aus. Aber sie ließ sich von dieser Taya dennoch nicht einfach so die Butter vom Brot nehmen. Das würde noch ein Nachspiel haben. Navi flog aus dem Haus raus.


~~~~~ Vor dem alten Wohnhaus ~~~~~ Stadtteil: Kokiri ~~~~~


Sie wusste ja wie Salias Wohnung von Innen aussah und brauchte nur das richtige Fenster zu finden. Ein Rund- und Senkrechtflug später hatte sie es gefunden. Es stand sogar einen Spalt offen. Sie zwängte sich vorsichtig durch. Sie wollte es nicht versehentlich von Innen verschließen.


~~~~~ Salias Wohnung ~~~~~ Stadtteil: Kokiri ~~~~~


Navi versteckte sich aber erst einmal vor Link, der gleich kommen würde um Salias Pflanzen zu gießen. („Merkwürdig, dass er das beim ersten Mal nicht gemacht hat. Anscheinend hat er es über das Paket und mein Gerede völlig vergessen gehabt.“)


Sie wartete hinter der Rückwand vom Schreibtisch bis Link mit dem gießen fertig war und setzte dann ihre Suche nach diesem vermaledeiten Brief fort. Sie kroch in jede Nische vom Sofa. Die Küche und das Bad durchwühlte sie ebenfalls gekonnt ohne etwas groß zu verrücken. Sogar in Salias Schlafzimmer suchte sie danach und fand währenddessen einige recht heiße Kleidungsstücke. Doch vom Brief fehlte jede Spur. Er schien definitiv nicht hier zu sein. Ein letzten Versuch wollte sie noch wagen und setzte sich auf das Sofa. Sie stäubte sich etwas Feenstaub auf das haupt und wurde wieder Übergroß - für eine Fee. „Wenn ich so ordentlich wäre wie Salia, wo würde ich einen Brief verschlampen?“ Navis Blick fiel plötzlich auf den Mülleimer. Einer der wenigen Orte wo sie noch nicht nachgesehen hatte. „Quatsch! Wieso sollte Salia den Brief für Link lesen und ihn dann wegwerfen?“ Dennoch ging Navi zum Mülleimer, stellte ihn auf Salias Tisch und durchwühlte ihn.


Und tatsächlich fand sie in der Mitte des Mülls den Brief. Oder, dass was davon übrig war. „Salia! Sind wir die Tage ein bisschen durch den Wind?“ Sie hatte den Brief nicht nur geöffnet und anscheinend auch gelesen. Nein. Sie hatte ihn auch regelrecht in kleine Fetzen gerissen. „Na klasse! Das kein eine Weile dauern!“


Navi brauchte über eine Stunde um den Brief wieder zusammenzusetzen. Doch nachdem Sie es geschafft hatte, machte sie erst einmal Bilder davon mit ihrem Smartphone und steckte die Fetzen wieder ungefähr an die Stelle, von der sie diese geholt hatte. Dann war sie nach einer Priese Feenstaub wieder rank und schlank. Sie kontrollierte noch einmal ob nirgendwo Feenstaub von ihr lag und auch alles an seinem Platz war. Dann verließ sie Salias Wohnung und machte es sich auf dem Dach des Hauses gemütlich. Sie legte sich in die Regenrinne und zückte ihr Smartphone. Dann begann sie leise den Brief zu lesen.


(„Sehr geehrter Herr Link, dies hier ist eine Kooperationsarbeit der Kokiri Health Labs, Kokiri Sience Labs, Hylian Industries sowie der Zora Energys. Diese Lebenszeit-Kugel Model F, ist so programmiert, dass sie Sie rückwärts durch die Zeit reisen lässt, sobald sie sterben oder ihr Tod zu einer Wahrscheinlichkeit von mindestens 90 % eintreten wird. Dadurch entstehende Parallel-Universen bitten wir diese Unannehmlichkeiten zu entschuldigen. Beachten Sie vor Gebrauch bitte folgende acht Regeln:


1. Die Ladungen der Kugel sind endlich. Zählbar anhand der strahlenden Lichter im Inneren.
2. Nur der, der diese Kugel das erste mal berührt hat, kann damit wiederbelebt werden.
3. Eine Wiederbelebung einer anderen Person nach Ihrem Tod ist durch die zweite Regel nicht möglich.
4. Die Kugel ist praktisch unzerstörbar. Aber übertreiben Sie es nicht.
5. Die Energiequelle, welche die Kugel speist ist endlich und hat eine Standard-Lebensdauer von einem Jahr.
6. Jeder Schüttelvorgang*, erhöht die Anzahl der Stunden um die Sie zurückgeschickt werden um 1. Ausgangswert sind 6 Stunden.
7. Der Energieverbrauch steigt bei komplexen Toden und langen Rückreisen an.
8. Für mentale Schäden, die durch Tod, Missbrauch, Tortur sowie Folter an ihnen entstehen, wird keine Haftung übernommen.


* Ein Schüttelvorgang ist nur gültig, wenn der Träger, auf den die Kugel registriert ist, diese mit seinen Händen schüttelt.


Weitere Anweisungen entnehmen Sie bitte dem Brief im anderen Paket. Mit freundlichen Grüßen Präsidentin Zelda.“)


„Okay! Dann sollte ich die Kugel erst einmal nicht mehr schütteln.“ Navi packte ihr Smartphone weg. Kontrollierte noch einmal ihren Feenstaub-Beutel sowie ihre Tragetasche und machte sich dann auf nach. Ja, wohin eigentlich? Navi dachte nach. Sie konnte sich ja mal bei Ganondorf umsehen. Um zu schauen ob dieser wirklich so sauber war, wie er selbst behauptet hatte. Immerhin kam er erst am späten Abend nach Hause. Sie hatte also noch genug Zeit um sich dort umzusehen.


~~~~~ Ganondorfs Wohnung ~~~~~ Stadtteil: Alt Hylia ~~~~~


Navi konnte dank ihrer Größe locker in Ganondorfs Haus eindringen. Sie nutzte dafür den Kaminschacht im Wohnzimmer. Sie fing aber erst einmal im Schlafzimmer an und sah sich erst gemächlich um. Ihr fiel dabei das Foto von Ganondorf und seiner Freundin auf. „Anscheinend ist das seine Frau! Hey! Ist das nicht die Frau aus den Chroniken? Eine der damaligen Sieben Weisen? Diese Nabooru? Ja, genau! Nicht schlecht!“


Navi kehrte das Unterste zu Oberst. Fand aber nichts was ihre These stützen konnte. Sie war bereits einige Stunden hier und hatte nur noch den Keller vor sich. Sie hatte es nicht gewagt sich groß zu machen um das Haus zu durchsuchen.


Im Keller wurde Navi endlich fündig. Wenn auch nicht so wie sie gedacht hatte. Ausgeschnittene Zeitungsartikel, ausgedruckte Webnews, diverse Fotos und Notizzettel. Das alles war auf mehrere Pinnwände verteilt. Navi hatte keine Zeit alles zu sichten und machte so viele Fotos wie sie nur konnte. Dann verschwand sie aus Ganondorfs Haus um sich in Ruhe alles anzusehen.


~~~~~ Navis Wohnung ~~~~~ Stadtteil: Kokiri ~~~~~


Navis Wohnung befand sich im Kokiri-Viertel, in einem kleinen Haus für Feen. Dennoch war es im Vergleich für diese, genau so groß wie eine normale Wohnung für einen Hylianer oder Kokiri oder anderen Rassen. Sie legte sich auf ihre Couch und sah sich die Fotos an. Ganondorf schien sich sehr für die aktuelle Mordserie zu interessieren. „Wieso sollte er sich selbst jagen? Das ergibt überhaupt keinen Sinn! Oder will er damit nur von sich als Täter ablenken?“


Navi schaute weiter und bemerkte auf einigen Fotos auch Salia und andere Kokiri Science Labs Mitarbeiter, die Ganondorf anscheinend beschattet hatte. Aber sein Hauptaugenmerk schien auf Salia zu liegen. Auf einer Notiz stand sogar, dass eine genehmigte Durchsuchung von Salias Wohnung nichts zu Tage gefördert hatte. Und auf einer weiteren, dass er sich die Tage noch ihre Firma vornehmen wollte. Aber wieso?


Navi schaute weiter und fand Artikel von Augenzeugen über angebliche Monster und unbestätigte Gerüchte über Experimente in den Kokiri Science Labs. „Wirklich sehr interessant! Aber alles ohne handfeste Beweise!“ Navi schaute weiter. Fand aber sonst nichts Interessantes mehr und überlegte, ob man das Gesetz wirklich brechen sollte. Es gab nämlich überhaupt keine Anzeichen dafür, dass Ganondorf das mordende Monster in Hyrule City war. Und einfach so auf Geheiß der Präsidentin das Gesetz brechen, was deren Eltern selber aufgestellt hatten? Aufgrund einer Vermutung die sich immer weniger zu bewahrheiten schien? Sollte sie jetzt einfach hier sitzen bleiben und abwarten? Link würde eh wieder scheitern. Und ihn ständig beobachten wollte sie auch nicht.


Bevor Navi weiter grübelte machte sie sich aber erst einmal etwas zum Abendessen. Pfannkuchen mit Speck. („Lecker!“)


Navi setzte sich, nach dem Braten von ein paar Pfannkuchen, zurück auf ihr Sofa und legte ihr Smartphone auf den Wohnzimmertisch vor sich. Sie schaltete ihren Laptop an, welcher ebenfalls dort stand und stellte ihren Teller mit den Pfannkuchen daneben. „Zeit für ein bisschen Entspannung!“


~~~~~ Hylian Industries Tower ~~~~~ Stadtteil: Neu Hylia ~~~~~


Gegen 23 Uhr in Neu Hylia. Dem Zentrum von Hyrule City. Präsidentin Zelda saß in ihrem Glasbüro. Fast das komplette Gebäude bestand aus Glas. So gut wie alle Böden, Decken und Wände bestanden daraus. Nur hier und da gab es mal ein paar Bereiche die aus Gründen der Sicherheit, Berechtigung und des Datenschutzes komplett mit schwarzem, undurchsichtigem Metall verkleidet waren.


Zelda saß in ihrem goldenen Drehstuhl und hatte die Füße auf ihren gläsernen Schreibtisch gelegt. Sie trug einen komplett weißen Blazer, ein weißes Hemd, einen violetten Rock und braune Overknee-Stiefel und hatte sich als neue Frisur einen Bob zugelegt. Sie telefonierte auf ihrem goldenen Smartphone. „Hat er aber nicht! Also, was regst du dich so auf? Oder hast du was zu verbergen? ... Na also! ... Model F ist ja auch nicht für dich gedacht! ... Woher willst du das wissen? ... Keine Ahnung! Woher soll ich das wissen? Ich hatte die Prototypen ja noch nie in der Hand! ... Nebenwirkungen? Scherzkeks! Wer hat denn die Theorie überhaupt aufgestellt? ... Richtig! Du ich muss Schluss machen! Bis später! Ich ruf dich an!“ Zelda legte auf und setzte sich richtig hin.


Impa trat jetzt nämlich gerade aus dem Glas-Fahrstuhl. Sie trug alle Kleidungsstücke in dunkelviolett sowie eine rote Brosche mit Shiekah-Logo. Sie hatte ein Klemmbrett unter ihrem rechten Arm. „Impa! Was ist?“ Impa rannte los, sprang gegen die Wand und lief kurz daran entlang und landete mit ihrem Hintern auf einer freien Fläche auf Zeldas Schreibtisch. „Die neuen Testergebnisse von Kokiri Health und Kokiri Science Labs!“ Impa reichte Zelda das Klemmbrett. Zelda sah sie emotionslos an. „Mach das nicht noch Mal!“ „Ja, Boss!“, sprach sie überspitzt. Zelda riss ihr das Klemmbrett aus der Hand.


„81 % im M-Faktor und 96 % im B-Faktor?“ Sie warf das Klemmbrett durch den Raum. „Und ein magerer S-Faktor von 88,5 %? Wollt ihr mich verarschen?“ „Zelda! Du verlangst unmögliches! Es kann keine 100 %ige Stabilität gewährleistet werden! Die Ur...“ „Komm mir nicht mit ausreden!“ Zelda fasste sich an die Stirn und stand auf. „Ich bin von Dilettanten umgeben!“ Sie schritt ans Fenster und legte ihre Hand auf die Scheibe. „Die Crème de la Crème der Magie-Wissenschaftler von Hyrule arbeitet an diesem Projekt und die können...“, Zelda drehte ihren Kopf zu Impa, ging auf sie zu und schrie sie an, „... mir keine 100 %ige Garantie für Stabilität geben?!“ Zelda schlug so feste auf den Glastisch, dass dieser an der Einschlagstelle brach. Sie zog ihre Hand zurück und begutachte die Splitter in ihrer Hand mit schauriger Gelassenheit. Sie grinste, sah zu Impa und fuhr dann mit ihrer verletzten Hand durch deren Gesicht. Sie nutzte die in ihrer Hand steckenden Splitter um Impa ein bisschen was von ihrem Schmerz abzugeben. Doch die verzog nur eine Braue. „Die arbeiten seit Monaten daran und bringen es auf magere 88,5 %!“ Zelda ließ jetzt von Impa ab, zog sich langsam die Splitter aus der Hand und warf diese auf den Glasboden. „Was ist mit Model K?“ „Der erste Prototyp steckt noch in der theoretischen Phase!“,antwortete Impa. Zelda lief durch den Raum und zog sich weiter die Splitter aus der Hand. „Nur gut, dass ich Heilmagie beherrsche!“ „Soll ich einen Heiler rufen?“ „Unterstehe dich!“, Zelda stand mittlweile in der Mitte des Raumes und begann jetzt einen Heilzauber mit der anderen Hand auf die verletzte zu sprechen, „Donnerstag will ich das Serum haben! Mindestens 95 % im S-Faktor oder es rollen Köpfe! Und zieh mehr Kokiri für Model K ab!“ „Sonst noch was?“,fragte Impa und ging schon einmal in Richtung Fahrstuhl. „Beobachte ihn! Falls er Probleme kriegt, helfe ihm! Aber zeig dich nicht und leg dir ein Pseudonym zu! Kommt nicht gut wenn die Vize-Präsidentin von Hylian Industries und Kindermädchen von Zelda Shiekah spielt! Und lass dir von der Kleinen seine Nummer geben!“ „Geht klar!“