Was ist mit 2D-Spielen passiert?

2D Spiele waren in den frühen Tagen des Gamings allgegenwärtig. Weil es nicht anders ging. Einige der besten Spiele aller Zeiten sind 2D-Spiele. Und trotz des Sprunges auf 3D, 2D-Spiele existieren noch, nur eben...anders.


Als mit der Playstation, dem N64 und dem Saturn 3D-Spiele auf Konsolen Salonfähig wurden, schienen 2D-Spiele plötzlich uninteressant zu werden. Realismus und Polygone waren die neuen Zauberworte. Zwar konnten ein paar letzte Perlen wie die Donkey Kong Country Trilogie, Yoshi´s Island oder Vectorman nochmals Spieler anlocken, doch die große Zeit der 2D-Spiele schien vorbei. Warum eigentlich? Gerade mit der damaligen Technik wäre so viel möglich gewesen. Stellt euch ein Donkey Kong Country mit der Leistungsfähigkeit des N64 vor, oder ein Sonic 4 mit der Power des Sega Saturn.


Stattdessen fristeten 2D-Spiele ein Nischendasein. Als gegen Ende der 2000er-Jahre die Retro-Revival / Indiewelle anrollte, feierten sie zwar ein Comeback, aber irgendwie wurde nicht aus allen Möglichkeiten etwas gemacht. Ein Super Mario World-Nachfolger in der Comic-Grafik aber mit heutigen Möglichkeiten wäre ein Traum, stattdessen muss ich mir die immergleichen Knetballonmännchen aus New Super Mario Bros. antun. Weil, es muss ja modern wirken. Ein gutes Beispiel, wie es funktionieren kann, war zum Beispiel Wario Land: The Shake Dimension auf der Wii. Das Spiel war ein klassisches 2D-Abenteuer, das von den damaligen Möglichkeiten Gebrauch machte.


2D-Spiele heutzutage sehen entweder gewollt wie NES-Spiele aus, oder kopieren die Erfolgsformel eines anderen Titels (ja, ich kann "Metroidvanias" langsam nicht mehr sehen). Da gibt es kaum noch Alleinstellungsmerkmale, eher wird versucht, durch irgend ein aufgesetztes Feature oder plakative Gewalt, sich abzuheben. Ausnahmen hier wären eher Kunstvolle Spiele wie GRIS. Es gibt auch Spielkonzepte, die in 2D einfach besser funktionieren, wie Picross.


Das einzige Genre, das den Sprung in die 3D-Generation nie wirklich vollzogen hat, sind Shoot em ups, auch Shmups genannt. Und die sind derart Nische, das sie kaum als Auffangbecken für gestrandete 2D-Spiele-Liebhaber herhalten können. Allein, was mit der Power einer PS 5 oder einer XBOX Series X im 2D-Bereich möglich wäre, lässt mich auf solche Spiele hoffen. Ich will wieder Spiele wie die DKC-Trilogie, die wirklich alles aus der Konsole rauskitzeln und nicht gewollt 8-Bitige Shooter, die einen Frustlevel von 9000+ haben. Klar, mit der neuen Technik nahezu realistische Spielegrafiken möglich, aber stellt euch einfach mal ein 2D-Rayman in knackigem 4k vor.


Wie ist das bei euch? Mögt ihr 2D-Spiele und spielt ihr sie noch, oder seid ihr komplett auf den 3D-Zug aufgesprungen?

Zitat

"Es ist gut, das es die Tafeln gibt,

aber schlecht, dass es sie geben muss."

Yeah! 5

Kommentare 15

  • Auch ich würde bei Picross widersprechen. Picross 3D war grandios und hat dem alten Spielprinzip neues Leben eingehaucht.


    Allgemein sind 2D Spiele nach dem Sprung in 3D verschwunden, weil sie als Einschränkung wahrgenommen wurden. Ähnlich wie Schwarz-Weiß Filme wurden sie so gemacht, weil es schlichtweg keine Alternative gab. Als der colorierte Film kam, wollte auch keiner mehr in SW drehen. Erst später hat man SW als Stilmittel wiederentdeckt. Ähnlich ist es den 2D Spielen ergangen.


    2D Spiele sind eine Nische, aber eine durchaus große und lukrative Nische, weshalb der Markt mit ihnen überschwemmt wird. Spiele wie Shovel Knight zeigen aber was möglich ist. Zwar ist das Spiel in 8 Bit Optik gehalten, aber in diesem Bereich wird bis zur Grenze alles ausgereizt. Es ist unfassbar wie man diese liebevoll gestalteten Animation in 8 Bit Grafik hinbekommen hat. Hinzu kommt, dass es auch spielerisch alles richtig macht. Man könnte so weit gehen zu sagen, dass Shovel Knight das grafisch beste und anspruchsvollste "NES Spiel" ist, dass jemals programmiert wurde.


    Ich habe da einige Favoriten wie Hollow Knight, Shovel Knight, Shantae und die werden mir auch nicht langweilig.

  • Vielen Dank für die Behandlung dieser sehr interessanten Thematik.


    Ich bin praktisch mit allem was du geschrieben hast, einverstanden. Ich würde mir auch mehr 2D Titel mit einem grösseren Budget wünschen. Ein neues 2D Zelda oder Metroid würde mich sehr freuen.

  • Sehr guter Blog. Ich wundere mich über die Optik mancher Spiele doch sehr. Ich mag manche 2D Spiele wie diverse Zeldas und Marios, aber den 8 Bit-Look kann ich heute echt nicht mehr sehen, das kann man doch schöner gestalten, wenn man schon 2D Spiele wie Shovel Knight macht, der eigentlich auch nur ein Duck Tales Klon ist.


    Picross habe ich auch immer gerne gespielt und finde es in 2D sehr viel besser als in 3D, das ist sehr viel übersichtlicher und macht mir sehr viel mehr Spaß. Bei den Marios habe ich einen guten Mittelweg gefunden. Ich mag das 2D Gameplay sehr, finde aber viele der alten 2D Marios viel zu schwer und da habe ich dann Super Mario 3D Land für mich entdeckt. New Super Mario Bros 2 finde ich vom Schwierigkeitsgrad auch in Ordnung, es sollte ja für jeden schaffbar sein und das war bei den ganz alten NES-Spielen nicht der Fall. Das schafften in der Regel nur Profis, weil es damals noch kein Speichersystem gab und vorallem die späten Welten sehr schwer waren besonders in Super Mario Bros 3.

    • Funfact: Super Mario Bros. spiele ich an einem Abend locker durch, verkacke aber so richtig bei Doki Doki Panic...ähm Super Mario Bros. 2 . Die Sprünge dort sind so komisch, das ich mich da nicht dran gewöhnen kann.

    • Super Mario Bros 2 (also die Lost Levels aus Japan) finde ich echt extrem schwer. Das erste Super Mario Bros geht ja noch, das kann man in 5 Minuten durchspielen, wenn man weiß wie, das war auch so ohne Short-Cuts sehr fair ausbalanziert, aber Super Mario Bros 3 ist vorallem in Welt 8 unfair. Super Mario Bros USA auch bekannt als Doki Doki Panic hat generell eine komplett andere Steuerung, jeder Charakter spielt sich anders, da sind die Sprünge auch echt sehr schwer einzuschätzen.

    • Unfair nicht, nur die Map war tricky. SMB 3 hat halt gezeigt damals, das die 8 Bit Maschine hart an ihren Grenzen war. Super Mario World ist ja um Längen umfangreicher und besser.

    • Ich habe Super Mario Bros 3 kürzlich auf dem Nintendo 3DS gespielt und ich fand es schon sehr unfair. Die ersten Welten haben mir noch sehr gut gefallen, da jede Welt seine eigene Levelmechanik hatte. Pilz-Königreich, Eis, Wasser und Riesen. Ohne die Quick-Safe-Funktion hätte ich Welt 8 wohl niemals geschafft. Vorallem sind manche Abschnitte derart dunkel, dass man gar nichts erkennt und es gibt noch keine Checkpoints was es noch sehr viel schwerer macht, vorallem in den automatisch scrollenden Levels, von denen ich noch nie ein Freund war. Super Mario World hatte ein deutlich besseres und faireres Leveldesign auch in den späteren Welten. Von den klassischen 2D Marios gefällt mir New Super Mario Bros 2 am besten, weil es da den aus Super Mario Bros 3 bekannten Tanuki gibt und das Leveldesign echt sehr gut gestaltet ist. Ansonsten liebe ich auch Super Mario 3D Land.

    • Mein Favorit ist Super Mario World. Das Spiel ist einfach mit ikonischen Orten vollgestopft, ohne überladen zu wirken. Genau diese Magie fehlt mir heut zu tage irgendwie, auch bei Nintendo.

  • Schönes Thema, dem du dich da widmest.


    Bei einem muss ich dir widersprechen: Pricross funktioniert in 2D nicht besser ;) Ich finde Picross 3D hebt das Picross Gameplay noch einmal auf einen ganz anderes Niveau :)


    Ich finde auch, dass die Spiele vom Look und vom Gameplay im 2D-Bereich alle austauschbar sind. Den "Knetmännchen"-Polygon-Look aus auch den Pixel-Look kann ich nicht mehr sehen. Handgezeichnete Optik sticht für mich dagegen fast immer positiv heraus.
    Auch spielerisch gibt es zu viele Metroidvanias und zu viele Dungeon Crawler und Rogue Likes. Das sage ich als jemand der über 1000 Stunden Binding of Isaac gespielt hat und Castlevania Symphony of the Night zu seinen Lieblingsspielen zählt. Es ist aber einfach zu viel.


    Sowohl Pixel-Optik als auch "Knetmännchen" sind halt billig und Metroidvania ist an sich halt ein einfaches aber gut bewährtes Genre. Dort kann man mit wenig Aufwand schnell okaye Spiele machen. Ist aber in der Flut zumindest für mich lange nicht mehr genug.


    Dennoch sollte man nicht alle Spiele verteufeln. Ein Shovel Knight vereinigt viele der Sache die auch meiner Meinung nach kritikwürdig sind und ist trotzdem große Klasse.
    Die zwei neuen DKC-Spiele sind zwar spielerisch große Klasse und bieten eine stimmige Optik und eine gute Präsentation. Dennoch können auch diese z. B. mit einem Rayman nicht mithalten. Wegen der Polygon-Optik.

  • Ich hoffe schon sehr das es weiterhin 2D Spiele geben wird. Square Enix hat ja erst 2D–HD erschaffen und in BD2 und Octopat eingesetzt. Generell kann man 2D auch in jeweilige Richtung weiterentwickeln.


    Ich hoffe immer noch auf ein 2D Openworld Zelda, aber auch ein neues 2D Metroid könnte ich mir vorstellen. Mit MercurySteam gäbe es für ein neues Metroid schon ein geeignetes Entwicklerstudio.


    Deshalb hoffe ich mal das 2D nicht untergeht!

  • Was mit 2D Spielen passiert ist? Sie haben sich zu 2,5D Spielen weiter entwickelt. ;D


    Also ich würde ein neues 2D Zelda, Wario Land oder Metroid sehr begrüßen und auch sehr vermissen, wennes in Zukunft keine solchen Spiele mehr gäbe. :(

    • 2,5 D ist ein ganz anderes Thema, da fing das mit dem Knetmännchen-Look ja an. xD