Hiroshi Yamauchi - Der Patriarch und sein Weg in den Videospielemarkt

Nintendo ist ein traditionsreiches Unternehmen. Seit 1889 besteht der heutige Videospiel-Gigant bereits. In dieser langen Zeit hatte Nintendo gerade einmal sechs verschiedene Präsidenten. Der derzeit amtierende Präsident heißt Shuntarō Furukawa. Dieser ist 51 und hat den Posten jetzt bereits seit circa 5 Jahren inne. Viele können die Namen aller Nintendo-Präsidenten aufzählen - so auch ich - aber für die Frage,ob Furukawa mit der Tradition bricht, möchte ich mich vor allem auf Hiroshi Yamauchi und Satoru Iwata beziehen, da dies die beiden Präsidenten sind, welche für die jüngere Geschichte Nintendos als am Entscheidendsten gelten. In diesem ersten Artikel beleuchte ich zunächst die wesentlichen Eckpfeiler der Jahre unter Hiroshi Yamauchi, in einem zweiten Artikel wird Satoru Iwatas Wirken erörtert und im dritten komme ich auf den aktuellen Präsidenten und seine Amtsführung zu sprechen.


Yamauchis Amtszeit beginnt am 25.04.1949. Er übernimmt Nintendo in einer Zeit, in der die Umsatzzahlen der Hanafudakarten beginnen zu sinken. Der zu jenem Zeitpunkt am Beginn seiner Zwanziger befindliche Präsident bemüht sich sehr, seine Firma wieder in Schwung zu bringen. Der zweite Präsident Sekiryō Yamauchi hatte noch nicht einmal abgedankt, da bat ihn sein Nachfolger bereits darum, dass er dessen Cousin entlassen möge, da Hiroshi fortan das einzige Mitglied der Familie Yamauchi sein wollte, welches bei Nintendo arbeitet. Nach seiner Amtsübernahme wurde Präsident Yamauchi nicht nachlässig. Um zu zeigen, dass seine Hausmacht nicht nur aus seiner Blutlinie heraus resultiert, sondern auch wegen seiner Fähigkeiten und seiner Durchsetzungskraft Bestand hat, warf er zunächst einmal nahezu die komplette Führungsriege des Unternehmens und andere Mitarbeiter, die lange Jahre unter Großvater Sekiryō Yamauchi arbeiteten raus und besetzte die Stellen neu. Nachdem er sich firmenintern Luft gemacht hatte, machte er es sich zur Aufgabe Nintendos Geschäft mit den Hanafudakarten zu retten. Er erwirbt die Lizenzen für Disney-Figuren, die er fortan auf seinen Karten abdrucken darf. Um seine Karten auch an den amerikanischen Markt zu bringen, besucht er die "United States Playing Card Company", den seinerzeit erfolgreichsten Spielkartenhersteller Amerikas, von deren Headquarter sich Präsident Yamauchi mehr versprochen hat.


Während für Yamauchi in den 50er-Jahren das Hanafudakartengeschäft vor allem wegen des Disney-Deals noch recht lohnenswert ist, beginnt Nintendos Stern in den 60er-Jahren zunächst zu sinken. Präsident Yamauchi lässt die Hanafudaproduktion zunächst weiterlaufen, probiert jedoch unbeirrt ein Geschäftsmodell nach dem anderen aus. Besonders bekannt sind heute von diesen Geschäftsideen vor allem Taxi-Service und Stundenhotels. Unter Fans wird an diese Ideen bis heute immer wieder mit einem Schmunzeln erinnert, der Erfolg blieb damals allerdings aus.


Nachdem die 60er für Yamauchis Nintendo also eher durchwachsen liefen, durfte er in den Siebzigern wieder aufatmen. Nintendo fand in diesem Jahrzehnt zu alter Stärke zurück. Das lag zum einen an Erfahrung, Durchhaltewillen und Führungsstärke des Präsidenten, aber es darf ebenfalls nicht unerwähnt bleiben, dass er gutes Personal gehabt hat, ohne welches er es viel schwieriger gehabt hätte. Zu Beginn der 70er-Jahre wird Yamauchi auf Gunpei Yokois "Ultra-Hand" aufmerksam, 1977 wird Miyamoto ins Boot geholt, der vor allem später unter Iwata entscheidend an Nintendos Werdegang mitwirkte. Einige weitere wurden von Yamauchi gefördert. Hierzu zählte vor allem Satoru Iwata, welcher zuerst einfacher Programmierer bei HAL und später sogar deren Chef war.


Nintendo hat in den 70er-Jahren Erfolg auf dem Spielzeugmarkt gehabt und dabei gerade gegen Ende der 70er vermehrt auch auf elektronisches Spielzeug gesetzt. Mit diesem Erfolg im Rücken und Männern wie zum Beispiel Shigeru Miyamoto und Gunpei Yokoi in der Hinterhand, von welchem ersterer 1981 das heute als Klassiker und noch immer als großer Erfolg geltende "Donkey Kong"-Spiel für die Arcade-Automaten entwickelt und der andere Nintendo im selben Jahr einen großen Erfolg mit den tragbaren "Game&Watch"-Handhelds einbringt, beschließt der zu diesem Zeitpunkt seit bereits 34 Jahren im Amt befindliche Präsident auch den aufgrund des "Videogame-Crashs" daniederliegenden Heimkonsolenmarkt neu zu besetzen. Der Release des brandneuen "FamiCom" erfolgte in Japan 1983. Allerdings reichte dies Yamauchi nicht aus. Er soll gesagt haben, dass er auch Europa und Amerika mit seinen Produkten kultivieren wolle.


Zwei Jahre später war es so weit. Der FamilyComputer ging hierzulande und in Amerika als Nintendo Entertainment System (NES) an den Start und wurde zu einem bombastischen Erfolg. Im Laufe der Jahre sollten über 60 Millionen NES über die Ladentheke gehen. Bei der Hard- sowie der Software ging Nintendo einen anderen Weg als die Videospiel-Unternehmen, welche vor '83 den Markt dominiert hatten. Während man früher der Meinung war, dass man eine quantitativ große Bandbreite an Spielen bieten müsse, setzte man bei Nintendo auf Qualität und Innovation. NES-Spiele wie zum Beispiel die ersten Ableger der Mario- und The Legend of Zelda-Reihe gelten auch heute noch als Meisterwerke. Balloon Fight und Pinball nutzten neuartige Kalkulationen des jungen Entwicklers Satoru Iwata, welche es ermöglichten die Position der Objekte viel genauer zu bestimmen. Mit einigen Firmen ging Yamauchi große Kooperationen ein. So machte er in den 80ern HAL zu einem Second-Party-Entwickler Nintendos, dessen Schlüsselfigur Satoru Iwata er zunächst HAL-intern, dann bei Nintendo förderte und ihn 2002 zu seinem Nachfolger als Präsident von Nintendo ernannte. Es muss aber eindeutig dazu gesagt sein, dass Iwatas Aufstieg bei HAL nicht allein mit Yamauchi zusammenhängt. Iwata arbeitete viel und hart und hat sich über die Jahre vor allem selbst einen Namen gemacht. Eine andere große Kooperation Nintendos bestand mit Rareware, welche 1994 mit "Donkey Kong Country" das einst von Miyamoto ins Leben gerufene Franchise wiederbelebten. Im Laufe der 90er bereicherten sie die 2D-Platformer-Reihe noch um zwei weitere Teile. Außerdem erschufen sie ein 3D-Donkey-Kong und den Funracer "Diddy Kong Racing", welchen manche sogar für besser als den Mario-Kart-Ableger des Systems, der den simplen Namen "Mariokart64" trägt, halten. Über die DK-Reihe hinaus zählen z.B. auch "Conkers Bad Fur Day" oder "Golden Eye 007" zu ihren Werken.


Die 1990er-Jahre waren für Nintendo die Zeit der größten Kooperationen und Zerwürfnisse zugleich. Seit Release des FamiCom führte Nintendo den Weltmarkt für Videospiele kontinuierlich an. Weder SEGA noch das siechende ATARI vermochten Nintendo zu jener Zeit aufzuhalten. NES und SNES waren nicht zu schlagen und auch auf dem Handheld-Markt dominierte Nintendo in den 90ern - jetzt nicht mehr mit den Game&Watch-Systemen sondern mit Yokois Gameboy, der ganze sieben Jahre nach seiner Veröffentlichung durch Pokémon noch einmal an Fahrt aufnahm und Nintendo so über die gesamten 90er-Jahre hinweg die Handheld-Krone sicherte. Schaut man aber auf Nintendos allgemeinen Zustand zu jener Zeit, so könnte man meinen, dass Yamauchis klassischer, autoritärer Führungsstil nicht mehr allen maßgeblichen Damen und Herren behagte. Innerhalb von Nintendo blieb es ruhig, man ertrug den Anspruch des alternden Präsidenten, der einzige zu sein, der konkret zu entscheiden hatte wo es mit Nintendo langgeht. Dass aber auch Yamauchi mit der Zeit einige Fehlentscheidungen traf, lässt sich nicht leugnen. Bis heute kann man beispielsweise nur mutmaßen, warum Yamauchi im Jahre 1994 einen großen Deal mit SONY platzen ließ und sich damit seinen größten Konkurrenten selbst erschuf. Auch "Argonaut Software" wurde von Yamauchi vom Tisch gewiesen. Diese konnten später mit "CROC"-Legend of the Gobbos einen passablen Erfolg verzeichnen. Die N64 verkaufte sich zwar mit 32 Millionen Einheiten noch ganz in Ordnung und genießt (weil Nintendo auch dort den eigenen Qualitätsstandard einhielt) heutzutage Kultstatus, aber die Tage in denen die Nintendo-Konsole einer Generation die Weltspitze anführt, waren zunächst einmal gezählt.


Mit Anbruch des neuen Jahrtausends gewann Satoru Iwata immer weiter an Einfluss. Yamauchi machte ihn im Jahr 2000 zum führenden Kopf der Unternehmensplanung. Iwata wurde mit dem in Japan für 2001 angesetzten Release der heute als "Nintendo GameCube" bekannten Konsole (damals noch Codename "Dolphin") betraut. Diese blieb jedoch hinter den Erwartungen zurück und Iwata fühlte sich dafür verantwortlich. Als ihn der 74-jährige Präsident im Mai des Jahres 2002 in dessen Büro bat, betrat Iwata das Büro in der festen Überzeugung nun gefeuert zu werden, was noch einmal einducksvoll beweist, dass Yamauchi über all die Jahre seine Macht innerhalb von Nintendo keinesfalls einbüßte. Entgegen Iwatas Erwartung teilte ihm Yamauchi allerdings mit, dass er vom Amt des Nintendo-Präsidenten zurücktreten wolle und dass er Iwata als den Menschen sehe, der diesen Posten in der Zukunft am besten ausführen könne. Iwata akzeptierte den Posten und so ging Hiroshi Yamauchi nach 53 stürmischen, aber erfolgreichen Jahren am 24.05.2002 in den wohlverdienten Ruhestand.


Yamauchi stand für Fortschritt und Innovation. Er scheute es nicht neue Wege mit seinem Unternehmen zu gehen. Er verstand es, sich die richtigen Mitarbeiter heranzuholen. Unter ihm führte Nintendo über eine Dekade lang den Videospielmarkt an.

Ebenfalls wird Yamauchis klassischer, unnachgiebiger und autoritärer Führungsstil in Erinnerung bleiben, der - wie alles im Leben - seine Vor- und Nachteile hatte. Wie auch immer man zu Yamauchis Vorstellung hierarchischer Systeme steht, so hat er doch auch einige Verdienste, die man zu würdigen wissen sollte.

Kommentare 10

  • Netter Artikel, aber an manchen Stellen frage ich mich, ob die sehr blumige Formulierung ein wenig zu viel in Richtung redaktionelle Freiheit geht bzw. woher du die Quellen dafür hast.


    Beispielsweise wenn du schreibst, dass Yamauchi ein Händchen für gutes Personal hatte, er "viele weitere entdeckt und/oder gefördert hat", vor allem Iwata. Wer sind denn die Personen alle?


    Bei den Personen, die du aufzählst:

    - Yokoi war bereits vorher Nintendo-Mitarbeiter. Yamauchi hat Gefallen an seinem Produkt Ultra Hand gefunden und ihn gefördert. Von daher stimmt zumindest das Fördern. Entdeckt hat er ihn aber nicht.

    - Miyamoto wurde aufgrund von persönlichen Beziehungen (was in Japan sehr wichtig ist), empfohlen und deshalb eingestellt. Seinen ersten Durchbruch hatte er unter der Führung von Yokoi. Dass er in dem Bereich der Arcade Games, was ja später in Donkey Kong resultierte und Miyaomotos Erfolg begründete, arbeitete, lag laut Miyamoto selbst einfach daran, dass es schlichtweg innerhalb von Nintendo zu der Zeit auch kein anderes Personal gab, was den Job hätte machen können. Er wurde also laut eigener Aussage mangels Alternativen dahin versetzt. Er wurde somit weder von ihm direkt entdeckt, noch besonders gefördert.

    - Iwatas Durchbruch kam durch HAL Laboratory. Die Firma wurde von Studien-Freunden von ihm gegründet, mit welchen er seit Unizeiten bekannt war. Da er noch weiter studierte, wurde er dort Teilzeit eingestellt. HAL hat dann immerm ehr für Nintendo entwickelt. In einem Interview sagte Iwata selbst, dass sie (HAL) gute Kontakte zu mehreren Schlüsselfiguren bei Nintendo aufgrund der guten Zusammenarbeit hatten. Namentlich betont hat er Miyamoto und nicht Yamauchi. Von daher war Iwatas Durchbruch bei HAL und die Verbindung zwischen HAL und es gibt keinen Hinweis inwieweit Yamauchi die treibende Kraft zwischen der stärkeren Bindung von HAL und Nintendo war. Als Yamauchi Iwata zum Präsidenten gemacht hat, war er schon längst "entdeckt"


    Das ist nur exemplarisch. Auch wenn Yamauchi Präsident war und in der japanischen Geschäftskultur vieles hierarchisch ist, sind nicht alle Entscheidungen, egal ob positiv oder negativ, auf Initiative des Präsidenten zurückzuführen. Denn auch er hat Berater und jede Menge Mitarbeiter, die ihm zuarbeiten. Und ohne konkrete Quellen, die das explizit benennen, kann man daher in meinen Augen nicht direkt sagen, dass die Förderung und Entdeckung gewisser Mitarbeiter wirklich aktiv das Werk von Yamauchi waren oder ob es beispielsweise nicht andere Nintendo-Mitarbeiter waren, die sich bei Yamauchi dafür eingesetzt haben, die zu fördern oder was auch immer.

    Herz 1
    • Zunächst einmal möchte ich mich auch für dein Feedback bedanken.




      Zu deinen Kritikpunkten möchte ich sagen, dass ich nicht mit einer Silbe erwähnt habe, dass Yokoi vorher nicht bei Nintendo gearbeitet habe. Der Satz, dass Yamauchi Anfang der 70er auf ihn aufmerksam wurde war möglicherweise ungünstig formuliert. Er ist auf die "Ultra Hand" aufmerksam geworden, von welcher er dann beschlossen hat, dass sie in Masse produziert werden soll.Die Ultra-Hand war ja zunächst ein Spielgerät Yokois, mit welchem er seine Pausenzeit füllte. Dennoch hätte ich natürlich dazu sagen können, dass Yokoi zu dem Zeitpunkt bereits bei Nintendo arbeitete.


      Miyamoto kam zu Nintendo, weil sein Vater gut bekannt mit Herrn Yamauchi gewesen ist. Seine Arbeit bei Nintendo nimmt er wie bereits erwähnt 1977 auf.


      Um dies zu verdeutlichen benutzte ich folgenden Satz: "1977 wird Miyamoto ins Boot geholt, der entscheidend an Nintendos Werdegang mitwirkte." Auch dieser Satz ist etwas ungünstig formuliert, denn eigentlich meine ich damit insbesondere Nintendos späteren Werdegang.


      Auch Iwatas Werdegang bei HAL LABORATORY ist mir bekannt. Jenen habe ich in meinem Artikel auch nicht bestritten, allerdings ist es schon so, dass Yamauchi Iwata auch schon zu seiner Zeit bei HAL half. So weiß man beispielsweise aus "The Life of Satoru Iwata" vom Gaming Historian, dass Nintendo HAL damals unter der Bedingung, dass Iwata HAL-Chef wird bei der Rückzahlung eines Kredits hilft, woraufhin HAL in den Folgejahren diese Schulden wieder bei Nintendo beglich.

      Aus diesem Bericht geht eindeutig hervor, dass Yamauchi die Schlüsselfigur gewesen ist. Dass auch Miyamoto wichtig für HAL gewesen ist, möchte ich hiermit ausdrücklich NICHT bestreiten.


      Zudem habe ich niemals behauptet, dass Iwata erst zu dem Zeitpunkt entdeckt wurde, als Yamauchi ihn zum Präsidenten erhob. Iwata und Nintendo arbeiteten bereits viele Jahre zusammen, HAL war ja bereits einige Zeit Second-Party-Entwickler Nintendos.


      Betrachtet man Yamauchis Zeit als Nintendo-Chef, so ist immer von seinem autoritären Führungsstil die Rede. Ich bestreite nicht, dass er Berater gehabt hat, aber die Entscheidungen traf er allein. Dass ihm auch Mitarbeiter vorgeschlagen wurden steht außer Frage, jedoch denke ich, dass er sich in die letztendliche Entscheidung über Personalfragen nicht hat reinreden lassen.


      Ich hoffe, dass das die Sache für dich etwas aufklärt. Ich jedenfalls habe versucht den Artikel nach meinem besten Wissen und Gewissen zu schreiben.

      Herz 1
    • Danke für deine ausführliche Antwort.


      Ich habe ne sehr trockene Schreibweise und daher wirkt meine Kritik glaube ich weitaus harscher, als ich es ursprünglich gemeint habe. Denn im Endeffekt finde ich es super, wenn jemand den Aufwand betreibt auch mal ausführlichen und durchdachten Content zu posten, der auch mal ne richtige Struktur und einen roten Faden und viel Inhalt hat. Darüber hinaus merkt man an deinem Text deutlich, dass du dich auch sehr tief in der Materie auskennst. Von daher finde ich sowohl den Text an sich als auch deine Aktivität insgesamt äußerst positiv. :)


      Bezüglich des Kredits von Nintendo an HAL. Erstmal Daumen Hoch, dass du den Gaming Historian schaust. Mache ich auch sehr gerne. Einer meiner liebsten YouTuber im Gaming-Bereich. :thumbup: In diesem Interview relativiert Iwata diese Aussage selbst. Dass Yamauchi die Bedingung gestellt halt, basiert auf einer Aussage bzw. einem Text von der Webseite von Shigesato Itoi. Der war ja weder HAL Mitarbeiter noch Nintendo Mitarbeiter. Aber hatte ja aufgrund von Earthbound dennoch Einblick. Iwata sagt selbst, dass er gar nicht die Freiheit hat das offen zu sagen, wie es genau war, aber die Aussage von Itoi ist so etwas lapidar. Von daher kann man infrage stellen, ob das wirklich so stimmt.


      Aber selbst wenn es so wäre, dass die Bedingung von Yamauchi genauso kam. Wurde Iwata nicht von Yamauchi entdeckt. Er ist innerhalb von HAL aufgestiegen und hat sich dort von selbst innerhalb der Firma einen Namen gemacht.


      Natürlich wird Yamauchi als Chef am Ruder von Nintendo Einfluss gehabt haben, dass gewisse andere Größen da sind wo sie jetzt sind bzw. waren. Aber die Aussage Yamauchi hat ein Händchen für Personal und Leute entdeckt und gefördert sagt ja aus, dass er es ist der Leute entdeckt und auch dass Leute aufgrund von ihm erst so weit gekommen sind. Und dann sind aber alle Namen die du nennst, welche von denen man mit gutem Grund sagen kann, dass Yamauchi sie nicht entdeckt hat. Deswegen gibt es somit keine einzige Person, die das Statement belegt. Und bei gefördert kann man auch schon diskutieren.


      Und natürlich ist Yamauchi sehr autoritär gewesen aber dennoch heißt es nicht, dass die guten Dinge unter ihm dann Verdienst für sein Gespür sind. So war es zum Beispiel nicht ne aktive Personalentscheidung Miyamoto in die Arcade-Spiele-Sparte zu stecken. Es war laut Miyamoto einfach notwendig, weil es niemand anderen gab. Und wenn das so ist, dann ist es kein Verdienst Yamauchis sondern Sachzwang, den jeder andere auch so gemacht hat. Generell wird Yamauchi sich nicht reinreden lassen. Aber wenn man Präsident einer so großen Firma ist, hat man gar nich die Kapazität alles abzuwägen und zu entscheiden und nickt vieles nur ab und die Autorität wird dann darauf reduziert, dass man als Person mit dem letzten Wort Ja sagt. Aber das heißt nicht, dass es immer das aktive richtige Gespür war.


      Und wieder: Das ist Jammenr auf hohem Niveau. Dennoch bin ich froh für deinen Artikel. Und im Endeffekt glaube ich dir auch, dass du das alles was ich sage sowieso weißt. Aber im Sinne des stillen Post Prinzips wird deine zwar nicht falsche aber dennoch 100% faktenbasierte Aussage ja nochmal von Leser anders interpretiert und weitergetragen und dann verselbstständigt sich das. Und von daher finde ich es gerade, wenn man so viel Mühe in einen solch langen Text schreibt, der ja auch zu Recht von anderen als sehr informativ gelobt wurde, dann sollte man darauf schauen, dass man aufgrund ner stilistischen Wortwahl nachher den Fakt falsch darstellt, auch unwillentlich.


      Bei nem schlechten Artikel ist es eh egal, aber gerade bei nem guten finde ich es wichtig.


      Hoffe mein Anliegen kam rüber und auch, dass ich es eigentlich gut meinte. :)

      Herz 1
    • Ja das kam herüber ^^

      Vielen Dank wie gesagt für deine Kritik.

      Auch ich bin natürlich nicht unfehlbar.

      Wenn ich die Zeit finde überarbeite ich den Artikel noch einmal und streiche beispielsweise das Wort "entdeckt"


      Ich hoffe, dass du dir auch meine Artikel zu Iwatas und Furukawas Amtszeit durchliest, sobald sie rauskommen ^^

      Yeah! 1 Herz 1
  • Super recherchierter Artikel, @Super_Lakitu_64. :thumbup: :iwata: :ddd: Danke dir dafür :thx: .

    Freue mich schon auf die anderen Beiden Artikel von dir, zu Iwata sowie zu Furukawa.

    Bin sehr gespannt auf deine Meinung zur 5-jährigen Präsidentschaft von Furukawa.


    Yamauchi war ein super Präsident für Nintendo, genauso wie Iwata und nun Furukawa.

    Natürlich gab es Fehlentscheidungen, diese sind aber menschlich; denn es nie klar wie sich die Geschichte entwickeln wird. / In meinen Augen war seine größte Fehlentscheidung; über die ein Art Nebel des Vergessenens liegt, der Deal mit Philips.


    Ansonsten hat er eben viel Experimentiert um Nintendo zu einen erfolgreichen Unternehmen zu machen, ich bin froh das sie in der Videospielindustrie geladen sind.

    Hier gehört Nintendo ganz klar hin, und daher hoffe ich auf weitere Jahre mit diesen sehr tollen Unternehmen.

    Yeah! 1
    • Vielen Dank für Dein Feedback, Haby! :)

      Es freut mich sehr, dass dir mein Artikel gefallen hat.

      Was den Deal mit Philips angeht, so muss ich Dir Recht geben. Er geht ja bekanntlich mit dem gescheiterten SONY-Deal einher, der aber oftmals mehr Beachtung findet, da SONY durch das Platzen des Deals ein selbstständiger "Big Player" auf dem Videospielmarkt wurde. Dennoch hätte es mir einfallen können.

      Yeah! 1
    • Oder du hast diesen Fehler schon vergessen, den dies hätte Nintendo gerne ;). Den Deal mit Sony platzen zu lassen war zwar auch ein Fehler, aber nicht so ein großer wie diese grotigen Games über die auch eher geschwiegen wird, als sie zu nennen.

    • Vergessen habe ich den Fehler nicht, allerdings hat Nintendo es durchaus geschafft, dass man an diesen Fehler erst wieder erinnert wird, wenn man darüber stolpert oder darauf angesprochen wird.

      Yeah! 1
    • Dies ist ja auch Nintendos Ziel.

    • @Haby


      Der geplatzte Deal mit Panasonic hat dafür gesorgt, dass Philips Rechte an Zelda und Mario bekommen hat und dann die grottigen Games für das CD-i erschienen sind.


      Dass Nintendo den Deal mit Sony hat platzen lassen, ist bestägtigterweise der Grund, warum SONY dann mit der Playstation selbst in den Konsolenmarkt eingestiegen ist. Ohne diesen geplatzten Deal wäre das nicht passiert und es hätte die Playstation nie gegeben. In der Ära des N64 und des Gamecubes war es Sony, mit der PS1 und der PS2, die Nintendo aus dem herkömmlichen Heimkonsolenmarkt komplett verdrängt hat und dafür sorgte, dass die Konsolen solche Misserfolge waren. Das ist doch ein unendlich viel größerer Fehler als ein paar Games für das CD-i, die eh keine Sau mehr kennt...


      Wenn man Nintendo fragen würde was sie eher Löschen würden, die Existenz der Sony Playstation oder der CDi-Games von Zelda, ich glaube die Antwort wäre klar.

      Herz 1