Sollte man die älteren Persona Teile
(3&4) spielen?
Früher war die Persona-Reihe ein „Hidden Gem“ der JRPG-Welt. Nicht viele westliche Spieler haben die früheren Veröffentlichungen der Serie erlebt. Doch jeder, der sie gespielt hat, lobt sie in höchsten Tönen. Durch den massiven Erfolg von Persona 5 ist das Franchise mittlerweile in der Gaming-Pop-Kultur angekommen. Spätestens mit der Inkludierung in die Charakterauswahl von Super Smash Bros. Ultimate hat sich Persona dann komplett im modernen Zeitgeist etabliert.
Und auch wenn viele Spieler erst mit Persona 5 in die Serie eingestiegen sind, ist es nun noch leichter, Teil 3 und 4 der Reihe nachzuholen. Da sie auf heutige Konsolen und PCs verfügbar und für Abonnenten des Xbox Game Pass sogar ohne weitere Kosten spielbar sind.
Beide Spiele sind ursprünglich auf der PlayStation 2 erschienen und haben jeweils eine Neuveröffentlichung mit zusätzlichen Inhalten auf den Sony-Handhelds PlayStation Portable und Vita erhalten. Der Director’s Cut Persona 4 Golden war zumindest bereits über Steam verfügbar, jetzt steht er aber auch Konsolenspielern zur Verfügung.
Es ist also eure Gelegenheit. Die Frage, die ihr euch aber stellen solltet, wenn ihr bisher lediglich Persona 5 erlebt habt: Wollt ihr wirklich ältere Spiele der Reihe spielen?
Persona ist ein Spin-off der düsteren JRPG-Serie Shin Megami Tensei (SMT). Diese läuft unabhängig von Persona und hat zuletzt auf der Nintendo Switch ein neues Spiel erhalten. SMT teilt sich viele spielerische Gemeinsamkeiten mit Persona: Ihr könnt Dämonen rekrutieren, sie mit anderen verschmelzen und innerhalb des Kampfsystems die Element-Schwächen eurer Gegner für erweiterte Züge nutzen.
Doch warum erzähle ich das überhaupt? Shin Megami Tensei ist tatsächlich für einen Gameplay-Aspekt berüchtigt: hoher Schwierigkeitsgrad. Wenn man es mit dem üblichen Meme darstellen möchte: SMT ist das Dark Souls der Monster-Sammel-Games.
Und frühere Persona-Spiele haben diesen Aspekt seiner Gaming-Wurzeln mehr dargestellt als spätere. Dungeons bieten keine Checkpoints, es ist lediglich möglich manuell zu speichern. Wenn euer Hauptcharakter in einem Kampf KO geht, heißt es Game Over. Kombiniert damit, dass manche Gegner einen schnell mit kritischen Treffern überrumpeln können, kann das schon einmal dazu führen, dass mehrere Stunden Dungeon-Spielzeit auf einmal ausgelöscht werden.
Wer eher von der alten Schule ist, der wird davon nicht kalt erwischt. Viele alte JRPGs haben auf diese Weise funktioniert. Aber gerade Spieler, die sich an automatisches Speichern gewöhnt haben, kann diese Design-Entscheidung überraschen.
Doch auch abseits dieses Aspekts müsst ihr euch bei Persona 3 und 4 ein wenig auf Abstriche einstellen. Wie bereits erwähnt, handelt es sich hier um Spiele, die auf der PlayStation 2 erschienen sind. Und während das Design der Titel immer noch großartig ist, so könnte der Look mancher 3D-Modelle moderne Spieler eventuell abschrecken.
Die auf aktuellen Plattformen verfügbare Version von Person 3 ist Persona 3 Portable. Neben dieser Variante existiert unter anderem der PlayStation-2-Titel Persona 3 FES. Portable unterscheidet sich von FES in einigen Aspekten. Und auch wenn manche Teile des Titels verbessert wurden, fehlen ein paar Dinge, die moderne Persona-Spieler eventuell erwarten. Persona 3 Portable bietet keine Anime-Sequenzen. Die Story wird lediglich durch Dialoge vorangetrieben. Zusätzlich bietet das Spiel keine „echte“ Overworld. Ihr klickt euch stattdessen durch die Spielwelt, anstatt sie selbst zu erkunden.
Allerdings gibt es natürlich auch positive Änderungen. Persona 3 Portable erlaubt es euch, eure Partymitglieder direkt zu befehligen. Etwas, was in FES nicht möglich ist, es konnten zwar Strategien für eure Gruppe gewählt werden, aber eine präzise Auswahl an Kommandos war nicht verfügbar.
Aber lohnt es sich, zurückzugehen? Will man die älteren Teile der Reihe nun spielen? Wenn ihr Persona 5 gemocht habt, dann auf jeden Fall. Denn auch Persona 3 und 4 bieten den gleichen Gameplay-Hook, der die Reihe mittlerweile so besonders macht: die Social-Simulation neben dem JRPG. Ihr trefft in beiden Games auf interessante Charaktere, mit denen ihr eure limitierte Freizeit verbringen könnt, um eure Bindung zu stärken und damit neue Fähigkeiten freizuschalten.
Logischerweise gibt es auch einen ersten und zweiten Teil der Reihe. Wer also noch weiter zurückreisen möchte und den Ursprung des Franchises erleben möchte,Seid aber gewarnt, dass es sich hier wirklich um alte Games handelt, die noch mehr in eine sehr spezielle Nische schlagen. Hier existiert auch noch nicht der Mix aus Social-Game und RPG.
Da die Persona-Spiele jeweils eigene Geschichten bieten, die nicht miteinander verwoben sind, ist es grundsätzlich egal, in welcher Reihenfolge ihr diese angeht. Tendenziell kann man hier danach gehen, welcher Teil euch eher mit seinem „Vibe“ trifft. Persona 3 ist eher düster, während Persona 4 etwas fröhlicher daherkommt.
Persona 3 ist Hip-Hop, Persona 4 ist Pop. Aber wer sich darum sorgt, dass man von fehlenden Quality-of-Life-Features verschreckt wird, für den bietet Persona 4 eine brauchbare Brücke. Gerade die verfügbare Version, Persona 4 Golden, ist noch einmal etwas zugänglicher als Teil 3.
Natürlich haben Persona 3&4 Quality of Life im Spiel das einerseits für Neulinge der Reihe intressant sein könnte.
Inzwischen hab ich die Persona Reihe in mein Herz geschlossen,gerade wegen Teil 5 das so ein unglaublich gutes JRPG ist.
Freu mich auch schon sehr auf Persona 6 das hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lässt.
Danke fürs Lesen und MfG Vank84man
Kommentare 6
Cú Chulainn
Druchaus eine schöne Übersicht, die auch bestimmt einigen Neulingen weiterhelfen könnte. Nur wie wenig auf die ersten drei Teile stört mich etwas, aber es klingt für mich jetzt auch nicht so als hättest du selbst viel Erfahrung mit diesen (korrigiere mich gerne, wenn mein Eindruck da falsch liegt) und unter diesem Gesichtspunkt natürlich verständlich, dass du nicht näher auf diese Spiele eingehst. Das lässt mich aber durchaus ins grüblen kommen, ob ich nicht selbst ein Begleitstück zu deinem Artikel schreiben sollte, bei dem ich mal auf Persona 1&2 eingehe und erkläre was diese Spiele so besonders macht.
Zu Persona 3-5 kann ich nur leider sagen, dass ich zwar keineswegs als schlechte Spiele ansehe, aber sie sind absolut nicht mein Fall. Gerade diese Kombi aus DRPG und Social-Game gefällt mir überhaupt nicht und macht es mir unmöglich diese Spiele zu genießen. Ich selbst werde wohl auch Persona 6 auslassen. Habe lange genug versucht die neueren Persona Teile zu mögen, aber nach mehreren Fehlschlägen mit allen drei Spielen, nach denen ich bislang immer noch nicht die Motivation aufbringen konnte auch eines davon tatsächlich mal durchzuspielen, denk ich wirds mit mir und modernem Persona nie mehr was. Schade hätte die Spiele gern gemocht, immerhin sind sie Teile des Megami Tensei Franchises, welches mir sehr am Herzen liegt, aber es soll halt nicht sein.
Vank84man Autor
Falls was dazu Beitragen kannst sehr gerne
Persona 1&2 konnte ich nie selbst spielen 🎮
Hab es bei einem Freund vor Jahren mal angeschaut wie er es spielt.
P 1&2 ist auch etwas anders,nicht wie ab Teil 3.
Heute müsste man das komplett Um programmieren damit es irgendwie auf dem Niveau ab Teil 3 wäre
Emydura37
Schönen Überblick hast du da erstellt
.
Der fünfte Teil ist mittlerweile mein Lieblingsspiel geworden und auch der vierte Teil ist unglaublich gut
.
Aktuell habe ich auch den dritten Teil, 5 Strikers und Q gespielt, welche allesamt Spaß gemacht haben.
Für die Qualität von Persona spricht ja auch noch das sie zwei mal Metacritics bestes Spiel wurden (2012 P4G und 2020 P5R).
Freu mich genauso auch auf Persona 6, was aber wohl noch etwas länger dauern wird.
Vank84man Autor
Persona 4 Golden hat auch eine starke Story und Sozialsystem bei Teil 4 ist schon ein guter Vorreiter gewesen,das bei Teil 5 unglaublich gut gewesen ist.
Hab mit Persona 5 (Royal) extra auf sie Switch Version gewartet,das waren nach dem ersten Gerücht knapp 3 Jahre bis zur Switch Version und wurde nicht enttäuscht.
Überhaupt die Story mit den Phantom Dieben einfach genial.
Und Persona 5 Strikers hat mich auch sehr gefallen.
Persona 3 hoffe ich doch das es auch noch für die Switch erscheint.
Wäre echt super,ansonsten weiche ich auf die Ps5 Version aus.
Und letzte Info das als Gerücht gab,soll Persona 6 wohl Anfang 2025 erscheinen.
Vorher war die Rede von 2024.
Freu mich trotzdem riesig darauf.
Jetzt freu ich mich erstmal auf Persona 5 Tactica.
Armstrong
Eine schöne Zusammenfassung.
Ich bin damals eher zufällig zur Persona-Reihe gekommen, weil Persona 4 G als eines der besten Spiele auf der PS Vita galt. Und viele gute Spiele hat es für die Vita ja leider nicht gegeben.
Ich wusste auch gar nicht, was mich erwartet, nur, dass es wie JRPGs üblich rundenbasierte Kämpfe bietet und dass Soziale eine wichtige Rolle spielt.
Aber P4G war dann ein richtiges Highlight für mich. Der Hype war berechtigt! Vor allem die fesselnde Story und die spannende Atmosphäre haben mich begeistert und überrascht. Mit Persona 5 (da hab ich erst die knapp die Hälfte hinter mir) ist den Entwicklern sogar noch mal eine deutliche Steigerung in jeder Hinsicht gelungen. Das Spiel fühlt sich genauso besonders an wie damals an, als ich das erste Mal FF 7 oder FF 9 gespielt habe.
Wenn ich mit P5 durch bin, will ich auf jeden Fall nochmal P4G auf deutsch spielen. Danach werde ich sehen, ob ich noch Lust auf Teil 3 habe.
Vank84man Autor
Bin auch eher zufällig zur Persona Reihe gekommen.
Mit Persona 5 Royal hat mich die Reihe komplett genommen und zählt für mich zu den besten RPGs die es gibt.
Persona 4 Golden ist dank der Neuveröffentlichung sehr gut zu spielen und Teil 3 hab ich mal ausgelassen,da ja zum Glück ein Remake bald erscheint.
Freut mich das dir auch Persona gefällt