
Einige Tage bevor Die Rache der Sith – der einstige kolossale Abschluss der Star-Wars-Saga – in den Lichtspielhäusern rund um den Globus die Kinosäle erhellte, war es bereits möglich, das Abenteuer in den eigenen vier Wänden zu erleben. Dafür brauchte man nur eine PlayStation 2 oder Xbox, einen Fernseher und das neuste Spiel des amerikanischen Entwicklers The Collective. Alternativ konnte man den Film auch unterwegs auf dem Game Boy Advance oder Nintendo DS erleben, wobei es sich um ein gänzlich anderes Spiel handelt, das hier nicht im Fokus steht.
Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis…
Nachdem Palpatine, Kanzler der Republik, entführt wurde, eilen die beiden Jedi-Ritter Anakin Skywalker und Obi-Wan Kenobi zu dessen Rettung herbei. Dafür müssen sie sich mithilfe ihrer Lichtschwerter und der Macht an Bord eines Raumkreuzers durch Unmengen an Kampfdroiden schlagen und sich letztendlich auch gegen den Sith-Lord Count Dooku behaupten. Nachdem sich der Kanzler wieder in Sicherheit befindet, trennen sich die Wege der beiden Retter. Während sich Meister Kenobi nach Utapau begibt, um dort General Grievous, den Oberbefehlshaber der feindlichen Droidenarmee, zu töten und den galaxisweit herrschenden Klonkriegen ein Ende zu bereiten, erwartet den jungen Skywalker auf Coruscant, dem Herzen der Republik, ein schreckliches Schicksal.
Im Verlauf der Geschichte spielt man sowohl Anakin als auch Obi-Wan in etwa 20 linearen Leveln. Den Gegnern, die einen am Voranschreiten hindern möchten, kann man mit seinem Lichtschwert entgegentreten. Mit Viereck und Dreieck führt man leichte und schwere Angriffe aus, die sich durch das Drücken spezifischer Abfolgen zu Kombos verbinden lassen. Auch Sprünge gehören zum essenziellen Repertoire eines Jedi-Ritters, ebenso wie das Werfen des eigenen Lichtschwerts oder das Heranziehen oder Wegstoßen von Objekten und Gegnern mithilfe der Macht. Droht ein Angriff des Gegners näherzukommen, als einem lieb ist, empfiehlt es sich, diesen mit dem Lichtschwert abzublocken.
Die Lehren eines Jedi
Bei einem Levelabschluss erhält man Erfahrungspunkte, mit denen sich Machtkräfte und Kampffähigkeiten verbessern lassen. Jeder der beiden Jedi-Ritter erhält eigene Erfahrungspunkte und verfügt über leicht unterschiedliche Möglichkeiten bei seinen Fähigkeiten. Da man die Level jederzeit wiederholen kann, ist es somit mit Fleiß möglich, zusätzliche Erfahrungspunkte zu erlangen, und damit die eigenen Fähigkeiten ein wenig auszugleichen, was für durchschnittliche Spieler oder geübte Button-Masher aber nicht nötig sein dürte.
Gameplay und Progressionssystem werden durch das Erzählen der Geschichte ergänzt. Dabei wird teilweise direkt auf Filmszenen zurückgegriffen, die manchmal auch von Ingame-Zwischensequenzen unterstützt werden. Die Handlung des Films wird in gestraffter Form größtenteils originalgetreu nacherzählt. Einige Abschnitte stammen allerdings aus früheren Schnittfassungen oder sogar aus alten Drehbuchversionen und sind für Fans der Materie somit interessantes, zusätzliches Futter. In Einzelfällen mussten sich die Entwickler auch ein paar kreative Freiheiten erlauben, da es in der eigentlichen Geschichte zu einer Konfrontation kommt, an der keiner der beiden Spieleprotagonisten beteiligt wäre. Passend dazu gibt es nach Abschluss der Geschichte auch noch ein nettes kleines Schmankerl in Form eines alternativen Endes.
So was von unzivilisiert
Während fünf bis sechs Stunden gibt es auch für die Ohren einiges zu hören, sowohl Erfreuliches als auch Enttäuschendes. Eine der großen Stärken des Films, die Musik, ist in diesem Spiel leider nicht vertreten. Kompetenten Ersatz gibt es dennoch in Form vieler Stücke aus den anderen Filmen der Saga. Auch die deutsche Synchronisation ist ein zweischneidiges Schwert. Erfreulich ist, dass die Dialoge während des Spiels auf Deutsch eingesprochen wurden und dafür sogar größtenteils die Originalsprecher der Filme nochmals vor dem Mikrofon standen. Auch die Ingame-Zwischensequenzen sind teilweise auf Deutsch zu hören, eigenartigerweise aber nicht immer, in diesen Fällen dann nur auf Englisch mit Untertiteln. Ähnliches gilt für die Szenen, die direkt aus dem Film stammen, die sogar ausschließlich in originaler englischer Sprache zu hören sind.
Optisch versucht sich das Spiel an einem für den damaligen Stand der Technik realistischen Stil inklusive eines möglichst originalgetreuen Aussehens der verschiedenen Charaktere. Das kann man sich auch heute noch gut anschauen, ist aber dennoch sehr in die Jahre gekommen.
Mein Fazit
Meinung von Eripas Ein sehr gelungenes Lizenzspiel und immerhin auch ein solides Spiel im Allgemeinen. Ist man kein Fan von Star Wars, findet man sicher auch andere Spiele, die einem besser gefallen. Fühlt man sich jedoch wohl in einer weit, weit entfernten Galaxis, und möchte eine vertraute Geschichte mal auf etwas andere Art erleben, macht man mit diesem Spiel sicherlich nichts verkehrt. Abzüge in der B-Note gibt es allerdings aufgrund des fehlenden Soundtracks der Filmvorlage und der inkonsequenten Synchronisation. Beides sind Dinge, die man als Alternative hinzufügen sollte, falls das Spiel jemals eine Neuveröffentlichung in irgendeiner Form bekommt. Gerade zu Beginn, als die beiden Spielfiguren gemeinsam unterwegs sind, fühlt sich zudem ein fehlender Zweispieler-Modus wie eine verpasste Chance an. |
Mein persönliches Highlight: Die deutschen Synchronsprecher teilweise wiederzuhören |
Im Sinne der Transparenz: Mithilfe einer generativen KI wurde eine Rechtschreibprüfung durchgeführt und die daraus resultierenden Korrekturvorschläge individuell geprüft und eingearbeitet.