DS-Blog-Spieletest: Mario vs. Donkey Kong: Aufruhr im Miniland

Auch in seinem 26. Lebensjahr als Videospielheld ist sich Super Mario für keine Aufgabe zu schade. Nach Mario vs. Donkey Kong 2: Marsch der Mini-Marios und Mario vs. Donkey Kong: Die Rückkehr der Mini-Marios (DSiWare) kommt die populäre Knobelserie aus dem Hause Nintendo nun ein weiteres Mal auf den Nintendo DS.


Der Plot des Spiels hätte wohl nicht schlimmer kommen können. Das Miniland, ein großer Freizeitpark des Pilzkönigreichs, wurde heute eröffnet und niemand geringeres als Super Mario und die schöne Pauline nehmen dies als Anlass zu einer pfiffig-ausgeklügelten Marketingaktion: Die ersten einhundert Parkbesucher erhalten eine Pauline-Figur in Miniaturgröße! Auch Donkey Kong wollte einer der ersten sein, um sich eine Figur zu schnappen, doch unglücklicherweise sind die Figuren bei seiner Ankunft schon alle vergriffen! Völlig wutendbrand krallt sich Donkey Kong die echte Pauline und läuft mit ihr in den Park hinein. Natürlich nimmt Mario, gefolgt von seiner Riesenarmada Mini-Marios, die Verfolgung auf, um Pauline den Klauen Donkey Kongs zu entreißen. Willkommen in Mario vs. Donkey Kong: Aufruhr im Miniland!



Um Pauline zu befreien, müsst ihr mit euren Mini-Marios durch über 100 verschiedene Level in mehr als acht unterschiedlichen Welten laufen, wobei das grundsätzliche Spielgeschehen im Hinblick auf die früheren Ableger nur sehr spärlich erweitert wurde. Ihr müsst nach wie vor eure Mini-Marios durch einen Level zum Ausgang lotsen, wobei die Mini-Marios nach einmaliger Aktivierung stur in die ihnen vorliegende Richtung laufen. Und nun kommt ihr ins Spiel: Bewegt und positioniert die sich im Level befindenden Objekte so, dass die Mini-Marios ihren Weg zum Ausgang finden. Zu den euch verfügbaren Objekten zählen zu Beginn des Spiels noch Stahlträger und Sprungfedern, später werdet ihr auch noch mit austauschbaren Warp-Röhren, Leitern und weiteren Objekten zu kämpfen haben. Das Spielprinzip an sich ist sehr einfach und schnell gelernt, trotzdem kommen euch im Laufe des Abenteuers unzählige Hindernisse in die Quere. So gilt es zum Beispiel, tiefe Abgründe zu überqueren, flinke Shy-Guys zu umgehen und altbewährte Piranha-Pflanzen zu vermeiden, um den richtigen Weg zum Ausgang zu finden. Bestimmte Gegnertypen lassen sich auch mit einem gekonnten Hammerhieb besiegen, sofern ihr einen Hammer findet und nutzen könnt. Am Ende jeder Welt (jede Welt hat acht normale Level) erwartet euch ein Boss-Level, in dem etwas Geduld und taktisches Wissen gefragt sind: Hier müsst ihr euch einen Weg bis ganz nach oben bahnen, um dort Donkey Kong in die Flucht zu schlagen. Dieser versucht allerdings immer wieder, euch den Auftritt durch herabfallende Bomben zu erschweren.


Als erfahrener Spieler der Mario vs. Donkey Kong-Reihe muss ich zugeben, dass mir die neuen Level zwar allesamt gefallen haben. Trotzdem fehlte mir das gewisse Etwas, um sich von den Vorgängern abzusetzen. Das Gameplay wurde bis auf ein paar neue Items und die Tatsache, dass ihr im Laufe des Abenteuers weiteren Miniaturfiguren von Peach, Toad und weiteren Charakteren begegnet, nicht wirklich verändert, was meiner Ansicht nach keine Höchstwertung rechtfertigt.


Doch das Spiel hat noch einen anderen, elementaren Spielmodus: Die Levelbaustelle. Hier lassen sich nach Lust und Laune eigene Levels kreieren, deren verfügbaren Objekte im Laufe des Abenteuers immer mehr werden. Die Steuerung des Editors erfolgt problemlos per Touchpen und bedarf keiner lange Einarbeitungszeit. Mit dem nötigen Knowhow und genügend Ausdauer lassen sich sogar ähnliche Level erzeugen, die Nintendo auf der DS-Karte mitgeliefert hat. Die fertiggestellten Level lassen sich lokal mit einem Freund tauschen. Ihr könnt sie aber auch online über die Nintendo WiFi-Connection auf einen freien Server übertragen. Hier lassen sich unzählige, von Spielern aus aller Welt erstellte Levels suchen, herunterladen und bewerten. Auch Nintendo lädt in unregelmäßigen Abständen neue Level hoch, die ihr euch nach Belieben auf die eigene DS-Karte laden könnt. Nintendo veranstaltet außerdem Online-Wettbewerbe, an denen jeder Spieler teilnehmen kann. In diesen Wettbewerben gibt Nintendo ein Thema und eine Vorlage vor, nach denen ihr dann ein Level bauen müsst. Nach dem Abschluss des Wettbewerbs könnt ihr euch die besten Level des Wettbewerbs auf eure DS-Karte herunterladen.


Was gibt es noch zum Spiel zu sagen? Mario vs. Donkey Kong: Aufruhr im Miniland! unterstützt als erstes DS-Spiel überhaupt den „Super Guide“, hier Mini-Assistent genannt. Habt ihr ein Level nach mehreren Anläufen nicht geschafft, könnt ihr euch ein Video ansehen, in dem veranschaulicht wird, wie ihr den entsprechenden Level lösen könnt. Unglückliche DS-Spieler, die aufgrund einer WPA2-Verschlüsselung in ihrem Internetnetzwerk nicht auf die Nintendo WiFi-Connection zugreifen können, dürfen (bedingt) aufatmen: Habt ihr einen Nintendo DSi oder Nintendo DSi XL zur Hand, könnt ihr auch mit einer WPA2-Verschlüsselung die Onlineinhalte beziehen. Dies hat mir überhaupt erst den Test der Onlinefunktionen ermöglicht. Danke, Nintendo!



Grafisch hätte man das Spiel vermutlich nicht unspektakulärer präsentieren können. Das Spiel sieht nahezu identisch zu den Vorgängern aus. Es wird in immer noch schlichter 2D-Grafik präsentiert, die man auch schon vor fünf Jahren auf dem Nintendo DS gesehen hat. Ab und an gibt es einige vorgerenderte Standbilder zu bestaunen, die die vollkommen belanglose Story vorantreiben und den optischen Part ein wenig nach vorne bringen. Akustisch werdet ihr bereits zu Beginn des Spiels von einer sehr stimmigen Hintergrundmusik begrüßt, die schnell (und leider immer wieder) im Kopf zum Mitsummen animiert. Die sonstigen Lieder fügen sich in den technischen Gesamteindruck ein und sind somit eher zu vernachlässigen. Nett empfand ich auch die neuen Sprachsamples von Mario und Pauline, die immer wieder auftauchen. Klappt ihr zum Beispiel den Nintendo DS zu, ohne das Spiel zu beenden, ertönt Marios Stimme mit dem Inhalt „Hey! Come back again.“ Witzige Dreingabe!



Fazit (7):
Was soll ich letztendlich von Mario vs. Donkey Kong: Aufruhr im Miniland! halten? Neueinsteiger, die keinen der vorigen Ableger gespielt haben und Lust auf ähnliche Denksportaufgaben haben, die man bereits von Professor Layton und Co. kennt, können gerne zugreifen. Die vielen vorgefertigten Level von Nintendo, die recht einfach beginnen und zum Schluss richtig knackig werden, bringen Spaß und animieren recht schnell zum Durchspielen. Auch der Onlinemarktplatz mit den unzähligen Levels überzeugt dank einfacher und problemloser Steuerung und motivierenden Wettbewerben. Spieler wie ich, die bereits die Vorgänger verschlungen haben, werden aber leider vergeblich nach wirklich neuen Reizpunkten suchen und die Welten in gewohnter Manier beenden. Für einen Nachfolger (auf dem Nintendo 3DS?) erwarte ich erhebliche Neuerungen in punkto Gameplay und Grafik!

Autor: Kevin Maßmann


Vielen Dank an Nintendo of Europe für die freundliche Bereitstellung von Mario vs. Donkey Kong: Aufruhr im Miniland!