Nintendo-Präsident äußert Bedenken hinsichtlich generativer KI

  • Technologien mit Künstlicher Intelligenz (KI) sind auf dem Vormarsch und finden sich in immer mehr Geräten und Facetten unseres Alltags. Auch im Gaming hat das Thema aufgrund von generativer KI, welche das Erstellen von Text, Ton und Bild erlaubt, schon Fuß gefasst. Während der zuletzt stattgefundenen Hauptversammlung der Aktionäre von Nintendo wollte ein Shareholder wissen, wie Nintendo die aufkommenden KI-Technologien nutzen werde.


    Präsident Shuntaro Furukawa erklärt, dass KI schon lange in Videospielen zum Einsatz komme, verweist jedoch mit Vorsicht auf generative KI, welche zwar kreativ eingesetzt werden könne, allerdings auch Probleme mit dem Urheberrecht aufwerfe. Nintendo habe jahrzehntelange Erfahrung in der Videospielentwicklung und wolle diese auch weiterhin nutzen, um etwas zu erschaffen, zu dem nur Nintendo imstande sei. Hier lest ihr unsere Übersetzung von Frage und Antwort:



    Findet ihr es gut, dass Nintendo hier Vorsicht walten lässt?

    Quellenangabe: Nintendo
  • Ausgezeichnete News! Ich kritisiere Nintendo gerne für verschiedene Dinge, aber Nachrichten wie diese zeigen wieder einmal, warum Nintendo ein viel besseres und respektableres Unternehmen ist als die meisten anderen in der Branche.

  • Ausgezeichnete News! Ich kritisiere Nintendo gerne für verschiedene Dinge, aber Nachrichten wie diese zeigen wieder einmal, warum Nintendo ein viel besseres und respektableres Unternehmen ist als die meisten anderen in der Branche.

    Wenn du dort arbeitest, schon. Wenn du Kunde bist, dann nur bedingt. Es gibt deutlich kundenfreundlicherer Möglichkeiten, seine Geschäftspraktiken auszurichten. Andererseits ist es natürlich gut, dass immer noch Qualität kommt und dass generative KI Nur mit Skepsis gesehen wird.


    Allerdings ist die ollen Kamellen immer wieder neu aufzulegen und zum Vollpreis anzubieten, keine besonders kundenorientierte Richtung. Klar wird das gekauft, deswegen machen Sie es ja auch, aber man hätte zumindest doch mehrteilige Spiele in einem zusammenfassen können. Zum Beispiel Luigis Menschen eins und zwei oder Tropical, Freeze und Returns.

  • Allerdings ist die ollen Kamellen immer wieder neu aufzulegen und zum Vollpreis anzubieten, keine besonders kundenorientierte Richtung. Klar wird das gekauft, deswegen machen Sie es ja auch, aber man hätte zumindest doch mehrteilige Spiele in einem zusammenfassen können. Zum Beispiel Luigis Menschen eins und zwei oder Tropical, Freeze und Returns.

    Das ist natürlich richtig. Auf der anderen Seite behalten (viele, nicht alle) Nintendo-Spiele ihren Wert über einen längeren Zeitraum, in einigen Fällen steigt er sogar. Ich könnte zum Beispiel Breath of the Wild heute noch für 30-40€ verkaufen. 7 Jahre nach der Veröffentlichung. Versuche das mal mit dem neuesten Assassin's Creed ein Jahr nach der Veröffentlichung. Du kannst froh sein, wenn du damit noch 20€ verdienst. Aber ich denke auch, dass Spiele wie Luigi's Mansion 2 HD nicht 50€ kosten sollten. Nintendo verkauft seine Spiele meist als gleichwertig, egal ob es sich um einen Port oder ein neues Spiel handelt.


    Bedenken hin oder her

    Nun, die Blase ist bereits am Platzen, denn viele Menschen erkennen die Auswirkungen der generativen KI und haben bereits die Nase voll davon, dass das Internet mit billigen Inhalten überfüllt wird. Ganz zu schweigen von all den bestehenden und zukünftigen Gerichtsverfahren.

    Und dabei geht es schließlich um das Urheberrecht. Es gibt nur wenige Unternehmen, die ihr geistiges Eigentum so sehr schätzen wie Nintendo.

    Einmal editiert, zuletzt von blubbafassel () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von blubbafassel mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Generative KI hat seine Vor- Und Nachteile. Es kann, speziell bei kleineren Studios schon paar lästigere Arbeiten abnehmen, und dafür Sorgen, dass die Entwicklicker mehr Zeit für die Kreativen Dinge haben.


    Kleine Studios können so ggf. größere Projekte stemmen.


    Aber so wie die Industrie derzeit am Rad dreht, wird es eher dazu genutzt werden, um Spiele weiter zu strecken, mehr zu verwässern, und vor allem: mehr Mitarbeiter zu kündigen. Schließlich braucht man weniger Personen, die an dem Spiel arbeiten.


    Und ja, Urheberrecht ist hier natürlich auch ein Thema.

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    Gebühreneinzugszentrale

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  • Zitat

    Findet ihr es gut, dass Nintendo hier Vorsicht walten lässt?

    Absolut. Wir haben jetzt schon einen extremen Kreativitätsmangel. Die Filmindustrie kommt nicht mehr klar, die Spieleindustrie kommt nicht mehr klar -nur noch Remaster, Remakes, Reboots oder ulkige Agendas ohne Qualität.

    Mit zunehmender Normalisierung generativer KI wird das nur noch schlimmer werden, denn generative KI kann natürlich nichts komplett Neues aus dem Nichts erschaffen.

    Ich begrüße daher sehr, dass Nintendo dem hier kritisch gegenübersteht.


    Echte Kunst kann nur ein Mensch erschaffen.

  • blubbafassel


    Das wünscht du dir vielleicht. Die KIs sind in vielen Berufen schon nicht mehr weg zu denken und die Nutzung steigt weiter explosionsartig.


    Du bekommst es oft gar nicht mit wie viel KI generiert ist

    Das muss ich mir gar wünschen, es ist bereits Realität.


    In zahlreichen Bereichen richten generative KI‘s massig Schaden an, weshalb mehrere Unternehmen und Zweige aussteigen oder es gar gänzlich ablehnen. Der gesellschaftliche Grundtenor ist ebenfalls ein negativer, was kein Wunder ist, denn es wird überall hineingequetscht, egal, ob es überhaupt Sinn ergibt und darüberhinaus nur dazu dient Shareholder bei Stange zu halten.


    Vom negativen Einfluss auf die Umwelt reden wir besser gar nicht erst.


    Echte Kunst kann nur ein Mensch erschaffen.

    Punkt.

    Einmal editiert, zuletzt von blubbafassel () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von blubbafassel mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Echte Kunst kann nur ein Mensch erschaffen.

    Um es mit blubbafassel zu sagen: Punkt.


    Ich habe mir schon oft bei Kunst in jeglicher Form gedacht: Wahnsinn, was die sich da ausgedacht haben.

    Ich möchte keine Inhalte, sondern begeistert davon sein, was andere Menschen erschaffen haben.


    KI ist künstlich, Menschen schaffen Kunst.


    Die Hauptaufgabe aller Menschen wird in Zukunft sein, es sich mit (generativer) KI nicht zu gemütlich zu machen, sie nur dort einzusetzen, wo sie sinnvoll Gutes tun kann und ansonsten den Allerwertesten hochzukriegen und sich noch selbst anzustrengen und nachzudenken.

  • Sehr gut von Nintendo :) :thumbup:

    Bin auch kein großer Freund von KI und hoffe das so schnell es auch bei Nintendo nicht zum Einsatz kommen wird.

    Er sagt doch, das es schon seit Jahren zum Einsatz kommt. Da wird sich auch nicht viel ändern.


    Das muss ich mir gar wünschen, es ist bereits Realität.


    In zahlreichen Bereichen richten generative KI‘s massig Schaden an, weshalb mehrere Unternehmen und Zweige aussteigen oder es gar gänzlich ablehnen. Der gesellschaftliche Grundtenor ist ebenfalls ein negativer, was kein Wunder ist, denn es wird überall hineingequetscht, egal, ob es überhaupt Sinn ergibt und darüberhinaus nur dazu dient Shareholder bei Stange zu halten.

    Sorry, aber das Blödsinn. Es gibt heute kein seriöses Kundenservicesystem mehr, dass ohne GemAI funktioniert, kaum Softwareprojekte, die nicht auf irgendeine Art GenAI nutzen. Das mit Sättigung mag in der Werbung/Kreativindustrie vielleicht so sein, in den meisten Branchen ist 2024 das Jahr, in der KI aus dem explorativen Status in die Produktivnutzung übergeht. Dafür musst du dir nur die Modelnutzungsstati der einschlägigen Plattformen anschauen. Und wenn dich das alles nicht überzeugt, schau dir die neuen Personal Devices an - von PCs, über Android, Suchmaschinen oder iPhones. Von Google Maps bis jede Form von Sprachassistent. Nichts funktioniert mehr ohne (Gen)AI.


    Und was glaubt ihr eigentlich wie die neuesten Generationen von FSR oder DLSS funktionieren? Mit reiner Statistik beim extrapolieren?

    3 Mal editiert, zuletzt von simmonelli () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von simmonelli mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • 2024 das Jahr, in der KI aus dem explorativen Status in die Produktivnutzung übergeht.

    Für die paar Verwendungszwecke wofür genAI tatsächlich einen Nutzen hat mag das stimmen, aber grundsätzlich ist ein Abwärtstrend zu erkennen.

    Ich habe eher das Gefühl, dass du dich vom Hype hast einlullen lassen. Sowas passiert immer wieder. Eine neue Technologie, welche mehr verspricht, was sie einhalten kann. Und dieses Mal ist es genAI.


    Dazu auch folgendes: https://www.techopedia.com/definition/ai-washing


    „die meisten Branchen“ - Ja, das bezweifle ich doch mehr als stark.


    genAI ist vieles, aber sicher nicht intelligent, sondern eine Variation derselben Algorithmen, die beispielsweise Suchmaschinen antreiben, und all diese lehnen sich an das vereinfachte Call-and-Response-Sprachmodell von Eliza an, nur diesmal mit dem „Vorrecht“, alle urheberrechtlichen Beschränkungen zu ignorieren und die Privatsphäre eines jeden mit Füßen zu treten.


    genAI ist aufgrund seiner gedankenlosen Integration in alle möglichen Produkte zwar allgegenwärtig, aber darüberhinaus auch nicht zukunftsfähig. Unternehmen wie Google, Microsoft und Meta profitieren von ihrer weit verbreiteten Nutzung und fördern sie daher überall, wo sie können. All dies ist ein Versuch, sich bei den Verbrauchern beliebt zu machen und die öffentliche Meinung zu beeinflussen; große Mengen an Geld werden für Lobbyarbeit ausgegeben, um zu versuchen, die Definition von Fair Use zu ändern - ein Unterfangen, das hoffentlich scheitern wird.


    Und auch wenn diese großen Unternehmen aufgrund ihrer schier endlosen Ressourcen durchaus einen Schlag einstecken können, ist es dennoch ein gefährliches Unterfangen. Der ROI ist miserabel:

    „Es wird geschätzt, dass Microsoft aufgrund der enormen Kosten für das Rechenzentrum 20 Dollar pro Benutzer und Monat verliert.“ (1)


    Es verbrennt Geld, was erklärt, warum die Investitionen zurückgehen:

    „36 Prozent planten, die Ausgaben für KI im Jahr 2024 unverändert zu lassen, verglichen mit nur 6 Prozent im letzten Jahr.“ (2)


    In der im Artikel erwähnten Studie wird auch erwähnt, dass 42 Prozent der Unternehmen noch keinen signifikanten Nutzen aus ihren generativen KI-Initiativen ziehen konnten.(2)


    Mehr hier:


    (1)

    https://medium.com/@moneytent/…the-industry-d79865e97f66


    (2)

    https://www.theregister.com/2024/06/12/survey_ai_projects/


    (3) https://archive.is/20240601223…ady-losing-steam-a93478b1

  • Vom Hype einlullen lassen habe ich mich bestimmt nicht, wenn dann haben es die Firmen und geben massenhaft sinnlos Geld aus. So etwas passiert immer wieder, hält als Trend aber nicht so lange, wie wir jetzt schon über GenAI reden. Mir reicht letztlich ein Blick in unser CRM und die Projektumsätze, um zu sehen, dass das Wachstum aktuell ungebremst weiter geht.


    Das passt auch zu anderen Quellen. Schau Dir einfach z.B. Databricks an (State of Data + AI | Databricks) oder die Umsätze der kommerziellen Sparte von Palantir (Palantir IR - News) etc. pp. an. In der Databricks-Studie wirst Du sehen, dass die Anzahl der produktiv gesetzen AI-Modelle im letzten Jahr um den Faktor 11 gewachsen ist, genauso wie das Verhältnis Test/Exploration zu produktiven Modellen sich im Schnitt von 16:1 auf ca. 5:1 reduziert hat. Und das über alle Branchen hinweg. Genauso wirst Du sehen, dass fast die Hälfte der Modelle NLP zum Fokus haben. Alles Indikatoren, die auf einen normalen Reifungsprozess in der Industrie hinweisen.


    Aber ja, viele behaupten jetzt sie nutzen AI, obwohl es nichts anderes als Entscheidungsbäume sind. Das liegt aber daran, dass Du ohne eine solche Verbindung praktisch keine Investoren mehr bekommst. Ist da "Hype" dabei? Klar! Ist das alles Unsinn? Sicher nicht! Es ist der typische Hype-Cycle neuer Technologie, nur das wir diesen diesmal exterm schnell durchlaufen.


    Unsere eigenen Zahlen in unseren IT-Projekten für Kunden decken sich übrigens mit dem Markt. Du kannst in der Softwarentwicklung mit CoPiloten jedweder Art (beziehe mich nicht auf MS, sondern nutze das Wort allgemein), ca. 15-25% Effizienz gewinnen (gibt es genug Studien zu). Das sind Größenordnungen, die gab es zum letzten Mal bei der Einführung des PCs Ende der 80er. Ich würde schätzen, dass ca. 2/3 unserer Kunden nach eigener Aussage ihre Ziele mit KI erreichen. Das deckt sich mit deinen 42% Mißerfolgen. Diese Rate ist aber nicht viel höher als der Mißerfolg von IT-Projekten ganz allgemein (je nach Definition und Quelle, beispielhaft: Das Scheitern von Multi-Millionen-Euro IT-Projekten - Warum scheitern IT-Projekte? | Blog | CodeCoda: 14% scheitern total, vom Rest erreichen ca. 31% ihre Ziele nicht vollständig). Anders ausgedrück: GenAI-Projekte sind nur unwesentlich erfolgloser als normale IT-Projekte ;). Das halte ich bei dem Erfahrungshorizont & Neuartigkeit der Projekte sogar für ausgesprochen gut.


    Wir werden sehen wo es hinführt. Wenn ich mir aber meine eigene Arbeitsweise und die von einigen unserer Kunden im öffentlichen Umfeld (keine Sorge nicht in D, die sind da noch ganz weit weg :P ) oder z.B. in Kanzleien, HR-Abteilungen (Spoiler: wer liest die ganzen Kommentare in MA-Befragungen heute und hat die vorher irgendjemand gelesen?) anschaue, dann weiß ich, dass das Thema nicht mehr weggehen wird. Liest du noch PDFs komplett ohne dir vorher im Acrobat eine Zusammenfassung erstellen zu lassen? Suchst Du noch alle alten Emails/Dokumente durch, oder schiebst die gleich in eine GenAI, die dir eine zeitliche Zusammenfassung erstellt? Ich nicht und viele andere auch nicht. Das mag am Ende immer der gleiche RAG UseCase sein ("Chat-GPT mit eigenen Daten ohne Abfluss ins allgemeine Modell"), der ist aber so effizient und wirkmächtig, dass er viele Prozesse im Backoffice und klassischen Sachbearbeiterthemen für immer verändert.


    Steht im Prinzip aber alles auch so in deiner Quelle (2). Das steht auch, dass die Investionen dieses Jahr praktisch konstant bleiben, nachdem sie letztes Jahr stark gestiegen sind. Deckt sich mit meinen obigen Aussagen. Nach viel Rumprobiererei weiß man was funktioniert und setzt die Dinge live. Man ist vermutlich auch einfach realistischer geworden. Nirgends in deinen Zitaten habe ich aber irgendetwas gefunden, das dafür spricht, das das Thema durch ist. Wie gesagt, typischer Hype-Cycle ... und das Plateau auf dem wir angekommen sind, wenn wir das sind, ist kommerziell gesehen sehr hoch.


    Jetzt haben wir die Argumente ausgetauscht. Ich bin sicher, wir kommen da nicht wirklich zusammen. Am Ende ist es mE eine typische Glas halb-voll/halb-leer Diskussion. Das AI und auch GenAI wieder verschwinden halte ich allerdings für einen Irrglauben ... das alle Prognosen von Gartner &Co. so eintreffen wie in 2024 veröffentlicht, allerdings auch.

    2 Mal editiert, zuletzt von simmonelli ()

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