Wer ntower verfolgt oder sich allgemein etwas mit der Gaming-Kultur auseinandergesetzt hat, der wird sicher schon gelernt haben, dass in Japan ein völlig anderer Gaming-Markt herrscht, als es im Westen der Fall ist. Im Land der aufgehenden Sonne dominiert besonders der mobile Sektor. Das beinhaltet nicht nur die traditionellen Handheld-Konsolen von Nintendo und Sony, sondern auch Smart Devices aller Art. In Japan ist der Großteil der Bevölkerung praktisch dauerhaft unterwegs und hat nicht ständig Zeit zuhause an der stationären Konsole Videospiele zu spielen. Das erklärt auch die starken Verkaufszahlen von Nintendo 3DS-Hardware und -Software im Land.
Mit der Nintendo Switch könnte Nintendo wahrlich ein Glücksgriff gelingen: Die Hybrid-Konsole kombiniert Heimkonsolentechnologie mit den Vorzügen eines portablen Videospielgeräts. Auf diese Weise sind alle Zielgruppen einigermaßen gleichmäßig bedient – japanische Spieler nutzen Nintendo Switch womöglich primär unterwegs, während ein großer Anteil westlicher Spieler zuhause spielen wird. Doch wie groß ist der Anteil der Interessierten wirklich? In Japan hat die Forschungsgruppe Sirabee eine Umfrage durchgeführt, an der 1400 Personen im Alter von 20 bis 60 Jahren teilnahmen. Die Ergebnisse wurden schließlich auf Japans absolute Bevölkerung hochgerechnet.
Insgesamt stellte Sirabee fest, dass 10,7 % der japanischen Bevölkerung planen könnte, eine Nintendo Switch zu kaufen. In absoluten Zahlen würden wir uns bei einer Nutzerbasis von etwa 12 Millionen befinden – und das allein in Japan! Anhand der Grafik erkennen wir, dass die Nintendo Switch mit zunehmendem Alter weniger attraktiv erscheint, allerdings sind Befragte ab 50 Jahren interessierter an der Konsole als es Befragte ab 40 Jahren sind. Außerdem ist es markant, dass durch die Bank weg ein höheres Interesse bei Männern als bei Frauen besteht. Als Randinformation erfahren wir zudem, dass solche, die Geld für Smart Device-Apps ausgeben, allgemein eher dazu bereit wären eine Nintendo Switch zu erwerben.
Das ist aber noch nicht alles. In zusätzlichen Fragen wollte Sirabee konkrete Angaben zu Beruf und Freizeitbeschäftigung. Dabei kam heraus, dass ein Drittel der Nintendo Switch-Interessierten Teilnehmer sportlich aktiv ist. Ebenso ein Drittel aller Befragten gab an, für sogenannte Schwarzfirmen zu arbeiten. Wer für eine japanische Schwarzfirma arbeitet, steht unter enormen Druck, da diese "Arbeitgeber" das Personal praktisch ausbeuten und viele Überstunden unbezahlt lassen. Wer allerdings erfolgreich bei einer dieser Firmen arbeitet, kann sich über reichlich Geld freuen. Das ändert jedoch nichts an der unbehaglichen Arbeitsumgebung, welche wohl der Grund dafür ist, wieso jene Arbeiter Interesse an der Nintendo Switch haben. Sie bietet eine entspannende oder spaßige Fluchtmöglichkeit aus dem Arbeitsstress.
Quelle: Technobuffalo