Bewusster Spielen oder Schlichte Übersättigung?

  • Hallo an alle :)


    Dies ist das erste Mal das ich ein Thema erstelle in einem Forum. Nicht nur hier sondern generell. Wow, ist das aufregend.
    Aber genug des Geplänkels. Mich beschäftigt seit ein paar Wochen ein Gedanke der mal mehr mal weniger präsent in meinem Kopf herumschwirrt. Ich will bewusster spielen. Klingt banal und wenn man mal googlet dann bekomme ich nur Seiten zur Prävention von Glücksspielabhängigkeit (Darauf wollte ich nicht hinaus). Und da hier so eine nette Community existiert mit der man über so etwas bestimmt gut die Gedanken schweifen lassen kann melde ich mich mal zu Wort.


    Ich versuche erst einmal meine Situation zu erläutern. Als Kind hab ich nicht viel gespielt ich hatte einen Gameboy Pocket und das wohl schlechteste Spiel der Welt dazu; A Bug´s Life. Mehr nicht. Später noch einen GB Advance SP mit diesmal 3 Spielen. Das führte dazu, dass ich mehr draußen spielte als am Gameboy.
    Irgendwann hatten wir einen PC und dort habe ich dann mit 11 oder 12 richtig angefangen zuspielen. Also jedenfalls mehr ^^. Dort viele verschiedene Sachen gespielt aber nie wirklich ein Lieblingsgenre gehabt und ich habe mich auch nie wirklich viel mit Spielen auseinander gesetzt.


    Bis ich 18 war hatte ich keinen eigenen Fernseher und mit 20 hat mir mein Freund einealte Xbox geschenkt. Ich hatte und habe Lust die Dinge nachzuholen die mir als Kindentgangen sind. Zumindest auf der Konsole. Und nun versuche ich den Kreiswieder zu schließen J
    Ich und mein Freund sammeln nun seit 3 Jahren Spiele. Es hat sich ergeben und wir beide haben da Lust drauf und es macht auch immer noch Spaß.


    Nun, das gibt mir natürlich die Chance alles Mögliche nachzuholen und frei nach Lust und Laune zu spielen. Am Anfang ging das auch ganz gut, aber in letzter Zeit habe ich mehr und mehr das Gefühl, dass ich mich nicht mehr so schön auf virtuelle Welten einlassen kann. Das ist sehr schade, weil ich am Spielen an sich immer noch Spaß hab. Und wenn man hier auf Ntower ein wenig unterwegs ist steckt einen ja auch das Nintendo-Fieber an.


    Nur um mal ein Beispiel zu nennen; Ich habe mir vor einem halben Jahr gedacht, dass es doch mal sinnvoll wäre Ocarina of Time auf dem 3DS nachzuholen. Ich meine,spricht irgendetwas dagegen? Ich glaube nicht. So also gleich losgedaddelt. Alles läuft gut. Die Optik und die Mechaniken und die Musik. Es läuft alles fluffig und ich konnte dann auch nachvollziehen warum die Leute so begeistert sind. Bis auf die Rätsel. Arrrgh…ich bin wohl einfach zu unkreativ im Lösungen finden. Egal und irgendwann verlässt mich einfach die Lust.


    Und so geht es mit vielen Spielen. Egal ob sie nun neuer oder älter sind. Ich hab irgendwie den Zwang ein Spiel durchzuspielen und wenn ich merke das artet in „Arbeit“ aus oder dauert zu lang oder ist zu „was-weiß-ich“ dann *schwupp* Keine Lust mehr. Das ist doch Bockmist.
    Und nun zu meinem Anliegen dieser „Selbsthilfegruppe“J. Hat jemand auch diesesProblem? Oder vielleicht einen Ratschlag? Oder jemand Lust auf ein Ergründendieses Dilemmas?



    Wenn dies kein Thema für diesen Bereich ist oder ich zu lang und verwirrend geschrieben hab dann tut es mir leid.

  • Erstmal sollte man sich dazu nicht zwingen. Wenn einem ein Spiel nicht zusagt, weswegen auch immer, sollte man sich auch nicht zwingen. Es kommt durchaus häufiger vor, dass ich mich eigentlich auf ein Spiel sehr freue und es mich nach einigen Stunden schon wieder verliert, aber es gibt da immer wieder Games, die mich sofort packen und die ich dann auch erstmal nicht mehr weglegen kann.


    Insofern würde ich da raten, sich selbst nicht so einen Druck zu machen. Man sollte das spielen, was einem Spaß macht und wenn ein Spiel nicht taugt, sollte man sich nicht ärgern, wenn man es beiseite legt.

  • Stimmt schon, sich dazu zwingen ist ja nicht die Lösung.
    Um bei dem Ocarina Beispiel zu bleiben. Das passt finde ich ganz gut; Ist ja denke ich objektiv kein schlechtes Spiel und jedes einzelne Element gefällt mir (Rätsel, Entdecken, Kämpfen etc.) Es ist wirklich nicht leicht das zu beschreiben. Es hat mir bis zu einem Punkt gut gefallen und dann plötzlich nicht mehr. Um auf die Übersättigung zu kommen: Wäre das auch passiert wenn ich nur dieses Spiel zur Verfügung hätte? *grübel*

  • Ich kann das voll und ganz nachvollziehen, dass diese Mehrarbeit, die man in ein Spiel stecken muss, das Interesse schwächt.
    Das Problem ist dann aber eher die Person selber, also du bzw. ich.


    Ich habe anfangs immer gedacht, dass Spiele Selbstläufer seien, selbsterklärend, "interaktive Filme". Bis ich dann endlich mal verstanden habe, dass man zeitweilig mehr Arbeit, mehr Lernzeit investieren muss, sind bei mir viele, viele Jahre vergangen. (Und ich bin mit 24 Jahren noch am Anfang!)


    Ich habe damals immer blind gespielt, ohne zu wissen, was ich eigentlich machen muss oder was mich erwartet.
    Erst, als ich selber angefangen habe, mir Wege zu ersuchen, habe ich angefangen, Spiele zu verstehen. In der Hinsicht muss man sich selber auch eingestehen, dass man, wenn man wirklich weiter Interesse an dem Spiel haben will, auf Hilfen aus dem Internet zurückgreift - d.h. YouTube, Gamingseiten, Walkthroughs, Guides, etc.
    Du sollst dich selber nicht komplett ausschalten und nur nach Vorgabe spielen, aber meist reichen kleine Hilfen, die dir den richtigen Weg zeigen und so sind anfängliche Rätsel schnell gelöst und kommende Rätsel schnell selbstklärend.
    Das ist mir besonders bei Zelda passiert und seit meinen ersten Anfängen in Ocarina of Time habe ich anschließende Titel ohne Probleme spielen und auch genießen können.


    Das Allerwichtigste beim Zocken ist natürlich, dass du deinen eigenen Geschmack triffst. Vermutlich sind Adventures nichts für dich, dann sind vielleicht eher Jump'n'Runs was für dich. Oder auch Simulationen.
    Man muss sich immer durch den Dschungel an Spielen forsten, bevor man sagen kann: "Ich mag das!"


    Bis heute fällt es mir schwer, mit RPG-Spielen klarzukommen, wobei Pokémon historisch gewachsen ist bei mir und ich nur mit dem Titel klarkomme. Bei Interesse versucht man sich passiv anzunähern, über Let's Plays oder kostenlose Spiele aufm PC oder Smartphone. Wenn es passt, versucht man aktiv über Vollpreistitel den Spaß auf der Lieblingskonsole zu genießen.


    So banal Videospiele sein mögen und gesellschaftlich durch Vorurteile behaftet sind, ist aber auch das Spielen von Videospielen ein eigener Lernprozess, mit dem jeder Mensch sich selbst auseinandersetzen muss, um seine Vorlieben und seine Passion dafür zu entwickeln. Dazu gehören nun mal auch Flauten, in denen man kein Interesse mehr zeigt und Phasen, in denen man kaum loskommt.
    Das wahre Interesse für etwas ist nun mal ein wachsender Prozess und da muss jeder selbst lernen, damit umzugehen und ggf. auch mit zähen Erfolgen klarzukommen.


    Und, was auch schon erwähnt wurde: Zwing dich nicht zum Spielen. Sei offen für Neues, aber setze dir niemals ein fixes Ziel - sowas hemmt die Motivation. Genießen, aber in Maßen. ;)

  • Hach ja, seit vielen Jahren nehme ich mir vor, immer nur dann neue Spiele zu kaufen, wenn ich die vorhandenen durchgespielt habe. Klappt natürlich nicht, denn wie bei so gut wie allen anderen Dingen im Leben sollte man sich danach richten, was einem Spaß macht bzw. worauf man Lust hat. Habe ich also gerade Bock auf ein bestimmtes Spiel, obwohl ich noch Dutzende unbeendet herumliegen habe, denke ich zwar durchaus ein bisschen darüber nach, ob das sinnvoll wäre, aber wozu gehe ich denn arbeiten ;)


    Also hole ich mir doch immer wieder neue Spiele und habe meinen Spaß daran. Und das ist es eben: Wenn du bis zum Niederlegen des Spiels deinen Spaß hattest, ob es nun durchgespielt ist oder nicht, dann hat sich der Kauf bzw. das Spielen an sich gelohnt.


    Im Umkehrschluss sollte man aufhören, wenn es sich wie Arbeit anfühlt. Ich habe auch schon Trophäen geholt, bei denen manch andere auch mit den Ohren schlackern (25 Minuten mit einem Blatt durch die Gegend fliegen), aber ich hatte Spaß dabei, also habe ich es durchgezogen. Auf der anderen Seite könnte ich auch in Diablo 3 alle Charakterklassen nach oben pushen und so weiter Trophäen sammeln, aber nach einem Mal durchspielen war dann doch die Luft raus. Ich hatte es versucht, aber bisher hat mir der eine Durchgang nebst dem 1/3 mit einer anderen Klasse gereicht.


    Und vielleicht kehrt die Lust auf genau das Spiel irgendwann zurück, auf das du gerade jetzt so gar keinen Bock hast ;)

  • @Kasi Stimmt, aber diese Mehrarbeit (Bis zu einem Gewissen Punkt) ist es ja schon was den Reiz eines Spiels ausmacht. Man bekommt ja auch etwas zurück dafür.


    Hm ..stimmt schon das mit den Guides. Hab mir von meinem Freund immer wieder Tipps geben lassen müssen (Damit ich mir keine Lösung eines späteren Rätsels vorweg nehme). Das funktioniert allerdings auch grad nur am Beispiel Zelda, denn bei einem Spiel wo das reine Lösen von Problemen/Aufgaben nicht Fokus des Spielspaßes ist (Stichwort Elder Scrolls) klappt das nicht. Denke ich.


    Bis heute fällt es mir schwer, mit RPG-Spielen klarzukommen, wobei Pokémon historisch gewachsen ist bei mir und ich nur mit dem Titel klarkomme.

    Hachja,.. Pokémon. Alle paar Monate werde ich zum Pokemaniac. Eines der Spiele die ich damals für den Advance hatte war Harry Potter und der Gefangene von Askaban. Das ist, wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht ein RPG mit Rundenbasierten Kämpfen. Vielleicht ein wenig simpel aber für mich kleinen Bub genau richtig. Dann denk ich mir .. Rollenspiele mit Rundenkämpfen. Das ist mein Ding. Besorg mir was schönes und komm damit überhaupt nicht zurecht... zu konfus und sackschwer. *hmpf*
    Danke für die weiteren Denkanstöße auf die mir grad keine Antworten einfallen. Werde weiter darüber nachdenken. :thumbup:


    @Pascal Hartmann Ich glaube das Problem kennen viele nur zu gut.
    Ich glaube das "sich wie Arbeit anfühlen" ist gar nicht so das Problem.
    Ich empfinde einen gewissen grad "Arbeit" in einem Spiel absolut Ok. Vielmehr ist es das fallen- und sich auf etwas einlassen, dass mir irgendwie abhanden gekommen ist. Denn objektiv gesehen mag ich die einzelnen Elemente eines Spiels und hab Spaß damit. Aber vielleicht hast du Recht und ich sollte dann einfach irgendwann wieder zurückkehren zu einem Spiel, wenn die Zeit reif und die Laune da ist... Was mein Problem hoffentlich zu einem nicht andauernden Gemütszustand macht :)

  • Hach ja das kenne ich zu gut.
    Früher war das bei mir auch nicht so, da hab ich total viele Spiele ratzefatz durchgespielt und auf 100% gemacht.
    Heute geht das nicht mehr, ich komme seltener zum spielen und nicht mehr so lang am Stück und die 100% machen mir keinen Spaß mehr.
    Wenn mir ein Spiel nicht mehr gefällt leg ich es halt weg, dieses durchquälen macht keinen Sinn... ist dann zwar Schade aber nützt nichts.
    Wenn man merkt das das bei bestimmten Genres häufiger passiert muss man sich natürlich überlegen ob das Genre generell was für einen ist.
    Manchmal gefällt mir ein Spiel zu Beginn echt gut und erst später stört mich etwas und ich mach nicht mehr weiter, entweder versucht man es dann nach ner Weile nochmal oder hört halt auf.
    Früher wollte ich auch Spiele immer allein schaffen (oder mit Freunden) ohne Lösungen oder so, aber inzwischen pfeif ich da drauf, versuch dann ein paar mal es selbst und dann schau ich halt nach - bevor ich da Zeit verplemper und die Lust dran verliere.


    Spielen sollte Spaß machen, wenn es das nicht tut läuft da etwas falsch, was einem Spaß macht ist natürlich sehr verschieden - da muss jeder seinen eigenen Weg finden, ein richtig oder falsch gibt es dabei nicht (ausser bei online spielen, da sollte man auch an die Mitspieler denken!)

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